Friedrich Wilhelm Pfeiffer
- Person
- Friedrich Wilhelm Pfeiffer
- Vorname
- Friedrich Wilhelm
- Nachname
- Pfeiffer
- Geschlecht
- männlich
- Geburtsdatum
- 19. Juni 1828
- Geburtsort
- Hüttenheim
- Todesdatum
- 2. Juli 1886
- Todesort
- Fürth
- Beruf
- Lehrer
- Religion
- evangelisch-lutherisch
- Friedhof
- Städtischer Friedhof
- Grabstelle
- Feld 18 Nr. 62
- Maxstraße 9 (Letzter Wohnort in Fürth)
Friedrich Wilhelm Pfeiffer (geb. 19. Juni 1828 in Hüttenheim[1]; gest. 2. Juli 1886 in Fürth[2]) war ein Lehrer, der zeitweise in Fürth wirkte und sich als Redakteur der Bayerischen Lehrerzeitung große Verdienste erwarb. Pfeiffer war ein scharfer Kritiker des Einflusses der Kirche auf die Schule.
Leben
Er kam als Sohn des Schullehrers Georg Leonhard Pfeiffer (1795–1866) und dessen Ehefrau Elisabeth Margaretha, geborene Will (1805–1875) in Hüttenheim zur Welt. Taufpate war der Landarzt für das Kgl. Bayer. Fürstlich Schwarzenberg’sche Herrschaftsgericht Hohenlandsberg Friedrich Wilhelm Certel.[1]
Pfeiffer wuchs in Hüttenheim auf, besuchte auch bei seinem Vater die Schule. Dort wurde er zu Ostern 1842 konfirmiert, dann – am 6. Mai 1845 – versetzte man den Vater nach Oberdachstetten, wohin auch die Familie zog.[3] Im Herbst 1846 trat er als „Schullehrling“ in das mittelfränkische „Schullehrer-Seminar“ in Schwabach ein, welches er bis 1848 absolvierte. Aus dem Kreisschulfond erhielt er 1846 eine finanzielle Unterstützung.[4] Danach wurde er Lehrer in Großhaslach, wo er mit dem Philosophen Ludwig Feuerbach im benachbarten Bruckberg bekannt und wohl auch weltanschaulich beeinflusst wurde. Im Jahr 1852 kam er als Hilfslehrer an das Schwabacher Lehrerseminar, dann setzte man ihn 1854 als Lehrer in Stadeln ein.[5]
Friedrich Wilhelm Pfeiffer heiratete als junger Lehrer in Stadeln am 24. Juni 1856 die Lehrerstochter Margaretha Kunigunda Sophia Endres (geb. 8. August 1833 in Schwabach).[6] Sie wurden Eltern u. a. von Emanuel Pfeiffer und Karl Pfeiffer.
Im Jahr 1861 wurde er Lehrer und Kantor in Brunn bei Neustadt/Aisch.[7] Nach fünf Jahren (1866) ging er nach Hof, im Herbst 1867 wurde Pfeiffer von der Regierung von Oberfranken zur Weltausstellung nach Paris entsandt. 1868 siedelte er nach Augsburg über[8], geriet dort aber mit den städtischen Behörden in Konflikt. Auch die Regierung von Schwaben und Neuburg missbilligte seine Schriftstellertätigkeit, die den Stand der Geistlichkeit angreife. In dieser Auseinandersetzung wurde Pfeiffer vom Bayerischen Lehrerverein allein gelassen. 1877 zog er mit Familie nach Fürth.[9]
Pfeiffer war im bayerischen Lehrerverein ein tapferer, aufopferungsvoller Vorkämpfer für die Schule und den Lehrerstand. 1864 gab er auf der zweiten Versammlung des bayerischen Lehrervereins den Anstoß zur Gründung des Waisenstiftes bayerischer Volksschullehrer, 1867 wurde er Redakteur der neu gegründeten „Bayerischen Lehrerzeitung“, 1872 ihr alleiniger Redakteur. Im Jahr 1881 zwang ihn seine angeschlagene Gesundheit von der Leitung der Lehrerzeitung zurückzutreten.[5]
Friedrich Wilhelm Pfeiffer verstarb mitten in der Ausübung seines Berufes im Alter von 58 Jahren und wurde am 4. Juli 1886 auf dem Städtischen Friedhof bestattet. Sein Grabmal wurde auf Veranlassung von Freunden des Lehrers mit einem beeindruckendem Porträt-Relief, dem Erstlingswerk des Fürther Bildhauers Johannes Götz, ausgestattet.[10][11]
Veröffentlichungen
- Friedrich Wilhelm Pfeiffer: Unter welchen Voraussetzungen bildet die heutige Volksschule zeitgemäß? Vortrag, gehalten auf der IV. Hauptversammlung des bayrischen Lehrervereins am 1. September 1869 zu Würzburg; A. Stuber’s Buchhandlung, Würzburg 1869 - online
- Friedrich Wilhelm Pfeiffer: Die Volksschule des XIX. Jahrhunderts in Biographieen hervorragender Schulmänner. Verlag der Friedr. Korn’schen Buchhandlung, Nürnberg 1874 - online
- Fr. W. Pfeiffer: Sprichwörter, Redensarten und einzelne Wörter aus dem Volksmunde. Druck von A. Schröder, Fürth 1883 - online
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Kirchenbücher Hüttenheim i. B., Taufen 1721–1872, S. 292
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Bestattungen 1883–1889, S. 245
- ↑ Kirchenbücher Hüttenheim, Konfirmationen 1832–1933, S. 19
- ↑ Königlich Bayerisches Intelligenz-Blatt für Mittelfranken; 1846, S. 429, 559
- ↑ 5,0 5,1 Otto Wilhelm Beyer: Deutsche Schulwelt des neunzehnten Jahrhunderts in Wort und Bild, Leipzig und Wien, 1903, S. 232–234
- ↑ Kirchenbücher St. Michael, Trauungen 1844–1857, S. 211
- ↑ Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken; Nr. 98/1861 vom 9. November 1861, S. 1626 - online
- ↑ Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Schwaben und Neuburg; Nr. 82/1868 vom 12. September 1868, S. 1590 - online
- ↑ Augsburger Abendzeitung vom 1. Mai 1877, Rubrik Vereins-Nachrichten, S. 3 – online
- ↑ nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 88/89
- ↑ Barbara Ohm: Johannes Götz – Bildhauer in Fürth und Berlin, Fürth 2008, S. 17/18
Bilder
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Grabmal Friedrich Wilhelm Pfeiffer, Oktober 2025 Urheber: Aquilex
Erstellungsdatum: 31. Oktober 2025
Lizenz: cc-by-sa-4.0Grabmal Friedrich Wilhelm Pfeiffer – Schrifttafel im Sockel Urheber: Aquilex
Erstellungsdatum: 31. Oktober 2025
Lizenz: cc-by-sa-4.0Grabmal Friedrich Wilhelm Pfeiffer – Porträt-Relief von Johannes Götz Urheber: Aquilex
Erstellungsdatum: 31. Oktober 2025
Lizenz: cc-by-sa-4.0
