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:''Amen Seela<ref>Amen Sela = Die erste und letzte Zeile des phantasievollen Spruchs hat sich als ein Schlusswort des israelitischen Gottesdienstes erwiesen, das offensichtlich vom Gnadnsia irgendwann in Fürth aufgeschnappt wurde.</ref> Krebsscher. […]''
 
:''Amen Seela<ref>Amen Sela = Die erste und letzte Zeile des phantasievollen Spruchs hat sich als ein Schlusswort des israelitischen Gottesdienstes erwiesen, das offensichtlich vom Gnadnsia irgendwann in Fürth aufgeschnappt wurde.</ref> Krebsscher. […]''
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Einen schönen Rückblick auf das Leben des Fürther Originals lieferte der Ratsamtmann S. P. Erk (= Fritz Sperk) in einem Gedicht, das er nicht über ihn verfasste, sondern so, als wäre es von ihm. Dabei zieht Gnad als ´Philosoph´ über alle Neuerungen in Fürth um die 1910er Jahre her mit den neuen Häusern und „Palästen“. Damit meinte er das neue Wöchnerin- und Säuglingsheim, gleich daneben ein „Schulpalast“ für höhere Töchter, die Volksschulbäder (in die er natürlich nicht hineingehen möchte), ein neues Volksbildungsheim, das neue Theater und die Bedürfnishäusli (= „scheußli“). In denen traue er sich waß Gott nit nei! Und eine neue Müllverbrennung mit schöina Kehrichtkübl – da schaue er weg, sunst wird ihm übl. Sein Fazit: In Ferth is nimmer schöi – der Kutzer und der Holzer haben seine Vaterstadt umkrempelt, die Ferther seien zu nobl worn!
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Ich woar a Philosoph in Lebn,
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In Ferth houts leicht kann zweitn gebn.
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A Kaufmann woar i Nummera zwa
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Und drittns a Kunstdichter ah.
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Und wenn i halt mei Sprüch hob gmacht,
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Hob ich die Leut zon Lachn bracht.
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Es hobn si oft die Balkn bugn,
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Su hob i Kla und Grouß o´glugn.
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Die unter Stadt, dös woar mei Gäu,
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Von Marktplatz bis zur Gaggelei
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Hob ich hausiert mit Schouh und Schlappn,
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Mit Schörznbändl, Knöpf, Flicklappn,
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Hob Bröifpapöir, an ganzn Stouß
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Und Husntröger una ah Lous
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O´butn freunli, Stück für Stück:
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„Secht, wer in Glück hockt, hockt in Glück
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Und wer in Drök hockt, hockt in Drök –
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Der Gnadnsieha wächst ka Spök –
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Dou hobn die Leut scho widder glacht:
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Ich ober hob mei Gschäftla gmacht!
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Quelle: Sperk: Mit Pengetzwasser tauft, Sammelband vom Okt. 1937, Verlag Gebrüder Krauß, Fürth.
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
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