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== Kaserne ==
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[[Datei:Darby 1995.jpg|600px|right|Darby mit alten Nummern]]
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Drei Hauptbauzeiten 1893, 1900, um 1910. fügt sich in die sonstige  Bauliche Prägung der Fürther Innenstadt ein: 19. u. Anfang d. 20. Jahrhunderts.
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Gesamte Kasernenareal ursprünglich vier verschiedene Nutzungskonzepte (Infanterie, Artillerie, Train u. Proviantamt. Abtrennung d Aufenthalts- u. Speiseräume d. Offiziere.
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=== Infanteriekaserne  (Sedankaserne) ===
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(heute begrenzt durch Dr.-Frank-, Steuben- (früher Sedan-), Flößau- und Ullsteinstraße)
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Der älteste Teil (gebaut ab 1893) ist jener zwischen Isaak-Loewi- und Dr.-Meyer-Spreckels-Straße, hier ist lediglich das Offizierskasino (Steubenstraße 27) jünger, ein bedeutender Jugendstilbau. Infolge der Errichtung einer Maschinengewehrkompanie am 26. März 1912 begann die Planung der „Neuen Infanteriekaserne“ südlich dieser Anlage (Zwischen Isaak-Loewi- und Dr.-Frank-Straße), deren Bau und Übergabe erst 1916/17 abgeschlossen war. Der nördliche Teil der Infanteriekaserne (zwischen Dr.-Meyer-Spreckels- und Flößaustraße, nicht mehr vollständig erhalten) wurde teilweise ab 1893, zu anderen Teilen ab 1912 errichtet (Proviantamt 1901).
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==== Alte Infanteriekaserne: ====
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13, 14, 15, 16: ab 1893, Kompaniekasernen, heute verputzt, wohl ehemals Sichtziegelbauten. Zwischenkrieg: zivile Nutzung US-Army: 13 Theater, 14 Gericht.
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20 ab 1893 ehem. Exerzierhaus
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21 abgerissen, ähnlich 13-16. heute Seniorenstift
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22 Offizierskasino, 1902-03 v. Jakob Schmeißner,  ein Hauptwerk d. Jugendstils in Fürth.
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24 1893 Familienwohnhaus, „Verheirateten Kaserne“
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26 um 1893, Montierungsgebäude. US-Army: AFN
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31  1912, Kompaniewagenhaus
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32 1912, Stallgebäude, 1912/13 um 1950 als Kapelle v. d. US-Army umgebaut, neugotische Glasfenster aus amerikansicher Produktion.
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33  1912, Stabshaus
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33 b + c: Funkstation u. Sendemast, Neubauten
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34  um 1912, Mannschaftsgebäude
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35 Waffenmeisterei u, Beschlagsschmiede
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36  um 1912, Regimentswagenhaus, stark verändert, heute Moschee
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==== Neue Infanteriekaserne (Zwischenkriegszeit Schutzpolizei) ====
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Barockisierende Putzbauten. 1914-1915, 1917 bezogen
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4 + 8 :  3-geschossigs Familiengebäude,
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10 + 12: jeweils Halbbataillonskasernen., Dreiflügelbauten, barockisierend mit Mansarddächern.
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11 : ehemaliges Wirtschaftsgebäude mit Unteroffiziers- u. Mannschaftsspeisesälen, erdgeschossiger Bau mit Uhrturm,
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1: (1917 fertigestelltes Exerzierhaus, kein Denkmalschutz) US-Army Standortkommmandant.
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==== Proviantamt ====
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27  1892/93, Hafermagazin, fünfgeschossiger Sichtziegelbau, Getreideaufzüge u. Laderampen gegen Gleisanschluss.
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(28 + 29 gleichartig wg. starker Veränderung, kein Denkmalschutz, abgerissen)
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38 Dienstwohngebäude.
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=== Artilleriekaserne ===
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Ursprüngliche Planung in Nürnberg Gleishammer. Bitte der Stadt Fürth 2.1.1890 wird entsprochen. Bauten ungefähr gleichzeitig mit Infanterie, dennoch baulich völlig anders.
