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|Todesdatum=1953/05/31
 
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|Todesort=New York
 
|Todesort=New York
|Beruf=Arzt; Sanitätsrat; Chirurg
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|Beruf=Arzt; Sanitätsrat; Chirurg; Chefarzt; Ärztlicher Direktor
 
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Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] diente Dr. Frank von [[1915]] - [[1919]] als Stabsarzt im Hilfslazarett [[Berolzheimerianum]]. Für seine Verdienste erhielt er bereits [[1916]] die Preußische Medaille des Roten Kreuzes II. Klasse und das König-Ludwig-Verdienstkreuz. So wird Frank nachgesagt, dass er trotz der schwierigsten Verhältnisse erstaunliche Leistungen hervorbrachte, die "auf seinen eisernen Fleiß und seine unbeugsame Willenskraft gründeten". Frank wurde ebenfalls nachgesagt, dass er ein sehr umfangreiches Fachwissen besaß, das er laufend auf Kongressen und Auslandsaufenthalten erwarb.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>  
 
Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] diente Dr. Frank von [[1915]] - [[1919]] als Stabsarzt im Hilfslazarett [[Berolzheimerianum]]. Für seine Verdienste erhielt er bereits [[1916]] die Preußische Medaille des Roten Kreuzes II. Klasse und das König-Ludwig-Verdienstkreuz. So wird Frank nachgesagt, dass er trotz der schwierigsten Verhältnisse erstaunliche Leistungen hervorbrachte, die "auf seinen eisernen Fleiß und seine unbeugsame Willenskraft gründeten". Frank wurde ebenfalls nachgesagt, dass er ein sehr umfangreiches Fachwissen besaß, das er laufend auf Kongressen und Auslandsaufenthalten erwarb.<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>  
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Als eines seiner größten Verdienste - neben seinen medizinischen Leistungen - wird auch noch aus heutiger Sicht der Bau des neuen [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] auf der Schwand angesehen. Das ehem. [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]] war nach fast 100 Jahren nicht mehr der sprunghaft angestiegenen Bevölkerung gewachsen, längst fällige Modernisierungen ließen auf sich warten, und auch die Diskussion über den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss]] der Städte Nürnberg und Fürth hatten längst notwendige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten verzögert bzw. verhindert. Dr. Franks unermüdlicher Einsatz, im alten [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] trotz aller Widrigkeiten noch eine angemessene Medizin zu ermöglichen, stieß zunehmend an Grenzen, so dass der Neubau unerlässlich wurde. Frank war bereits seit [[1924]] Chefarzt des [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]]es, fast genauso lange kämpfte Frank für einen Neubau des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]]. In Zeiten knapper finanzieller Stadtmittel gelang es Frank gemeinsam mit dem [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] die notwendigen Geldmittel aufzutreiben, in dem u. a. der sog. "Kohlepfennig" eingeführt wurde. Dieser sah eine kleine Erhöhung der Gas- und Strompreise vor, so dass die Finanzierung des neuen Klinikums durch einen Solidaritätspfennig der Fürther Bevölkerung ermöglicht wurde.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 245</ref>
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Als eines seiner größten Verdienste - neben seinen medizinischen Leistungen - wird auch noch aus heutiger Sicht der Bau des neuen [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] auf der Schwand angesehen. Das ehem. [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]] war nach fast 100 Jahren nicht mehr der sprunghaft angestiegenen Bevölkerung gewachsen, längst fällige Modernisierungen ließen auf sich warten, und auch die Diskussion über den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss]] der Städte Nürnberg und Fürth hatten längst notwendige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten verzögert bzw. verhindert. Dr. Franks unermüdlicher Einsatz, im alten [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] trotz aller Widrigkeiten noch eine angemessene Medizin zu ermöglichen, stieß zunehmend an Grenzen, so dass der Neubau unerlässlich wurde. Frank war bereits seit [[1924]] [[Chefarzt]] des [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]]es, fast genauso lange kämpfte Frank für einen Neubau des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]]. In Zeiten knapper finanzieller Stadtmittel gelang es Frank gemeinsam mit dem [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] die notwendigen Geldmittel aufzutreiben, in dem u. a. der sog. "Kohlepfennig" eingeführt wurde. Dieser sah eine kleine Erhöhung der Gas- und Strompreise vor, so dass die Finanzierung des neuen Klinikums durch einen Solidaritätspfennig der Fürther Bevölkerung ermöglicht wurde.<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 245</ref>
    
In einer Karteikarte im Direktorium des Oberbürgermeisters wird Dr. Frank als einer der bekanntesten Fürther Einwohner geführt. Die Karteikarte weiß zu Dr. Frank zu berichten:  
 
In einer Karteikarte im Direktorium des Oberbürgermeisters wird Dr. Frank als einer der bekanntesten Fürther Einwohner geführt. Die Karteikarte weiß zu Dr. Frank zu berichten:  
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Eine während der NS-Zeit in der [[Südstadt]] angelegte Straße (Ritter-von-Aldebert-Straße) wurde im Oktober [[1946]] nach Dr. Jakob Frank umbenannt.
 
