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'''Leonhard Wolf''' (* [[Geburtstag::23. Juni]] [[Geburtsjahr::1897]]in Fürth, † [[Todestag::]] [[Todesjahr::1983]] [[Todesort::]]) war Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG (Energieversorger)<ref>Wikipedia: Leonhard Wolf, abgerufen 15. April 2014, 16:50 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Leonhard_Wolf Wikipedia]</ref>. Wolf stammte aus einer jüdischen Familie, so dass er während des Nationalsozialismus durch einen Kollegen und Vorstandsmitglied der Bayernwerk AG Adolf Schmolz geschützt wurde<ref>Wikipedia: Leonhard Wolf, abgerufen 15. April 2014, 16:50 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Leonhard_Wolf Wikipedia]</ref>.
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|Vorname=Leonhard
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'''Leonhard Wolf''' (geb. [[23. Juni]] [[1897]] in [[Fürth]]; gest. [[4. März]] [[1983]] ) war [[Vorstandsvorsitzender]] der Bayernwerk AG (Energieversorger).<ref>Wikipedia: Leonhard Wolf, abgerufen 15. April 2014, 16:50 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Leonhard_Wolf Wikipedia]</ref> Wolf stammte aus einer jüdischen Familie; während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Wolf durch einen Kollegen und Vorstandsmitglied der Bayernwerk AG, Adolf Schmolz, geschützt.<ref>Wikipedia: Leonhard Wolf, abgerufen 15. April 2014, 16:50 Uhr [http://de.wikipedia.org/wiki/Leonhard_Wolf Wikipedia]</ref>
    
