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|Bild=Poppenreuther Straße 142 1 FFW.jpg
 
|Bild=Poppenreuther Straße 142 1 FFW.jpg
|Gebäude=Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth
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|Gebaeude=Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth
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|Gebäude besteht=Ja
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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
 
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==Entstehung==
 
==Entstehung==
Die Feuerwehr war seit alters eine Aufgabe aller männlichen Bewohner Poppenreuths. So wurde beispielsweise [[1839]] der Betrag von 900 fl. für eine neue Feuerlöschmaschine auf alle Dorfbewohner umgelegt.<ref>Barbara Ohm: "Integriert, aber nicht geschluckt - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth" in: [[2000 - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth - 110 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e.V.]], Seite 37</ref> Als dann 1877 eine neue Löschmaschine benötigt wurde, da die alte von 1839 defekt war, wurde die ''vierräderige Saug- und Druckspritze Nr. 3'' der Firma Justus Christian Braun aus Nürnberg für 1250 Mark angeschafft.<ref> Barbara Ohm, ebenda</ref> Wenigstens konnte das alte Gerät für 200 Mark in Zahlung gegeben werden. Da aber die neue Maschine zu kompliziert war, um von jedem bedient werden zu können, gründete Bürgermeister Pfann im Jahr darauf ([[1878]]) die '''Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth'''.<ref>Barbara Ohm, Poppenreuth, Geschichte eines Fürther Dorfes, Seite 66</ref><br/> Da die Löschgerätschaften immer größer wurden, reichte auch das alte Spritzenhaus an der nordwestlichen Ecke des Poppenreuther Kirchhofes nicht mehr aus. [[1893]] kaufte die Gemeinde darum ein baufälliges Bauernhaus ([[Historische Hausnummern Poppenreuth|alte Nummer 36]]) und errichtete an dieser Stelle ein neues Feuerwehrhaus an der [[Poppenreuther Straße 164]]. Der Umstand, dass der Bürgermeister als Zwischenkäufer auftrat, nährt den Verdacht eines Spekulationsgeschäftes.<ref>Barbara Ohm: "Integriert, aber nicht geschluckt - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth" in: [[2000 - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth - 110 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e.V.]], Seite 37</ref>
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[[Datei:Plan mit Feuerwehrgerätehäuschen an Kirchhof.jpg|miniatur|rechts|rot markiert das Feuerlöschgerätehaus in der Schneegasse bis 1893]]
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Die Feuerwehr war seit alters eine Aufgabe aller männlichen Bewohner Poppenreuths. So wurde beispielsweise [[1839]] der Betrag von 900 fl. für eine neue Feuerlöschmaschine auf alle Dorfbewohner umgelegt.<ref>Barbara Ohm: "Integriert, aber nicht geschluckt - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth" in: [[2000 - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth - 110 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e. V.]], Seite 37</ref> Als dann 1877 eine neue Löschmaschine benötigt wurde, da die alte von 1839 defekt war, wurde die ''vierräderige Saug- und Druckspritze Nr. 3'' der Firma Justus Christian Braun aus Nürnberg für 1250 Mark angeschafft.<ref> Barbara Ohm, ebenda</ref> Wenigstens konnte das alte Gerät für 200 Mark in Zahlung gegeben werden. Da aber die neue Maschine zu kompliziert war, um von jedem bedient werden zu können, gründete Bürgermeister Pfann im Jahr darauf ([[1878]]) die '''Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth'''.<ref>Barbara Ohm, Poppenreuth, Geschichte eines Fürther Dorfes, Seite 66</ref><br/>  
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Die Löschgerätschaften wurden immer größer und so reichte auch das alte Spritzenhaus (Feuerlöschgeräte-Häuschen) an der nordwestlichen Ecke des Poppenreuther Kirchhofes nicht mehr aus (heute evtl. als ''Schneegasse 2'' im Hof zu bezeichnen).<br/>
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[[1893]] kaufte die Gemeinde darum ein baufälliges Bauernhaus ([[Historische Hausnummern Poppenreuth|alte Nummer 36]]) und errichtete an dieser Stelle ein neues Feuerwehrhaus an der [[Poppenreuther Straße 164]]. Der Umstand, dass der Bürgermeister als Zwischenkäufer auftrat, nährt den Verdacht eines Spekulationsgeschäftes.<ref>Barbara Ohm: "Integriert, aber nicht geschluckt - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth" in: [[2000 - 100 Jahre Poppenreuth bei Fürth - 110 Jahre Nordöstlicher Vorstadtverein e. V.]], Seite 37</ref>
    
'''Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth''' befand sich also ursprünglich im Unterdorf zwischen der Gaststätte "Zum Hirsch" und der Einmündung der Glockenstraße. Seit dem [[26. Juni]] [[1982]] ist der Bau in der [[Poppenreuther Straße 142]] das Feuerwehrhaus.<br/>  
 
