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[[1958]] wandert die Familie schließlich ins Ausland aus. Als Grund wird in den allgemeinen Medien stets genannt, dass der Vater Erhard Mossack während des [[Nationalsozialismus]] Mitglied der Waffen-SS gewesen sein soll und dabei als Rottenführer in einem Totenkopf-Regiment gedient hatte<ref>Anmerkung: Rottenführer ist ein relativ niedriger Dienstrang. Quelle: Wikipedia NS Ranggefüge  [https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Ranggef%C3%BCge Wiki]</ref><ref>Allan Hall: Panama 'tax scam' lawyer is son of Nazi SS officer from dreaded Death's Head division who fled to South America then SPIED on Cuba for the CIA, brother reveals. In: Dailymail Online online abgerufen am 5. April 2016 | 23:29 Uhr [http://www.dailymail.co.uk/news/article-3522538/I-shocked-astounded-Panama-tax-scam-lawyer-son-Nazi-SS-officer-dreaded-Death-s-Head-division-fled-South-America-SPIED-Cuba-CIA-brother-reveals.html online verfügbar]</ref><ref>BR24: Mossack Fonseca & Co-Gründer stammt aus Fürth. Online abgerufen am 5. April 2016 | 23:36 Uhr [http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/mossack-panama-papers-fuerth-104.html online verfügbar]</ref>. Die [https://de.wikipedia.org/wiki/SS-Division_Totenkopf Totenkopf-Division] entstand aus den SS-Totenkopfverbänden und rekrutierte sich ursprünglich aus Wachmannschaften der deutschen Konzentrationslager. Die Einheit bestand bis zum Ende des Deutsch-Sowjetischen Krieges und gehörte zu den deutschen Eliteverbänden<ref>Wikipedia: SS-Division Totenkopf online abgerufen am 6. April 2016 | 00:14 Uhr</ref>.  
 
