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Die '''Brauerei Geismann''' in Fürth gehört heute zur Tucher-Bräu und damit zur Radeberger-Gruppe in der Oetker-Gruppe, dem mittlerweile größten Bierhersteller Deutschlands.
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Die '''Brauerei Geismann''' Fürth wurde [[1722]] gegründet und war damit die älteste der fünf Fürther Großbrauereien des 20. Jahrhunderts. Besondere Bedeutung erlangte sie mit ihren legendären Spezialbieren, darunter dem Doppelbock [[Poculator]], und dem [[1895]] erbauten [[Geismannsaal]], der Zeit seines Bestehens größter Saalbau der Stadt und u. a. mit den alljährlichen Starkbierfesten, der offiziellen Kirchweiheröffnung einer der zentralen Schauplätze des gesellschaftlichen Lebens war.
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Der Braubetrieb am eigenen Standort wurde [[1967]] im Zuge der Fusion zur ''Brauerei Humbser-Geismann AG'' eingestellt. Heute gehört sie zur Tucher-Bräu und damit zur Radeberger-Gruppe in der Oetker-Gruppe, dem mittlerweile größten Bierhersteller Deutschlands.
    
==Zur Geschichte==
 
==Zur Geschichte==
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[[Bild:Geismann_Hof.jpg|left|thumb|Hofansicht der Brauerei]]
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Die Brauerei Geismann wurde [[1722]] von der Familie Lederer gegründet, die im Zuge der barocken Stadterweiterung als erste das Areal an der heutigen Bäumenstraße erwarb und neben der landwirtschaftlichen Nutzung von Anfang an eine kleine Brauerei und Branntweinbrennerei unterhielt. Mitte der 1860er Jahre kam der Besitz an Georg Geismann, dessen Familie der Brauerei den Namen gab unter dem sie Bedeutung erlangte. Georg Geismanns Sohn [[Johann Georg Geismann]] war es, der [[1884]] den legendären [[Poculator]] (ursprünglich: [[Salvator]]) kreierte und gemeinsam mit seinem Bruder [[Leonhard Geismann]] den Brauereineubau einschließlich der Errichtung des [[Geismannsaal]]s initiierte, in dem über viele Jahrzehnte das legendäre Poculator-Starkbierfest abgehalten wurde, das neben der - ebenfalls im Saal eröffneten - [[Kirchweih]] wohl die meisten Besucher nach Fürth holte. Auch in Würzburg, Schweinfurt und Berlin wurde der Doppelbock ausgeschenkt.
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Die Brauerei Geismann wurde [[1722]] von der Familie Lederer gegründet. Mitte der 1860er Jahre kam sie an die Familie Geismann, die ihr ihren Namen gab. <br> Im [[Geismannsaal]] wurde über viele Jahrzehnte der legendäre Poculator (vorher: [[Salvator]]) ausgeschenkt, der zahlreiche Besucher nach Fürth holte. Auch in Würzburg, Schweinfurt und Berlin wurde der Doppelbock ausgeschenkt. Die Brauerei wurde 1967 mit der Brauerei Humbser zusammengelegt und ging 1971 in der [[Patrizier Brauerei]] auf.
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== Fusion und Schließung ==
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1994 erwarb der Münchner Brauerei-Unternehmer Dr. Hans Inselkammer die Aktienmehrheit und fusionierte mit der Nürnberger Tucher Bräu AG.  
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Wegen der beengten Platzverhältnisse am Standort inmitten der Altstadt entschloss man sich die Brauerei in den 1960er Jahren mit der [[Brauerei Humbser]] an deren weiterläufigem Standort an der Schwabacher Straße zusammenzulegen. [[1967]] erfolgte die offizielle Fusion zur ''Brauerei Humbser-Geismann AG'', die 1971 in der [[Patrizier Brauerei]] aufging. 1994 erwarb der Münchner Brauerei-Unternehmer Dr. Hans Inselkammer die Aktienmehrheit und fusionierte mit der Nürnberger Tucher Bräu AG.  
    
== Bauten ==
 
== Bauten ==
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Architektonisch besonders wertvoll war das [[1899]] nach Plänen des berühmten Fürther Architekten [[Fritz Walter]] erbaute Brauereihauptgebäude mit Sudhaus und [[Geismann-Bräustübl]] in der Fürther [[Bäumenstraße]].  
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Architektonisch besonders wertvoll war das [[1899]] nach Plänen des berühmten Fürther Architekten [[Fritz Walter]] erbaute und wertvoll ausgestattete Brauereihauptgebäude mit Sudhaus und [[Geismann-Bräustübl]] in der Fürther [[Bäumenstraße]] 16 - 20.
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* Brauereihauptgebäude [[Bäumenstraße]] 16 - 20
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Der ebenfalls nach Plänen Fritz Walters errichtete Festsaal namens [[Geismannsaal]] war bis zum Abriss größter Saalbau der Stadt und zentraler Schauplatz des gesellschaftlichen Lebens.
* [[Geismannsaal]], bis zum Abriss größter Saalbau der Stadt
      
== Leistungen und Superlative ==
 
== Leistungen und Superlative ==
[[Bild:Geismann_Hof.jpg|left|thumb|Hofansicht der Brauerei]]
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Die Brauerei Geismann war oft ihrer Fürther Konkurrenz weit voraus, so war sie nicht nur älteste Fürther Brauerei, die ihr Braurecht nachweislich nutzte (was die frühere Jahresangabe der [[Brauerei Grüner]] relativiert), sie besaß mit dem [[Geismannsaal]] den größten Saalbau der Stadt und mit dem [[Poculator]] das berühmteste Starkbier, sie braute als erste Brauerei Bayerns ein [[Pils]] und zuvor auch als erste Brauerei Fürths [[Helles|helle Biere]]. Bei der Neueinrichtung der Brauanlagen in den 1950er Jahren besaß sie ferner die modernste Sudhaustechnik Süddeutschlands.
 
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* älteste Fürther Brauerei
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* [[Geismannsaal]]; Größter Saalbau der Stadt
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* erste Brauerei der Stadt, die [[Pils]] braut
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* erste Brauerei Fürths die [[Helles|helle Biere]] braut
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== Spezialitäten ==
 
== Spezialitäten ==