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|Objekt=Ehemalige [[Lungenheilstätte]], dann Städtisches Waldkrankenhaus
 
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|AktenNr=D-5-63-000-1527
 
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|Baujahr=1903
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|Baustil=historisierender Heimatstil
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|Architekt=Bernhard Mucke
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|Bauherr=Stadt Fürth
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|Maurermeister=Johann Gran, geb. 1846
 
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|DenkmalstatusBesteht=Ja
 
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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
 
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Die '''Lungenheilstätte''' im Fürther [[Stadtwald]] - auch '''Waldkrankenhaus''' genannt - war ein Sanatorium zur Behandlung von Tuberkuloseerkrankungen (Tbc) bei Frauen und wurde am [[25. November]] [[1903]] in Betrieb genommen. Nach der Schließung am [[1. Juli]] [[1933]] wurde die Lungenheilstätte von der Stadt ab April [[1934]] an die SA, Gruppe Franken in Nürnberg, für ein SA-Schulungslager der [[NSDAP]] vermietet. Während des 2. Weltkrieges diente das Hauptgebäude als Hilfskrankenhaus als Ausweichstelle für das [[Stadtkrankenhaus]]. Nach dem Krieg wurde das Gebäude der ursprünglichen Nutzung wieder zugeführt, bis es [[1980]] als Gesundheitseinrichtung aufgegeben wurde. Seit [[2002]] sind im ehem. Waldkrankenhaus 24 private Wohnungen/Lofts unter dem Eigennamen "Wohnen im Ludwigspark" entstanden.  
 
Die '''Lungenheilstätte''' im Fürther [[Stadtwald]] - auch '''Waldkrankenhaus''' genannt - war ein Sanatorium zur Behandlung von Tuberkuloseerkrankungen (Tbc) bei Frauen und wurde am [[25. November]] [[1903]] in Betrieb genommen. Nach der Schließung am [[1. Juli]] [[1933]] wurde die Lungenheilstätte von der Stadt ab April [[1934]] an die SA, Gruppe Franken in Nürnberg, für ein SA-Schulungslager der [[NSDAP]] vermietet. Während des 2. Weltkrieges diente das Hauptgebäude als Hilfskrankenhaus als Ausweichstelle für das [[Stadtkrankenhaus]]. Nach dem Krieg wurde das Gebäude der ursprünglichen Nutzung wieder zugeführt, bis es [[1980]] als Gesundheitseinrichtung aufgegeben wurde. Seit [[2002]] sind im ehem. Waldkrankenhaus 24 private Wohnungen/Lofts unter dem Eigennamen "Wohnen im Ludwigspark" entstanden.  
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Für den Bau wurde eine Studienkommission des Gemeindekollegiums gegründet, die daraufhin die meisten der damals bestehenden Volksheilstätten besichtigte, um wertvolle Erfahrungen für den Bau einer neuen Heilstätte sammeln zu können. Der zunächst angedachte Bauplatz war bei Erlangen am Hetzleser Berg. Die Verhandlungen für das Grundstück scheiterten jedoch, so dass in der Folge das heutige Gelände im Stadtwald als geeignet ausgewählt wurde. Durch eine Auflage des Darlehensgebers (Versicherungsanstalt Mittelfranken) wurde vereinbart, dass das Waldkrankenhaus im Stadtwald nur für lungenerkrankte Frauen aus den drei Städten [[Nürnberg]], Erlangen und [[Fürth]] zur Verfügung steht, während die Heilstätte in Engelthal für die männliche Bevölkerung der drei Städte genutzt wird.  
 
