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==Die Anfangsjahre - Gothaer Waggon==
 
==Die Anfangsjahre - Gothaer Waggon==
 
[[Bild:Flugplatzbahn 005.jpg|thumb|right|Luftaufnahme der "Waggon" von 1930]]
 
[[Bild:Flugplatzbahn 005.jpg|thumb|right|Luftaufnahme der "Waggon" von 1930]]
Mit dem Jahr [[1916]] begann die Industrialisierung der heutigen [[Hardhöhe]], die ihr Hauptbetätigungsfeld ab [[1898]] im Eisenwaggon- und Lokomotivbau hatte. Im August des Jahres [[1916]] kaufte das thüringische Unternehmen “''Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik''” den neuen Standort auf der heutigen [[Hardhöhe]] - unter dem Namen "''Bayerische Waggon- und Flugzeugwerke''" - für die Fertigung von Eisenbahnwagons, sowie von Flugzeugen, wenn auch nur in kleiner Stückzahl. Durch die große Nachfrage des deutschen Herres nach Kampfflugzeugen ab [[1913]] begann das Unternehmen die damals moderneste “''Waffengattung''” als Verkaufsschlager für sich zu entdecken. Die Wahl auf Fürth viel durch die gute Schienenanbindung und der Nähe zum nächstgelegenen (Atzenhofener) zivilen [[Flughafen|Flugplatz]], der 2. Fliegerstation des königlich-bayerischen Militärs, dass ebenfalls im Stadtgebiet von Fürth lag. Die Stadt Fürth stellte das knapp 70 Hektar große Gelände zur Verfügung, auf dem in den Jahren [[1919]] und [[1920]] – neben Fertigungshallen – auch eine Startbahn entstand.  
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Mit dem Jahr [[1916]] begann die Industrialisierung der heutigen [[Hardhöhe]] durch ein produzierendes Gewerbeunternehmen, die ihr Hauptbetätigungsfeld ab [[1898]] im Eisenwaggon- und Lokomotivbau hatte. Im August des Jahres [[1916]] kaufte das thüringische Unternehmen “''Gothaer Waggon- und Flugzeugfabrik''” den neuen Standort auf der heutigen [[Hardhöhe]] - unter dem Namen "''Bayerische Waggon- und Flugzeugwerke''" - für die Fertigung von Eisenbahnwagons, sowie von Flugzeugen, wenn auch nur in kleiner Stückzahl. Durch die große Nachfrage des deutschen Herres nach Kampfflugzeugen ab [[1913]] begann das Unternehmen die damals moderneste “''Waffengattung''” als Verkaufsschlager für sich zu entdecken. Die Wahl auf Fürth viel durch die gute Schienenanbindung und der Nähe zum nächstgelegenen (Atzenhofener) zivilen [[Flughafen|Flugplatz]], der 2. Fliegerstation des königlich-bayerischen Militärs. Die Stadt Fürth stellte das knapp 70 Hektar große Gelände zur Verfügung, auf dem in den Jahren [[1919]] und [[1920]] – neben Fertigungshallen – auch eine Startbahn entstand.  
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Viele Fürther kannten das Unternehmen unter dem Namen “''die Waggon''”, auch wenn hier später Flugzeuge das Bild dominierten. Der Name stammt vermutlich daher, dass die Bevölkerung den Firmennamen Gothaer Waggon abkürzte zu "Waggon". Eine weitere These beruht darauf, dass zu dieser Zeit sehr viele Güterwaggons zur Reparatur auf der Hard standen, so dass dieser Eindruck zu dem Spitznamen beitrug.
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Viele Fürther kannten das Unternehmen unter dem Namen “''die Waggon''”, auch wenn hier später Flugzeuge das Bild dominierten. Der Name stammt vermutlich daher, dass die Bevölkerung den Firmennamen Gothaer Waggon abkürzte zu "Waggon". Eine weitere These beruht darauf, dass zu dieser Zeit sehr viele Güterwaggons zur Reparatur auf der Hardhöhe standen, so dass dieser opitsche Eindruck wesentlich zur Namensgebung beitrug.
