Änderungen

K
Textersetzung - „Abweichende Namensform“ durch „AbweichendeNamensform“
Zeile 1: Zeile 1: −
[[Vorname::Luise]] [[Vorname::Gabriele]] [[Nachname::Böhm]] (geb. [[Nachname::Mailaender]]) (*[[Geburtsdatum::10. September]] [[Geburtsjahr::1855]] in [[Geburtsort::Fürth]], [[Todestag::2. Oktober]] [[Todesjahr::1941]] in [[Todesort::Theresienstadt]]) war eine der 13 Kinder des Großhändlers und Brauereibesitzers [[Wolf Wilhelm Mailaender]].
+
{{Person
 +
|Vorname=Luise Gabriele
 +
|Nachname=Böhm
 +
|Geschlecht=weiblich
 +
|AbweichendeNamensform=geb. Mailaender
 +
|Geburtsdatum=1855/09/10
 +
|Geburtsort=Fürth
 +
|Todesdatum=1942/10/02
 +
|Todesort=Theresienstadt
 +
}}
 +
{{Familie
 +
|Person=Wolf Wilhelm Mailaender
 +
|Verwandtschaftsgrad=Vater
 +
}}
 +
{{Familie
 +
|Person=Jeanette Mailaender
 +
|Verwandtschaftsgrad=Ehefrau
 +
}}
 +
{{Familie
 +
|Person=Karl Böhm
 +
|Verwandtschaftsgrad=Ehemann
 +
}}
 +
{{Familie
 +
|Person=Wilhelm Böhm
 +
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
 +
}}
 +
{{Familie
 +
|Person=Paul Böhm
 +
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
 +
}}
 +
{{Familie
 +
|Person=Rosa Böhm
 +
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
 +
}}
 +
{{Familie
 +
|Person=Franz Böhm
 +
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
 +
}}
 +
'''Luise Gabriele Böhm''' (geb. [[Mailaender]]) (geb. [[10. September]] [[1855]] in [[Fürth]], gest. [[2. Oktober]] [[1942]] in Theresienstadt) war eine der 13 Kinder des Großhändlers und Brauereibesitzers [[Wolf Wilhelm Mailaender]] und [[Jeanette Mailaender|Jeanette Hesselberger]].
 +
[[Datei:Stolperstein Hallerstraße 70 (Louise Gabriele Böhm) in Hamburg-Rotherbaum.JPG|miniatur|rechts|Stolperstein in Hamburg, 2017]]
 +
__TOC__
 +
[[Datei:Luise Gabriele Böhm Todesschein.jpg|miniatur|rechts|Todesfallanzeige 1942]]
 +
Luise Böhm lebte nach ihrer Heirat am [[31. Mai]] [[1874]] mit dem Hefefabrikbesitzer Karl Böhm (19. April 1848 Burgkunststadt – 11. April 1890 Hamburg) in Fürth, für ihn war es die zweite Ehe. Der Ehe entstammen vier Kinder: Wilhelm (29. März 1875 – 28. Juli 1938, verh.), Paul-Eugen (geb. 02. November 1876 Fürth, gest. 1941 Hamburg, verh.), Rosa (geb. 20. Dezember 1877 Fürth) und Franz (geb. 07. Januar 1880 Fürth, verh. gest. 1934). Gegen Ende der 1880er Jahre wechselte die Familie den Wohnort uns zog nach Hamburg, St. Pauli.  
   −
Luise Böhm lebte nach ihrer Heirat am 31. Mai 1874 mit dem Hefefabrikbesitzer Karl Böhm (19. April 1848 – 11. April 1890) weiterhin in Fürth. Der Ehe entstammen vier Kinder: Wilhelm (29. März 1875 – 28. Juli 1938, verh.), Paul (geb. 02. November 1876 Fürth, gest. 1939, verh.), Rosa (geb. 20. Dezember 1877 Fürth) und Franz (geb. 07. Januar 1880 Fürth, verh. gest. 1934).  
+
Die Kinder von Luise und Karl Böhm entwickelten sich wie folgt weiter:
 +
* Wilhelm Böhm gründete um die Jahrhundertwende ein Import- und Exporthandel für Felle. Er lernte seien Frau Minna Wagnitz (1891-1973) kennen und heiratete Minna Wagnitz (evang. getauft) am [[10. August]] [[1914]] in Hamburg. Aus der Ehe stammen die Kinder Carl Ludwig (geb. 22. Oktober 1913) und Ruth Margarete Gabriele Böhm (geb. 3. Juni 1918 in Hamburg. Seine Familie hatte spätestens ab dem 1. April 1933 mit dem Boykottaufruf der Nationalsozialisten Probleme mit dem politischen System. Wilhelm und sein Bruder Paul-Eugen Böhm galten nach den "Nürnberger Gesetzten" als sog. "Volljuden", die in Mischehen lebten. Auch die Kinder aus beiden Ehen galten nach der NS-Gesetzgebung als "Mischlinge ersten Grades", und waren somit den Repressionen des NS-Regmie voll ausgesetzt. Der Sohn Carl-Ludwig, der selbst Kaufmann war, sollte den Familienbetrieb 1938 übernehmen, allerdings wurde die Firma im gleichen Jahr durch das NS-Regmie liquidiert. Carl-Ludwig Böhm wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen, und obwohl er "Mischling ersten Grades" war, verblieb er mit einer Ausnahmegenehmigung bis 1945 in der Nachrichtentruppe.
 +
* Paul-Eugen Böhm heiratete Olga Helene, geb. Jessen (1880). Aus der Ehe ging der Sohn Edgar-Paul Böhm (geb. 3. Januar 1906) und Rolf Erwin Norbert Böhm (geb. 30. Juni 1913) hervor.
 +
* Über Rosa Böhm ist leider aktuell nichts bekannt.
 +
* Franz Böhm war mit Ida Böhm verheiratet. Aus der Ehe ging die Tochter Margot-Carla Böhm hervor. Sie wurde in England 1908 geboren und nannte sich später Maud. 1907 starb Maud Böhm in Südafrika.  
   −
Frau Böhms Geburts-Register ist beigeschrieben „''Frau Luise Böhm geb. Mailänder hat am 14. Dezember 1938 angezeigt, dass sie ab 1. Januar 1939 den zusätzlichen Vornamen Sara führt.''“ Sie wurde mit Transport VI/1 unter der ''Nummer 105'' von Hamburg deportiert. Auch ihre Schwestern Elisabeth Busse und Aurelie Warschauer wurden Opfer der Shoah<ref>Geburts-Register; - AdrBuch 1859; - EinwohnMeBo.Mailänder; - Trau-Register; - AF; - GB 1986; - Sonderstandesamt Arolsen I/649-1950 (lt. Mitteilung Standesamt Fürth 2006); - Terezín: Todesfallanzeige; - Stammbaum Mailänder; -</ref>.
+
== Verfolgung und Ermordung ==
 +
In Luise Böhms Geburts-Register wurde während des Nationalsozialismus zusätzlich folgender Eintrag vorgenommen: „''Frau Luise Böhm geb. Mailänder hat am 14. Dezember 1938 angezeigt, dass sie ab 1. Januar 1939 den zusätzlichen Vornamen Sara führt.''“, einen Namenszusatz, den jüdische Frauen nach dem sog. "Namensänderungsverordnung" ab August [[1938]] tragen mussten.
 +
 
