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====1873 - Umstrukturierung des Trödelmarktes====  
 
====1873 - Umstrukturierung des Trödelmarktes====  
Kontroverse Diskussionen im Stadtrat machten schließlich die Bildung einer Kommission im Jahr [[1873]] erforderlich, die für die Neuorganisation des Trödelmarktes zuständig war. Diese Kommission kam zu dem Schluss: "''daß eine gänzliche Aufhebung des Trödelmarktes nicht im Interesse des Publikums liege ... es wünschenswerth erscheine, daß die Trödlerverkaufsplätze auf einem Platz, wo sie die Passage nicht hemmen, vereinigt würden, als welcher Platz der Löwenplatz vom Schulhof an mit Liliengasse bis zum Eingang der Rednitzstraße sich eignen würde.''"<ref>Fürther Tagblatt, 22. August 1873</ref> Weiters wurde angeregt dagegen Verkaufsplätze in der Theaterstraße und Mohrenstraße nicht mehr zuzulassen. Außerdem sollte eine jährliche Gebühr von 12 kr. pro Quadratmeter erhoben werden.<ref>ebenda</ref> </br>
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Kontroverse Diskussionen im Stadtrat machten schließlich die Bildung einer Kommission im Jahr [[1873]] erforderlich, die für die Neuorganisation des Trödelmarktes zuständig war. Diese Kommission kam zu dem Schluss: "''daß eine gänzliche Aufhebung des Trödelmarktes nicht im Interesse des Publikums liege ... es wünschenswerth erscheine, daß die Trödlerverkaufsplätze auf einem Platz, wo sie die Passage nicht hemmen, vereinigt würden, als welcher Platz der Löwenplatz vom Schulhof an mit Liliengasse bis zum Eingang der Rednitzstraße sich eignen würde.''"<ref>Fürther Tagblatt, 22. August 1873</ref> Weiters wurde angeregt, dagegen Verkaufsplätze in der Theaterstraße und Mohrenstraße nicht mehr zuzulassen. Außerdem sollte eine jährliche Gebühr von 12 kr. pro Quadratmeter erhoben werden.<ref>ebenda</ref> </br>
Diese Vorlage wurde im Magistrat angenommen, Theater- und Mohrenstraße vom Trödelmarkt ausgenommen und die dort ausgewiesenen Händler auf die nördliche Seite der Lilienstraße und den Löwenplatz beheimatet. Die vormals in der Wasserstraße Handel treibenden Trödler mussten fortan auf das Areal beim [[Rednitzstraße 30|Obdachlosenasyl]]<ref>gut 30 Jahre später etablierte sich an dieser Stelle dann die [[Adam Schoder & Söhne|Lumpen- und Papiersortieranstalt]]</ref> zurückgreifen. Ein Vorschlag der Kommission den Trödelhandel zum 1. November 1874 ganz zu verbieten wurde mit 6 gegen 5 Stimmen knapp abgelehnt<ref>zu den Beschlüssen der Neuorganisation des Trödelmarktes siehe Fürther Tagblatt vom 17. Oktober 1873</ref>. Das Platzgeld wurde für die Auslagen auf jährlich 24 kr. per Quadratmeter erhöht. Neue Bewilligungen zum Trödelhandel sollten nicht mehr ausgegeben werden.
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Diese Vorlage wurde im Magistrat angenommen, Theater- und Mohrenstraße vom Trödelmarkt ausgenommen und die dort ausgewiesenen Händler auf die nördliche Seite der Lilienstraße und den Löwenplatz beheimatet. Die vormals in der Wasserstraße Handel treibenden Trödler mussten fortan auf das Areal beim [[Rednitzstraße 30|Obdachlosenasyl]]<ref>gut 30 Jahre später etablierte sich an dieser Stelle dann die [[Adam Schoder & Söhne|Lumpen- und Papiersortieranstalt]]</ref> zurückgreifen. Ein Vorschlag der Kommission, den Trödelhandel zum 1. November 1874 ganz zu verbieten wurde mit 6 gegen 5 Stimmen knapp abgelehnt<ref>zu den Beschlüssen der Neuorganisation des Trödelmarktes siehe Fürther Tagblatt vom 17. Oktober 1873</ref>. Das Platzgeld wurde für die Auslagen auf jährlich 24 kr. per Quadratmeter erhöht. Neue Bewilligungen zum Trödelhandel sollten nicht mehr ausgegeben werden.
    
Gegen diese Beschlusslage monierten einige Händler, sodass in einer öffentlichen Sitzung des Stadtmagistrats am [[27. November]] [[1873]] beschieden wurde, dass bis zum 1. November 1874 alles beim Alten bleiben solle, aber dann der gesamte Trödelmarkt auf das Areal in der [[Rednitzstraße]] um das alte [[Rednitzstraße 30|Feuerwehrhaus]] - nun umgewandelt zum Obdachlosenasyl - umziehen werde.<ref>siehe dazu Fürther Tagblatt 28. November 1873</ref> Dagegen legte die israelitische Kultusgemeinde zum Jahresende Beschwerde ein. Sie wähnte die Einrichtung in Folge zu nahe an ihrem [[Alter Jüdischer Friedhof|Friedhof]]. Doch das Ergebnis lautete: "''Der Magistrat beharrt auf seinem früheren Beschlusse, wird jedoch beim Vollzug desselben die Trödler so situiren, daß eine Störung der Leichenbegängnisse vermieden wird.''"<ref>Einwendung der israelitischen Kultusgemeinde wg. Trödelmarkt, Fürther Tagblatt 30. Dezember 1873</ref>.  
 
