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Nachdem Herzog Albrecht in Bayern das Schloss Colberg bei Altötting Thomas Loeffelholz übergeben hatte, hielt dieser sich hauptsächlich dort auf. In der Folge scheint sein Halbruder Johannes die Poppenreuther Güter verwaltet zu haben. Ihr gemeinsamer Vater Wilhelm hatte testamentarisch verfügt, dass seine Söhne alle Loeffelholz-Lehen gemeinschaftlich halten sollten.
 
Nachdem Herzog Albrecht in Bayern das Schloss Colberg bei Altötting Thomas Loeffelholz übergeben hatte, hielt dieser sich hauptsächlich dort auf. In der Folge scheint sein Halbruder Johannes die Poppenreuther Güter verwaltet zu haben. Ihr gemeinsamer Vater Wilhelm hatte testamentarisch verfügt, dass seine Söhne alle Loeffelholz-Lehen gemeinschaftlich halten sollten.
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Die Erwerbungen in Poppenreuth dürften der Grund dafür sein, dass Johannes Loeffelholz dem Pfarrer für die Poppenreuther Kirche einen Umhang – „Kasel“ genannt – stiftete. Auf dieser grünen Kasel ist ein Kruzifix aufgenäht, dass am Fuße das Wappen von Johannes Loeffelholz (links) und seiner Gemahlin Katharina Dintner (rechts) zeigt. Johannes Loeffelholz hatte [[1484]] Catharina Dintner geheiratet. Da der Erwerb der Poppenreuther Güter [[1507]] geschah, Johannes aber [[1509]] starb, muss die Stiftung zwischen [[1507]] und [[1509]] erfolgt sein.  
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Die Erwerbungen in Poppenreuth dürften der Grund dafür sein, dass Johannes Loeffelholz dem Pfarrer für die Poppenreuther Kirche einen Umhang – „Kasel“ genannt – stiftete. Auf dieser grünen Kasel ist ein Kruzifix aufgenäht, dass am Fuße das Wappen von Johannes Loeffelholz (links) und seiner Gemahlin Katharina Dintner (rechts) zeigt. [[Datei:Löffelholz Kasel 1507.jpg|mini|left|Löffelholzkasel]]
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Johannes Loeffelholz hatte [[1484]] Catharina Dintner geheiratet. Da der Erwerb der Poppenreuther Güter [[1507]] geschah, Johannes aber [[1509]] starb, muss die Stiftung zwischen [[1507]] und [[1509]] erfolgt sein.  
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Im „''Inventarium und Beschreibung aller des Gottshaus Poppenreutt verhandenes Silbergeschmeide, Meßgewänder und anderer Kirchen Zier – de Anno 1607''“  wird die Kasel aufgeführt. Dieser vorreformatorische Umhang dürfte aber immer mehr aus der Mode gekommen sein und hing wohl zuletzt nur noch in der Sakristei. So wird verständlich, dass die Kasel seit dem [[21. März]] [[1872]] mit drei weiteren Messgewändern dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg von der Kirchengemeinde Poppenreuth als ständige Leihgabe zur Verfügung gestellt wurde.
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Im „''Inventarium und Beschreibung aller des Gottshaus Poppenreutt verhandenes Silbergeschmeide, Meßgewänder und anderer Kirchen Zier – de Anno 1607''“  wird die Kasel aufgeführt. Dieser vorreformatorische Umhang dürfte aber immer mehr aus der Mode gekommen sein und hing wohl zuletzt nur noch in der Sakristei. So wird verständlich, dass die Kasel seit dem [[21. März]] [[1872]] mit drei weiteren Messgewändern dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg von der Kirchengemeinde Poppenreuth als ständige Leihgabe zur Verfügung gestellt wurde. Dort existiert sie noch heute. Sie besteht aus grüner ungemusterter Seide, ist mit einer Leinwand gefüttert und von einer Seidenborte eingefasst. Die Länge ist mit 133 cm angegeben.  
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Erasmus Topler war aber nicht bloß Propst von St. Sebald und Pfarrer von Poppenreuth, sondern ebenso apostolischer Protonotar (juristischer Titel). Als solcher war er auch [[1512]] auf der Fürstenzusammenkunft in Trier. Dort ist er dann im Alter von 50 Jahren am [[26. April]] [[1512]] gestorben – möglicherweise an der Pest. Wegen der Seuche wurde nämlich der Reichstag in Trier am 11. Mai abgebrochen und nach Köln verlegt.
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Erasmus Topler hat [[1501]] eine sogenannte [[Ablässe aus altgläubiger Zeit für die Poppenreuther Kirche|Kardinalsammelindulgenz]] (=Kardinalsammelablass) für die damals noch "St. Peter" lautende Kirche in Poppenreuth erworben. Diese Ablassurkunde zählt Ewald Paulus u.a. in seiner „[[Geschichte der Pfarrei Poppenreuth (Buch)|Geschichte der Pfarrei Poppenreuth]]“ aus einer alten Pfarreiregistratur auf.  Zu dem Abfassdatum seines Buches [[1831]] war das Pergamentschriftstück aber schon alle nicht mehr auffindbar <ref>siehe Ewald Paulus [[Geschichte der Pfarrei Poppenreuth (Buch)|Geschichte der Pfarrei Poppenreuth]], 1831, S. 24f</ref>.
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Erasmus Topler war aber nicht bloß Propst von St. Sebald und Pfarrer von Poppenreuth, sondern ebenso apostolischer Protonotar (juristischer Titel). <ref>siehe: "Nürnbergisches Zion, oder Nachricht von allen Nürnbergischen Kirchen, Kapellen, Klöstern und lateinischen Schulen in und ausser der Stadt, und den daran bediensteten Personen", Georg Ernst Waldau, 1787, S. 8 [https://books.google.de/books?id=hvZEAAAAcAAJ&pg=PA8&dq=Erasmus+Topler&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi5lru6ttLhAhUIs4sKHeKPD_AQ6AEIMzAC#v=onepage&q=Erasmus%20Topler&f=false - online]</ref>
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Als solcher war er auch [[1512]] auf der Fürstenzusammenkunft in Trier. Dort ist er dann im Alter von 50 Jahren am [[26. April]] [[1512]] gestorben – möglicherweise an der Pest. Wegen der Seuche wurde nämlich der Reichstag in Trier am 11. Mai abgebrochen und nach Köln verlegt.
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==Einzelnachweise==
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<references/>
    
== Siehe auch ==  
 
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* [[Kirche St. Peter und Paul]]
 
* [[Kirche St. Peter und Paul]]
 
* [[Poppenreuth]]
 
* [[Poppenreuth]]
 
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* [[Ablässe aus altgläubiger Zeit für die Poppenreuther Kirche]]
 
== Bilder ==
 
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[[Kategorie:Geistlicher]]
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