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[[1879]] nahm die Firma an der Weltausstellung in Australien mit Exportbier teil.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 510</ref>
 
[[1879]] nahm die Firma an der Weltausstellung in Australien mit Exportbier teil.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 510</ref>
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Um eine weitere Expansion zu gewährleisten, entschied sich die Brauerei [[1883]] für die Gründung einer neuen Brauerei auf der [[Schwand]]. Demzufolge zog noch im gleichen Jahr ([[1883]]) die Brauerei Mailaender auf die Anhöhe an der [[Wolfsschlucht]] (sog. ''Nottelberg'') und wurde fortan aufgrund der Lage am Berg von der Fürther Bevölkerung im Volksmund '''Bergbräu''' genannt.  
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Um eine weitere Expansion zu gewährleisten, entschied sich die Brauerei [[1883]] für die Gründung einer neuen Brauerei auf der [[Schwand]]. Demzufolge zog noch im gleichen Jahr ([[1883]]) die Brauerei Mailaender auf die Anhöhe an der [[Fritz-Mailaender-Weg|Wolfsschlucht]] (sog. ''Nottelberg'') und wurde fortan aufgrund der Lage am Berg von der Fürther Bevölkerung im Volksmund '''Bergbräu''' genannt.  
    
Ab [[1888]] nimmt die Bergbräu den vierten Platz in Sachen Bierausstoß unter den Fürther Brauereien ein. Zur gleichen Zeit etwa entsteht am Abhang zur [[Billinganlage]] ein Sommerkeller mit Musikpavillon.  
 
Ab [[1888]] nimmt die Bergbräu den vierten Platz in Sachen Bierausstoß unter den Fürther Brauereien ein. Zur gleichen Zeit etwa entsteht am Abhang zur [[Billinganlage]] ein Sommerkeller mit Musikpavillon.  
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Erst [[1954]] – nach einem langwierigen Restitutionsverfahren – bekam [[Fritz Mailaender]] seine Brauerei und alle seine dazugehörigen Liegenschaften wieder. In den folgenden Jahren wird Horst Militzer, Eigentümer der Löwenbräu Hof, Teilhaber der Bergbräu und zusammen mit Fritz Mailaender die Firmenleitung übernehmen.  
 
Erst [[1954]] – nach einem langwierigen Restitutionsverfahren – bekam [[Fritz Mailaender]] seine Brauerei und alle seine dazugehörigen Liegenschaften wieder. In den folgenden Jahren wird Horst Militzer, Eigentümer der Löwenbräu Hof, Teilhaber der Bergbräu und zusammen mit Fritz Mailaender die Firmenleitung übernehmen.  
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Im Juni [[1969]] geht eine neue vollautomatische Abfüllanlage in Betrieb, die die Brauerei stolz der Bevölkerung am Sonntag, den [[22. Juni]] [[1969]] präsentiert. Die neue Anlage kann 16.000 Flaschen pro Stunde abfüllen. [[1971]] wird die Rotbiermarke "''Altes Kupfer''" eingeführt. Das Bier der Bergbräu wurde zu dieser Zeit hauptsächlich „''um den Schornstein''“ der Brauerei herum getrunken. Mit einem Jahresausstoß von etwa 50.000 Hektolitern war die Brauerei die kleinste der Fürther Brauereien - und somit gerade mal 10.000 Hektoliter über dem Ausstoß um die Jahrhundertwende. Besonders das Rotbier „Altes Kupfer“ war bei den Stadtteilbewohnern sehr beliebt. In den 1970er Jahren floss dieser Gerstensaft in den Szenehochburgen [[Wolfsschlucht]] und [[Silberfischla]] in Strömen.
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Im Juni [[1969]] geht eine neue vollautomatische Abfüllanlage in Betrieb, die die Brauerei stolz der Bevölkerung am Sonntag, den [[22. Juni]] [[1969]] präsentiert. Die neue Anlage kann 16.000 Flaschen pro Stunde abfüllen. [[1971]] wird die Rotbiermarke "''Altes Kupfer''" eingeführt. Das Bier der Bergbräu wurde zu dieser Zeit hauptsächlich „''um den Schornstein''“ der Brauerei herum getrunken. Mit einem Jahresausstoß von etwa 50.000 Hektolitern war die Brauerei die kleinste der Fürther Brauereien - und somit gerade mal 10.000 Hektoliter über dem Ausstoß um die Jahrhundertwende. Besonders das Rotbier „Altes Kupfer“ war bei den Stadtteilbewohnern sehr beliebt. In den 1970er Jahren floss dieser Gerstensaft in den Szenehochburgen Wolfsschlucht und [[Silberfischla]] in Strömen.
    
