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Die Königstraße 59 war anfänglich Teil eines großen Bauernhofes, der die heutigen Nummern Königstraße 55, 57 und 59 umfasste. Die seit 1660 vollendet erfolgte Dreiteilung des Besitzes führte zu der heutigen Besitzfolge und Hausnummerierung. Die Entstehungszeit des Gesamthofes wird um 1400 vermutet <ref>vgl. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 55"</ref>. Die Eigentumsverhältnisse aus dieser Zeit bis zur Besitzaufteilung in drei Teile sind daher aus der Aufstellung von [[Königstraße 55]] ersichtlich.</br>
 
Die Königstraße 59 war anfänglich Teil eines großen Bauernhofes, der die heutigen Nummern Königstraße 55, 57 und 59 umfasste. Die seit 1660 vollendet erfolgte Dreiteilung des Besitzes führte zu der heutigen Besitzfolge und Hausnummerierung. Die Entstehungszeit des Gesamthofes wird um 1400 vermutet <ref>vgl. Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 55"</ref>. Die Eigentumsverhältnisse aus dieser Zeit bis zur Besitzaufteilung in drei Teile sind daher aus der Aufstellung von [[Königstraße 55]] ersichtlich.</br>
 
Die Aufteilung setzte wohl nach 1600 ein. Im Lehensrevers von [[11. November]] [[1611]] <ref>siehe hierzu Nr. 10) bei Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 55"</ref> ist noch von einem Bauernhof die Rede, während im Lehensbrief vom [[11. Oktober]] [[1617]] <ref>siehe hierzu Nr. 11) bei Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 55"</ref> von einer neuerbauten Behausung die Rede ist. Bei dieser Behausung handelt es sich offenbar um das Hinterhaus von [[Königstraße 59]], das </br>
 
Die Aufteilung setzte wohl nach 1600 ein. Im Lehensrevers von [[11. November]] [[1611]] <ref>siehe hierzu Nr. 10) bei Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 55"</ref> ist noch von einem Bauernhof die Rede, während im Lehensbrief vom [[11. Oktober]] [[1617]] <ref>siehe hierzu Nr. 11) bei Gottlieb Wunschel: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 55"</ref> von einer neuerbauten Behausung die Rede ist. Bei dieser Behausung handelt es sich offenbar um das Hinterhaus von [[Königstraße 59]], das </br>
* [[1622]] Haym Judt besaß. „‘‘Ein Behausung in der Schelngassen neben dem Wirtshaus zum roten Rößlein gelegen, so etwan sieben jorn aus Frizen Meisters, izo Michel Lengers Hoff, darneben zu desselben Brunnen solche auch Gerechtigkeit hat, verkaufft worden‘‘“ <ref>Gottlieb Wunschel zitiert Salbuch von 1617, S. 45; in: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 59". Aus dem gleichen Salbuch-Eintrag geht hervor: „‘‘Die Gabriels zu ihren Hoff erkaufft und das ganze Werckh in drey Theil abgetheilt.‘‘“</ref>
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* [[1622]] Haym Judt besaß. ''Ein Behausung in der Schelngassen neben dem Wirtshaus zum roten Rößlein gelegen, so etwan sieben jorn aus Frizen Meisters, izo Michel Lengers Hoff, darneben zu desselben Brunnen solche auch Gerechtigkeit hat, verkaufft worden'' <ref>Gottlieb Wunschel zitiert Salbuch von 1617, S. 45; in: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 59". Aus dem gleichen Salbuch-Eintrag geht hervor: ''Die Gabriels zu ihren Hoff erkaufft und das ganze Werckh in drey Theil abgetheilt.''</ref>
 
* Isaac Judt von Memmelsdorf, erschien 1629 in den Fürther Untertanenlisten  
 
* Isaac Judt von Memmelsdorf, erschien 1629 in den Fürther Untertanenlisten  
 
* 1634 traf der durch plündernde Kroaten gelegte Brand im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] besonders Briel Judt (auf [[Königstraße 55]]) <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 8</ref>. Für sein Anwesen (genauso wie für [[Königstraße 57]]) gibt es erst 1651 wieder Einnahmen. Dagegen wurden die Zahlungen Isaacs Judt von Memmelsdorf (auf Königstraße 59) bzw. seiner Kinder, bereits 1636 wieder aufgenommen.  
 
