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Friedrich Morgenstern war der Sohn des Fabrikanten und Politikers [[David Morgenstern]] und seiner Frau Regina, geb. Adlerstein ([[1826]] - [[1907]]). Nach seiner Schulzeit und dem Einjährig-Freiwilligen-Dienst beim 2. bayerischen Infanterie-Regiment in München begann er zunächst ein Studium, das er mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Am [[30. Dezember]] [[1897]] heiratete er in Würzburg Franziska Stern, Tochter des Rechtsanwalts Dr. Otto Stern ([[1847]] - [[1924]]) und seiner Frau Lina, geb. Ney ([[1856]] - [[1935]]).<ref>''Morgenstern, Franziska geb. Stern''. In: ''Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken'' - [http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/Datenbank/detailsinclude.php?global=;search;27383;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;111111111111111111;;ENDE; online abrufbar]</ref> Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Hans David ([[1904]] - [[1950]]) und Luise Sophie ([[1899]] - [[1978]]) hervor.
 
Friedrich Morgenstern war der Sohn des Fabrikanten und Politikers [[David Morgenstern]] und seiner Frau Regina, geb. Adlerstein ([[1826]] - [[1907]]). Nach seiner Schulzeit und dem Einjährig-Freiwilligen-Dienst beim 2. bayerischen Infanterie-Regiment in München begann er zunächst ein Studium, das er mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss. Am [[30. Dezember]] [[1897]] heiratete er in Würzburg Franziska Stern, Tochter des Rechtsanwalts Dr. Otto Stern ([[1847]] - [[1924]]) und seiner Frau Lina, geb. Ney ([[1856]] - [[1935]]).<ref>''Morgenstern, Franziska geb. Stern''. In: ''Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken'' - [http://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/Datenbank/detailsinclude.php?global=;search;27383;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;111111111111111111;;ENDE; online abrufbar]</ref> Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Hans David ([[1904]] - [[1950]]) und Luise Sophie ([[1899]] - [[1978]]) hervor.
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Nach dem Tod des Vaters [[1882]] wurde Friedrich Morgenstern zusammen mit seiner Mutter und dem Bruder [[Heinrich Morgenstern]] ([[1869]] - [[1944]]) Inhaber der ''Spiegelglas- und Zinnfolienfabrik D. Morgenstern'', deren Leitung er ab [[1889]] übernahm. [[1894]] wurde er außerdem zum [[Gemeindebevollmächtigter|Gemeindebevollmächtigten]] gewählt und war ab [[1909]] Mitglied des Fürther Handelsgremiums. Mit  Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] stiftete er am [[30. November]] [[1914]] 40.000 Mark zur Errichtung der ''Dr. Friedrich Morgenstern'sche Stiftung für Kriegsteilnehmerfamilien''.<ref>Barbara Ohm, Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 235</ref> Mit dem Geld wurden Kriegsanleihen angekauft, die man mit 5 % verzinste. Mit dem Geld sollten notleidende Familien mit 50 bis 200 Mark unterstützt werden. Ein Jahr darauf spendete er noch einmal 10.000 Mark, "''um den noch kämpfenden Volksgenossen ein Zeichen zu geben, daß auch von privater Seite für sie und ihre Familien für die kommende Friedenszeit Sorge getragen wird.''"<ref>Aus: [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], Aktengruppe 9, Nr. 3465</ref> Für sein breites soziales Engagement wurde ihm [[1916]] das König-Ludwig-Kreuz sowie [[1917]] der Titel des [[Kommerzienrat|Kommerzienrates]] verliehen. Mit den ersten Wahlen nach dem Ende der Monarchie wurde er im Juni [[1919]] als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei in den Fürther [[Stadtrat]] gewählt. Zusätzlich dazu diente er als Vorstand des Kaufmännischen Vereins Fürth.  
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Nach dem Tod des Vaters [[1882]] wurde Friedrich Morgenstern zusammen mit seiner Mutter und dem Bruder [[Heinrich Morgenstern]] ([[1869]] - [[1944]]) Inhaber der ''[[Spiegelglas- und Zinnfolienfabrik D. Morgenstern]]'', deren Leitung er ab [[1889]] übernahm. [[1894]] wurde er außerdem zum [[Gemeindebevollmächtigter|Gemeindebevollmächtigten]] gewählt und war ab [[1909]] Mitglied des Fürther Handelsgremiums. Mit  Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] stiftete er am [[30. November]] [[1914]] 40.000 Mark zur Errichtung der ''Dr. Friedrich Morgenstern'sche Stiftung für Kriegsteilnehmerfamilien''.<ref>Barbara Ohm, Geschichte der Juden in Fürth, Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 235</ref> Mit dem Geld wurden Kriegsanleihen angekauft, die man mit 5 % verzinste. Mit dem Geld sollten notleidende Familien mit 50 bis 200 Mark unterstützt werden. Ein Jahr darauf spendete er noch einmal 10.000 Mark, "''um den noch kämpfenden Volksgenossen ein Zeichen zu geben, daß auch von privater Seite für sie und ihre Familien für die kommende Friedenszeit Sorge getragen wird.''"<ref>Aus: [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], Aktengruppe 9, Nr. 3465</ref> Für sein breites soziales Engagement wurde ihm [[1916]] das König-Ludwig-Kreuz sowie [[1917]] der Titel des [[Kommerzienrat|Kommerzienrates]] verliehen. Mit den ersten Wahlen nach dem Ende der Monarchie wurde er im Juni [[1919]] als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei in den Fürther [[Stadtrat]] gewählt. Zusätzlich dazu diente er als Vorstand des Kaufmännischen Vereins Fürth.  
    
Nach mehreren Anfeindungen zog Friedrich Morgenstern im Juni [[1936]] zusammen mit seiner Frau von Fürth nach Berlin. Drei Jahre später emigrierte er [[1939]] dann in die Schweiz und weiter nach Frankreich. Von dort aus versuchte er mehrere Wochen lang vergeblich, bei Le Perthus die Grenze zu Spanien zu überqueren. Er starb schließlich am [[18. November]] [[1940]] an einem Herzversagen im Krankenhaus von Perpignan. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen katholischen Friedhof, da der jüdische Friedhof die zahlreichen Toten nicht mehr aufnehmen konnte.<ref>Aus: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar]</ref>
 
Nach mehreren Anfeindungen zog Friedrich Morgenstern im Juni [[1936]] zusammen mit seiner Frau von Fürth nach Berlin. Drei Jahre später emigrierte er [[1939]] dann in die Schweiz und weiter nach Frankreich. Von dort aus versuchte er mehrere Wochen lang vergeblich, bei Le Perthus die Grenze zu Spanien zu überqueren. Er starb schließlich am [[18. November]] [[1940]] an einem Herzversagen im Krankenhaus von Perpignan. Sein Grab befindet sich auf dem dortigen katholischen Friedhof, da der jüdische Friedhof die zahlreichen Toten nicht mehr aufnehmen konnte.<ref>Aus: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar]</ref>
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