Bis [[1974]] blieb die Brauerei als Aktiengesellschaft in Familienbesitz, bis sie schließlich von der [[Patrizier Bräu|Patrizier Brauerei]] durch eine Kapitalerhöhung übernommen wurde. [[1977]] wird die letzte eigenständige Brauerei in Fürth durch die Patrizier AG für immer geschlossen, der letzte Sud wurde am [[29. September]] [[1977]] durchgeführt. Kurz zuvor fand noch auf dem Brauereigelände eine Bergbräu-Kärwa vom 6. bis zum [[8. Mai]] [[1977]] statt.
 
Bis [[1974]] blieb die Brauerei als Aktiengesellschaft in Familienbesitz, bis sie schließlich von der [[Patrizier Bräu|Patrizier Brauerei]] durch eine Kapitalerhöhung übernommen wurde. [[1977]] wird die letzte eigenständige Brauerei in Fürth durch die Patrizier AG für immer geschlossen, der letzte Sud wurde am [[29. September]] [[1977]] durchgeführt. Kurz zuvor fand noch auf dem Brauereigelände eine Bergbräu-Kärwa vom 6. bis zum [[8. Mai]] [[1977]] statt.
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Zum [[30. September]] [[1980]] wurde das Brauereigelände verkauft <ref>Brief der Brauerei an die [[infra fürth gmbh|Stadtwerke]] vom 24. September 1980</ref>, in den nachfolgenden Jahren mussten die Brauereigebäude an der [[Wilhelmstraße]] einer Eigentumswohnanlage weichen. Lediglich das Pförtnerhaus ist erhalten geblieben.
 
Zum [[30. September]] [[1980]] wurde das Brauereigelände verkauft <ref>Brief der Brauerei an die [[infra fürth gmbh|Stadtwerke]] vom 24. September 1980</ref>, in den nachfolgenden Jahren mussten die Brauereigebäude an der [[Wilhelmstraße]] einer Eigentumswohnanlage weichen. Lediglich das Pförtnerhaus ist erhalten geblieben.
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Der ehem. Bierkeller war bereits zu 2/3 durch den Bau der Tiefgarage für den Wohnkomplex am "Am Kellerberg" zerstört bzw. verfüllt oder entfernt. Bei einer Begehung im Januar 2009 mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurde geklärt, ob der noch vorhandene Rest der Anlage (vorderes Drittel mit drei Eingängen Richtung Wolfsschlucht) noch den Anforderungen zum Erhalt im Sinne des Denkmalschutzes genügen. Nach der Begehung stand fest, dass das Landesamt für Denkmalschutz auf Grund der vorgefundenen Bausubstanz, aber auch auf Grund der nur noch geringen Restbestände der ehem. Gesamtanlage keinen Bedarf zur Erhaltung der restlichen Anlage mehr für notwendig hielt. Im Dezember [[2011]] wurden die letzten Reste der noch bestehenden Kelleranlage aus Sicherheitsgründen verfüllt. Die ehemaligen Eingänge wurden ebenfalls zurückgebaut, so dass bis dahin nur noch der Eingang mit dem prägnanten Bergbräu-Logo gegenüber der [[Wolfsschlucht]] an den ehemaligen Bierkeller erinnerte. Im Februar [[2014]] wurde dieser prägnante Eingangsbereich wegen Einsturzgefahr ebenfalls abgerissen, so dass aktuell keine sichtbaren Spuren der Bergbräukeller verblieben sind.
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Der ehem. Bierkeller war bereits zu 2/3 durch den Bau der Tiefgarage für den Wohnkomplex am "Am Kellerberg" zerstört bzw. verfüllt oder entfernt. Bei einer Begehung im Januar 2009 mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurde geklärt, ob der noch vorhandene Rest der Anlage (vorderes Drittel mit drei Eingängen Richtung Wolfsschlucht) noch den Anforderungen zum Erhalt im Sinne des Denkmalschutzes genügen. Nach der Begehung stand fest, dass das Landesamt für Denkmalschutz auf Grund der vorgefundenen Bausubstanz, aber auch auf Grund der nur noch geringen Restbestände der ehem. Gesamtanlage keinen Bedarf zur Erhaltung der restlichen Anlage mehr für notwendig hielt. Im Dezember [[2011]] wurden die letzten Reste der noch bestehenden Kelleranlage aus Sicherheitsgründen verfüllt. Die ehemaligen Eingänge wurden ebenfalls zurückgebaut, so dass bis dahin nur noch der Eingang mit dem prägnanten Bergbräu-Logo gegenüber der Wolfsschlucht an den ehemaligen Bierkeller erinnerte. Im Februar [[2014]] wurde dieser prägnante Eingangsbereich wegen Einsturzgefahr ebenfalls abgerissen, so dass aktuell keine sichtbaren Spuren der Bergbräukeller verblieben sind.
 
