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[[Datei:Sodafabrik Stadtplan.JPG|thumb|right|Ausschnitt aus einem Stadtplan von 1896, der die Lage der Sodafabrik zeigt]]
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Die '''Nürnberger Sodafabrik''' wurde [[1872]] als Aktiengesellschaft gegründet und [[1874]] an der [[Stadtgrenze]] auf einem großen Areal auf der Nürnberger Seite der [[Höfener Straße]] errichtet.<ref>Von der Maschinenfabrik Augsburg AG wurden 1873 zwei Dampfmaschinen (6 PS, 25 PS) an die Sodafabrik geliefert, eingetragen ist hier der Vermerk "Fürther Kreuzung 13"; siehe Datensammlung Dampfkraftanlagen GIESELER (Abruf 30.01.2018) - [http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen5/firmadet53474.shtml online abrufbar] </ref> Direktor war Julius Giese, ein Mitbegründer der Badischen Anilin- und Sodafabrik ([[wikipedia:BASF|BASF]]), die er 1871 verließ.<ref name="Frosch-Hoffmann">Claudia Frosch-Hoffmann: Chemie zwischen Nürnberg und Fürth - Das Leben des Chemikers Dr. Theodor Oppler. Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e. V., Abhandlungen Band 48/2017, S. 76</ref>
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Die '''Nürnberger Sodafabrik''' wurde [[1872]] als Aktiengesellschaft gegründet und [[1874]] an der [[Stadtgrenze]] auf einem großen Areal auf der Nürnberger Seite der [[Höfener Straße]] errichtet.<ref>Von der Maschinenfabrik Augsburg AG wurden 1873 zwei Dampfmaschinen (6 PS, 25 PS) an die Sodafabrik geliefert, eingetragen ist hier der Vermerk "Fürther Kreuzung 13"; siehe Datensammlung Dampfkraftanlagen GIESELER (Abruf 30.01.2018) - [http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen5/firmadet53474.shtml online] </ref> Direktor war Julius Giese, ein Mitbegründer der Badischen Anilin- und Sodafabrik ([[wikipedia:BASF|BASF]]), die er 1871 verließ.<ref name="Frosch-Hoffmann">Claudia Frosch-Hoffmann: Chemie zwischen Nürnberg und Fürth - Das Leben des Chemikers Dr. Theodor Oppler. Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e. V., Abhandlungen Band 48/2017, S. 76</ref>
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==Geschichte==
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[[Datei:Sodafabrik Stadtplan.JPG|mini|right|Ausschnitt aus einem Stadtplan von 1896, der die Lage der Sodafabrik zeigt]]
 
Es bestanden Kooperationen mit der benachbarten Chemischen Fabrik [[Theodor Oppler|Theod. Oppler & Co.]], hauptsächlich im Tausch und Verkauf von Grundstücken. Die Unternehmer Giese und [[Theodor Oppler|Oppler]] regelten ihre Grundstücksgeschäfte so, dass ein Zufahrtsweg von der Nürnberger Landstraße zum Oppler'schen Fabrikgrundstück entstand. In diesen Weg baute die Nürnberger Sodafabrik ihren Abwasserkanal, der zusammen mit Opplers Kanal in die [[Pegnitz]] führte. Dieser Privatweg der Chemiefabriken wurde später zur heutigen [[Ludwig-Quellen-Straße]].<ref name="Frosch-Hoffmann"/><br />
 
Es bestanden Kooperationen mit der benachbarten Chemischen Fabrik [[Theodor Oppler|Theod. Oppler & Co.]], hauptsächlich im Tausch und Verkauf von Grundstücken. Die Unternehmer Giese und [[Theodor Oppler|Oppler]] regelten ihre Grundstücksgeschäfte so, dass ein Zufahrtsweg von der Nürnberger Landstraße zum Oppler'schen Fabrikgrundstück entstand. In diesen Weg baute die Nürnberger Sodafabrik ihren Abwasserkanal, der zusammen mit Opplers Kanal in die [[Pegnitz]] führte. Dieser Privatweg der Chemiefabriken wurde später zur heutigen [[Ludwig-Quellen-Straße]].<ref name="Frosch-Hoffmann"/><br />
 