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Ein Großteil der Bauten entstand 1890-93, ein Teil im Bereich des heutigen Südstadtparks wurde abgerissen. Die ehemalige Artilleriekaserne wird vom 210 Meter langen, monu­mentalen Gebäudekomplex Flößaustraße 86/88 dominiert, der ehemaligen Kaserne für zwei Batterien, ursprünglich zwei Gebäude um 1900, die 1934 mit einem kubischen und höheren Mittelbau zusammengefügt und Ende der 1930er Jahre aufgestockt wurden. Auffällig sind weiterhin die beiden langgezogenen ehemaligen Stallbaracken (Sonnen- und Ullsteinstraße), es handelt sich um.
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;Gebäude:
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41: 1892/93,  1934 bzw. 1938/40 zusammengebaut. Mannschaftsunterkünfte
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39/42: 1890/93: Dienstgebäude für Wärter, Wohnungen f. Verheiratete, Wache u. Inspektor.
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43:  1892/93 Offizierskasino der Artillerie. US: Schulungszentrum, ein Raum als Synagoge genutzt.
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44/45/50: 1892/93 Stallbaracken, Abteilungsstallungen für 3 Batterien mit zusammen 98 Ständen, später vermutlich Flak, Amis 50 Fahrzeugreparatur + Schreinerei.
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47 die heutige Grüne Halle (47) war ehemals eine Sporthalle, als Entstehungszeit setzte man früher um 1934 (Neue Sachlichkeit) an (aber auf Foto 1944 nicht zu sehen), Nachkriegsbau der Amerikaner. („Dokument reinen Bauhaus-Stils“, FN 6.4.98)
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53/54: 1890/93 Handwerkergebäude, Musikschule
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67: 1908/09, Dienstwohnungen für 6 Unteroffiziere. 1917 Umbau zu Büroräumen, 1920 Schuhfabrikant Ehrlich, zweite Gatte Martha Krautheimers (einschl. Teile d. ehemaligen Artilleriedepots zw. Artillerie-, (heutiger) Merkur u. Fronmüllerstraße. 1932 kaufte Gustav Schickedanz das später Villa Schickedanz benannte Gebäude, Geschäftsitz d. Versandhaus Quelle GmbH (repräsentatives Empfangszimmer), schon 1935 größtes Wollversandhaus Dtls. (Kurz. Weiß u. Wollwaren), 1 Mio. Kunden u. 500 Mitarbeiter. August 1943 wird der Betrieb durch Brandbomben zerstört (einschl. Kundenkartei).  US: Seelsorger-Station u. Verwaltung. Führerschein, Betriebsrat.
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65a: 1895/96, ehem. Filial-Artilleriedepot, auch als Kantine benutzt, keine gewerbliche Nutzung i.d. Zwischenkriegszeit.
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65b: 1895/96, Stabs- u. Dienstgebäude d. Filial-Artilleriedepots
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=== Trainkaserne  (später Minenwerferkaserne) ===
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(heute begrenzt durch Balbierer-, Wald-, Fronmüller-, Merkur- und Sonnenstraße)
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Die Stadt Fürth stellte 1899 ein Gesuch auf Vermehrung der Garnison, schon im Dezember 1890 gingen drei Wagenhäuser (71, 72, 77, Merkurstraße) in Betrieb (Train-Depot), die 1908/1910 durch weitere Bauten zwischen Venusweg und Balbiererstraße ergänzt wurden.
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71, 72, 77, 79: 1900 Wagenhäuser d. Trainkaserne. 79 abgerissen
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81: 1901, Dienstgebäude d, Trainkaserne
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82a: 1908/10 Mehrteilige Rahmenbebauung d. nördl. jüngeren Hofes, hof dienste als Reitplatz u, Einzelausbildungsplatz), ehem. Stallugne mit Reithaus.
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84 1908/10 erdgeschossiger Bau mit Uhrturm bzw. Schlauchturm, ehem. Gebäude f. Beschlagsschmiede, Mannschaftsbrausebad u. Mannschaftswaschküche. (Schmiede in d. Minenwerferkompanie.
