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==Neues jüdisches Hospital==
 
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[[Datei:1 nürnberg-fürther Isr. Gemeindeblatt Spital 1. Dezember 1927.png|mini|right|Bericht Israelitisches Hospital, Nürnberg-Fürther isr. Gemeindeblatt, 1. Dezember 1927]]
 
[[Datei:1 nürnberg-fürther Isr. Gemeindeblatt Spital 1. Dezember 1927.png|mini|right|Bericht Israelitisches Hospital, Nürnberg-Fürther isr. Gemeindeblatt, 1. Dezember 1927]]
Wegen Baufälligkeit wurden bereits ab [[1828]] Pläne für einen Neubau geschmiedet. Hierzu stifteten viele jüdische Bürger Geld, darunter bekannte Namen wie [[Baruch Berolzheimer]] (1000 Gulden), [[Hermann Königswarter]] (3000 Gulden) und Jakob Plachfeld (1000 fl.)<ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]", Beilage zur Nr. 27 vom [[3. Juli]] [[1867]] VIII. Jahrgang</ref> <ref>Die Extra-Beilage des Fürther Tagblatts vom 12. April 1861 mit dem Titel "Die Synagoge in Fürth" gibt den letzten Spender mit "Jakob F(P)lachfeld" an.</ref>. Die jüdische Gemeinde selbst konnte zu dieser Zeit keinen finanziellen Beitrag leisten, da sie selbst mit 72.000 Gulden verschuldet war. [[1839]] wurde in der Theaterstraße für den späteren Bau des neuen Hospitals ein Obstgarten des Bäckermeisters Kundinger für 1.550 Gulden gekauft<ref>ebenda</ref>. Die Genehmigung für den Bau erfolgte am [[26. März]] [[1842]], nach den Plänen des Stadtbaurates Kapeller<ref>Architekt Ney aus Bamberg hatte bereits ab 1833 Vorarbeiten geleistet. Siehe dazu "Die Synagoge in Fürth" in: Extra-Beilage des Fürther Tagblatt vom 12. April 1861.</ref>. ''Der städtische Baurat Kapeller hatte den Plan dazu entworfen, schlechter als schlecht zu nennen, da lauter Abtritte.''<ref>Dr. Adolf Mair, Geschichte, Topo- und Ethnographie des Physikatsbezirks Fürth, Fürth 1861 - Nachdruck 1989, S. 32 f.</ref> Die Fertigstellung des Hospitals in der [[Theaterstraße| Theaterstraße 36]] wurde dann vier Jahre später, am [[15. Januar]] [[1846]], durch den Maurermeister Konrad Jordan und der Zimmermeister Johann Riedheimer gemeldet. Die Baukosten betrugen 19.056 Gulden.<ref>* Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 107 f.</ref> Bei der feierlichen Einweihung am [[1. November]] [[1846]] waren neben dem amtierenden Oberrabbiner [[Isaak Loewi|Loewi]] auch der damalige Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] anwesend. Das Hospital war eine nicht konfessionell gebundene medizinische Einrichtung, die auf Wunsch eine rituell - koschere Verpflegung ermöglichte. Auch hatte das Hospital eine eigene kleine [[Synagoge]] - Hospitalschul sowie eine Hausbibliothek<ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]", Beilage zur Nr. 27 vom [[3. Juli]] [[1867]] VIII. Jahrgang</ref>.
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Wegen Baufälligkeit wurden bereits ab [[1828]] Pläne für einen Neubau geschmiedet. Hierzu stifteten viele jüdische Bürger Geld, darunter bekannte Namen wie [[Baruch Berolzheimer]] (1000 Gulden), [[Hermann Königswarter]] (3000 Gulden) und Jakob Plachfeld (1000 fl.).<ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]", VIII. Jahrgang, Beilage zur Nr. 27 vom 3. Juli 1867</ref><ref>Die Extra-Beilage des Fürther Tagblatts vom 5. April 1861 mit dem Titel "Die Synagoge in Fürth" gibt den letzten Spender mit "Jakob F(P)lachfeld" an.</ref> Die jüdische Gemeinde selbst konnte zu dieser Zeit keinen finanziellen Beitrag leisten, da sie selbst mit 72.000 Gulden verschuldet war.
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Bereits [[1864]] musste das Hospital vergrößert werden, hierzu wurde ein zweites Obergeschoss gebaut.<ref>siehe Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. Dezember 1927; auch Barbara Ohm, Fürth - Geschichte der Stadt, Fürth 2007, S. 240 </ref> Im Jahr 1895 wurde der Dachstuhl und der 2. Stock durch Feuer und weitere Teile durch die Löscharbeiten zerstört<ref>Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. Dezember 1927.</ref>
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[[1839]] wurde in der Theaterstraße für den späteren Bau des neuen Hospitals ein Obstgarten des Bäckermeisters Kundinger für 1.550 Gulden gekauft.<ref>Extra-Beilage des Fürther Tagblatts vom 5. April 1861</ref> Der Architekt [[Wilhelm Ney]] aus Bamberg hatte bereits ab 1833 umfangreiche Vorarbeiten geleistet. Die Genehmigung für den Bau erfolgte am [[26. März]] [[1842]] nach Plänen des Stadtbaurates Kapeller. ''Der städtische Baurat Kapeller hatte den Plan dazu entworfen, schlechter als schlecht zu nennen, da lauter Abtritte.''<ref>Dr. Adolf Mair, Geschichte, Topo- und Ethnographie des Physikatsbezirks Fürth, Fürth 1861 - Nachdruck 1989, S. 32 f.</ref> Die Fertigstellung des Hospitals in der [[Theaterstraße| Theaterstraße 36]] wurde dann vier Jahre später, am [[15. Januar]] [[1846]], durch den Maurermeister Konrad Jordan und der Zimmermeister Johann Rietheimer gemeldet. Die Baukosten betrugen 19.056 Gulden.