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Die Freiwillige Feuerwehr Ronhof/ Kronach blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits in der Gemeindeordnung vom [[15. Mai]] [[1589]] für "Rohnhoff und Cornach" wurde geregelt, dass ''das Betreten der Scheunen und Städel u.ä. bei Tag und Nacht mit offenen Schleißen, Strohlicht u.a. ist verboten bei einer Strafe von jeweils 30 Pfennig. Das Dörren von Flachs und Hanf in den Stuben wurde mit einem Gulden bestraft.''<ref>Hompage der Freiwilligen Feuerwehr Ronhof/ Kronach - online abgerufen am 11. Juni 2019 | 22:18 Uhr</ref> Allerdings verhinderte diese Regelung leider nicht, dass beide Ortschaft mindestens zweimal fast vollständig niedergebrannten. Der erste Brand entstand 1552 durch Soldaten die Soldaten des [http://Wikipedia:Albrecht%20II.%20Alcibiades Markgrafen Albrecht II. Alcibiades], bei der fünf Bauernhöfe und acht andere Gebäude nieder brannten - der geschätzte Schaden belief sich auf ca. 2.850 Gulden. Der zweite Brand entstand während des 30-jährigen Krieges um [[1632]] nach der Schlacht an der Alten Veste. Erst viele lange Jahre später kehrten die ersten Einwohner wieder zurück in die beiden Gemeinden und bauten ihre zerstörten Häuser wieder auf.
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Die '''Freiwillige Feuerwehr Ronhof/ Kronach''' blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits in der Gemeindeordnung vom [[15. Mai]] [[1589]] für "Rohnhoff und Cornach" wurde geregelt, dass ''das Betreten der Scheunen und Städel u.ä. bei Tag und Nacht mit offenen Schleißen, Strohlicht u.a. ist verboten bei einer Strafe von jeweils 30 Pfennig. Das Dörren von Flachs und Hanf in den Stuben wurde mit einem Gulden bestraft.''<ref>Hompage der Freiwilligen Feuerwehr Ronhof/ Kronach - online abgerufen am 11. Juni 2019 | 22:18 Uhr</ref> Allerdings verhinderte diese Regelung leider nicht, dass beide Ortschaft mindestens zweimal fast vollständig niedergebrannten. Der erste Brand entstand [[1552]] durch Soldaten des [http://Wikipedia:Albrecht%20II.%20Alcibiades Markgrafen Albrecht II. Alcibiades], bei der fünf Bauernhöfe und acht andere Gebäude nieder brannten - der geschätzte Schaden belief sich auf ca. 2.850 Gulden. Der zweite Brand entstand während des 30-jährigen Krieges um [[1632]] nach der Schlacht an der Alten Veste. Erst viele lange Jahre später kehrten die ersten Einwohner wieder zurück in die beiden Gemeinden und bauten ihre zerstörten Häuser wieder auf.
    
== Geschichte und Entstehung ==
 
== Geschichte und Entstehung ==
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[[Datei:Ronhof Hauptstraße 255 Mai 2019 3.jpg|miniatur|rechts|Logo: Freiwillige Feuerwehr Ronhof-Kronach]]
 
Bereits [[1858]] konnte von der Nürnberger Firma Paulus Bräunlein eine Feuerlöschmaschine angeschafft werden. Der Wagen bestand aus gutem, starkem und ausgetrocknetem Eichenholz mit einer eisernen Achse und einer Sperr- und zwei Deichselketten. Die zwei Zylinder und das Stand- und Wenderohr waren aus Messing, die Windkugel aus Kupfer. Diese Feuerlöschmaschine kostete 740 Gulden, eine Summe, die zur gleichen Zeit fast das doppelte Jahresgehalt eines Volksschullehrers widerspiegelte. Der neue Wagen löste [[1858]] einen bereits existierenden Löschwagen ab, dessen Verbleib aber nicht mehr geklärt werden konnte.  
 
Bereits [[1858]] konnte von der Nürnberger Firma Paulus Bräunlein eine Feuerlöschmaschine angeschafft werden. Der Wagen bestand aus gutem, starkem und ausgetrocknetem Eichenholz mit einer eisernen Achse und einer Sperr- und zwei Deichselketten. Die zwei Zylinder und das Stand- und Wenderohr waren aus Messing, die Windkugel aus Kupfer. Diese Feuerlöschmaschine kostete 740 Gulden, eine Summe, die zur gleichen Zeit fast das doppelte Jahresgehalt eines Volksschullehrers widerspiegelte. Der neue Wagen löste [[1858]] einen bereits existierenden Löschwagen ab, dessen Verbleib aber nicht mehr geklärt werden konnte.  
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* die Steigermannschaft aus 10, die Spritzenmannschaft aus 25 und die Ordnungsmannschaft aus sechs Männern bestehen.<ref>Zum Vollzug der im Amtsblatt veröffentlichten distriktpolizeilichen Feuerlöschverordnung vom 10. Oktober 1876</ref>  
 
