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[[ Datei:Lutherbild 8.JPG|400px|thumb|right|Das Luthergemälde des Schnieglinger Lehrers S. Riegel von 1883]]
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[[ Datei:Lutherbild 8.JPG|400px|mini|right|Das Luthergemälde des Schnieglinger Lehrers S. Riegel von 1883]]
 
==Das Poppenreuther Luthergemälde zum 400. Geburtstag des Reformators==
 
==Das Poppenreuther Luthergemälde zum 400. Geburtstag des Reformators==
An der Südostwand des Kirchenschiffes in St. Peter und Paul Poppenreuth ist rechts neben der Kanzel ein großes Aquarell Martin Luther in Lebensgröße darstellend. Dieses Bild zeigt den Reformator mit Gelehrtentalar in der Pose die Bibel deutend, speziell hier die reformatorische Einsicht aus dem Römerbrief des Apostel Paulus (Röm.3,24) "''Wir werden ohn Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung so durch Christum Jesum geschehen ist.''" Dabei auch als Emblem die Lutherrose. "''Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn´s mitten unterm Kreuze steht.''"<ref>In einem Brief vom 8. Juli 1530 beschreibt Martin Luther sein Wappen: <br/>
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An der Südostwand des Kirchenschiffes in [[St. Peter und Paul]] [[Poppenreuth]] ist rechts neben der Kanzel ein großes Aquarell Martin Luther in Lebensgröße darstellend. Dieses Bild zeigt den Reformator mit Gelehrtentalar in der Pose die Bibel deutend, speziell hier die reformatorische Einsicht aus dem Römerbrief des Apostel Paulus (Röm.3,24) "''Wir werden ohn Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung so durch Christum Jesum geschehen ist.''" Dabei auch als Emblem die Lutherrose. "''Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn´s mitten unterm Kreuze steht.''"<ref>In einem Brief vom 8. Juli 1530 beschreibt Martin Luther sein Wappen: <br/>
 
''"Das erste sollte ein Kreuz sein - schwarz - im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht ... Solch Herz soll mitten in einer weißen Rose stehen, anzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt ... darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose steht im himmelfarbenen Feld, dass solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig .... Und um solch ein Feld einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel ewig währt und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das edelste köstlichste Erz ist ..."''</ref>  
 
''"Das erste sollte ein Kreuz sein - schwarz - im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht ... Solch Herz soll mitten in einer weißen Rose stehen, anzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt ... darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose steht im himmelfarbenen Feld, dass solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig .... Und um solch ein Feld einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel ewig währt und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das edelste köstlichste Erz ist ..."''</ref>  
 
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Gemalt wurde dieses Bild von dem Schnieglinger Lehrer S. Riegel <ref> siehe Christl. Kunstblatt, 26. Jahrg. Nr. 12 vom 1.12.1884; Seite 182</ref>. Schniegling gehörte seinerzeit noch zur Kirchengemeinde St. Peter und Paul Poppenreuth. Anlass für das Gemälde war der 400. Geburtstages von Martin Luther am 10.11.1883, der überall im deutschen Reich mit großem Aufwand gefeiert wurde. Die Lutherinterpretation jener Zeit stellte den Reformator als nationale Identifikationsfigur heraus, als Deutsche Persönlichkeit, die auch das Haupt vor dem welschen Papst nicht beugte. Man sah darin  Analogien zum deutsch-französischen Krieg 1870/71, wo man sich den ''welschen'' Franzosen auch nicht gebeugt hatte.
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Gemalt wurde dieses Bild von dem Schnieglinger Lehrer S. Riegel <ref> siehe Christl. Kunstblatt, 26. Jahrg. Nr. 12 vom 1.12.1884; Seite 182.</ref> Er scheint ein Nürnberger Kunstschüler gewesen zu sein, der dieses Werk unter der Leitung von Friedrich Wanderer erstellte. <ref> Barbara Ohm, ''Poppenreuth, Geschichte eines Fürther Dorfes'', Seite 90 </ref> Schniegling gehörte seinerzeit noch zur Kirchengemeinde St. Peter und Paul Poppenreuth. Anlass für das Gemälde war der 400. Geburtstages von Martin Luther am 10.11.1883, der überall im deutschen Reich mit großem Aufwand gefeiert wurde. Die Lutherinterpretation jener Zeit stellte den Reformator als nationale Identifikationsfigur heraus, als Deutsche Persönlichkeit, die auch das Haupt vor dem welschen Papst nicht beugte. Man sah darin  Analogien zum deutsch-französischen Krieg 1870/71, wo man sich den ''welschen'' Franzosen auch nicht gebeugt hatte.
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Die Lutherverehrung fand in Poppenreuth 1883 nicht nur in dem Aquarell Riegels einen Ausdruck, sondern auch in den Reformatorenbildnissen von [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Datei:Lutherscheibe.jpg Luther] und [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Datei:Melanchthonscheibe.jpg Melanchthon] in den Fenstern der Ölbergkapelle, sowie dem letzten Fenster der [[Die Chorfenster in St. Peter und Paul|Wanderer-Leben-Jesu-Chorfenster]] mit der Datumsinschrift ''10. November 1883''.
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Die Lutherverehrung fand in Poppenreuth 1883 nicht nur in dem Aquarell Riegels einen Ausdruck, sondern auch in den Reformatorenbildnissen von [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Datei:Lutherscheibe.jpg Luther] und [https://www.fuerthwiki.de/wiki/index.php/Datei:Melanchthonscheibe.jpg Melanchthon] in den Fenstern der Ölbergkapelle, sowie dem letzten Fenster der [[Die Chorfenster in St. Peter und Paul|Wanderer-Leben-Jesu-Chorfenster]] mit der Datumsinschrift ''10. November 1883''.
==Einzelnachweise==
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<references />
   
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
* [[Kirche St. Peter und Paul]]
 
* [[Kirche St. Peter und Paul]]
 
* [[Poppenreuth]]
 
* [[Poppenreuth]]
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==Einzelnachweise==
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<references />
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[[Kategorie: Kirchen]]
 
[[Kategorie:Poppenreuth]]
 
[[Kategorie:Poppenreuth]]
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