<ref>Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart - Chronik der Stadt Fürth, Fürth 1887, S. 107 f.</ref> Bei der feierlichen Einweihung am [[1. November]] [[1846]] waren neben dem amtierenden Oberrabbiner [[Isaak Loewi|Loewi]] auch der damalige Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen]] anwesend. Das Hospital war eine nicht konfessionell gebundene medizinische Einrichtung, die auf Wunsch eine rituell-koschere Verpflegung ermöglichte. Auch hatte das Hospital eine eigene kleine [[Synagoge]] - Hospitalschul sowie eine Hausbibliothek.<ref>"[[wikipedia:Der Israelit|Der Israelit]]", VIII. Jahrgang, Beilage zur Nr. 27 vom 3. Juli 1867</ref>
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Ab [[1910]] bekam das Hospital durch eine Stiftung aus New York des Jakob W. Mack<ref>ebenda; dem Sohn des Arztes Dr. Wolfgang Mack</ref> ein gut ausgestatteter Operationssaal im 1. Obergeschoß eingerichtet werden. Während des Ersten Weltkriegs dinete das Hospital als Lazarett<ref>ebenda</ref>.</br>
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Bereits [[1864]] musste das Hospital vergrößert werden, hierzu wurde ein zweites Obergeschoss gebaut.<ref>siehe Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. Dezember 1927; auch Barbara Ohm, Fürth - Geschichte der Stadt, Fürth 2007, S. 240 </ref> Im Jahr 1895 wurde der Dachstuhl und der 2. Stock durch Feuer und weitere Teile durch die Löscharbeiten zerstört.<ref name="Gmd-bl.1927">Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. Dezember 1927</ref>
Eine Renovierung und Neueinrichtung erfuhr das Spital 1927<ref>siehe Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. November 1927 und 1. Dezember 1927; das bezog sich vor allem auf eine Warmwasserheizung, die für alle Zimmer installiert wurde, die Versorgung der Zimmerwaschbecken mit Warm- und Kaltwasser, die Einrichtung eines elektrischen Speiseaufzugs, die Ausstattung mit Linoleum-Fußböden, außerdem die Neueinrichtung eines Röntgenzimmers und die Apparatur für Höhensonne und [[wikipedia:Diathermie|Diathermie]]. [[Grete Ballin]]: ''Chronik Fürth 1933 - 1945''; 1943; S. 18 wähnt den Abschluss diese Maßnahme für das Jahr 1929; vermutlich ein Erinnerungsfehler</ref>.
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[[1935]] wurde "das Hofgebäude abgerissen und neu errichtet und darin eine mechanische Wäscherei eingebaut. Auch wurden Mädchenzimmer, ein Bad für das Personal installiert. Außerdem wurde der bisher verpachtete Garten durch Entfernung einer Trennungsmauer zu einem behaglichen Aufenthalt für die Rekonvaleszenten und die Altersinsassen umgestaltet. Die Maßnahmen erforderten einen Kostenaufwand von 25.000- Mk. Nun besteht das Anwesen aus dem Hauptgebäude mit zwei Stockwerken, dem kleinen Nebengebäude mit der Waschküche und dem am Haus befindlichen Garten."<ref>[[Grete Ballin]]: ''Chronik Fürth 1933 - 1945''; 1943; S. 18</ref>
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Ab [[1910]] wurde durch eine Stiftung aus New York des Jakob W. Mack<ref>Sohn des Arztes Dr. [[Wolfgang Mack]]</ref><ref name="Gmd-bl.1927"/> im 1. Obergeschoss des Hospitals ein gut ausgestatteter Operationssaal eingerichtet. Während des Ersten Weltkriegs diente das Hospital als Lazarett.<ref name="Gmd-bl.1927"/> Eine Renovierung und Neueinrichtung erfuhr das Spital 1927.<ref>siehe Nürnberg-Fürther Isr. Gemeindeblatt vom 1. November 1927 und 1. Dezember 1927; das bezog sich vor allem auf eine Warmwasserheizung, die für alle Zimmer installiert wurde, die Versorgung der Zimmerwaschbecken mit Warm- und Kaltwasser, die Einrichtung eines elektrischen Speiseaufzugs, die Ausstattung mit Linoleum-Fußböden, außerdem die Neueinrichtung eines Röntgenzimmers und die Apparatur für Höhensonne und [[wikipedia:Diathermie|Diathermie]]. Grete Ballin: ''Chronik Fürth 1933 - 1945''; 1943; S. 18 wähnt den Abschluss dieser Maßnahme für das Jahr 1929; vermutlich ein Erinnerungsfehler</ref>
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[[1935]] wurde das Hofgebäude abgerissen, neu errichtet und darin eine mechanische Wäscherei eingebaut. Auch wurden Mädchenzimmer und ein Bad für das Personal installiert. Außerdem wurde der bisher verpachtete Garten durch Entfernung einer Trennungsmauer zu einem behaglichen Aufenthalt für die Rekonvaleszenten und die Altersinsassen umgestaltet. Die Maßnahmen erforderten einen Kostenaufwand von 25.000 M. Nun bestand das Anwesen aus dem Hauptgebäude mit zwei Stockwerken, dem kleinen Nebengebäude mit der Waschküche und dem am Haus befindlichen Garten.<ref>[[Grete Ballin]]: ''Chronik Fürth 1933 - 1945''; 1943; S. 18</ref>
    
==Während des Nationalsozialismus==
 
==Während des Nationalsozialismus==
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