* 1634 traf der durch plündernde Kroaten gelegte Brand im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] besonders Briel Judt (auf [[Königstraße 55]]) <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 8</ref>. Für sein Anwesen (genauso wie für [[Königstraße 57]]) gibt es erst 1651 wieder Einnahmen. Dagegen wurden die Zahlungen Isaacs Judt von Memmelsdorf (auf Königstraße 59) bzw. seiner Kinder, bereits 1636 wieder aufgenommen.  
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* 1723 Abraham Gabriel, ehemal. Barnoß hatte den ‚‘‘dritten Theil an einem Bauernhoff und dabey befindlichen zweyen Vierthels Güttern bestehend in einem Wohn- und Hinterhauß neben dem rothen Roß und seinem Schwager Salomon Löw gelegen. Auch an der Judenschul hatte er gleichen Antheil‘‘ <ref>Gottlieb Wunschel zitiert Salbuch von 1723, S. 156; in: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 59".</ref>
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* 1723 Abraham Gabriel, ehemal. Barnoß hatte den ''dritten Theil an einem Bauernhoff und dabey befindlichen zweyen Vierthels Güttern bestehend in einem Wohn- und Hinterhauß neben dem rothen Roß und seinem Schwager Salomon Löw gelegen. Auch an der Judenschul hatte er gleichen Antheil'' <ref>Gottlieb Wunschel zitiert Salbuch von 1723, S. 156; in: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 59".</ref>
 
* 1753 Bonheim Beßla, Bamberger (Vordergebäude Königstraße 59)
 
* 1753 Bonheim Beßla, Bamberger (Vordergebäude Königstraße 59)
* 1763 beerbten Lemlein Hirsch und Samson Hirsch ihren Vater Hirsch Moses Gosdorfer im Hinterhaus (Königstraße 59), der aber auf dieses Haus eine Stiftung in Höhe von 1000 fl. und eine Jahresrente von 60 fl. ‚‘‘vorzugsweise für arme Verwandte‘‘ hatte eintragen lassen  <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 34</ref>
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* 1763 beerbten Lemlein Hirsch und Samson Hirsch ihren Vater Hirsch Moses Gosdorfer im Hinterhaus (Königstraße 59), der aber auf dieses Haus eine Stiftung in Höhe von 1000 fl. und eine Jahresrente von 60 fl. ''vorzugsweise für arme Verwandte'' hatte eintragen lassen  <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 34</ref>
 
* 1778 Moses Koppel, Schnaittacher hatte den Besitz nur kurzzeitig, da er in Konkurs ging. Aus der Konkursmasse erwarb  
 
* 1778 Moses Koppel, Schnaittacher hatte den Besitz nur kurzzeitig, da er in Konkurs ging. Aus der Konkursmasse erwarb  
 
* 1784 am [[16. Januar]] der Parnos Jacob Beßels das Vordergebäude (Königstraße 59) für 3810 fl. <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 34</ref>; in jener Zeit scheinen die oberen Stockwerke des Hauses in einer Hand und das Erdgeschoß in anderer Hand eigentümlich gewesen zu sein <ref>Gottlieb Wunschel zitiert dazu Grundakt 240 in: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 59".</ref>. Diese Aufteilung – kenntlich in den Hausnummern 240 a und 240 b ab [[1792]] ist heute noch in der Fassade durch die Schieferverkleidung ersichtlich. Im 2. Stock des Vorderhauses ragt ein Zimmer mit Fenster aus Königstraße 59 in das Mittelhaus.
 
* 1784 am [[16. Januar]] der Parnos Jacob Beßels das Vordergebäude (Königstraße 59) für 3810 fl. <ref>Robert Giersch, Dr. Andreas Schlunk: „Archivalienforschung zur Geschichte des sogenannten Gabrielhofes mit der Gabrielsynagoge, Königstraße 57, 90762 Fürth“, 1994, S. 34</ref>; in jener Zeit scheinen die oberen Stockwerke des Hauses in einer Hand und das Erdgeschoß in anderer Hand eigentümlich gewesen zu sein <ref>Gottlieb Wunschel zitiert dazu Grundakt 240 in: "Alt-Fürth", 1940 - zu "Königstraße 59".</ref>. Diese Aufteilung – kenntlich in den Hausnummern 240 a und 240 b ab [[1792]] ist heute noch in der Fassade durch die Schieferverkleidung ersichtlich. Im 2. Stock des Vorderhauses ragt ein Zimmer mit Fenster aus Königstraße 59 in das Mittelhaus.
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* 1926 Jean Schneider
 
* 1926 Jean Schneider
 
* 1933 Karl Eberlein
 
* 1933 Karl Eberlein
      
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
17.816

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