* die Steigermannschaft aus 10, die Spritzenmannschaft aus 25 und die Ordnungsmannschaft aus sechs Männern bestehen.<ref>Zum Vollzug der im Amtsblatt veröffentlichten distriktpolizeilichen Feuerlöschverordnung vom 10. Oktober 1876</ref>  
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Als Führer der sog. Steigermannschaft wurde der Ökonom Leonhard Pächtner bestimmt, sowie Privatier Conrad Ermann als Führer der Spritzenmannschaft nebst dem Ökonom Melchior Stengel, der als Führer der Ordnungsmannschaft festgelegt wurde. Beurkundet wurde das vom Bürgermeister Johann Leonhard Bandstätter im Wirtshaus Zum goldenen Lamm, in der Ronhofer Hauptstraße 191 aus dem Jahr 1879. Nur kurze Zeit später, am [[30. November]] [[1879]] traf sich erneut der Gemeindeausschuss, um erneut die distriktpolizeiliche Feuerlöschordnung zu überarbeiten. Eine Alarmierung der Bevölkerung sollte durch ein Hornsignal (Lärmzeichen) erfolgen. Bei Bränden in den Orten wurden drei Töne, die kurz unterbrochen wurden abgegeben - bei Bränden in anderen Orten erfolgten stets nur zwei Töne in gleicher Weise.
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Als Führer der sog. Steigermannschaft wurde der Ökonom Leonhard Pächtner bestimmt, sowie Privatier Conrad Ermann als Führer der Spritzenmannschaft nebst dem Ökonom Melchior Stengel, der als Führer der Ordnungsmannschaft festgelegt wurde. Beurkundet wurde das vom Bürgermeister Johann Leonhard Bandstätter im Wirtshaus Zum goldenen Lamm, in der [[Ronhofer Hauptstraße 191]] aus dem Jahr 1879. Nur kurze Zeit später, am [[30. November]] [[1879]] traf sich erneut der Gemeindeausschuss, um erneut die distriktpolizeiliche Feuerlöschordnung zu überarbeiten. Eine Alarmierung der Bevölkerung sollte durch ein Hornsignal (Lärmzeichen) erfolgen. Bei Bränden in den Orten wurden drei Töne, die kurz unterbrochen wurden abgegeben - bei Bränden in anderen Orten erfolgten stets nur zwei Töne in gleicher Weise.
    
== Gründung der Freiwilligen Feuerwehr ==
 
== Gründung der Freiwilligen Feuerwehr ==
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== Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg ==
 
== Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg ==
Bereits 1947 trat Kaiser als Kommandant wieder zurück, sein Nachfolger wurde Leonhard Ermann. Bei der 60 Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr lobte der Kreisinspektor Becker die Feuerwehr als "eine der besten der Vorortwehren". Der erste große Einsatz sollte nicht lange auf sich warten lassen. Am [[19. September]] [[1949]] brannte ein Gebäude in [[Kronach]], bei der die Feuerwehr in nur 17 Minuten vor Ort sein konnte. Am [[2. Januar]] [[1951]] brannte eine neu errichtete Halle der [[Bilderfabrik Seitz & Hans Seidel]] nieder. Die Halle war gefüllt mit Schnittholz und stand in Flammen. Die Feuerwehr löschte den Brand bei nur 12 Grad Außentemperatur.  
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[[Datei:Ronhof Hauptstraße 255 Mai 2019 1.jpg|miniatur|rechts|Das neue Feuerhaus in der Ronhofer Hauptstraße, Mai 2019]]
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Bereits [[1947]] trat Kaiser als Kommandant wieder zurück, sein Nachfolger wurde Leonhard Ermann. Bei der 60 Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr lobte der Kreisinspektor Becker die Feuerwehr als "eine der besten der Vorortwehren". Der erste große Einsatz sollte nicht lange auf sich warten lassen. Am [[19. September]] [[1949]] brannte ein Gebäude in [[Kronach]], bei der die Feuerwehr in nur 17 Minuten vor Ort sein konnte. Am [[2. Januar]] [[1951]] brannte eine neu errichtete Halle der [[Bilderfabrik Seitz & Hans Seidel]] nieder. Die Halle war gefüllt mit Schnittholz und stand in Flammen. Die Feuerwehr löschte den Brand bei nur 12 Grad Außentemperatur.  
    
[[1976]] ging als das Krisenjahr der Freiwilligen Feuerwehr in die Chroniken ein. Der bisherige Kommandant Peter Brandstätter gab sein Amt ab, um der Jugend den Vortritt zu lassen. Allerdings fand sich kein Nachfolger, während gleichzeitig noch andere Probleme innerhalb der Feuerwehr offen zu Tage traten. In einer Mitte [[1976]] anberaumten Sitzung zur Klärung des Sachverhaltes erschienen nur vier Mitglieder, was zur weiteren Eskalation beitrug. Erst im März [[1977]] konnte durch die Wahl Karl Möhrleins die Krise abgewendet werden, so dass die Feuerwehr wieder in geordnete Bahnen gelenkt werden konnte.  
 
