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Die Fabrik wurde [[1919]] in Fürth von Wilhelm Schneider, Prokurist des [[Exporthaus Berlin]] mit Unterstützung seines Arbeitgebers gegründet und befand sich zunächst an dessen Sitz in der [[Nürnberger Straße 129]], mit Büro in der [[Kurgartenstraße 1]].  
 
Die Fabrik wurde [[1919]] in Fürth von Wilhelm Schneider, Prokurist des [[Exporthaus Berlin]] mit Unterstützung seines Arbeitgebers gegründet und befand sich zunächst an dessen Sitz in der [[Nürnberger Straße 129]], mit Büro in der [[Kurgartenstraße 1]].  
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[[1931]] übernahm die BERMAS AG mietweise das Fabrikgebäude der [[Spiegelfabrik Winkler & Kütt]] in der [[Lange Straße 79 - 81]], das nach der Liquidation der Spiegelfabrik leer stand. Allerdings musste das Gebäude erst wieder errichtet werden, da es durch einen Brandschaden zunächst nicht nutzbar war. Die Gesellschaft wurde zum 1. Januar 1937 in eine Offene Handelsgesellschaft umgewandelt, persönlich haftende Gesellschafter waren Willy Josef Schneider und Max Schneider.
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[[1931]] übernahm die BERMAS AG mietweise das Fabrikgebäude der [[Spiegelfabrik Winkler & Kütt]] in der [[Lange Straße 79 - 81]], das nach der Liquidation der Spiegelfabrik leer stand. Allerdings musste das Gebäude erst wieder errichtet werden, da es durch einen Brandschaden zunächst nicht nutzbar war. Neben Firmengründer Wilhelm Schneider war zunächst sein Sohn Max Schneider im Unternehmen aktiv. Nach der Meisterprüfung als Sattler im Jahr 1927 trat auch dessen jüngerer Bruder Willy Josef Schneider 1928 in die Firma ein. Die Gesellschaft wurde zum 1. Januar 1937 in eine Offene Handelsgesellschaft umgewandelt, deren persönlich haftende Gesellschafter die beiden Brüder fortan waren.
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Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] gelang es BERMAS die als kriegswichtig eingestufte Lederwaren-Produktion mit ca. 260 Beschäftigen weiterhin aufrecht zu erhalten. Durch den Luftangriff der Alliierten in der Nacht vom 20. auf den 21. Februar 1945 wurde der Haupt-Standort Fürth massiv beschädigt, das Vordergebäude an der Lange Straße nahezu vollständig zerstört. Aufgrund sich intensivierender Bombardierung von Industriestandorten in Fürth und Nürnberg war bereits Anfang der 1940er Jahre sicherheitshalber eine Verlegung nach Erbendorf in der Oberpfalz erfolgt, das fortan verstärkt zum Hauptort der Produktion ausgebaut wurde. In Fürth verblieben die Verwaltung, das Lager und lediglich ein Teil der Koffer-Fertigung, da das Hauptgebäude durch die Immobilien-Eigentümer nie mehr vollständig aufgebaut wurde.
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Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] gelang es BERMAS die als kriegswichtig eingestufte Lederwaren-Produktion mit ca. 260 Beschäftigen weiterhin aufrecht zu erhalten. Durch den Luftangriff der Alliierten in der Nacht vom 20. auf den 21. Februar 1945 wurde der Haupt-Standort Fürth massiv beschädigt, das Vordergebäude an der Lange Straße nahezu vollständig zerstört. Aufgrund sich intensivierender Bombardierung von Industriestandorten in Fürth und Nürnberg war bereits Anfang der 1940er Jahre sicherheitshalber eine Verlegung nach Erbendorf in der Oberpfalz erfolgt, das fortan verstärkt zum Hauptort der Produktion ausgebaut wurde.  
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== Wiederaufbau und Neuanfang ==
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In Fürth verblieben die Verwaltung, das Lager und lediglich ein Teil der Koffer-Fertigung, da das Hauptgebäude durch die Immobilien-Eigentümer nie mehr vollständig aufgebaut wurde. Nach dem Krieg wurde zunächst die Produktion von Papierkörben aufgenommen, dann auch wieder von Koffern. Nach dem Teil-Wiederaufbau der Firma am alten Standort in der Langen Straße wurde [[1947]] ein Durchbruch von der [[Dr.-Mack-Straße]] zu dem Innenhof vorgenommen. Dieser Durchbruch existiert heute noch - und dient als Haupteingang zum [[Kulturzentrum Kofferfabrik]]. Im ersten Stock des Rückgebäudes befanden sich die Büros, im zweiten Stock die Fertigung. Über eine Rutsche wurden die fertigen Koffer ins Erdgeschoss befördert.
Nach dem Wiederaufbau der Firma am alten Standort in der Langen Straße wurde [[1947]] ein Durchbruch von der [[Dr.-Mack-Straße]] zu dem Innenhof vorgenommen. Dieser Durchbruch existiert heute noch - und dient als Haupteingang zum [[Kulturzentrum Kofferfabrik]].  
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Durch den Eintritt von Willy Schneiders Sohn Günter entwickelte sich die BERMAS zu einem der innovativsten Unternehmen der Branche: BERMAS erfand mit dem 2- und später 4 Rollen-Koffer das moderne Reisegepäck, weitere Patente beschäftigten sich mit Koffer-Bremsen und Rollsystemen die Quer-Bewegungen zulassen. In den 1980er und 90er Jahren erlaubte ein umfangreiches Lizenz-Engagement Schulrucksäcke mit Abbildungen von Garfield über Barbie bis Michael Jackson und Madonna. Auch ökologische Aspekte wie die Kreislaufwirtschaft wurden früh aufgegriffen: So entwickelte BERMAS einen vollständig zerlegbarer und recycling-fähiger Schulrucksack.
    
Willy Josef Schneider schied 1976 aus dem Unternehmen aus, Günter Schneider war damit Alleininhaber, bis 1995 Bernd Schneider eintrat und damit erneut eine OHG begründet wurde.
 
Willy Josef Schneider schied 1976 aus dem Unternehmen aus, Günter Schneider war damit Alleininhaber, bis 1995 Bernd Schneider eintrat und damit erneut eine OHG begründet wurde.