Eine während der NS-Zeit in der [[Südstadt]] angelegte Straße (Ritter-von-Aldebert-Straße) wurde im Oktober [[1946]] nach Dr. Jakob Frank umbenannt.
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Auf Initiative von Dr. Hans-Georg Ohm und seiner Frau [[Barbara Ohm]] wurde zum Gedenken an den ehem. Ärztlichen Direktor ein noch im [[Stadtarchiv]] befindliches Porträtgemälde von Dr. Frank am [[3. Juli]] [[2003]] im Eingangsbereich des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] enthüllt. Mit dabei waren der [[Oberbürgermeister]] Dr. jur. [[Thomas Jung]] und der damalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde [[Chaim Rubinstein]], ebenfalls dabei der damalige Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Joseph Gmeinwieser. Neben einer kurzen Biografie Dr. Franks wurde auch der ursprüngliche Segensspruch im Eingangsbereich wieder angebracht. Dr. Frank, der ursprünglich als Ärztlicher Direktor und wesentlicher Initiator des neuen Krankenhauses hier erwähnt wurde, wurde durch die [[Nationalsozialisten]] auf der Gedenkschrift zunächst entfernt. Auch bei der Sanierung in den 1990er Jahren wurde Dr. Frank nicht erneut genannt, vielmehr ließ sich der ehem. Krankenhausleiter [[Uwe Lichtenberg]] auf der Gedenktafel namentlich anbringen. Erst seit [[2003]] kann man wieder den ursprünglichen Text aus dem Jahr [[1931]] lesen, auf dem Dr. Frank erwähnt wird.  
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Auf Initiative von Dr. Hans-Georg Ohm und seiner Frau [[Barbara Ohm]] wurde zum Gedenken an den ehem. Ärztlichen Direktor ein noch im [[Stadtarchiv]] befindliches Porträtgemälde von Dr. Frank am [[3. Juli]] [[2003]] im Eingangsbereich des [[Klinikum Fürth|Klinikums]] enthüllt. Mit dabei waren der [[Oberbürgermeister]] Dr. jur. [[Thomas Jung]] und der damalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde [[Chaim Rubinstein]], ebenfalls dabei der damalige Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Joseph Gmeinwieser. Neben einer kurzen Biografie Dr. Franks wurde auch der ursprüngliche Segensspruch im Eingangsbereich wieder angebracht. Dr. Frank, der ursprünglich als [[Ärztlicher Direktor]] und wesentlicher Initiator des neuen Krankenhauses hier erwähnt wurde, wurde durch die [[Nationalsozialisten]] auf der Gedenkschrift zunächst entfernt. Auch bei der Sanierung in den 1990er Jahren wurde Dr. Frank nicht erneut genannt, vielmehr ließ sich der ehem. Krankenhausleiter [[Uwe Lichtenberg]] auf der Gedenktafel namentlich anbringen. Erst seit [[2003]] kann man wieder den ursprünglichen Text aus dem Jahr [[1931]] lesen, auf dem Dr. Frank erwähnt wird.  
    
Am [[20. März]] [[2007]] – genau 74 Jahre nach dem Entzug der Approbation durch die NS-Diktatur – wurde die ehem. Kinderklinik auf dem Gelände des [[Klinikum Fürth|Klinikums Fürth]] zu Ehren von Dr. Frank in "Dr.-Jakob-Frank-Haus" umbenannt. In der ehem. Kinderklinik befanden sich der Ärztliche Kreisverband, die Notfallpraxis, die Hygiene-Abteilung des Klinikums, die Betriebsärztin und das Künstlerprojekt "CLINC". Das Gebäude wurde im Frühjahr [[2016]] abgerissen; seit dieser Zeit suchte das [[Klinikum Fürth]] ein neues Gebäude auf dem Klinikum-Gelände, das erneut an den ehem. Ärztlichen Direktor Dr. Frank erinnern sollte.<ref>BmPA: Kinderklinik erinnert an ersten Direktor. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 27. März 2007 - [http://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/gesundheit-soziales/klinikum/kinderklinik-erinnert-an-ersten-direktor.aspx online verfübar]</ref>
 
Am [[20. März]] [[2007]] – genau 74 Jahre nach dem Entzug der Approbation durch die NS-Diktatur – wurde die ehem. Kinderklinik auf dem Gelände des [[Klinikum Fürth|Klinikums Fürth]] zu Ehren von Dr. Frank in "Dr.-Jakob-Frank-Haus" umbenannt. In der ehem. Kinderklinik befanden sich der Ärztliche Kreisverband, die Notfallpraxis, die Hygiene-Abteilung des Klinikums, die Betriebsärztin und das Künstlerprojekt "CLINC". Das Gebäude wurde im Frühjahr [[2016]] abgerissen; seit dieser Zeit suchte das [[Klinikum Fürth]] ein neues Gebäude auf dem Klinikum-Gelände, das erneut an den ehem. Ärztlichen Direktor Dr. Frank erinnern sollte.<ref>BmPA: Kinderklinik erinnert an ersten Direktor. Pressemitteilung der Stadt Fürth vom 27. März 2007 - [http://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/gesundheit-soziales/klinikum/kinderklinik-erinnert-an-ersten-direktor.aspx online verfübar]</ref>
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