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85: 1908/10 Familiengebäude
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88: 1908/10
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89: Stabsgebäude mit Einelwohnungen Mannschaftsgebäude, viele Kamine
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90: 1908-10: Offiziersspeiseanstalt,
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= Merkzettel =
      
=Spiegelfabrikien und Quecksilber=
 
=Spiegelfabrikien und Quecksilber=
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(13) Adressbuch 1860
 
(13) Adressbuch 1860
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== Kaserne ==
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Drei Hauptbauzeiten 1893, 1900, um 1910. fügt sich in die sonstige  Bauliche Prägung der Fürther Innenstadt ein: 19. u. Anfang d. 20. Jahrhunderts.
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Gesamte Kasernenareal ursprünglich vier verschiedene Nutzungskonzepte (Infanterie, Artillerie, Train u. Proviantamt. Abtrennung d Aufenthalts- u. Speiseräume d. Offiziere.
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=== Infanteriekaserne  (Sedankaserne) ===
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(heute begrenzt durch Dr.-Frank-, Steuben- (früher Sedan-), Flößau- und Ullsteinstraße)
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Der älteste Teil (gebaut ab 1893) ist jener zwischen Isaak-Loewi- und Dr.-Meyer-Spreckels-Straße, hier ist lediglich das Offizierskasino (Steubenstraße 27) jünger, ein bedeutender Jugendstilbau. Infolge der Errichtung einer Maschinengewehrkompanie am 26. März 1912 begann die Planung der „Neuen Infanteriekaserne“ südlich dieser Anlage (Zwischen Isaak-Loewi- und Dr.-Frank-Straße), deren Bau und Übergabe erst 1916/17 abgeschlossen war. Der nördliche Teil der Infanteriekaserne (zwischen Dr.-Meyer-Spreckels- und Flößaustraße, nicht mehr vollständig erhalten) wurde teilweise ab 1893, zu anderen Teilen ab 1912 errichtet (Proviantamt 1901).
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==== Alte Infanteriekaserne: ====
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13, 14, 15, 16: ab 1893, Kompaniekasernen, heute verputzt, wohl ehemals Sichtziegelbauten. Zwischenkrieg: zivile Nutzung US-Army: 13 Theater, 14 Gericht.
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20 ab 1893 ehem. Exerzierhaus
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21 abgerissen, ähnlich 13-16. heute Seniorenstift
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22 Offizierskasino, 1902-03 v. Jakob Schmeißner,  ein Hauptwerk d. Jugendstils in Fürth.
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24 1893 Familienwohnhaus, „Verheirateten Kaserne“
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26 um 1893, Montierungsgebäude. US-Army: AFN
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31  1912, Kompaniewagenhaus
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32 1912, Stallgebäude, 1912/13 um 1950 als Kapelle v. d. US-Army umgebaut, neugotische Glasfenster aus amerikansicher Produktion.
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33  1912, Stabshaus
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33 b + c: Funkstation u. Sendemast, Neubauten
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34  um 1912, Mannschaftsgebäude
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35 Waffenmeisterei u, Beschlagsschmiede
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36  um 1912, Regimentswagenhaus, stark verändert, heute Moschee
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==== Neue Infanteriekaserne (Zwischenkriegszeit Schutzpolizei) ====
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Barockisierende Putzbauten. 1914-1915, 1917 bezogen
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4 + 8 :  3-geschossigs Familiengebäude,
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10 + 12: jeweils Halbbataillonskasernen., Dreiflügelbauten, barockisierend mit Mansarddächern.
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11 : ehemaliges Wirtschaftsgebäude mit Unteroffiziers- u. Mannschaftsspeisesälen, erdgeschossiger Bau mit Uhrturm,
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1: (1917 fertigestelltes Exerzierhaus, kein Denkmalschutz) US-Army Standortkommmandant.
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27  1892/93, Hafermagazin, fünfgeschossiger Sichtziegelbau, Getreideaufzüge u. Laderampen gegen Gleisanschluss.
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(28 + 29 gleichartig wg. starker Veränderung, kein Denkmalschutz, abgerissen)
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38 Dienstwohngebäude.
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=== Artilleriekaserne ===
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Ursprüngliche Planung in Nürnberg Gleishammer. Bitte der Stadt Fürth 2.1.1890 wird entsprochen. Bauten ungefähr gleichzeitig mit Infanterie, dennoch baulich völlig anders.