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==Firmengeschichte 1938 - 1945==
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==Firmengeschichte Bachmann, von Blumenthal & Co. KG 1938 - 1945==
Am [[14. November]] [[1938]] kaufte das Grundstück die in Fürth neugegründete Firma '''Bachmann, von Blumenthal & Co. KG''' (BBF) auf. Der Eigentümer Eduard Winter blieb in Berlin, Walther Bachmann (Walther-Bachmann-Flugzeugbau KG im mecklenburgischem Ribnitz / Flugplatz Pütnitz<ref>Wikipedia: Walther-Bachmann-Flugzeugbau, abgerufen 27.01.14 [http://de.wikipedia.org/wiki/Walther-Bachmann-Flugzeugbau Wikipedia]</ref>) war in der Anfangszeit als Berater mit eingebunden, aber selbst nicht vor Ort. Wolf-Werner von Blumenthal wurde als Geschäftsführer eingesetzt und leitete des Unternehmens überwiegend in Fürth. Von Blumenthal (Generalssohn) selbst war in einem Jagdschloss auf Pommern (Warcino /(deutsch Varzin<ref>Anmerkung: Das Schloss in Varzin wurde durch Werner Ewald von Blumenthal am [[7. Juni]] [[1867]] verkauft an den damaligen preußischen Ministerpräsident Otto von Bismarck. Varzin blieb bis 1945 im Besitz der Familie von Bismarck. [http://de.wikipedia.org/wiki/Warcino Wikipedia]</ref>) aufgewachsen und hatte mit Fürth selbst wenig im Vorfeld zu tun.  
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Am [[14. November]] [[1938]] kaufte das Grundstück die in Fürth neugegründete Firma '''Bachmann, von Blumenthal & Co. KG''' (BBF) auf. Der Eigentümer Eduard Winter blieb in Berlin, Walther Bachmann (Walther-Bachmann-Flugzeugbau KG im mecklenburgischem Ribnitz / Flugplatz Pütnitz<ref>Wikipedia: Walther-Bachmann-Flugzeugbau, abgerufen 27.01.14 [http://de.wikipedia.org/wiki/Walther-Bachmann-Flugzeugbau Wikipedia]</ref>) war in der Anfangszeit als Berater mit eingebunden, aber selbst kaum vor Ort. Wolf-Werner von Blumenthal wurde als Geschäftsführer eingesetzt und leitete des Unternehmens überwiegend in Fürth. Der Gerneralssohn Wolf-Werner von Blumenthal wuchs auf einem Jagdschloss in Pommern (Warcino /(deutsch Varzin<ref>Anmerkung: Das Schloss in Varzin wurde durch Werner Ewald von Blumenthal am [[7. Juni]] [[1867]] verkauft an den damaligen preußischen Ministerpräsident Otto von Bismarck. Varzin blieb bis 1945 im Besitz der Familie von Bismarck. [http://de.wikipedia.org/wiki/Warcino Wikipedia]</ref>) auf und hatte ursprünglich mit Fürth selbst wenig zu tun.  
    
Eigens für die neue Firma wurden zahlreiche Gebäude und eine befestigte Startbahn angelegt, für deren Ausbau im Jahre [[1938]] auch der [[1907]] errichtete [[Bismarckturm]] abgerissen wurde. Nach dem Verkauf [[1938]] entwickelte sich die "Waggon" zu einem wichtigen Reparatur-Betrieb für Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe (Produktionskennung ''hpq'').
 
Eigens für die neue Firma wurden zahlreiche Gebäude und eine befestigte Startbahn angelegt, für deren Ausbau im Jahre [[1938]] auch der [[1907]] errichtete [[Bismarckturm]] abgerissen wurde. Nach dem Verkauf [[1938]] entwickelte sich die "Waggon" zu einem wichtigen Reparatur-Betrieb für Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe (Produktionskennung ''hpq'').
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[[Datei:Me 109 - A2921c.jpg|thumb|left|ME 109 mit Winter-Tarnung]]Das Hauptwerk von BBF befand sich auf der [[Hardhöhe]]. Zusätzlich existierten weitere Standorte in unmittelbarer Nähe. Ein Standort zur Herstellung von Ersatzteilen von Tragflächen befand sich westlich zum [[Burgfarrnbach]]er Bahnhof. Eine weitere Werkstrecke war in der [[Schwabacher Straße 117]]/ 119 untergebracht – in einem ehemalichen jüdischen Betrieb, die unmittelbar nach der Progromnacht [[1938]] ihren Betrieb aufgeben mussten (''Mechanische Gummibandweberei und Hostenträgerfabrik Gebr. Heymann'')<ref>Schwabacher Straße 117/ 119. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 374</ref>.  
