Königstraße 109
- Gebäude
- Königstraße 109
- Straße / Hausnummer
- Königstraße 109
- Postleitzahl
- 90762
- Objekt
- Wohnhaus
- Teil des Ensembles
- Ensemble Alexanderstraße/Hallplatz
- Baujahr
- 1767
- Denkmalstatus besteht
- Ja
- Akten-Nr.
- D-5-63-000-655 (1)
- Quellangaben
- BLfD - Denkmalliste Fürth
- Ehemals (abgerissen)
- Nein
- Baustil
- Klassizismus
- Bauherr
- Simon Gröber
- Geo-Daten
- 49° 28' 32.75" N
10° 59' 30.32" E
Wohnhaus, langgestreckter, dreigeschossiger, traufseitiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, Fledermausgauben, Toreinfahrt, hölzernem Ladenstock und rückwärtiger zweigeschossiger Altane, klassizistisch, im Kern 1767, nach Brand 1840 wiederaufgebaut; Rückgebäude, Mietshaus, zweigeschossiger Backsteinbau mit Mansarddach, um 1880/85, über Vorgängerbau; Nebengebäude, zweigeschossiger Pultdachbau aus Sandsteinquadern mit verputztem Fachwerkobergeschoss, Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert, aufgestockt 1890; Wohn- und Lagerhaus, zweigeschossiger Pultdachbau aus Sandsteinquadern mit Backsteinobergeschoss, Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert, aufgestockt 1890; Teil des Ensembles Alexanderstraße/Hallplatz.
Bauherr war der Goldschmied bzw. Goldschlägermeister Simon Gröber.[1] In der Nacht vom 23. auf den 24. Juli 1840 gab es einen Brand im Rohrweger‘schen Haus.[2]
Instandsetzung 2019
In den Jahren 2018 und 2019 ließ die Nürnberger Familie Leyendecker das Gebäude instandsetzen. Nach Plänen des Architekten Stefan Ender entstanden hochwertige Wohnungen, teils mit Blick in den Wiesengrund. Ein Raum im Erdgeschoss mit einer freigelegten, farbenfrohen Stuckdecke aus der Rokokozeit wurde für eine Gaststätte (Pub und Bar „Sattlerei“) hergerichtet.[3]
Der Abschluss der Arbeiten fand im Sommer 2021 statt. Nicht nur das Gebäude zur Straße wurde komplett saniert, sondern auch ein Gebäude im Hinterhof aus dem späten 19. Jahrhundert, in dem jetzt vier Wohneinheiten angesiedelt sind. Neu im Innenhof ist am Hang im ehem. Uferbereich der Pegnitz ein Neubau für Büronutzungen entstanden, der aufgrund des instabilen Untergrunds auf sechs Meter tiefe Betonpfeiler gestellt werden musste. Während der Bauarbeiten stellte der Bauträger fest, dass hauptsächlich im Bereich des Neubaus das Erdreich mit Arsen kontaminiert war, weshalb der Boden komplett ausgetauscht werden musste. Woher die Verunreinigung kam, war bis zum Schluss unklar. Vermutet wurde eine ehemalige Lederfabrik mit Färberei. Ebenfalls denkbar wäre, so die Stadt Fürth, dass durch den früheren Flusslauf sich an dieser Stelle besonders viel Arsen angereichert hat.
Frühere Adressen
Ursprünglich trug das Haus nur die Nummer 267, später wurde es als Königsstraße Nr. 267 des 2. Stadtbezirks benannt. Das Gebäude hatte vor der heute gültigen Neunummerierung von 1890 noch die Adresse Königsstraße 112.[4]
Eigentümer
- 1767: Simon Gröber (Bauherr)[1][5]
- ...: Apollonia Gröber, dessen Witwe[5]
- 1783: Lorenz Simon Gröber, Sohn des Bauherrn[5]
- 1799: Margaretha Stucky, geb. Gröber (lt. Adressbuch 1799)
- 1819: Johann Konrad Rohrweger, Drechslermeister (lt. Adressbücher 1819, 1846)
- 1851: Johann Michael Zink, Maurer (lt. Adressbuch 1860)
- 1880: Michael Zink, Privatier[5]
- 1890: Zink'sche Relikten (lt. Adressbücher 1890, 1893, 1895)
- 1891: Maria Margaretha Zink, Privatierswitwe (lt. Adressbuch 1891)
- 1896: Johann Gottfried Zink, Sattler und Tapezier (lt. Adressbuch 1896)
- 1905: Johann Gottfried Zink, Sattler- und Tapeziermeister (lt. Adressbücher 1905, 1913)
- 1926: Bab. Zink, Privatierswe. (lt. Adressbücher 1926, 1931)
- ...: Günter Zink, Sattlerei (lt. Adressbuch 1972)
- 2016: Fam. Leyendecker
Lokalberichterstattung
- Volker Dittmar: Alte Fürther Bausubstanz erfordert viel Zuwendung. In: nordbayern.de vom 6. Dezember 2016 - online
- Armin Leberzammer: Der Retter kommt aus Nürnberg. In: Fürther Nachrichten vom 12. März 2020 (Druckausgabe)
- Ein strahlendes Schmuckstück in prominenter Lage. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 06 vom 25. März 2020, S. 7 – PDF-Datei
- hjw: Mit Durchblick zum Wiesengrund. In: Fürther Nachrichten vom 18. August 2021 (Druckausgabe)
- Alexandra Voigt: Vom desolaten Altbau zum Kleinod. In: Fürther Nachrichten vom 1. September 2025, Druckausgabe, S. 27 (Inhalt teils fehlerhaft)
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 222/223
- ↑ Fronmüller-Chronik, 1887, S. 265
- ↑ Ein strahlendes Schmuckstück in prominenter Lage. In: Fürth StadtZeitung, Nr. 06 vom 25. März 2020, S. 7 – PDF-Datei
- ↑ Übersicht über die am 1. Januar 1890 in Geltung tretende Neu-Nummerierung der Gebäude zu Fürth. Druck und Verlag Albrecht Schröder, Fürth 1889, S. 21
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 Gottlieb Wunschel: Fürther Häuserchronik, 1940
Bilder
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Firmenschild "Sattlerei G. Zink", Königstraße 109, 2018 Urheber: Marocco
Erstellungsdatum: 2018
Lizenz: cc-by-sa-3.0Königstraße 109 - Fassadendetail, Zustand Oktober 2017 Urheber: Aquilex
Erstellungsdatum: 29. Oktober 2017
Lizenz: cc-by-sa-3.0Königstraße 109 - Fassade (Ausschnitt), Zustand März 2011 Urheber: Peter Frank
Erstellungsdatum: 19. März 2011
Lizenz: cc-by-sa-3.0Räumung des Rückgebäudes mit Sperrmülllagerung im Hof, November 2010 Urheber: Peter Frank
Erstellungsdatum: 12. November 2010
Lizenz: cc-by-sa-3.0Hofseite des Wohnhauses, Zustand 2010 Urheber: Peter Frank
Erstellungsdatum: 5. November 2010
Lizenz: cc-by-sa-3.0Stadttheater Fürth mit Blick in die Königstraße, 1908 Urheber: unbekannt
Erstellungsdatum: 1908
Lizenz: cc-by-sa-3.0Ansicht der Königstraße um 1815 mit Gebhardt'schen Haus und Poppenreuth im Hintergrund Urheber: C. Voigt
Erstellungsdatum: 10. August 1815
Lizenz: cc-by-sa-3.0