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Im Jahr [[1921]] ließ sich Dr. med. Seckendorf in Fürth als Facharzt für Haut-, Harn- und Geschlechtskrankheiten nieder und war ein geschätzer Arzt in der Fürther Bevölkerung. Während Dr. Seckendorfs Praxis gut lief, hatte er im Privatleben weniger Glück. Seine 1. Frau - Elisabeth Seckendorf (geb. Meyners) - starb bereits am [[12. März]] [[1937]] in Fürth. Im gleichen Jahr scheiterte sein Emigrationsversuch, da sich bereits abzeichnete, dass er im Nationalsozialismus keine weitere Chance als Jude hatte. [[1933]] gab es in Deutschland etwa 9000 jüdische Ärztinnen und Ärzte. Bis [[1938]] waren viele von ihnen schon ins Exil getrieben oder hatten unter der Diskriminierung und dem ständigen Druck verzweifelt ihrem Leben ein Ende gesetzt. Am [[30. September]] [[1938]] verloren alle verbliebenen 3152 jüdischen Ärztinnen und Ärzte im Deutschen Reich per Gesetz vom [[25. Juli]] [[1938]] ihre Approbation und damit ihre berufliche Existenz.  
 
Im Jahr [[1921]] ließ sich Dr. med. Seckendorf in Fürth als Facharzt für Haut-, Harn- und Geschlechtskrankheiten nieder und war ein geschätzer Arzt in der Fürther Bevölkerung. Während Dr. Seckendorfs Praxis gut lief, hatte er im Privatleben weniger Glück. Seine 1. Frau - Elisabeth Seckendorf (geb. Meyners) - starb bereits am [[12. März]] [[1937]] in Fürth. Im gleichen Jahr scheiterte sein Emigrationsversuch, da sich bereits abzeichnete, dass er im Nationalsozialismus keine weitere Chance als Jude hatte. [[1933]] gab es in Deutschland etwa 9000 jüdische Ärztinnen und Ärzte. Bis [[1938]] waren viele von ihnen schon ins Exil getrieben oder hatten unter der Diskriminierung und dem ständigen Druck verzweifelt ihrem Leben ein Ende gesetzt. Am [[30. September]] [[1938]] verloren alle verbliebenen 3152 jüdischen Ärztinnen und Ärzte im Deutschen Reich per Gesetz vom [[25. Juli]] [[1938]] ihre Approbation und damit ihre berufliche Existenz.  
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[[Bild:Stürmer Seckendorf.jpg|thumb|right|Stürmer Arktikel mit Hetze gegen Jüdische Ärzte, u.a. auch gegen Dr. Seckendorf]]
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[[Bild:Stürmer Seckendorf.jpg|mini|right|Stürmer Arktikel mit Hetze gegen Jüdische Ärzte, u.a. auch gegen Dr. Seckendorf]]
 
Bereits am [[20. Januar]] [[1938]] wurde Dr. Seckendorf in Fürth verhaftet. Zuvor gab es eine breit angelegte Hetzkampagne im ''Der Stürmer'', in dem u.a. ein großer Artikel über den „''Abtreiber Dr. Seckendorf''“ mit Fotos seiner Person und seines Behandlungszimmers. Vom Landgericht Nürnberg-Fürth, unter Vorsitz des berüchtigten Dr. Rothaug, wurde Dr. Seckendorf am [[28. September]] [[1938]] „''wegen der sachlich zusammentreffenden Verbrechen der gewerbsmäßigen Abtreibung in Tatmehrheit mit einem Verbrechen der Rassenschande zu einer Gesamtzuchthausstrafe von 10 Jahren und den Gerichtskosten verurteilt. Dem Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre aberkannt und anschließende Sicherheitsverwahrung angeordnet“''. In der Verhandlung führte Dr. Seckendorf aus, dass sein Drang zu helfen grösser als die Angst vor Strafe gewesen sei. In dem Prozess wurde ihm auch vorgeworfen, dass er und die „''deutschblütige''“ Barbara Woog (geb. [[22. November]] [[1908]] in Hof, wohnhaft Fürth [[Königswarterstraße]] 74) heiraten wollte, somit wurde die Ehe nicht anerkannt.
 
Bereits am [[20. Januar]] [[1938]] wurde Dr. Seckendorf in Fürth verhaftet. Zuvor gab es eine breit angelegte Hetzkampagne im ''Der Stürmer'', in dem u.a. ein großer Artikel über den „''Abtreiber Dr. Seckendorf''“ mit Fotos seiner Person und seines Behandlungszimmers. Vom Landgericht Nürnberg-Fürth, unter Vorsitz des berüchtigten Dr. Rothaug, wurde Dr. Seckendorf am [[28. September]] [[1938]] „''wegen der sachlich zusammentreffenden Verbrechen der gewerbsmäßigen Abtreibung in Tatmehrheit mit einem Verbrechen der Rassenschande zu einer Gesamtzuchthausstrafe von 10 Jahren und den Gerichtskosten verurteilt. Dem Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre aberkannt und anschließende Sicherheitsverwahrung angeordnet“''. In der Verhandlung führte Dr. Seckendorf aus, dass sein Drang zu helfen grösser als die Angst vor Strafe gewesen sei. In dem Prozess wurde ihm auch vorgeworfen, dass er und die „''deutschblütige''“ Barbara Woog (geb. [[22. November]] [[1908]] in Hof, wohnhaft Fürth [[Königswarterstraße]] 74) heiraten wollte, somit wurde die Ehe nicht anerkannt.
  
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