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[[Datei:Me 109 - A2921c.jpg|thumb|left|ME 109 mit Winter-Tarnung]]Das Hauptwerk von BBF befand sich auf der [[Hardhöhe]]. Zusätzlich existierten weitere Standorte in unmittelbarer Nähe. Ein Standort zur Herstellung von Ersatzteilen von Tragflächen befand sich westlich zum [[Burgfarrnbach]]er Bahnhof (Werk II). Eine weitere Werkstrecke war in der [[Schwabacher Straße 117]]/ 119 untergebracht – in einem ehemalichen jüdischen Betrieb, die unmittelbar nach der Progromnacht [[1938]] ihren Betrieb aufgeben mussten (''Mechanische Gummibandweberei und Hostenträgerfabrik Gebr. Heymann'')<ref>Schwabacher Straße 117/ 119. In: Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth, Lipp, 1994, S. 374</ref>.  
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Im Zuge der Verlagerung von Industrieanlagen im Jahre [[1944]] hatte auch die BBF Teile der Fertigungs- und Lagerstätten in Bierkeller in der Innenstadt ([[Brauerei Geismann|Geismann]]- und [[Brauerei Humbser|Humbser]]keller, oberer kleiner [[Bergbräu]]keller am [[Fritz-Mailaender-Weg]] als Werkluftschutzraum, ein Bereich des [[Grüner-Keller|Grünerbräukeller]]), in den Landkreis Fürth (u. a. nach [[Zirndorf]]) und unter die [[Alte Veste|Alten Veste]] ausgelagert. Auch in die Nürnberger Kongreßhalle wurde eingelagert. Ein weiteres Werk (Montagehalle) in der Nähe des Flugplatzes Unterschlauersbach war im Bau, wurde nicht fertig. Zum Teil wurde auch am ehem. Flughafen Oettingen/ Heuberg eingeflogen<ref>Geschichtsspuren.de - ehem. Flugplatz Oettingen/Heuberg, Abgerufen 27.01.14 [http://www.geschichtsspuren.de/forum/impressionen-vom-ehemaligen-flugplatz-oettingen-heuberg-t9927.html HP]</ref>.
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[[Datei:IMG 7825 fw.jpg|thumb|right|Felsenkeller Alte Veste - Metallveredelungsanlage]]Ab [[1940]] entstand ein vierstöckiger roter Klinkerbau, der vom Reichsluftfahrtministerium als zentrales Lager für verschiedene Flugzeug-Bauteile genutzt wurde. Dieses Gebäude steht heute noch und wird als Möbelhaus genutzt, dem [[Flamme Möbel|Möbelhaus Flamme]]. Von hier versorgte man vermutlich neben dem eigenen Betrieb auch weitere Firmen und Flugplätze im fränkischen Ballungsraum. Spätestens ab [[1940]] arbeitete die BBF sehr eng mit der Fa. Messerschmitt in Augsburg und Regensburg zusammen. Bachmann & von Blumenthal produzierte seine Flugzeugkomponenten bis [[1945]] in Fürth ([[Hardhöhe]], [[Burgfarrnbach]], [[Schwabacher Straße]]) und in [[Nürnberg]]. Zu dieser Zeit war die BBF hauptverantwortlich für die Reparatur der "Bf 110"<ref>Messerschmitt Bf 110: Bayerische Flugzeugwerke AG / Messerschmidt AG ab 1938. In: Wikipedia. Abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_110 Wikipedia]</ref>, einem zweimotorigen schweren Langstreckenjagdflugzeug und Jagdbomber dessen Tragflächen und Rumpf gänzlich aus Metall bestand. Weitere Flugzeugtypen wurden ebenfalls in Fürth repariert, so der Typ Junkers "Ju 87"<ref>Junkers Ju 87. In: Wikipedia. Abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Ju_87 Wikipedia]</ref>, die als "Stuka" bekannt wurde, sowie für die Messerschmitt Me 262, den ersten einsatzfähigen Düsenjäger der Welt. Daneben spezialisierte man sich auf die Reparatur der ME 210<ref>Messerschmitt Me 210 - Bayerische Flugzeugwerke AG / Messerschmidt AG ab 1938. In: Wikipedia. Abgerufen 27. Januar 2014 [http://de.wikipedia.org/wiki/Messerschmitt_Bf_110 Wikipedia]</ref>, dass ebenfalls ein Jagdflugzeug für Langstrecken war. Neben der Reparatur von Flugzeugen baute man auch zwischen [[1941]] und [[1944]] eine kleine Anzahl von Flugzeugen - immerhin 352 Stück.  