'''Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth''' befand sich also ursprünglich im Unterdorf zwischen der Gaststätte "Zum Hirsch" und der Einmündung der Glockenstraße. Seit dem [[26. Juni]] [[1982]] ist der Bau in der [[Poppenreuther Straße 142]] das Feuerwehrhaus.<br/>  
[[Datei:FFW Poppenreuth 1885.jpg|324px|thumb|right|Bildcollage aller Mitglieder der FFW Poppenreuth 1885]]  
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[[Datei:FFW Poppenreuth 1885.jpg|324px|mini|right|Bildcollage aller Mitglieder der FFW Poppenreuth 1885]]
    
==Geschichte der FFW Poppenreuth==
 
==Geschichte der FFW Poppenreuth==
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Seit [[1933]] war der nationalsozialistische Zeitgeist auch in der FFW Poppenreuth immer mehr zu verspüren.<ref>bereits am 1. Mai 1933 vermerkt der Schriftführer, dass die 3. Kompanie (gemeint ist die FFW Poppeneuth) an der Kundgebung für deutsche Arbeit beteiligt war und "''diese Maifeier - im Gegensatz zu den früheren - für immer in Erinnerung bleiben''" wird. Protokollbuch der FFW Poppenreuth zu 1.Mai 1933</ref> Bereits 1934 kam es zu einer gemeinsamen Übung mit Vertretern des Reichsluftschutzbundes zur Löschung von Brandbomben. Den Zuschauern wurde sodann erklärt, wie sie sich bei einem feindlichen Luftangriff zu verhalten hätten.<ref>siehe Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 23. September 1934</ref> In der Generalversammlung 1935 gab der Kommandant Georg Ringel die Order vom Landesverband bekannt, dass der "''Dienst strenger durchgeführt werden''" müsse.<ref>Protokollbuch der FFW Poppenreuth zum 23. März 1935</ref> Jeder solle sich zukünftig als "''Einheitsfeuerwehrmann''" ausbilden lassen, um "''im Verein mit dem Luftschutz, im Falle eines Luftangriffes, das Feuer bekämpfen zu können''".<ref>ebenda</ref><br/>
 
Seit [[1933]] war der nationalsozialistische Zeitgeist auch in der FFW Poppenreuth immer mehr zu verspüren.<ref>bereits am 1. Mai 1933 vermerkt der Schriftführer, dass die 3. Kompanie (gemeint ist die FFW Poppeneuth) an der Kundgebung für deutsche Arbeit beteiligt war und "''diese Maifeier - im Gegensatz zu den früheren - für immer in Erinnerung bleiben''" wird. Protokollbuch der FFW Poppenreuth zu 1.Mai 1933</ref> Bereits 1934 kam es zu einer gemeinsamen Übung mit Vertretern des Reichsluftschutzbundes zur Löschung von Brandbomben. Den Zuschauern wurde sodann erklärt, wie sie sich bei einem feindlichen Luftangriff zu verhalten hätten.<ref>siehe Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 23. September 1934</ref> In der Generalversammlung 1935 gab der Kommandant Georg Ringel die Order vom Landesverband bekannt, dass der "''Dienst strenger durchgeführt werden''" müsse.<ref>Protokollbuch der FFW Poppenreuth zum 23. März 1935</ref> Jeder solle sich zukünftig als "''Einheitsfeuerwehrmann''" ausbilden lassen, um "''im Verein mit dem Luftschutz, im Falle eines Luftangriffes, das Feuer bekämpfen zu können''".<ref>ebenda</ref><br/>
 
Die Protokolleinträge jener Zeit weisen auch aus, dass Fuß-Exerzieren und Geräte-Exerzieren getrennt angesagt waren, die Versammlungen mit ''Deutschem Gruß'' beendet wurden und die Beteiligung am "Heldengedenktag" Ehrensache wäre.<br/>
 
Die Protokolleinträge jener Zeit weisen auch aus, dass Fuß-Exerzieren und Geräte-Exerzieren getrennt angesagt waren, die Versammlungen mit ''Deutschem Gruß'' beendet wurden und die Beteiligung am "Heldengedenktag" Ehrensache wäre.<br/>
[[Datei:FFW Poppenreuth 14. März 1937, Photo Kimmel Nbg..jpg|200px|thumb|right|Die FFW Poppenreuth beim Fuß-Exerzieren und Einmarschieren, 17. März 1937]]
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[[Datei:FFW Poppenreuth 14. März 1937, Photo Kimmel Nbg..jpg|mini|right|Die FFW Poppenreuth beim Fuß-Exerzieren und Einmarschieren, 17. März 1937]]
 
Beim Generalappell 1936 wurde der "''im Weltkriege gefallenen Helden und der in der nat. soz. Bewegung gefallenen braunen Kämpfer''" gedacht.<ref>gewissermaßen im Vorgriff und Vorbereitung auf den 5 Tage später stattfindenden, damals sogenannten, "Heldengedenktag"; vgl. Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 1. März 1936.</ref> Als sich in dieser Versammlung ein Mitglied weigerte, den Luftschutzdienst eines zurückgestellten "Kameraden" zu übernehmen, gab es heftige Auseinandersetzungen über dieses Verhalten, dass "''der heutigen Zeit entsprechend als unwürdig''" gegeißelt wurde.<ref>Protokollbuch, ebenda</ref> Der Kommandant hatte alle Hände zu tun, um den Streit zu schlichten. Beim Kameradschaftsabend 1936 wurde nicht nur das Lied "Vom guten Kameraden", sondern auch das "Horst-Wessel-Lied" gesungen.<ref>Protokollbuch FFW Poppenreuth</ref><br/>  
 