[[1958]] wandert die Familie schließlich ins Ausland aus. Als Grund wird in den allgemeinen Medien stets genannt, dass der Vater Erhard Mossack während des [[Nationalsozialismus]] Mitglied der Waffen-SS gewesen sein soll und dabei als Rottenführer in einem Totenkopf-Regiment gedient hatte<ref>Anmerkung: Rottenführer ist ein relativ niedriger Dienstrang. Quelle: Wikipedia NS Ranggefüge  [https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Ranggef%C3%BCge Wiki]</ref><ref>Allan Hall: Panama 'tax scam' lawyer is son of Nazi SS officer from dreaded Death's Head division who fled to South America then SPIED on Cuba for the CIA, brother reveals. In: Dailymail Online online abgerufen am 5. April 2016 | 23:29 Uhr [http://www.dailymail.co.uk/news/article-3522538/I-shocked-astounded-Panama-tax-scam-lawyer-son-Nazi-SS-officer-dreaded-Death-s-Head-division-fled-South-America-SPIED-Cuba-CIA-brother-reveals.html online verfügbar]</ref><ref>BR24: Mossack Fonseca & Co-Gründer stammt aus Fürth. Online abgerufen am 5. April 2016 | 23:36 Uhr [http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/inhalt/mossack-panama-papers-fuerth-104.html online verfügbar]</ref>. Die [https://de.wikipedia.org/wiki/SS-Division_Totenkopf Totenkopf-Division] entstand aus den SS-Totenkopfverbänden und rekrutierte sich ursprünglich aus Wachmannschaften der deutschen Konzentrationslager. Die Einheit bestand bis zum Ende des Deutsch-Sowjetischen Krieges und gehörte zu den deutschen Eliteverbänden<ref>Wikipedia: SS-Division Totenkopf online abgerufen am 6. April 2016 | 00:14 Uhr</ref>.  
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Gegen die These einer Auswanderung aufgrund seiner Zugehörigkeit in der Waffen-SS spricht, dass die Mitgliedschaft in der Waffen-SS in Bayern sicherlich durch die US-Militärregierung im Rahmen der Entnazifizierung nicht unbemerkt geblieben ist. Somit wäre eine journalistische Tätigkeit nach [[1945]] durch das Entnazifizierungsgesetz perse verboten gewesen. Das Gesetz "''Zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus''" vom [[5. März]] [[1946]] regelt im Artikel 5 Abs. 7, dass die Mitgliedschaft in der SS automatisch den Beklagten in die Stufe I, der Hauptbeschuldigten eingordnet<ref>Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 [http://www.verfassungen.de/de/bw/wuertt-b-befreiungsgesetz46.htm Volltext]</ref>. Da er allerdings nach [[1945]] bei dem "8 Uhr Blatt" als Journalist bis Ende der 1950er tätig war, war entweder seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS allgemein nicht bekannt oder sein Dienstrang oder seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS bedarf einer näheren Untersuchung. Vielleicht - und das wäre dann ebenfalls spekulativ - konnte Erhard Mossack dies zunächst verheimlichen, so dass ein vermeintlicher Karriereaufstieg für ihn durch seine NS-Vergangenheit verbaut gewesen wäre. Allerdings erscheint auch dies wenig glaubhaft, da im Jahr der Ausreise ([[1958]]) meistens dieser Abschnitt im Lebenslauf eines Berufstätigen kaum noch eine Rolle gespielt hat<ref>Siehe: Lutz Niethammer - Die Mitläuferfabrik; Die Entnazifizierung am Beispiel Bayerns 1994</ref>. Somit scheint die Ausreise aus Deutschland - mit der Begründung der Zugehörigkeit zur Waffen-SS - mehr als fraglich zu sein, und Bedarf einer eingehenderen Prüfung.  
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Gegen die These einer Auswanderung aufgrund seiner Zugehörigkeit in der Waffen-SS spricht, dass die Mitgliedschaft in der Waffen-SS in Bayern sicherlich durch die US-Militärregierung im Rahmen der Entnazifizierung nicht unbemerkt geblieben ist. Somit wäre eine journalistische Tätigkeit nach [[1945]] durch das Entnazifizierungsgesetz perse verboten gewesen. Das Gesetz "''Zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus''" vom [[5. März]] [[1946]] regelt im Artikel 5 Abs. 7, dass die Mitgliedschaft in der SS automatisch den Beklagten in die Stufe I, der Hauptbeschuldigten eingordnet<ref>Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 [http://www.verfassungen.de/de/bw/wuertt-b-befreiungsgesetz46.htm Volltext]</ref>. Für Hauptbeschulidigte gilt nach Artikel 15 Abs. 7c des Entnazifizierungsgesetzes, dass sie für mindestens 10 Jahre nicht als Redakteur oder Schriftsteller tätig sein dürfen<ref>Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus vom 5. März 1946 [http://www.verfassungen.de/de/bw/wuertt-b-befreiungsgesetz46.htm Volltext]</ref>. Da er allerdings nach [[1945]] bei dem "8 Uhr Blatt" als Journalist bis Ende der 1950er tätig war und 1952 ein Buch unter seinem Namen veröffentlichte, war entweder seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS allgemein nicht bekannt oder seine Zugehörigkeit zur Waffen-SS bedarf einer näheren Untersuchung. Vielleicht - und das wäre dann ebenfalls spekulativ - konnte Erhard Mossack dies zunächst verheimlichen, so dass ein vermeintlicher Karriereaufstieg für ihn durch seine NS-Vergangenheit verbaut gewesen wäre. Allerdings erscheint auch dies wenig glaubhaft, da im Jahr der Ausreise ([[1958]]) meistens dieser Abschnitt im Lebenslauf eines Berufstätigen kaum noch eine Rolle gespielt hat<ref>Siehe: Lutz Niethammer - Die Mitläuferfabrik; Die Entnazifizierung am Beispiel Bayerns 1994</ref>. Somit scheint die Ausreise aus Deutschland - mit der Begründung der Zugehörigkeit zur Waffen-SS - mehr als fraglich zu sein, und Bedarf einer eingehenderen Prüfung.  
    
Zusätzlich wird in mehreren Medien berichtet, dass Erhard Mossack in Panama "''die Seiten gewechselt hat''" und ab diesem Zeitpunkt für den US Auslandsgeheimdienst CIA arbeitete<ref>Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, Ralf Wiegand: Der Deutsche. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2016, S. 2</ref>. Mossack Senior versuchte in der Zeit in Panama als Händler seinen Unterhalt zu verdienen und sich gleichzeit dem CIA als Spitzel im Kampf gegen den Kommunismus anzudienen. Dass zumindest würde aus Dokumenten des US Geheimdienstes hervorgehen<ref>Tagesschau: Die Panamapapers online abgerufen am 6. April 2016 | 00:56 Uhr [http://www.tagesschau.de/ausland/panamapapers-123.html#page=5&anim=slide online verfügbar]</ref>.
 
Zusätzlich wird in mehreren Medien berichtet, dass Erhard Mossack in Panama "''die Seiten gewechselt hat''" und ab diesem Zeitpunkt für den US Auslandsgeheimdienst CIA arbeitete<ref>Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, Ralf Wiegand: Der Deutsche. In: Süddeutsche Zeitung vom 3. April 2016, S. 2</ref>. Mossack Senior versuchte in der Zeit in Panama als Händler seinen Unterhalt zu verdienen und sich gleichzeit dem CIA als Spitzel im Kampf gegen den Kommunismus anzudienen. Dass zumindest würde aus Dokumenten des US Geheimdienstes hervorgehen<ref>Tagesschau: Die Panamapapers online abgerufen am 6. April 2016 | 00:56 Uhr [http://www.tagesschau.de/ausland/panamapapers-123.html#page=5&anim=slide online verfügbar]</ref>.
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