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Der Referent Luxenburger, der über die "Erbbiologischen-rassenhygienische Tagesfragen" im [[Parkhotel]] sprach, warf später der Redaktion des Ärzteblattes vor, den Artikel über die Versammlung nicht im "Ton und Duktus" seines wissenschaftlichen Vortrages wiedergegeben zu haben bzw. vor allem das Thema in der Berichterstattung verfehlt zu haben, denn "''ein in einem nationalsozialistischem Deutschland gehaltenen Vortrag über Rassenhygiene, in dem das Wort Jude überhaupt nicht fällt, ist ein Widerspruch in sich selbst.''" Nach Ansicht des Vortragenden hätte den Geschmack der Redaktion den Frankenführer Streicher in seiner anschließenden zweistündigen Rede besser getroffen, denn es wurde bemerkt, "''dass Julius Streicher vielleicht noch nie eine so aufmerksame, wissbegierige und am Schluss mit lautem herzlichen Beifall aufrichtig dankende Gemeinde von Akademikern als Zuhörer hatte.''"<ref>Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff.</ref>  
 
Der Referent Luxenburger, der über die "Erbbiologischen-rassenhygienische Tagesfragen" im [[Parkhotel]] sprach, warf später der Redaktion des Ärzteblattes vor, den Artikel über die Versammlung nicht im "Ton und Duktus" seines wissenschaftlichen Vortrages wiedergegeben zu haben bzw. vor allem das Thema in der Berichterstattung verfehlt zu haben, denn "''ein in einem nationalsozialistischem Deutschland gehaltenen Vortrag über Rassenhygiene, in dem das Wort Jude überhaupt nicht fällt, ist ein Widerspruch in sich selbst.''" Nach Ansicht des Vortragenden hätte den Geschmack der Redaktion den Frankenführer Streicher in seiner anschließenden zweistündigen Rede besser getroffen, denn es wurde bemerkt, "''dass Julius Streicher vielleicht noch nie eine so aufmerksame, wissbegierige und am Schluss mit lautem herzlichen Beifall aufrichtig dankende Gemeinde von Akademikern als Zuhörer hatte.''"<ref>Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff.</ref>  
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Zum Abschluss der Veranstaltung im [[Parkhotel]] verlas Streck ein Telegramm, dass Namens der Versammlung an den Reichsinnenminister Wilhelm Frick verschickt wurde. Unter dem Titel "''Ein prophetisches Telegramm''" wurde das Schriftstück in Streichers Hetzblatt "Der Stürmer" am [[5. Oktober]] [[1936]] veröffentlicht, da es die Bestimmungen der [[1935]] erlassenen "Nürnberger Gesetze" vorweg nahm durch die Forderung "''baldigst dem schon in Kraft befindlichen Arier- und Erbgesundheitsgesetz den selbstverständlich natur- und volksnotwenigen Abschlussparagraphen folgen zu lassen des Inhalts, dass jede versuchte körperliche Gemeinschaft zwischen deutscher Frau und Judenstämmling genauso wie die vollzogene mit schwerster Strafe geahndet wird.''"<ref>Der Stürmer, 5. Oktober 1936</ref><ref>Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff.</ref> Wohlgemerkt, es handelt sich um eine Veranstaltung der deutschen Ärzteschaft im Dezember [[1934]] im Fürther [[Parkhotel]], lange bevor die "Nürnberger Gesetzte" am [[15. September]] [[1935]] im Reichstag beschlossen wurden!
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Zum Abschluss der Veranstaltung im [[Parkhotel]] verlas Streck ein Telegramm, dass Namens der Versammlung an den Reichsinnenminister Wilhelm Frick verschickt wurde. Unter dem Titel "''Ein prophetisches Telegramm''" wurde das Schriftstück in Streichers Hetzblatt "Der Stürmer" am [[5. Oktober]] [[1936]] veröffentlicht, da es die Bestimmungen der [[1935]] erlassenen "Nürnberger Gesetze" vorweg nahm durch die Forderung "''baldigst dem schon in Kraft befindlichen Arier- und Erbgesundheitsgesetz den selbstverständlich natur- und volksnotwenigen Abschlussparagraphen folgen zu lassen des Inhalts, dass jede versuchte körperliche Gemeinschaft zwischen deutscher Frau und Judenstämmling genauso wie die vollzogene mit schwerster Strafe geahndet wird.''"<ref>Der Stürmer, 5. Oktober 1936</ref><ref>Herausforderungen, 100 Jahre Bayerische Gesellschaft für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Anthuber, Beckmann, Dietl, Dross, Frobenius (Hrsg.), Georg Thieme Verlag KG Stuttgart, 2012, S. 106 ff.</ref> Wohlgemerkt, es handelt sich um eine Veranstaltung der deutschen Ärzteschaft im Dezember [[1934]] im Fürther [[Parkhotel]], lange bevor die "Nürnberger Gesetze" am [[15. September]] [[1935]] im Reichstag beschlossen wurden!
    
Nach dem Karrieresprung zum ersten Vorsitzenden der Standesorganisation des Ärztlichen Bezirkvereins und der Übernahme der Leitung des [[Nathanstift]]s wurde Streck nach Berlin berufen als Sonderbeauftragter des Reichsärzteführers Gerhard Wagner. Gleichzeitig wurde er Verbindungsmann zur Sturmabteilung (SA) und Deutschen Arbeiterfront (DAF). [[1935]]/36 übernimmt Streck die Leitung der gesundheitlichen Betreuung der Reichsparteitage in Nürnberg und ab [[1935]] wird er als Propaganda-Redner für "weltanschauliche Grundlagen, Nationalsozialismus, Juden- und Rassenfragen" bestätigt. An der [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerschule_der_Deutschen_%C3%84rzteschaft Führerschule der Deutschen Ärzteschaft] in Alt-Rehse bei Neubrandenburg hält Streck regelmässig Vorträge zu den Themen: "Ohne Lösung der Rassenfrage keine Gesundung des deutschen Volkes", oder "Sozialismus als willensmäßig und blutmäßig gebundene Charaktererhaltung".<ref>Thomas Maibaum: Die Führerschule der deutschen Ärzteschaft Alt-Rehse. Promotionsarbeit an der Universität Hamburg, 2007, S. 288</ref>  
 
Nach dem Karrieresprung zum ersten Vorsitzenden der Standesorganisation des Ärztlichen Bezirkvereins und der Übernahme der Leitung des [[Nathanstift]]s wurde Streck nach Berlin berufen als Sonderbeauftragter des Reichsärzteführers Gerhard Wagner. Gleichzeitig wurde er Verbindungsmann zur Sturmabteilung (SA) und Deutschen Arbeiterfront (DAF). [[1935]]/36 übernimmt Streck die Leitung der gesundheitlichen Betreuung der Reichsparteitage in Nürnberg und ab [[1935]] wird er als Propaganda-Redner für "weltanschauliche Grundlagen, Nationalsozialismus, Juden- und Rassenfragen" bestätigt. An der [https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BChrerschule_der_Deutschen_%C3%84rzteschaft Führerschule der Deutschen Ärzteschaft] in Alt-Rehse bei Neubrandenburg hält Streck regelmässig Vorträge zu den Themen: "Ohne Lösung der Rassenfrage keine Gesundung des deutschen Volkes", oder "Sozialismus als willensmäßig und blutmäßig gebundene Charaktererhaltung".<ref>Thomas Maibaum: Die Führerschule der deutschen Ärzteschaft Alt-Rehse. Promotionsarbeit an der Universität Hamburg, 2007, S. 288</ref>  
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