[[Datei:MAN Siemens 301 300 302 Büssing Präfekt 12 D 1969.jpg|miniatur|rechts|Buswerbung 1969]]
 
[[Datei:MAN Siemens 301 300 302 Büssing Präfekt 12 D 1969.jpg|miniatur|rechts|Buswerbung 1969]]
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* [[1870]]: Mailaender übernimmt den Ochsengarten und errichtet eine Ausflugsgaststätte mit Biergarten und Musikpavillon, den Fürther Prater.
 
* [[1870]]: Mailaender übernimmt den Ochsengarten und errichtet eine Ausflugsgaststätte mit Biergarten und Musikpavillon, den Fürther Prater.
 
* [[1872]]: Tod von Wolf Wilhelm Mailaender. Zunächst leitet seine Witwe Jeanette die Brauerei, dann die Söhne Leonhard und Paul.
 
* [[1872]]: Tod von Wolf Wilhelm Mailaender. Zunächst leitet seine Witwe Jeanette die Brauerei, dann die Söhne Leonhard und Paul.
* [[1883]]: Neubau der Brauerei Mailaender auf der Schwand über der [[Wolfsschlucht]]. Aufgrund der Lage bürgert sich bei der Fürther Bevölkerung der Name Bergbräu ein.
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* [[1883]]: Neubau der Brauerei Mailaender auf der Schwand über der Wolfsschlucht. Aufgrund der Lage bürgert sich bei der Fürther Bevölkerung der Name ''Bergbräu'' ein.
 
* [[1888]]: Die Berg Bräu nimmt infolge ihres Bierausstoßes den vierten Platz unter den Fürther Brauereien ein. Am Abhang zur Billinganlage wird ein Sommerkeller mit Musikpavillon eröffnet.  
 
* [[1888]]: Die Berg Bräu nimmt infolge ihres Bierausstoßes den vierten Platz unter den Fürther Brauereien ein. Am Abhang zur Billinganlage wird ein Sommerkeller mit Musikpavillon eröffnet.  
 
* [[1895]]: Das alte Brauereigebäude dient noch als Hopfenstadel. Um die Jahrhundertwende wird das Mailaender-Areal für den Bau des [[Stadttheater]]s verkauft.
 
* [[1895]]: Das alte Brauereigebäude dient noch als Hopfenstadel. Um die Jahrhundertwende wird das Mailaender-Areal für den Bau des [[Stadttheater]]s verkauft.
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