== Leben und Beruf ==
 
== Leben und Beruf ==
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Wolf besuchte die Oberrealschule in [[Nürnberg]] und studierte Maschinenbau an der TH München. Zusätzlich studierte er Nationalökonomie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). [[1921]] legte der die Diplomprüfung und die Ergänzungsprüfung für den höheren Staatsdienst ab.<ref>Karl Klimesch: Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft. Verlag J.W. Neumann Augsburg, Band 2 1953, S. 1221</ref> Mit 25 Jahren begann der Ingenieur [[1922]] mit dem Bau des Walchenseekraftwerkes in Kochel am See. In der darauf folgenden Zeit gelang es Wolf in der Bayernwerk AG an eine leitende Stelle zu kommen, bis er nach dem Krieg [[1945]] an die Spitze des Unternehmens berufen wurde.<ref>Thomas Schlemmer und Hans Woller: Die Erschließung des Landes 1949 bis 1973, Band 1, Institut für Zeitgeschichte Oldenbourg 2001, S. 46 f.</ref> Ab [[1945]] übte Wolf gleichzeitig das Amt des Landeslastenverteilers für Bayern aus, dessen Aufgabe es war, die Energiewirtschaft in Bayern auszubauen und zu stärken.
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Wolf besuchte die Oberrealschule in [[Nürnberg]] und studierte Maschinenbau in München an der TH München. Zusätzlich studierte er Nationalökonomie an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen/ Nürnberg (FAU). [[1921]] legte der die Diplomprüfung und Ergänzungsprüfung für den höheren Staatsdienst ab<ref>Karl Klimesch: Köpfe der Politik, Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft. Verlag J.W. Neumann Augsburg, Band 2 1953, S. 1221</ref>. Mit 25 Jahren begann der Ingenieur [[1922]] mit dem Bau des Walchenseekraftwerkes in Kochel am See. In der darauf folgenden Zeit gelang es Wolf in der Bayernwerk AG an eine leitende Stelle zu kommen, bis er nach dem Krieg [[1945]] an die Spitze des Unternehmens berufen wurde<ref>Thomas Schlemmer und Hans Woller: Die Erschließung des Landes 1949 bis 1973, Band 1, Institut für Zeitgeschichte Oldenbourg 2001, S. 46 f.</ref>. Ab [[1945]] übte Wolf gleichzeitig das Amt des Landeslastenverteilers für Bayern aus, dessen Aufgabe war, die Energiewirtschaft in Bayern auszubauen und Stärken.  
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Wolf stellte sich rasch als eine der zentralen Figuren der bayerischen Energiepolitik heraus, nicht ganz ohne Widerspruch. Am [[15. März]] [[1950]] ließ Wolf einen "''Bericht des Landeslastverteilers in Bayern''" drucken und verteilen, der in der Folgezeit einen politischen Eklat im Bayerischen Landtag hervorrief. Kernaussage des Papiers war ein sog. zweigleisiges Sofortprogramm zum raschen Neu- und Ausbau von Stromkraftwerken in Bayern. Die Investitionskosten hierfür schätzte Wolf auf 350 bis 400 Millionen Mark.<ref>Thomas Schlemmer und Hans Woller: Die Erschließung des Landes 1949 bis 1973, Band 1, Institut für Zeitgeschichte Oldenbourg 2001, S. 46 f.</ref> Für die Oberste Baubehörde kam dieses Vorgehen einer "Kriegserklärung" gleich, da ihrer Meinung nach der Landeslastverteiler für diese Fragen nicht zuständig sei und eigenmächtig gehandelt habe. Im Landtag wurde der Fall erörtert, da die "''Affäre ein denkbar schlechtes Licht auf die Handlungsfähigkeit der Staatsregierung [... warf], deren Energiepolitik richtungslos zu sein schien, während sich Oberste Baubehörde und Elektrizitätswirtschaft in nutzloser Polemik aufrieben''".<ref>BayHStA StK 14652, Gustav von Ammon an Ministerpräsident Erhard vom 18. September 1950</ref>
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Wolf stellte sich rasch als eine der zentralen Figuren der bayerischen Energiepolitik heraus, nicht ganz ohne Widerspruch. Am [[15. März]] [[1950]] lies Wolf einen "''Bericht des Landeslastverteilers in Bayern''" drucken und verteilen, der in der Folgezeit einen politischen Eklat im Bayerischen Landtag hervorrief. Kernaussage des Papiers war ein sog. zweigleisiges Sofortprogramm zum raschen Neu- und Ausbau von Stromkraftwerken in Bayern. Die Investitionskosten hierfür schätzte Wolf auf 350 bis 400 Millionen Mark<ref>Thomas Schlemmer und Hans Woller: Die Erschließung des Landes 1949 bis 1973, Band 1, Institut für Zeitgeschichte Oldenbourg 2001, S. 46 f.</ref>. Für die oberste Baubehörde kam dieses Vorgehen einer "Kriegserklärung" gleich, da ihrer Meinung nach der Landeslastverteiler für diese Fragen nicht zuständig sei und eigenmächtig gehandelt habe. Im Landtag wurde der Fall erörtert, da die "''Affäre ein denkbar schlechtes Licht auf die Handlungsfähigkeit der Staatsregierung, deren Energiepolitik richtungslos zu sein schien, während sich Oberste Baubehörden und Elektrizitätswirtschaft in nutzloser Polemik aufrieben''"<ref>BayHStA StK 14652, Gustav von Ammon an Ministerpräsident Erhard vom 18. September 1950</ref>.
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[[1955]] fusionierte Wolf die Isarwerke GmbH mit der Amperwerke AG zur Isar-Amperwerke AG in München, als Gruppe der Bayernwerk AG, in dessen Aufsichtsrat er Mitglied wurde. Neben dem Bayernwerk versorgten die Großkraftwerk Franken AG, die Isar-Amperwerke, die Innwerk AG, die Rhein-Main-Donau AG und viele kleinere Kraftwerke, die alle irgendwann im Bayernwerk AG aufgingen, den Freistaat mit Strom.  
 
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[[1955]] fusionierte Wolf die Isarwerke GmbH mit der Amperwerke AG zur Isar-Amperwerke AG in München, als Gruppe der Bayernwerk AG, in dessen Aufsichtsrat er Mitglied wurde.  
      
