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[[Datei:Sammlung Uwe Hartmann 7.jpg|thumb|right|Abriss des Lotter’schen Anwesens Gartenstr. 32 u. Wasserstr. 23]]
 
[[Datei:Sammlung Uwe Hartmann 7.jpg|thumb|right|Abriss des Lotter’schen Anwesens Gartenstr. 32 u. Wasserstr. 23]]
 
[[Datei:Sammlung Uwe Hartmann 5.jpg|thumb|right|Abriss des Lotter’schen Anwesens Wasserstr. 23, ehemaliger Eingang zur Lebküchnerei]]
 
[[Datei:Sammlung Uwe Hartmann 5.jpg|thumb|right|Abriss des Lotter’schen Anwesens Wasserstr. 23, ehemaliger Eingang zur Lebküchnerei]]
Obwohl Hans Lotter in seinem Buch ''"Fotografierte Fürther Stadtgeschichte"'' durchaus kritische Untertöne zur Fürther Sanierungs- und Abrisspolitik anschlug, war er zugleich bis zuletzt ein Verfechter der umstrittenen [[Flächensanierung]] und bezeichnete diese als "sehr gelungen und richtig". Gegenüber den Fürther Nachrichten sagte Lotter bereits 1958 folgendes über den Gänsberg:  
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Obwohl Hans Lotter in seinem Buch ''"Fotografierte Fürther Stadtgeschichte"'' durchaus kritische Untertöne zur Fürther Sanierungs- und Abrisspolitik anschlug, war er zugleich bis zuletzt ein Verfechter der umstrittenen [[Flächensanierung]] und bezeichnete diese als "sehr gelungen und richtig".
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Bereits 1956 lenkte er durch eine Rede im Stadtrat die Aufmerksamkeit auf das Thema Altstadtsanierung und forderte "eine Marschrichtung und von langer Hand vorbereitete Planungen." Zugleich warf er heimatgeschichtliche Fragen auf ("Was soll und was muß bei einer Gesundmachung der Altstadt erhalten bleiben?") und hielt die "Gründung einer eigenen städtischen Wohnungsbaugesellschaft" aus sozialen Gründen für notwendig. <ref>D. H.: "Altstadt-Sanierung - nicht nur ein Schlagwort", Fürther Nachrichten vom 22./23.9.1956, S. 9</ref>
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Gegenüber den Fürther Nachrichten sagte Lotter 1958 folgendes über den Gänsberg:  
 
: ''"Von der Altstadt aus entwickelte sich das heutige Bild der Stadt, jahrhundertelang lag dort das Zentrum unseres Gemeinwesens", stellt Stadtrat Hans Lotter (FDP), selbst betroffener Hauseigentümer, aber auch der Initiator der Sanierungspläne fest. "Heute verfallen Gebäude, ohne Möglichkeit, dem Einhalt zu gebieten. Es ist ein Wohnen dort in drangvoller Enge mit all den bekannten unerfreulichen Folgeerscheinungen für Gesundheit, Familie und Hausfrieden. Die Verhältnisse sind rückständig, die Straßen dem Verkehr nicht gewachsen." Lotter fährt fort, die Altstadtsanierung müsse das Ergebnis haben, dieses in vielen Beziehungen anfällig gewordene Gebiet wieder gesunden zu lassen und es auf seine traditionelle Bedeutung zurückzuführen. Die Bauentwicklung im Westen und die damit verbundene Gewichtsverlagerung verschaffe der Altstadt ihre frühere zentrale Mittellage. Es werde Aufgabe der Bauerverwaltung sein, eine Baukonzeption zu entwickeln, die diesen Voraussetzungen Rechnung trage. "Wenn  auf diese Weise das ganze Gebiet neue Geltung erfährt, werden auch die privaten Althausbesitzer", meint Lotter, "sich aufgeschlossen und interessiert zeigen. Es wird aber notwendig sein, ihnen von Seiten der Stadt entgegenzukommen, wenn sie den Wiederaufbau im Rahmen der Neuplanung selbst leisten wollen. Man wird vielleicht auch nach einem Weg suchen müssen, abgetreten Besitz mit Eigentumswohngen zu entschädigen, um das Gefühl einer Deklassierung zu ersparen."''<ref>fn: Des alten Gänsberg verheißungsvolle Zukunft - Befragung der FN bei den Altstädtlern. In: Fürther Nachrichten vom 2. August 1958</ref>  
 
: ''"Von der Altstadt aus entwickelte sich das heutige Bild der Stadt, jahrhundertelang lag dort das Zentrum unseres Gemeinwesens", stellt Stadtrat Hans Lotter (FDP), selbst betroffener Hauseigentümer, aber auch der Initiator der Sanierungspläne fest. "Heute verfallen Gebäude, ohne Möglichkeit, dem Einhalt zu gebieten. Es ist ein Wohnen dort in drangvoller Enge mit all den bekannten unerfreulichen Folgeerscheinungen für Gesundheit, Familie und Hausfrieden. Die Verhältnisse sind rückständig, die Straßen dem Verkehr nicht gewachsen." Lotter fährt fort, die Altstadtsanierung müsse das Ergebnis haben, dieses in vielen Beziehungen anfällig gewordene Gebiet wieder gesunden zu lassen und es auf seine traditionelle Bedeutung zurückzuführen. Die Bauentwicklung im Westen und die damit verbundene Gewichtsverlagerung verschaffe der Altstadt ihre frühere zentrale Mittellage. Es werde Aufgabe der Bauerverwaltung sein, eine Baukonzeption zu entwickeln, die diesen Voraussetzungen Rechnung trage. "Wenn  auf diese Weise das ganze Gebiet neue Geltung erfährt, werden auch die privaten Althausbesitzer", meint Lotter, "sich aufgeschlossen und interessiert zeigen. Es wird aber notwendig sein, ihnen von Seiten der Stadt entgegenzukommen, wenn sie den Wiederaufbau im Rahmen der Neuplanung selbst leisten wollen. Man wird vielleicht auch nach einem Weg suchen müssen, abgetreten Besitz mit Eigentumswohngen zu entschädigen, um das Gefühl einer Deklassierung zu ersparen."''<ref>fn: Des alten Gänsberg verheißungsvolle Zukunft - Befragung der FN bei den Altstädtlern. In: Fürther Nachrichten vom 2. August 1958</ref>