Änderungen

3 Bytes hinzugefügt ,  11:55, 5. Jun. 2018
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 10: Zeile 10:  
|Todesort=Fürth
 
|Todesort=Fürth
 
|Beruf=Fabrikant
 
|Beruf=Fabrikant
|Friedhof=Alten Jüdischen Friedhof
+
|Friedhof=Alter Jüdischer Friedhof
 
}}
 
}}
 
{{Funktion
 
{{Funktion
Zeile 36: Zeile 36:  
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
 
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
 
}}
 
}}
[[Kommerzienrat]] '''Max Hajum Eiermann''' (''Max Chaim Hermann Eiermann'', geb. [[28. Januar]] (oder [[1. Februar]]) [[1836]] in [[Fürth]]; gest. [[11. Oktober]] [[1912]] in [[Fürth]]) war ein Fürther (Edel-)Metallwaren-[[Fabrikant]], ein Vorreiter sozialer Arbeitnehmer-Absicherung, [[Stifter]] und [[Magistratsrat]].
+
[[Kommerzienrat]] '''Max Hajum Eiermann''', auch ''Max Chaim Hermann Eiermann'', (geb. [[28. Januar]] oder [[1. Februar]] [[1836]] in [[Fürth]]; gest. [[11. Oktober]] [[1912]] in [[Fürth]]) war ein Fürther (Edel-)Metallwaren-[[Fabrikant]], ein Vorreiter sozialer Arbeitnehmer-Absicherung, [[Stifter]] und [[Magistratsrat]].
    
== Leben und Familie ==
 
== Leben und Familie ==
Max Eiermann wurde als Sohn des Trödelhändlers und Mandelrübenherstellers Aron Eiermann (ge. 1803) in Fürth geboren. Er besuchte von [[1842]] bis [[1849]] die israelitische Religionsschule und schloss [[1854]] eine Lehre bei der [[Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke AG|Firma Georg Benda]] erfolgreich ab. Nach mehreren Jahren Hilfstätigkeit für dieses Unternehmen bewarb sich Eiermann um eine Konzession zum Manufakturwarenhandel en gros, die er am [[13. März]] [[1861]] auch erhielt. Im Juni erhielt er zudem eine Lizenz zur Bronzefarbenherstellung, meldete am [[9. Juli]] [[1861]] seine Fabrik an und machte sich damit selbstständig. Seine Firma [[Eiermann und Tabor]] stellte auf zahlreichen Weltausstellungen ausgezeichnete Produkte aus.
+
Max Eiermann wurde als Sohn des Trödelhändlers und Mandelrübenherstellers Aron Eiermann (geb. 1803) in Fürth geboren. Er besuchte von [[1842]] bis [[1849]] die israelitische Religionsschule und schloss [[1854]] eine Lehre bei der [[Metallpapier-Bronzefarben-Blattmetallwerke AG|Firma Georg Benda]] erfolgreich ab. Nach mehreren Jahren Hilfstätigkeit für dieses Unternehmen bewarb sich Eiermann um eine Konzession zum Manufakturwarenhandel en gros, die er am [[13. März]] [[1861]] auch erhielt. Im Juni erhielt er zudem eine Lizenz zur Bronzefarbenherstellung, meldete am [[9. Juli]] [[1861]] seine Fabrik an und machte sich damit selbstständig. Seine Firma [[Eiermann und Tabor]] stellte auf zahlreichen Weltausstellungen ausgezeichnete Produkte aus.
Von [[1884]] bis [[1890]] war er im Magistrat der Stadt Fürth, seit [[1895]] auch Kommerzienrat. Anlässlich des 25jährigen Firmenjubiläums [[1891]] gründete Max Eiermann, seit Tabors Ausscheiden [[1882]] alleiniger Firmeninhaber, eine Stiftung zugunsten seiner Arbeiter.
+
Von [[1884]] bis [[1890]] war er im Magistrat der Stadt Fürth, seit [[1895]] auch Kommerzienrat. Anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums [[1891]] gründete Max Eiermann, seit Tabors Ausscheiden [[1882]] alleiniger Firmeninhaber, eine Stiftung zugunsten seiner Arbeiter.
    
Begraben liegt er auf dem [[Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhof]].
 
Begraben liegt er auf dem [[Jüdischer Friedhof|Alten Jüdischen Friedhof]].
   −
Max Eiermann war mit Regine Eiermann, der Tochter des Bleistifftfabrikanten [[Leopold Illfelder]], verheiratet. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne [[Carl Eiermann|Dr. Carl]] (geb. 10. Februar 1874) und [[Fritz Eiermann]] hervor, welche das Unternehmen als Inhaber weiterführten, ehe es [[1938]] arisiert wurde.
+
Max Eiermann war mit Regine Eiermann, der Tochter des Bleistiftfabrikanten [[Leopold Illfelder]], verheiratet. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne [[Carl Eiermann|Dr. Carl]] (geb. 10. Februar 1874) und [[Fritz Eiermann]] hervor, welche das Unternehmen als Inhaber weiterführten, ehe es [[1938]] arisiert wurde.
    