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Ein Großteil der Bauten entstand 1890-93, ein Teil im Bereich des heutigen Südstadtparks wurde abgerissen. Die ehemalige Artilleriekaserne wird vom 210 Meter langen, monu­mentalen Gebäudekomplex Flößaustraße 86/88 dominiert, der ehemaligen Kaserne für zwei Batterien, ursprünglich zwei Gebäude um 1900, die 1934 mit einem kubischen und höheren Mittelbau zusammengefügt und Ende der 1930er Jahre aufgestockt wurden. Auffällig sind weiterhin die beiden langgezogenen ehemaligen Stallbaracken (Sonnen- und Ullsteinstraße), es handelt sich um.
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41: 1892/93,  1934 bzw. 1938/40 zusammengebaut. Mannschaftsunterkünfte
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39/42: 1890/93: Dienstgebäude für Wärter, Wohnungen f. Verheiratete, Wache u. Inspektor.
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43:  1892/93 Offizierskasino der Artillerie. US: Schulungszentrum, ein Raum als Synagoge genutzt.
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44/45/50: 1892/93 Stallbaracken, Abteilungsstallungen für 3 Batterien mit zusammen 98 Ständen, später vermutlich Flak, Amis 50 Fahrzeugreparatur + Schreinerei.
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47 die heutige Grüne Halle (47) war ehemals eine Sporthalle, als Entstehungszeit setzte man früher um 1934 (Neue Sachlichkeit) an (aber auf Foto 1944 nicht zu sehen), Nachkriegsbau der Amerikaner. („Dokument reinen Bauhaus-Stils“, FN 6.4.98)
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53/54: 1890/93 Handwerkergebäude, Musikschule
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67: 1908/09, Dienstwohnungen für 6 Unteroffiziere. 1917 Umbau zu Büroräumen, 1920 Schuhfabrikant Ehrlich, zweite Gatte Martha Krautheimers (einschl. Teile d. ehemaligen Artilleriedepots zw. Artillerie-, (heutiger) Merkur u. Fronmüllerstraße. 1932 kaufte Gustav Schickedanz das später Villa Schickedanz benannte Gebäude, Geschäftsitz d. Versandhaus Quelle GmbH (repräsentatives Empfangszimmer), schon 1935 größtes Wollversandhaus Dtls. (Kurz. Weiß u. Wollwaren), 1 Mio. Kunden u. 500 Mitarbeiter. August 1943 wird der Betrieb durch Brandbomben zerstört (einschl. Kundenkartei).  US: Seelsorger-Station u. Verwaltung. Führerschein, Betriebsrat.
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65a: 1895/96, ehem. Filial-Artilleriedepot, auch als Kantine benutzt, keine gewerbliche Nutzung i.d. Zwischenkriegszeit.
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65b: 1895/96, Stabs- u. Dienstgebäude d. Filial-Artilleriedepots
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=== Trainkaserne  (später Minenwerferkaserne) ===
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(heute begrenzt durch Balbierer-, Wald-, Fronmüller-, Merkur- und Sonnenstraße)
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Die Stadt Fürth stellte 1899 ein Gesuch auf Vermehrung der Garnison, schon im Dezember 1890 gingen drei Wagenhäuser (71, 72, 77, Merkurstraße) in Betrieb (Train-Depot), die 1908/1910 durch weitere Bauten zwischen Venusweg und Balbiererstraße ergänzt wurden.
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71, 72, 77, 79: 1900 Wagenhäuser d. Trainkaserne. 79 abgerissen
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81: 1901, Dienstgebäude d, Trainkaserne
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82a: 1908/10 Mehrteilige Rahmenbebauung d. nördl. jüngeren Hofes, hof dienste als Reitplatz u, Einzelausbildungsplatz), ehem. Stallugne mit Reithaus.
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84 1908/10 erdgeschossiger Bau mit Uhrturm bzw. Schlauchturm, ehem. Gebäude f. Beschlagsschmiede, Mannschaftsbrausebad u. Mannschaftswaschküche. (Schmiede in d. Minenwerferkompanie.
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85: 1908/10 Familiengebäude
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88: 1908/10
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89: Stabsgebäude mit Einelwohnungen Mannschaftsgebäude, viele Kamine
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90: 1908-10: Offiziersspeiseanstalt,
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