Beim Generalappell 1936 wurde der "''im Weltkriege gefallenen Helden und der in der nat. soz. Bewegung gefallenen braunen Kämpfer''" gedacht.<ref>gewissermaßen im Vorgriff und Vorbereitung auf den 5 Tage später stattfindenden, damals sogenannten, "Heldengedenktag"; vgl. Protokollbuch FFW Poppenreuth zum 1. März 1936.</ref> Als sich in dieser Versammlung ein Mitglied weigerte, den Luftschutzdienst eines zurückgestellten "Kameraden" zu übernehmen, gab es heftige Auseinandersetzungen über dieses Verhalten, dass "''der heutigen Zeit entsprechend als unwürdig''" gegeißelt wurde.<ref>Protokollbuch, ebenda</ref> Der Kommandant hatte alle Hände zu tun, um den Streit zu schlichten. Beim Kameradschaftsabend 1936 wurde nicht nur das Lied "Vom guten Kameraden", sondern auch das "Horst-Wessel-Lied" gesungen.<ref>Protokollbuch FFW Poppenreuth</ref><br/>  
 
In der April-Versammlung [[1940]] wurde mit Hans Neuner des ersten gefallenen Feuerwehrmitgliedes aus Poppenreuth gedacht. Im gleichen Jahr hören dann die Protokolleinträge auf, um erst 1947 wieder fortgesetzt zu werden.
 
In der April-Versammlung [[1940]] wurde mit Hans Neuner des ersten gefallenen Feuerwehrmitgliedes aus Poppenreuth gedacht. Im gleichen Jahr hören dann die Protokolleinträge auf, um erst 1947 wieder fortgesetzt zu werden.
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==Einsätze der FFW Poppenreuth bis zum 100-jährigen Jubiläum<ref>nach Horst Fild: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth, in "Festschrift 100-jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe 1978", Seite 21 - 53</ref>==
 
==Einsätze der FFW Poppenreuth bis zum 100-jährigen Jubiläum<ref>nach Horst Fild: 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Poppenreuth, in "Festschrift 100-jähriges Jubiläum mit Fahnenweihe 1978", Seite 21 - 53</ref>==
 
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[[Datei:Brand 3.12.1973 Poppenreuth 16.jpg|mini|right|Brand 3.12.1973, Poppenreuther Straße 157]]
* 1909, Oktober: ...
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* 1909: Oktober: ...
 
* 1912: Großfeuer am Espan
 
* 1912: Großfeuer am Espan
 
* 1926: Wohnung Poppenreuth
 
* 1926: Wohnung Poppenreuth
* 1932, August: Poppenreuth
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* 1932: August: Poppenreuth
 
* 1943, 8./9. März: Fliegerangriff auf Fürth mit Brandbomben auf Poppenreuth
 
* 1943, 8./9. März: Fliegerangriff auf Fürth mit Brandbomben auf Poppenreuth
 
* 1947: Waldbrand Buchenbühl
 
* 1947: Waldbrand Buchenbühl
 
* in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts mehrere Scheunenbrände
 
* in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts mehrere Scheunenbrände
* 1973: Brand in Poppenreuther Straße 157 (L. Hofmann)
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* 1973: 3. Dezember Brand in der [[Poppenreuther Straße 157]] (L. Hofmann)
    
==Einsätze der FFW Poppenreuth bis zum 125-jährigen Jubiläum<ref>nach Andreas Ullmann und Herbert Lang, Chronologie nach dem 100-jährigen Jubiläum, in "Festschrift 125 jähriges Gründungsjubiläum, 2003", Seite 55 - 75</ref>==
 
==Einsätze der FFW Poppenreuth bis zum 125-jährigen Jubiläum<ref>nach Andreas Ullmann und Herbert Lang, Chronologie nach dem 100-jährigen Jubiläum, in "Festschrift 125 jähriges Gründungsjubiläum, 2003", Seite 55 - 75</ref>==
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* 2002, Oktober: Sturmschäden mit abgedeckten Hausdächern und umgestürzten Bäumen<br/>
 
* 2002, Oktober: Sturmschäden mit abgedeckten Hausdächern und umgestürzten Bäumen<br/>
 
* 2003, Juni: Sturmschaden im Kirchhof
 
* 2003, Juni: Sturmschaden im Kirchhof
* 2005, 23. Juni: Scheunenbrand bei Hanusek
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* 2005, 23. Juni: Scheunenbrand in der [[Poppenreuther Straße 154]] (Antiquitäten Hanusek)
    
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==