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Johann Christoph Schreiber (geb. um 1783, gest. um 1886) war Unternehmer, hochverdienter Fürther Bürger und Träger des Civil-Verdienstordens der bayerischen Krone.
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'''Johann Christoph Schreiber''' (geb. um [[1783]], gest. um [[1886]]) war Unternehmer, hochverdienter Fürther Bürger und Träger des Civil-Verdienstordens der bayerischen Krone.
    
== Leben ==
 
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[[Datei:Johann Christoph Schreiber (1783-1886).jpg|miniatur|Johann Christoph Schreiber (1783-1886)]]
 
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Johann Christoph Schreiber (geb. um 1783, gest. um 1886) wird im ersten Fürther [[Adressbuch von 1819]] als „Gürtlermeister und Knopffabrikant“<ref> Fürther [[Adressbuch von 1819]], S. 17. sowie S. 43 und S. 45. In Onlinefassung siehe https://books.google.de/books?id=EsdAAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false</ref> sowie als „Bronzefabrikant“ aufgeführt. Gürtler wurden den Feinschmieden zugerechnet. Ein Schwerpunkt des Handwerks war die kunstvolle Verzierung von Gürtelschnallen und Gürtelbeschlägen sowie die Herstellung von Knöpfen und etwa Mantelschließen. Schreiber war ein Mann „mit Vermögen“. Mit seiner Frau [[Katharina Barbara Schreiber]], einer geb. Hüttner, bewohnte er das Haus Nr. 275 in der alten [[Nürnberger Straße]] (ab 1827 [[Königstraße]] Nr. 393). Die Adresse hat nichts mit der heutigen [[Königstraße]] 114 zu tun, da das Anwesen Schreibers 1901 im Zuge des Theaterneubaus abgerissen wurde. Seine Frau brachte sieben Kinder zur Welt. Namentlich bekannt sind die beiden Söhne [[Peter Konrad Schreiber]] und [[Johann Friedrich Schreiber]], der ebenfalls gelernter Gürtler war. Seinem Sohn Peter Konrad ermöglichte der Vater ein mehrjähriges Studium der Landschaftsmalerei in Berlin, München und Rom.<ref>Im Einzelnen auch zu Johann Christoph Schreiber Hinweise bei: Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2015, S. 99 – 122 und  1/2016, S. 3 – 29.</ref>
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Johann Christoph Schreiber (geb. um 1783, gest. um 1886) wird im zweiten Fürther [[Adressbuch von 1819]] als „Gürtlermeister und Knopffabrikant“<ref> Fürther [[Adressbuch von 1819]], S. 17. sowie S. 43 und S. 45. In Onlinefassung siehe https://books.google.de/books?id=EsdAAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false</ref> sowie als „Bronzefabrikant“ aufgeführt. Gürtler wurden den Feinschmieden zugerechnet. Ein Schwerpunkt des Handwerks war die kunstvolle Verzierung von Gürtelschnallen und Gürtelbeschlägen sowie die Herstellung von Knöpfen und etwa Mantelschließen. Schreiber war ein Mann „mit Vermögen“. Mit seiner Frau [[Katharina Barbara Schreiber]], einer geb. Hüttner, bewohnte er das Haus Nr. 275 in der alten [[Nürnberger Straße]] (ab 1827 [[Königstraße]] Nr. 393). Die Adresse hat nichts mit der heutigen [[Königstraße]] 114 zu tun, da das Anwesen Schreibers 1901 im Zuge des Theaterneubaus abgerissen wurde. Seine Frau brachte sieben Kinder zur Welt. Namentlich bekannt sind die beiden Söhne [[Peter Konrad Schreiber]] und [[Johann Friedrich Schreiber]], der ebenfalls gelernter Gürtler war. Seinem Sohn Peter Konrad ermöglichte der Vater ein mehrjähriges Studium der Landschaftsmalerei in Berlin, München und Rom.<ref>Im Einzelnen auch zu Johann Christoph Schreiber Hinweise bei: Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. In: Fürther Geschichtsblätter, 4/2015, S. 99 – 122 und  1/2016, S. 3 – 29.</ref>
 
   
 
   
 
1854 tat sich der Vater wohl aus Altersgründen mit Sohn Johann Friedrich zusammen und gründete die Firma "J.C. Schreiber & Sohn". Gemäß Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth schied der bereits fast 90jährige Vater erst zum 1. August 1871 aus der Firma „Joh. Chr. Schreiber Sohn & Comp.“ aus. Die Firma hatte ihren Sitz, wohl seit Veräußerung des Anwesens [[Königstraße]] 393 um 1840, in der [[Blumenstraße]] 9. Das Unternehmen beschäftigte in jenen 70er Jahren 45 Arbeitskräfte. Inzwischen inserierte man hauptsächlich als Hersteller von Zinnfiguren, Fingerringen und Uniformknöpfen. Die Familienüberlieferung berichtet, dass sich Johann Christoph Schreiber noch bis zuletzt mit der Firma eng verbunden fühlte und zur Mittagszeit aus Nürnberg, wo er die letzten Jahre gelebt haben soll, zu Fuß nach Fürth kam, um für seine Angestellten das Fleisch in der Betriebsküche zu teilen und zu verteilen. Er hieß daher bei seinen Leuten „der Fleischteiler“. Am 28. März 1873 erlischt die Firma laut Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth.
 
1854 tat sich der Vater wohl aus Altersgründen mit Sohn Johann Friedrich zusammen und gründete die Firma "J.C. Schreiber & Sohn". Gemäß Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth schied der bereits fast 90jährige Vater erst zum 1. August 1871 aus der Firma „Joh. Chr. Schreiber Sohn & Comp.“ aus. Die Firma hatte ihren Sitz, wohl seit Veräußerung des Anwesens [[Königstraße]] 393 um 1840, in der [[Blumenstraße]] 9. Das Unternehmen beschäftigte in jenen 70er Jahren 45 Arbeitskräfte. Inzwischen inserierte man hauptsächlich als Hersteller von Zinnfiguren, Fingerringen und Uniformknöpfen. Die Familienüberlieferung berichtet, dass sich Johann Christoph Schreiber noch bis zuletzt mit der Firma eng verbunden fühlte und zur Mittagszeit aus Nürnberg, wo er die letzten Jahre gelebt haben soll, zu Fuß nach Fürth kam, um für seine Angestellten das Fleisch in der Betriebsküche zu teilen und zu verteilen. Er hieß daher bei seinen Leuten „der Fleischteiler“. Am 28. März 1873 erlischt die Firma laut Gesellschaftsregister des Amtsgerichts Fürth.