Für den Bau wurde eine Studienkommission des Gemeindekollegiums gegründet, die daraufhin die meisten der damals bestehenden Volksheilstätten besichtigte, um wertvolle Erfahrungen für den Bau einer neuen Heilstätte sammeln zu können. Der zunächst angedachte Bauplatz war bei Erlangen am Hetzleser Berg. Die Verhandlungen für das Grundstück scheiterten jedoch, so dass in der Folge das heutige Gelände im Stadtwald als geeignet ausgewählt wurde. Durch eine Auflage des Darlehensgebers (Versicherungsanstalt Mittelfranken) wurde vereinbart, dass das Waldkrankenhaus im Stadtwald nur für lungenerkrankte Frauen aus den drei Städten [[Nürnberg]], Erlangen und [[Fürth]] zur Verfügung steht, während die Heilstätte in Engelthal für die männliche Bevölkerung der drei Städte genutzt wird.  
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Am [[25. November]] [[1903]] wurde die Heilstätte nach 1 ½-jähriger Bauzeit mit 50 Betten in Betrieb genommen, wobei der inzwischen neu gewählte [[Bürgermeister]] [[Theodor Kutzer]] voller Stolz mitteilte, dass die neue Heilstätte die zweite sowohl im Königreich Bayern als auch im übrigen Reichsgebiet ist, die von einer Stadtgemeinde zur Bekämpfung der Tuberkulose errichtet wurde.<ref>Klinikum Fürth, Ordner 1: Waldkrankenhaus, Kurzgefaßte Chronik der Lungenheilstätte Fürth, Autor (vermutlich): Dr. Anton Kaltenhäuser Dez. 1957, S. 1</ref> Der Baumeister war der städtische Ingenieur [[Bernhard Mucke|Mucke]], der für die Pläne des Waldkrankenhauses auf der Weltausstellung [[1904]]<ref>Official Catalogue, Exhibition of the German empire, in: http://archive.org/stream/internationalexp00germrich#page/494/mode/2up, S. 495, lfd. Nr. 3510 - Stadtmagistrat Fürth, Plans of the Fürth Sanatorium</ref> in St. Louis, Missouri (USA) einen großen Preis bekam, nachdem diese auf Ansuchen dem kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin dafür zur Verfügung gestellt wurden.
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Am [[25. November]] [[1903]] wurde die Heilstätte nach 1 ½-jähriger Bauzeit mit 50 Betten in Betrieb genommen, wobei der inzwischen neu gewählte [[Bürgermeister]] [[Theodor Kutzer]] voller Stolz mitteilte, dass die neue Heilstätte die zweite sowohl im Königreich Bayern als auch im übrigen Reichsgebiet ist, die von einer Stadtgemeinde zur Bekämpfung der Tuberkulose errichtet wurde.<ref>Klinikum Fürth, Ordner 1: Waldkrankenhaus, Kurzgefaßte Chronik der Lungenheilstätte Fürth, Autor (vermutlich): Dr. Anton Kaltenhäuser Dez. 1957, S. 1</ref> Der Baumeister war der städtische Ingenieur [[Bernhard Mucke|Mucke]], der für die Pläne des Waldkrankenhauses auf der Weltausstellung [[1904]]<ref>Official Catalogue, Exhibition of the German empire, in: http://archive.org/stream/internationalexp00germrich#page/494/mode/2up, S. 495, lfd. Nr. 3510 - Stadtmagistrat Fürth, Plans of the Fürth Sanatorium</ref> in St. Louis, Missouri (USA) einen großen Preis bekam, nachdem diese auf Ansuchen dem kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin dafür zur Verfügung gestellt wurden. Die Bauausführung erfolgte durch die Fa. [[Johann Gran, geb. 1846|Johann Gran]]; Gran stiftete auch den Zierbrunnen mit Figuren zweier Knaben.<ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 460/461</ref>
    
== Betrieb der Lungenheilstätte ==
 
== Betrieb der Lungenheilstätte ==
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* ehemaliges '''Wirtschaftsgebäude''', erdgeschossiger Putzbau mit Schopfwalmdach, Fachwerkgiebel und -obergeschoss, historisierend mit Heimatstil-Elementen, von Bernhard Mucke, gleichzeitig;
 
* ehemaliges '''Wirtschaftsgebäude''', erdgeschossiger Putzbau mit Schopfwalmdach, Fachwerkgiebel und -obergeschoss, historisierend mit Heimatstil-Elementen, von Bernhard Mucke, gleichzeitig;
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* ehemaliges '''Ärztewohnhaus''', zweigeschossiger Putzbau auf Sandsteinsockel mit Schopfwalmdach und Risaliten mit Fachwerkgiebeln, historisierend mit Heimatstil-Elementen, von Otto Holzer, 1905;
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* ehemaliges '''Ärztewohnhaus''', zweigeschossiger Putzbau auf Sandsteinsockel mit Schopfwalmdach und Risaliten mit Fachwerkgiebeln, historisierend mit Heimatstil-Elementen, von [[Otto Holzer]], 1905;
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* zwei das Tor '''flankierende Pavillongebäude''', zweigeschossige Walmdachbauten mit holzverschalten Obergeschossen, am nördlichen Gebäude Steinfigur, bez. K. Muggenhöfer, historisierend, von Hermann Herrenberger, 1928;
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* zwei das Tor '''flankierende Pavillongebäude''', zweigeschossige Walmdachbauten mit holzverschalten Obergeschossen, am nördlichen Gebäude Steinfigur, bez. K. Muggenhöfer, historisierend, von [[Hermann Herrenberger]], 1928;
    
* ehem. '''[[Wasserturm Lungenheilstätte|Wasserturm]]''', dreigeschossiger Putzbau mit Eckrustika, vorkragendem Fachwerkobergeschoss und Walmdach, historisierend mit Heimatstil-Elementen, 1907;
 
* ehem. '''[[Wasserturm Lungenheilstätte|Wasserturm]]''', dreigeschossiger Putzbau mit Eckrustika, vorkragendem Fachwerkobergeschoss und Walmdach, historisierend mit Heimatstil-Elementen, 1907;
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==Bilder==
 
==Bilder==
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{{Bilder dieses Gebäudes}}
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{{Bilder dieses Gebäudes}}
   
[[Kategorie: Institutionen und Gebäude]]
 
[[Kategorie: Institutionen und Gebäude]]
 
[[Kategorie: Medizinische Einrichtungen (ehemals)]]
 
[[Kategorie: Medizinische Einrichtungen (ehemals)]]
 
[[Kategorie:Stadtwald]]
 
[[Kategorie:Stadtwald]]
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