Gegen diese Beschlusslage monierten einige Händler, sodass in einer öffentlichen Sitzung des Stadtmagistrats am [[27. November]] [[1873]] beschieden wurde, dass bis zum 1. November 1874 alles beim Alten bleiben solle, aber dann der gesamte Trödelmarkt auf das Areal in der [[Rednitzstraße]] um das alte [[Rednitzstraße 30|Feuerwehrhaus]] - nun umgewandelt zum Obdachlosenasyl - umziehen werde.<ref>siehe dazu Fürther Tagblatt 28. November 1873</ref> Dagegen legte die israelitische Kultusgemeinde zum Jahresende Beschwerde ein. Sie wähnte die Einrichtung in Folge zu nahe an ihrem [[Alter Jüdischer Friedhof|Friedhof]]. Doch das Ergebnis lautete: "''Der Magistrat beharrt auf seinem früheren Beschlusse, wird jedoch beim Vollzug desselben die Trödler so situiren, daß eine Störung der Leichenbegängnisse vermieden wird.''"<ref>Einwendung der israelitischen Kultusgemeinde wg. Trödelmarkt, Fürther Tagblatt 30. Dezember 1873</ref>.  
    
[[Datei:Ortsfestlegung des Trödelmarktes, Fürther Tagblatt 18.12.1874.jpg|400px|left|Ortsfestlegung des Trödelmarktes 1874; Fürther Tagblatt 18.12.1874]]
 
[[Datei:Ortsfestlegung des Trödelmarktes, Fürther Tagblatt 18.12.1874.jpg|400px|left|Ortsfestlegung des Trödelmarktes 1874; Fürther Tagblatt 18.12.1874]]
:::::::::::Anscheinend hatte der Protest der israelitischen Kultusgemeinde weniger gefruchtet als der Protest der Trödler, die Angst hatten beim Obdachlosenasyl zu sehr in der [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11175524_00559/pct:2.14797,41.23989,33.85044,32.77628/full/0/default.jpg Zugluft]<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 11. Dezember 1874</ref> zu stehen. So wurde letztendlich dann Ende 1874 der Trödelmarkt auf den Lilienplatz, die Lilienstraße und den Löwenplatz bis zum Schulhof festgelegt, Wassergasse, Theater und Mohrenstraße dagegen ausgenommen und die Platzgebühr auf 35 kr. noch einmal angehoben.
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:::::::::::Anscheinend hatte der Protest der israelitischen Kultusgemeinde weniger gefruchtet als der Protest der Trödler, die Angst hatten, beim Obdachlosenasyl zu sehr in der [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11175524_00559/pct:2.14797,41.23989,33.85044,32.77628/full/0/default.jpg Zugluft]<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 11. Dezember 1874</ref> zu stehen. So wurde letztendlich dann Ende 1874 der Trödelmarkt auf den Lilienplatz, die Lilienstraße und den Löwenplatz bis zum Schulhof festgelegt, Wassergasse, Theater und Mohrenstraße dagegen ausgenommen und die Platzgebühr auf 35 kr. noch einmal angehoben.
 
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[[Datei:Poster Grafflmarkt 1990.jpg|miniatur|rechts|Poster, 1990]]
 
[[Datei:Poster Grafflmarkt 1990.jpg|miniatur|rechts|Poster, 1990]]
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Der Grafflmarkt wurde erstmalig am  [[7. Juni]] [[1975]] auf Initiative des [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtvereins St. Michael]] abgehalten, um dem damals vernachlässigten Altstadtviertel mehr Attraktivität zu verleihen. Zunächst fand er einmal jährlich, ab 1976 zweimal im Jahr statt.<ref>Altstadtverein St. Michael Chronik 1974 - 1995 [http://www.altstadtverein-fuerth.de/cms/upload/pdf/BgVgg_Altstadtviertel_St._Michael_Frth_eV__Chronik_Grndung_bis_1995.pdf - online abrufbar]</ref> Die Organisation und Durchführung des Grafflmarktes wurde durch den zunehmenden Andrang und Größe vom [[Altstadtverein]] an die Stadt Fürth übergeben, so dass heute das Marktamt die Planung und Durchführung des Grafflmarktes durchführt.
 
Der Grafflmarkt wurde erstmalig am  [[7. Juni]] [[1975]] auf Initiative des [[Altstadtverein St. Michael|Altstadtvereins St. Michael]] abgehalten, um dem damals vernachlässigten Altstadtviertel mehr Attraktivität zu verleihen. Zunächst fand er einmal jährlich, ab 1976 zweimal im Jahr statt.<ref>Altstadtverein St. Michael Chronik 1974 - 1995 [http://www.altstadtverein-fuerth.de/cms/upload/pdf/BgVgg_Altstadtviertel_St._Michael_Frth_eV__Chronik_Grndung_bis_1995.pdf - online abrufbar]</ref> Die Organisation und Durchführung des Grafflmarktes wurde durch den zunehmenden Andrang und Größe vom [[Altstadtverein]] an die Stadt Fürth übergeben, so dass heute das Marktamt die Planung und Durchführung des Grafflmarktes durchführt.
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In den Jahren 2020 und 2021 musste der Grafflmarkt pandemiebedingt jeweils aussetzen. Der erste Grafflmarkt nach der [[COVID-19-Pandemie]] wurde wieder im Juni 2022 abgehalten.
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In den Jahren 2020 und 2021 musste der Grafflmarkt bedingt durch die Corona-Pandemie aussetzen. Der erste Grafflmarkt nach der [[COVID-19-Pandemie]] wurde wieder im Juni 2022 abgehalten.
    
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