Die Bayernwerk AG fusionierte am [[13. Juli]] [[2000]] mit PreussenElektra zur E.ON Energie.  
 
Die Bayernwerk AG fusionierte am [[13. Juli]] [[2000]] mit PreussenElektra zur E.ON Energie.  
    
== Jüdischer Stiftergedanke ==
 
== Jüdischer Stiftergedanke ==
Leonhard Wolf kam aus einer jüdischen Familie. Ein Teil der jüdischen Kultur entspricht der Gedanken des Wohlfahrtswesens, meist charakterisiert durch eigennützige Stiftungen. Die Witwe Ida Wolf gründete [[1996]] in München den Wolf Gedächtnispreis für junge Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Literatur. In Erinnerung an die Geburtsstadt Leonhard Wolfs wurde auch der Preis [[1995]] in Fürth eingeführt als "Leonhard und Ida Wolf Gedächtnispreis". Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.  
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Leonhard Wolf kam aus einer jüdischen Familie. Ein Teil der jüdischen Kultur entspricht dem Gedanken des Wohlfahrtswesens, meist charakterisiert durch uneigennützige Stiftungen. Nach dem Tod der Schwester [[Ida Wolf]] wurde in München [[1996]] der Wolf Gedächtnispreis für junge Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Literatur gegründet. In Erinnerung an die Geburtsstadt Leonhard Wolfs wurde auch der Preis [[1995]] in Fürth eingeführt als "[[Leonhard und Ida Wolf Gedächtnispreis]]". Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.
    
== Ehrungen ==
 
== Ehrungen ==
Leonhard Wolf wurde [[1957]] mit dem Großen [[Auszeichnung::Bundesverdienstkreuz]] der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.  
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Leonhard Wolf wurde [[1957]] mit dem Großen [[Bundesverdienstkreuz]] der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. [[1959]] erhielt Leonhard Wolf den [[Bayerischer Verdienstorden|Bayerischen Verdienstorden]].
    
== Veröffentlichungen ==
 
== Veröffentlichungen ==
 
* Zwischenstaatlicher Energieaustausch in Europa. - Studie der Wirtschaftskommission für Europa, Ausschuss für Elektrische Energie; Genf; Vereinte Nationen, Wirtschaftskomm. f. Europa, 1952
 
* Zwischenstaatlicher Energieaustausch in Europa. - Studie der Wirtschaftskommission für Europa, Ausschuss für Elektrische Energie; Genf; Vereinte Nationen, Wirtschaftskomm. f. Europa, 1952
 
* Die elektrizitätswirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Deutschen Bundesrepublik und die gemeinsamen Bemühungen dieser Länder um die Förderung des internationalen Energieaustausches
 
* Die elektrizitätswirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Österreich und der Deutschen Bundesrepublik und die gemeinsamen Bemühungen dieser Länder um die Förderung des internationalen Energieaustausches
* Der Ausbau internationaler Wasserkräfte in Europa; 1954
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* Der Ausbau internationaler Wasserkräfte in Europa, 1954
* Bayern hat kein Glück mit dem Uran; 1958
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* Bayern hat kein Glück mit dem Uran, 1958
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
 
* [[Kulturpreis der Stadt Fürth]]
 
* [[Kulturpreis der Stadt Fürth]]
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* [https://juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de/de/personen.html?&order=ASC&sortierung=Familienname%20ASC,%20Vornamen%20ASC,%20Geboren&page=97 Jüdisch in Fürth]
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== Weblinks ==
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* Historisches Lexikon Bayern - Bayernwerk AG [http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44448 online]
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* Wolf Gedächtnispreis München [http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_44448 online]
    
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
<references/>
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{{DEFAULTSORT: Wolf, Leonhard}}
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== Bilder ==
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
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{{Bilder dieser Person}}
[[Kategorie:Geboren 1897]]
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[[Kategorie:Gestorben 1983]]
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[[Kategorie:Fiorda]]