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== Antisemitische Publikationen ==
 
== Antisemitische Publikationen ==
Er gab u.a. das humoristisch-satirische Wochenblatt „Wau-Wau“ heraus, für das er auch seinen Spitznamen bekam. Mit sog. rücksichtsloser Offenheit und ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihm damals bereitete, schrieb er immer wieder gegen das Judentum. Er gründete eine Wochenschrift: „[[Freier Beobachter]] - Organ der süddeutschen Antisemiten“. In dieser antisemitsichen Publikation versuchte Weber nach Kräften über die sog. die "Judenfrage" seinen Beitrag zur Aufklärung zu leisten. Für sein publizistisches Wirken wurde er wiederholt strafrechtlich verfolgt und bekam u.a. eine fünfjährige Haftstrafe.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR 14/88, Beschwerden und Disziplinaruntersuchungen gegen die Polizeimannschaft, 1892 Bericht über einen Beleidigungsprozess eines Juden gegen einen Polizisten, Band 5, 1889 - 1897</ref>  
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Er gab in den 1870er Jahren das "humoristisch-satirische" Wochenblatt „Reichswauwau“ in Nürnberg heraus, für das er auch seinen Spitznamen bekam. Mit sog. rücksichtsloser Offenheit und ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihm das damals bereitete, schrieb er immer wieder gegen das Judentum. 1874 wurde er vom Schwurgericht in Ansbach als Redakteur des "Deutschen Reiswauwau" wegen Beleidigung des Kaisers und des Reichskanzlers zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt<ref>Tag- & Anzeigeblatt für Kempten und das Allgäu, 21. Oktober 1874; ebenso Münchner Bote für Stadt und Land, 20. Oktober 1874.</ref>.>/br>
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Am 3. Februar 1879 wurde das Erscheinen der "periodischen Druckschrift ''Reichswauwau mit Freigeist''" durch die Landespolizeibehörde verboten<ref>Amtsblatt der Königlichen Preußischen Regierung zu Bromberg, 14. Februar 1879</ref>.
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Er gründete eine Wochenschrift: „[[Freier Beobachter]] - Organ der süddeutschen Antisemiten“. In dieser antisemitischen Publikation versuchte Weber nach Kräften über die sog. "Judenfrage" seinen Beitrag zur Aufklärung zu leisten. Für sein publizistisches Wirken wurde er wiederholt strafrechtlich verfolgt und bekam u.a. eine fünfjährige Haftstrafe.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR 14/88, Beschwerden und Disziplinaruntersuchungen gegen die Polizeimannschaft, 1892 Bericht über einen Beleidigungsprozess eines Juden gegen einen Polizisten, Band 5, 1889 - 1897; </ref> </br>
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Sein Blatt "Reichs-Kobold" wurde 1884 verboten<ref>Werner Saerbeck "Die Presse der deutschen Sozialdemokratie unter dem Sozialistengesetz", S. 208</ref> In diesem Zusammenhang erhielt er eine fünfmonatliche Haftstrafe<ref>"Neue Augsburger Zeitung" 1984, 1/4 Seite 4; ebenso "[https://www.google.de/books/edition/Bayerischer_Kurier/R16PyBhxg3MC?hl=de&gbpv=1&dq=adam+weber+reichskobold&pg=RA12-PA5&printsec=frontcover Bayerischer Kurier]", 1884, 1/2 Seite 5</ref>
    
So war Weber als Sonderling, rabiater Mensch und außergewöhnliche Erscheinung bekannt. Die örtliche Presse der 1930er Jahre (April bis August 1938) widmete dem 1902 Verstorbenen als fanatischen Judengegner durch mehrere Abhandlungen breiten Raum. In den Jahren bis 1938 veröffentlichte die Presse unter dem Titel „Hier spricht der deutsche Michel“ Artikel aus Webers „Beobachter“ als antisemitische Pamphlete.  
 
So war Weber als Sonderling, rabiater Mensch und außergewöhnliche Erscheinung bekannt. Die örtliche Presse der 1930er Jahre (April bis August 1938) widmete dem 1902 Verstorbenen als fanatischen Judengegner durch mehrere Abhandlungen breiten Raum. In den Jahren bis 1938 veröffentlichte die Presse unter dem Titel „Hier spricht der deutsche Michel“ Artikel aus Webers „Beobachter“ als antisemitische Pamphlete.  
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Dieses Blatt könnte als ein Vorläufer von [[wikipedia:Julius Streicher|Julius Streicher]]s anitsemitisches Hetzblatt „[[wikipedia:Der Stürmer|Der Stürmer]]“ gesehen werden. Es liegt nahe, dass der Nationalsozialismus Weber für ihre Zwecke benutzten und ihn zum „Original“ hochstilisierten. Weber war der erste Antisemit, der bei der Reichstagswahl 1893 als Kandidat im Wahlkreis Fürth-Erlangen-Hersbruck-Lauf aufgestellt wurde. In Fürth erhielt er damals nur 48 Stimmen, im gesamten Wahlkreis 81.  
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Dieses Blatt könnte als ein Vorläufer von [[wikipedia:Julius Streicher|Julius Streicher]]s antisemitisches Hetzblatt „[[wikipedia:Der Stürmer|Der Stürmer]]“ gesehen werden. Es liegt nahe, dass der Nationalsozialismus Weber für ihre Zwecke benutzten und ihn zum „Original“ hochstilisierten. Weber war der erste Antisemit, der bei der Reichstagswahl 1893 als Kandidat im Wahlkreis Fürth-Erlangen-Hersbruck-Lauf aufgestellt wurde. In Fürth erhielt er damals nur 48 Stimmen, im gesamten Wahlkreis 81.  
    
Weber verstarb in der Erlanger Chirurgischen Klinik am 25. Februar 1902 mit 66 Jahren.
 
Weber verstarb in der Erlanger Chirurgischen Klinik am 25. Februar 1902 mit 66 Jahren.
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