 +
Sie wurde mit Transport VI/1 unter der ''Nummer 105'' von Hamburg aus deportiert. Auch ihre Schwestern [[Elisabeth Elsa Busse|Elisabeth Busse]] und [[Aurelie Warschauer]] wurden Opfer der Shoah<ref>Geburts-Register; - AdrBuch 1859; - EinwohnMeBo.Mailänder; - Trau-Register; - AF; - GB 1986; - Sonderstandesamt Arolsen I/649-1950 (lt. Mitteilung Standesamt Fürth 2006); - Terezín: Todesfallanzeige; - Stammbaum Mailänder; -</ref>. Sie wurde am [[16. Juli]] [[1942]] von Hamburg nach Theresienstadt deportiert. Als Sterbedatum wird der [[2. Oktober]] [[1942]] in Theresienstadt angegeben. Die Todesursache lautet: Darmkatarrh/ Enteritis.
 +
 
 +
== Literatur ==
 +
* Gisela Naomi Blume: ''Der alte jüdische Friedhof in Fürth 1607 - 2007. Geschichte - Riten - Dokumentation.'' Eigenverlag, 2007, S. 293
 +
* Inge Grolle, Christina Igla (Hrsg.): ''Stolpersteine in Hamburg Grindel I, Hallerstraße und Brahmsallee - Biographische Spurensuche''. Landeszentrale für politische Bildung Hamburg & Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg. 2016, S. 158 ff.
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
 +
* [[Mailaender]]
 
* [[Wolf Wilhelm Mailaender]]  
 
* [[Wolf Wilhelm Mailaender]]  
 +
* [[Elisabeth Elsa Busse]]
 +
* [[Aurelie Warschauer]]
 
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
 
* [[Fürther Opfer der Shoah]]
   −
== Einzelnachweis ==
+
== Einzelnachweise ==
<reference \>
+
<references />
 +
 
 +
== Weblinks ==
 +
* Memorbuch für die Fürther Opfer der Shoah, erstellt von Gisela Blume - [http://www.juedische-fuerther.de/ online]
 +
 
 +
== Bilder ==
 +
{{Bilder dieser Person}}
   −
{{DEFAULTSORT:Böhm, Luise Gabriele}}
  −
[[Kategorie:Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
  −
[[Kategorie:Persönlichkeiten]]
  −
[[Kategorie:Drittes Reich]]
   
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Fiorda]]
 
[[Kategorie:Fiorda]]