− | Jakob Henle gilt in der Medizingeschichte insbesondere als der Begründer der mikroskopischen Anatomie und Pathologie. Der Medizinhistoriker Erwin Ackerknecht urteilte bereits 1957, Henle wurde „sicher von keinem Mikroskopiker des Jahrhunderts bertroffen“. Während die klinische Medizin lernte, mittels Auskultation und Perkussion in den lebenden Körper hineinzuhorchen, entdeckte die Anatomie das Mikroskop und gewann im Wortsinne ein völlig neues Bild von den Gewebeteilen des menschlichen, tierischen und pflanzlichen Körpers. Dieses neue Bild musste sich ebenso durchsetzen wie das Instrument, was es ermöglichte. Jakob Henle hat stets betont, dass nicht die Bilder falsch sein könnten, sondern allenfalls deren Interpretation. Daher müsse das Mikroskopieren regulärer Teil des Medizinstudiums werden. | + | Jakob Henle gilt in der Medizingeschichte insbesondere als der Begründer der mikroskopischen Anatomie und Pathologie. Der Medizinhistoriker Erwin Ackerknecht urteilte bereits 1957, Henle wurde ''„sicher von keinem Mikroskopiker des Jahrhunderts übertroffen“''. Während die klinische Medizin lernte, mittels Auskultation und Perkussion in den lebenden Körper hineinzuhorchen, entdeckte die Anatomie das Mikroskop und gewann im Wortsinne ein völlig neues Bild von den Gewebeteilen des menschlichen, tierischen und pflanzlichen Körpers. Dieses neue Bild musste sich ebenso durchsetzen wie das Instrument, was es ermöglichte. Jakob Henle hat stets betont, dass nicht die Bilder falsch sein könnten, sondern allenfalls deren Interpretation. Daher müsse das Mikroskopieren regulärer Teil des Medizinstudiums werden. |