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== Geschichte ==
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==Geschichte des
Aufgrund der langjährigen [[Dreiherrschaft]] durch die [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]], das [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach]] und die [[Nürnberg|Reichsstadt Nürnberg]] waren die Gerichtsverhältnisse im Marktflecken Fürth bis zum Ende des 18. Jahrhunderts mehr als verworren. Die hohe Gerichtsbarkeit, also den Blutbann und das ''peinliche Gericht'', beanspruchte der Markgraf von Ansbach, der sie durch das [[Geleitsmann|Geleitsamt]] Fürth wahrnehmen ließ. Die Fraisch, also die Blutgerichtsbarkeit, wurde jedoch auch durch das bambergische Centamt Herzogenaurach für die bambergischen Untertanen beansprucht und war zudem durch die Reichsstadt Nürnberg bestritten. Die niedere Gerichtsbarkeit, einschließlich der bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, teilten sich das bambergische Dompropsteiamt Fürth, das markgräfliche Geleitsamt Fürth, das reichsstädtische Landalmosenamt Nürnberg sowie 7 weitere Gerichte Nürnberger Grundherren. Immer wurden die Untertanen nur vor das Gericht der eigenen Grundherrschaft gezogen. Die Judenschaft regelte ihre internen Streitigkeiten selbst.
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== Geschichte des Gerichts==
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Aufgrund der langjährigen [[Dreiherrschaft]] durch die [[Bistum Bamberg|Dompropstei Bamberg]], das [[Markgraftum Brandenburg-Ansbach]] und die [[Nürnberg|Reichsstadt Nürnberg]] waren die Gerichtsverhältnisse im Marktflecken Fürth bis zum Ende des 18. Jahrhunderts mehr als verworren. Die hohe Gerichtsbarkeit, also den Blutbann und das ''peinliche Gericht'', beanspruchte der Markgraf von Ansbach, der sie durch das [[Geleitsmann|Geleitsamt]] Fürth wahrnehmen ließ. Die [[wikipedia:Fraiß (Recht)|Fraisch]], also die Blutgerichtsbarkeit, wurde jedoch auch durch das bambergische Centamt Herzogenaurach für die bambergischen Untertanen beansprucht und war zudem durch die Reichsstadt Nürnberg bestritten. Die niedere Gerichtsbarkeit, einschließlich der bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten, teilten sich das bambergische Dompropsteiamt Fürth, das markgräfliche Geleitsamt Fürth, das reichsstädtische Landalmosenamt Nürnberg sowie 7 weitere Gerichte Nürnberger Grundherren. Immer wurden die Untertanen nur vor das Gericht der eigenen Grundherrschaft gezogen. Die Judenschaft regelte ihre internen Streitigkeiten selbst.
    
In der preußischen Zeit von [[1792]] - [[1806]] räumten die [[Karl August von Hardenberg|Hardenberg'schen]] Reformen mit diesen Zuständen gründlich auf. Die Ausübung der Gerichtshoheit wurde der ''Interimistischen Justizkommission Fürth'' übertragen. Dieser standen die alleinigen Gerichtsbefugnisse der untersten Instanz im gesamten Marktflecken Fürth und im Landbezirk des ehemaligen Dompropsteiamts Fürth zu. Der [[1. Juli]] [[1797]], zu dem Hardenberg die Verwaltung neu ordnete, darf als Geburtsstunde des heutigen Amtsgerichts Fürth gelten. [[1798]] zog die Justizkommission in den 2. Stock des eben fertiggestellten [[Geleitshaus|Geleitshauses]] in der [[Königstraße]] 42.
 
In der preußischen Zeit von [[1792]] - [[1806]] räumten die [[Karl August von Hardenberg|Hardenberg'schen]] Reformen mit diesen Zuständen gründlich auf. Die Ausübung der Gerichtshoheit wurde der ''Interimistischen Justizkommission Fürth'' übertragen. Dieser standen die alleinigen Gerichtsbefugnisse der untersten Instanz im gesamten Marktflecken Fürth und im Landbezirk des ehemaligen Dompropsteiamts Fürth zu. Der [[1. Juli]] [[1797]], zu dem Hardenberg die Verwaltung neu ordnete, darf als Geburtsstunde des heutigen Amtsgerichts Fürth gelten. [[1798]] zog die Justizkommission in den 2. Stock des eben fertiggestellten [[Geleitshaus|Geleitshauses]] in der [[Königstraße]] 42.
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2009 erfolgten weitere Umbaumaßnahmen und ab dem Jahr 2019 wurde ein neuer Eingangsbereich geschaffen, der auch für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren, Krücken oder Kinderwagen nutzbar ist. Dazu wurde der Eingang von der [[Bäumenstraße]] in die Hallstraße verlegt. Im Jahr 2020 arbeiteten hier 170 Frauen und Männer, darunter 24 Richterinnen und Richter. Und obwohl die Räumlichkeiten sehr beengt waren, sah der Umbau keine neuen Sitzungssäle oder Büros vor. Allerdings wurde im Eingangsbereich mit dem ''Bürgerservice Justiz'' ein neuer Anlaufpunkt für den Publikumsverkehr geschaffen.
 
2009 erfolgten weitere Umbaumaßnahmen und ab dem Jahr 2019 wurde ein neuer Eingangsbereich geschaffen, der auch für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Rollatoren, Krücken oder Kinderwagen nutzbar ist. Dazu wurde der Eingang von der [[Bäumenstraße]] in die Hallstraße verlegt. Im Jahr 2020 arbeiteten hier 170 Frauen und Männer, darunter 24 Richterinnen und Richter. Und obwohl die Räumlichkeiten sehr beengt waren, sah der Umbau keine neuen Sitzungssäle oder Büros vor. Allerdings wurde im Eingangsbereich mit dem ''Bürgerservice Justiz'' ein neuer Anlaufpunkt für den Publikumsverkehr geschaffen.
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== Alte Adressen ==
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* ab 1792 Hausnummer 538 b
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* ab 1827 Hausnummer 401, I. Bez.
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* ab 1860 Hallplatz 1
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* ab 1890 Bäumenstraße 32
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
17.816

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