[[1976]] ging als das Krisenjahr der Freiwilligen Feuerwehr in die Chroniken ein. Der bisherige Kommandant Peter Brandstätter gab sein Amt ab, um der Jugend den Vortritt zu lassen. Allerdings fand sich kein Nachfolger, während gleichzeitig noch andere Probleme innerhalb der Feuerwehr offen zu Tage traten. In einer Mitte [[1976]] anberaumten Sitzung zur Klärung des Sachverhaltes erschienen nur vier Mitglieder, was zur weiteren Eskalation beitrug. Erst im März [[1977]] konnte durch die Wahl Karl Möhrleins die Krise abgewendet werden, so dass die Feuerwehr wieder in geordnete Bahnen gelenkt werden konnte.  
    
Im Juli [[1980]] konnte die Feuerwehr in das neue Feuerwehrhaus einziehen, die Fahnenweihe hierzu fand am [[28. September]] [[1980]] bei einer entsprechenden Feierlichkeit statt. Nur sechs Jahre später feierte die Wehr sein 100-jähriges Bestehen im Sommer [[1986]]. Im neuen Jahrtausend war die Freiwillige Feuerwehr mehrfach an Großeinsätzen aktiv beteiligt. So war die Wehr im November 2001 bei einer Großübung im Bereich der U-Bahn mit dabei, 2004 beteiligte sich die Wehr an einer Großübung im [[Playmobil-Stadion|Playmobil Stadion]] - bei der der Einsturz der Gegengerade als Szenario geübt wurde. [[2007]] erhielt die Wehr schließlich ein neues Löschfahrzeug vom Hersteller Ziegler in Giengen/ Brenz. Am [[28. Dezember]] [[2009]] konnte schließlich ein neues Gerätehaus in Beschlag genommen werden, dass allerdings auf seine Fertigstellung bis [[2011]] noch warten musste. Das Feuerwehrhaus ist aktuell in der [[Ronhofer Hauptstraße 255]].  
 
Im Juli [[1980]] konnte die Feuerwehr in das neue Feuerwehrhaus einziehen, die Fahnenweihe hierzu fand am [[28. September]] [[1980]] bei einer entsprechenden Feierlichkeit statt. Nur sechs Jahre später feierte die Wehr sein 100-jähriges Bestehen im Sommer [[1986]]. Im neuen Jahrtausend war die Freiwillige Feuerwehr mehrfach an Großeinsätzen aktiv beteiligt. So war die Wehr im November 2001 bei einer Großübung im Bereich der U-Bahn mit dabei, 2004 beteiligte sich die Wehr an einer Großübung im [[Playmobil-Stadion|Playmobil Stadion]] - bei der der Einsturz der Gegengerade als Szenario geübt wurde. [[2007]] erhielt die Wehr schließlich ein neues Löschfahrzeug vom Hersteller Ziegler in Giengen/ Brenz. Am [[28. Dezember]] [[2009]] konnte schließlich ein neues Gerätehaus in Beschlag genommen werden, dass allerdings auf seine Fertigstellung bis [[2011]] noch warten musste. Das Feuerwehrhaus ist aktuell in der [[Ronhofer Hauptstraße 255]].  
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== Literatur ==
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*[[Renate Trautwein|Renate Trautwein]]: [["Heiße" Fürther Gschichtn (Buch)|"Heiße" Fürther Gschichtn]], emwe Nürnberg, [[2008]]
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* Volz, Siegfried: ''[[Die Feuerwehr Fürth (Buch)|Die Feuerwehr Fürth]]''. Sutton Verlag Erfurt, 2014
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
 
* [[Freiwillige Feuerwehr]]
 
* [[Freiwillige Feuerwehr]]
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* [[Freiwillige Feuerwehr Fürth]]
 
* [[Feuerwehr]]
 
* [[Feuerwehr]]
 
* [[Kronach]]
 
* [[Kronach]]
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* [[Eingemeindung]]
 
* [[Eingemeindung]]
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== Literatur ==
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== Weblinks ==
*[[Renate Trautwein|Renate Trautwein]]: [["Heiße" Fürther Gschichtn (Buch)|"Heiße" Fürther Gschichtn]], emwe Nürnberg, [[2008]]
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* Freiwillige Feuerwehr Ronhof/ Kronach [https://feuerwehr.ronhof.online/ Homepage]
* Volz, Siegfried: ''[[Die Feuerwehr Fürth (Buch)|Die Feuerwehr Fürth]]''. Sutton Verlag Erfurt, 2014
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* Feuerwehr Fürth / Freiwillige Feuerwehren [https://fw-fuerth.org/freiwillige-feuerwehr/ronhof-kronach/ Ronhof/ Kronach]
    
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==