Die Sodafabrik war auch Eigentümer des lediglich an die Bohrgesellschaft verpachteten Geländes an der Pegnitz, auf dem ursprünglich nach Bodenschätzen gesucht, aber dann das Heilwasservorkommen entdeckt und als [[König-Ludwig-Quelle I|König-Ludwig-Quelle]] benannt wurde.<ref>Franz Kimberger/Rolf Kimberger: Bad Fürth – Wunschtraum und Wirklichkeit. Teil 1, Fürther Geschichtsblätter 1/2003, S. 8, 9 </ref>
 
Die Sodafabrik war auch Eigentümer des lediglich an die Bohrgesellschaft verpachteten Geländes an der Pegnitz, auf dem ursprünglich nach Bodenschätzen gesucht, aber dann das Heilwasservorkommen entdeckt und als [[König-Ludwig-Quelle I|König-Ludwig-Quelle]] benannt wurde.<ref>Franz Kimberger/Rolf Kimberger: Bad Fürth – Wunschtraum und Wirklichkeit. Teil 1, Fürther Geschichtsblätter 1/2003, S. 8, 9 </ref>
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Gelände der Sodafabrik von der heute noch bestehenden GfE - Gesellschaft für Elektrometallurgie mbH übernommen.<ref>[http://www.gfe.com/unternehmen/historie/ Homepage der GfE]</ref>
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gelände der Sodafabrik von der heute noch bestehenden GfE - Gesellschaft für Elektrometallurgie mbH übernommen.<ref>[https://www.gfe.com/de/ueber-gfe/historie Homepage der GfE]</ref>
    
Die von der Nürnberger Sodafabrik verursachten Umweltverschmutzungen sorgten für jahrelange Streitereien und Gerichtsprozesse, die letztendlich die Stadt Fürth gewann.
 
Die von der Nürnberger Sodafabrik verursachten Umweltverschmutzungen sorgten für jahrelange Streitereien und Gerichtsprozesse, die letztendlich die Stadt Fürth gewann.
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Josef Kerschensteiner beschreibt 1874 in seinem Buch "Die Fürther Industrie in ihrem Einflusse auf die Gesundheit der Arbeiter" die Herstellung der Soda in der Fabrik folgendermaßen:
 
Josef Kerschensteiner beschreibt 1874 in seinem Buch "Die Fürther Industrie in ihrem Einflusse auf die Gesundheit der Arbeiter" die Herstellung der Soda in der Fabrik folgendermaßen:
 
:''Die Fabrication der Soda geschieht hier nicht mehr nach dem bisher üblichen Leblanc'schen Verfahren, sondern nach der, erst neuerdings auf der Weltausstellung prämiirten Methode, s. g. „Ammoniak-Methode“ von Honigmann in Aachen, durch welche das Glaubersalz zerlegt, d. i. die Schwefelsäure vom Natron getrennt und durch Kohlensäure ersetzt wird, wozu schliesslich das Auslaugen, Krystallisiren und Calciniren der so gewonnenen rohen Soda kommt.''<ref>J. Kerschensteiner: ''Die Fürther Industrie in ihrem Einfluss auf die Gesundheit der Arbeiter''. München 1874, S. 9 - [https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb11182045/bsb:BV014299079?page=7 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
 
:''Die Fabrication der Soda geschieht hier nicht mehr nach dem bisher üblichen Leblanc'schen Verfahren, sondern nach der, erst neuerdings auf der Weltausstellung prämiirten Methode, s. g. „Ammoniak-Methode“ von Honigmann in Aachen, durch welche das Glaubersalz zerlegt, d. i. die Schwefelsäure vom Natron getrennt und durch Kohlensäure ersetzt wird, wozu schliesslich das Auslaugen, Krystallisiren und Calciniren der so gewonnenen rohen Soda kommt.''<ref>J. Kerschensteiner: ''Die Fürther Industrie in ihrem Einfluss auf die Gesundheit der Arbeiter''. München 1874, S. 9 - [https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta2/bsb11182045/bsb:BV014299079?page=7 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref>
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==Literatur==
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* Reiner Eismann: ''Erzgiesser, Chemiker und Handwerker. Industrie und Gewerbe''. In: [[Der Nürnberger Westen (Buch)|Der Nürnberger Westen]], [[Geschichte Für Alle|Geschichte Für Alle e. V.]], 2021, S. 62 ff.
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
* [[Stadtgrenze]]
 
* [[Stadtgrenze]]
 
* [[Leyher Waldspitze]]
 
* [[Leyher Waldspitze]]
 
+
* [[Leyh]]
 
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
 
<references/>
 
<references/>
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