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[[Datei:IMG 7825 fw.jpg|thumb|right|Felsenkeller Alte Veste - Metallveredelungsanlage]]Ab [[1940]] entstand ein vierstöckiger roter Klinkerbau, der vom Reichsluftfahrtministerium als zentrales Lager für verschiedenste Flugzeug-Bauteile genutzt wurde. Dieses Gebäude steht heute noch und wird als Möbelhaus genutzt, dem [[Flamme Möbel|Möbelhaus Flamme]]. Von hier versorgte man vermutlich neben dem eigenen Betrieb auch weitere Firmen und Flugplätze im fränkischen Ballungsraum. Spätestens ab [[1940]] arbeitete die BBF sehr eng mit der Fa. Messerschmitt in Augsburg und Regensburg zusammen. Bachmann & von Blumenthal produzierte seine Flugzeugkomponenten bis [[1945]] in Fürth (Schwabacher Straße, auf der Hardhöhe, in Burgfarrnbach), und in Nürnberg. Zu dieser Zeit war die BBF hauptverantwortlich für die Reparatur der Bf 110, einem zweimotorigen Langstreckenjagdflugzeug dessen Tragflächen und Rumpf gänzlich aus Metall waren. Weitere Flugzeugtypen wurden ebenfalls in Fürth repariert, so der Typ Junkers Ju 87, die als "Stuka" bekannt wurde, die Messerschmitt Bf 110, ein schweres (Nacht-)Jagdflugzeug und Jagdbomber, sowie für die Messerschmitt Me 262, den ersten einsatzfähigen Düsenjäger der Welt. Daneben spezialisierte man sich auf die Reparatur der ME 210, das ebenfalls ein Jagdflugzeug für Langstrecken war. Neben der Reparatur von Flugzeugen baute man auch zwischen [[1941]] und [[1944]] eine kleine Anzahl von Flugzeugen - immerhin 352 Stück.  
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Als einer der wenigen Rüstungsbetriebe in Fürth (neben [[Dynamit-Nobel]] in [[Stadeln]]) gehörte der Industrieflughafen zu den bevorzugten Angriffszielen, die von alliierten Flugzeugen bombardiert wurde. Insgesamt 17 Luftangriffe auf die Stadt Fürth sind zu verzeichnen. Dabei wurde das Fürther Werk an der [[Würzburger Straße]] dreimal gezielt von amerikanischen Bombern angegriffen. Insbesondere am [[25. Februar]] [[1944]] um 12:47 Uhr war der Industrieflughafen das Hauptziel eines Angriffes von 161 B-24-Liberator-Bomber der US Streitkräfte<ref>Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 39</ref>. Bei guter Sicht kamen in vier Wellen die Bomberverbände nach Fürth, und warfen die tödliche Fracht aus knapp 6 km Höhe über den Flugplatz ab. Es hagelte 993 Sprengbomben zu je 250 kg, fast 6.000 Splitterbomben und 1.192 Flüssigkeitsbrandbomben zu je 50 kg. Die Bilanz: Drei Hallen, das Kesselhaus und die Trafostation der Firma waren vollkommen zerstört. Montagehalle, Dreherei und Metallbau waren zu 20 Prozent, die Vormontage lediglich zu 10 Prozent beschädigt. Die Rollbahn war insbesondere im östlichen Teil von Bombenkratern übersät. Der Werkleiter und der Luftschutzleiter berichteten von einem 100 % Ausfall der Produktion, die erst nach ca. 2 bis 4 Wochen langsam wieder anlief. Weit schlimmer als der Schaden an Gebäuden und Material war der “Schaden” an Menschenleben<ref>Georg Wolfgang Schramm: Bombenhagel traff "Waggon". In: Nürnberger Nachrichten vom 25. Februar 1984</ref>. Der Angriff vom [[25. Februar]] [[1944]] forderte 139 Todesopfer und 122 Verletzte<ref>Winfried Roschmann - Udo Sponsel - [[Bernd Jesussek]]: ''[[Die Fürther Hardhöhe (Buch)|Die Fürther Hardhöhe]]. Städtebilder Fotoarchiv & Verlag Fürth, 1999, S. 39</ref>.  