== Soziale Systeme und Stiftungen ==
 
== Soziale Systeme und Stiftungen ==
 
[[Datei:Bildermappe 1909 (63).jpg|thumb|right|Walderholungsstätte, Schaubild, um 1907]]
 
[[Datei:Bildermappe 1909 (63).jpg|thumb|right|Walderholungsstätte, Schaubild, um 1907]]
Ab [[1893]] stellte er einen Betrag von insgesamt 20 000 M. zur Verfügung, von dessen Zinsen den Hinterbliebenen der Arbeiter eine regelmäßige Unterstützung gewährt werden sollte. Bereits [[1891]] gründete Max Eiermann anläßlich des 25-jährigen Firmenjubiläums auch eine [[Stiftungen|Stiftung]] über 20 000 Mark zu Gunsten seiner Arbeiter. So sollten Hinterbliebene der Arbeiter eine Unterstützung erhalten und darüberhinaus die Auszahlung der Rentenbeiträge um fünf Jahre früher ausgezahlt werden. Zudem existierten in der Firma Eiermanns zahlreiche weitere soziale Absicherungssysteme. Zu seinem 70. Geburtstag stiftete er [[1906]] weitere 5 000 Mark für die Jubiläumsstiftung und gründete mit der "Max-Eiermannschen-Wohltätigkeits-Stiftung" eine weitere Stiftung zu Gunsten der [[1908]] realisierten [[Walderholungsstätte]] für Fürther Einwohner. Die "Leopold und Adelheid Illfeldersche Stiftung" unterstützte er gemeinsam mit dem Kaufmann [[Carl Ullmann]], der ebenfalls mit einer geborenen Illfelder verheiratet war. Weitere Stiftungen sollten mittellosen Fürthern ganz oder teilweise Freiplätze in der Erholungsstätte gewähren, den Arbeitern der Firma stand ein Vorrecht zu.<ref>Peter Bezold, Die Entwicklung der Stiftungen für die Stadt Fürth in Bayern, Diss. Erlangen 1960, S. 80 f.</ref>
+
Ab [[1893]] stellte er einen Betrag von insgesamt 20 000 Mark zur Verfügung, von dessen Zinsen den Hinterbliebenen der Arbeiter eine regelmäßige Unterstützung gewährt werden sollte. Bereits [[1891]] gründete Max Eiermann anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums auch eine [[Stiftungen|Stiftung]] über 20 000 Mark zu Gunsten seiner Arbeiter. So sollten Hinterbliebene der Arbeiter eine Unterstützung erhalten und darüberhinaus die Auszahlung der Rentenbeiträge um fünf Jahre vorgezogen werden. Zudem existierten in der Firma Eiermanns zahlreiche weitere soziale Absicherungssysteme. Zu seinem 70. Geburtstag stiftete er [[1906]] weitere 5 000 Mark für die Jubiläumsstiftung und gründete mit der "Max-Eiermann’schen-Wohltätigkeits-Stiftung" eine weitere Stiftung zu Gunsten der [[1908]] realisierten [[Walderholungsstätte]] für Fürther Einwohner. Die "Leopold und Adelheid Illfeldersche Stiftung" unterstützte er gemeinsam mit dem Kaufmann [[Carl Ullmann]], der ebenfalls mit einer geborenen Illfelder verheiratet war. Weitere Stiftungen sollten mittellosen Fürthern ganz oder teilweise Freiplätze in der Erholungsstätte gewähren, den Arbeitern der Firma stand ein Vorrecht zu.<ref>Peter Bezold: Die Entwicklung der Stiftungen für die Stadt Fürth in Bayern, Diss. Erlangen 1960, S. 80 f.</ref>
    
==Sonstiges==
 
==Sonstiges==
Seiner Anregung ist es zu verdanken, dass die [[Englische Anlage]] [[1887]] parkähnlich ausgestaltet wurde.<ref>[[Paul Rieß]]: Chronik der Stadt Fürth 1912</ref>
+
Seiner Anregung ist es zu verdanken, dass die [[Englische Anlage]] [[1887]] parkähnlich ausgestaltet wurde.<ref>[[Paul Rieß]]: Chronik der Stadt Fürth, 1912</ref>
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
22.610

Bearbeitungen