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Als einer der wenigen Rüstungsbetriebe in Fürth (neben [[Dynamit-Nobel]] in [[Stadeln]]) gehörte der Industrieflughafen zu den bevorzugten Angriffszielen, die von alliierten Flugzeugen bombardiert wurde. Insgesamt 17 Luftangriffe auf die Stadt Fürth sind zu verzeichnen. Dabei wurde das Fürther Werk an der [[Würzburger Straße]] dreimal gezielt von amerikanischen Bombern angegriffen. Insbesondere am [[25. Februar]] [[1944]] um 12:47 Uhr war der Industrieflughafen das Hauptziel eines Angriffes von 161 B-24-Liberator-Bomber der US Streitkräfte. Bei guter Sicht kamen in vier Wellen die Bomberverbände nach Fürth, und warfen die tödliche Fracht aus knapp 6 km Höhe über den Flugplatz ab. Es hagelte 993 Sprengbomben zu je 250 kg, fast 6.000 Splitterbomben und 1.192 Flüssigkeitsbrandbomben zu je 50 kg. Die Bilanz: Drei Hallen, das Kesselhaus und die Trafostation der Firma waren vollkommen zerstört. Montagehalle, Dreherei und Metallbau waren zu 20 Prozent, die Vormontage lediglich zu 10 Prozent beschädigt. Die Rollbahn war insbesondere im östlichen Teil von Bombenkratern übersät. Der Werkleiter und der Luftschutzleiter berichteten von einem 100 % Ausfall der Produktion, die erst nach ca. 2 bis 4 Wochen langsam wieder anlief. Weit schlimmer als der Schaden an Gebäuden und Material war der “Schaden” an Menschenleben. Der Angriff vom [[25. Februar]] [[1944]] forderte 139 Todesopfer und 122 Verletzte.  
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[[Datei:Flamme Aufklärung.jpg|thumb|right|US-Aufklärungsbild Feb. 1945]]Der zweite Angriff am [[10. September]] erfolgte um 10:30 Uhr und dauerte rund 90 Minuten. Neben [[Burgfarrnbach]] (hier war Werk II das Ziel) wurde wiederum die BBF angegriffen und schwer zerstört. Der letzte Angriff erfolgte am am [[8. April]] [[1945]]. 89 "Liberator" zerstörten den Rest, der noch stehen geblieben war. Laut Zeitzeugen war das Areal danach "total zerstört". Schwer getroffen wurde auch die Siedlung im Süden der BBF, da der Angriff sehr weit im Süden lag. Es wurden 154,5 Tonnen Spreng- und 54 Tonnen Brandbomben abgeworfen. Die Reparatur der Maschinen fand zu diesem Zeitpunkt schon längst an anderen Orten statt.
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[[Datei:Flamme Aufklärung.jpg|thumb|right|US-Aufklärungsbild Feb. 1945]]Der zweite Angriff am [[10. September]] erfolgte um 10:30 Uhr und dauerte rund 90 Minuten. Neben [[Burgfarrnbach]] (hier war Werk II das Ziel) wurde wiederum die BBF angegriffen und schwer zerstört. Der letzte Angriff erfolgte am am [[8. April]] [[1945]]. 89 "Liberator" zerstörten den Rest, der noch stehen geblieben war. Laut Zeitzeugen war das Areal danach "total zerstört". Schwer getroffen wurde auch die Siedlung im Süden der BBF, da der Angriff sehr weit im Süden lag. Es wurden 154,5 Tonnen Spreng- und 54 Tonnen Brandbomben abgeworfen. Die Reparatur der Maschinen fand zu diesem Zeitpunkt schon längst an anderen Orten statt.
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Im Zuge der Verlagerung von Industrieanlagen im Jahre [[1944]] hatte auch die BBF Teile der Fertigungs- und Lagerstätten in Bierkeller in der Innenstadt ([[Brauerei Geismann|Geismann]]- und [[Brauerei Humbser|Humbser]]keller, oberer kleiner [[Bergbräu]]keller am [[Fritz-Mailaender-Weg]] als Werkluftschutzraum, ein Bereich des [[Grüner-Keller|Grünerbräukeller]]), in den Landkreis Fürth (u. a. nach [[Zirndorf]]) und unter die [[Alte Veste|Alten Veste]] ausgelagert. Auch in die Nürnberger Kongreßhalle wurde eingelagert. Ein weiteres Werk (Montagehalle) in der Nähe des Flugplatzes Unterschlauersbach war im Bau, wurde nicht fertig. Zum Teil wurde auch am ehem. Flughafen Oettingen/ Heuberg eingeflogen<ref>Geschichtsspuren.de - ehem. Flugplatz Oettingen/Heuberg, Abgerufen 27.01.14 [http://www.geschichtsspuren.de/forum/impressionen-vom-ehemaligen-flugplatz-oettingen-heuberg-t9927.html HP]</ref>.
    
==Nachkriegszeit==
 
==Nachkriegszeit==
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