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== Planung und Stiftung ==
 
== Planung und Stiftung ==
Nachdem [[1915]] der ''Wehrmann in Eisen'' in Wien errichtet worden war, folgten viele andere österreichische und deutsche Städte dem Vorbild Wiens, gegen eine Spende einen Nagel in eine zuvor aufgestellte Holzfigur schlagen zu lassen. Mit dem dadurch eingenommenen Geld wurden Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete unterstützt. Außerdem sollten dadurch der Patriotismus und das Gemeinschaftsgefühl der Bevölkerung an der "Heimatfront" gestärkt werden. Einem Dekret des bayerischen Innenministeriums [[1915]] entsprechend, ''in Stadt und Land Wahrzeichen unserer Zeit herzustellen, in der jeder mit einer freiwilligen Spende einen Nagel einschlagen darf'',<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039. In: [[Barbara Ohm]]: Geschichte der Juden in Fürth, S. 235</ref> wurde auch in Fürth unter dem Vorsitz von Fürths 1. Bürgermeister [[Robert Wild|Dr. Wild]] ein elfköpfiger "Ausschuss für die Errichtung eines Kriegswahrzeichens" gebildet, der sich aus wichtigen Persönlichkeiten der Stadt Fürth zusammensetzte: ''Kgl. Justizrat Dorsch, I. Vorsitzender des Gemeindekollegiums; Magistratsrat [[Adam Egerer|Egerer]]; Feldwebelleutnant Endres, Landtagsabgeordneter und II. Vorstand des Gemeindekollegiums; Kgl. Kommerzienrat Mailaender; Kgl. Hofrat Dr. Maner, Gemeindebevollmächtigter; Fabrikbesitzer Morgenstern, Gemeindebevollmächtigter; Magistratsrat Roßteuscher; Hauptmann [[Albert Rosenfelder (Kommerzienrat)|Rosenfelder]], Kgl. Kommerzienrat; Kgl. Studienrat Weiß; [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler|Zizler]]; Magistratsrat Zorn.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039, Fränkische Zeitung vom [[30. Juni]] [[1915]]</ref> Man plante in der Englischen Anlage, der heutigen [[Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage]], Ecke [[Gustav-Schickedanz-Straße]] und [[Rudolf-Breitscheid-Straße]], eine Nagelsäule mit der Reiterstatue eines germanischen Kriegers und den Wappen Fürths, Bayerns und des Deutschen Reiches, sowie Symbolen des Krieges - wie das Eiserne Kreuz - aufzustellen.<ref>Die Rieß-Chronik meldet für den [[8. Oktober]] [[1915]]: ''Bürgermeister Dr. Wild lädt zu einer Besprechung über die Errichtung eines eisernen Kriegswahrzeichens an der Ecke Wein-/Peterstraße ein, der zahlreich Folge geleistet wird. Bürgermeister Wild führt über den Zweck laut Zeitungsbericht aus: "Es solle die fernen Geschlechter an die große und schwere Zeit gemahnen, an eine Zeit, in welcher Fürth große Opfer an Gut und Blut gebracht habe."  Die Mittel stehen bereits zur Verfügung, das Standbild solle Platz für Nagelspenden bieten, die der Kriegsinvaliden-Fürsorge zugute kommen. In der darauffolgenden Diskussion findet der Entwurf von Baurat Zizler (Karl der Große mit germanischer Kriegergruppe) jedoch nicht das Wohlwollen der Anwesenden. Zizler zieht seinen Entwurf zurück. Die Mehrheit plädiert für eine Kommission, die endgültig entscheiden soll. Im  Fürther Tagblatt und der Fränkischen Tagespost werden Stimmen laut, die schon vorhandenen ''Beträge für den eigentlichen Zweck direkt zu verwenden.''</ref> Entworfen wurde die Fürther Nagelsäule von [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler]], ausgeführt vom Fürther Bildhauer [[Josef Mitterer]]. Gestiftet wurde das Kriegswahrzeichen von dem jüdischen Fabrikbesitzer Karl Ullmann, der 3.000 Mark für diesen Zweck spendete. Nach Abschluss der Planungen erfolgte am [[16. März]] [[1916]] schließlich die Genehmigung zur Errichtung des Kriegswahrzeichens durch den bayerischen König Ludwig III.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039 - "Verfügung des bayerischen Innenministeriums vom [[16. März]] [[1916]]". In: [[Martin Schramm]]: ''Medien und Propaganda''. In: ''[[Der Sprung ins Dunkle (Buch)|Der Sprung ins Dunkle. Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914–1918]]'', Ausstellungskatalog des Stadtarchivs [[Nürnberg]] Nr. 22, [[2014]], S. 337</ref>
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Nachdem [[1915]] der ''Wehrmann in Eisen'' in Wien errichtet worden war, folgten viele andere österreichische und deutsche Städte dem Vorbild Wiens, gegen eine Spende einen Nagel in eine zuvor aufgestellte Holzfigur schlagen zu lassen. Mit dem dadurch eingenommenen Geld wurden Kriegsopfer, Hinterbliebene und Verwundete unterstützt. Außerdem sollten dadurch der Patriotismus und das Gemeinschaftsgefühl der Bevölkerung an der "Heimatfront" gestärkt werden. Einem Dekret des bayerischen Innenministeriums [[1915]] entsprechend, ''in Stadt und Land Wahrzeichen unserer Zeit herzustellen, in der jeder mit einer freiwilligen Spende einen Nagel einschlagen darf'',<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039. In: [[Barbara Ohm]]: Geschichte der Juden in Fürth, S. 235</ref> wurde auch in Fürth unter dem Vorsitz von Fürths 1. Bürgermeister [[Robert Wild|Dr. Wild]] ein elfköpfiger "Ausschuss für die Errichtung eines Kriegswahrzeichens" gebildet, der sich aus wichtigen Persönlichkeiten der Stadt Fürth zusammensetzte: ''Kgl. Justizrat Dorsch, I. Vorsitzender des Gemeindekollegiums; Magistratsrat [[Adam Egerer|Egerer]]; Feldwebelleutnant Endres, Landtagsabgeordneter und II. Vorstand des Gemeindekollegiums; Kgl. Kommerzienrat Mailaender; Kgl. Hofrat Dr. Maner, Gemeindebevollmächtigter; Fabrikbesitzer Morgenstern, Gemeindebevollmächtigter; Magistratsrat Roßteuscher; Hauptmann [[Albert Rosenfelder (Kommerzienrat)|Rosenfelder]], Kgl. Kommerzienrat; Kgl. Studienrat Weiß; [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler|Zizler]]; Magistratsrat Zorn.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039, Fränkische Zeitung vom [[30. Juni]] [[1915]]</ref> Man plante in der Englischen Anlage, der heutigen [[Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage]], Ecke [[Gustav-Schickedanz-Straße]] und [[Rudolf-Breitscheid-Straße]], eine Nagelsäule mit der Reiterstatue eines germanischen Kriegers und den Wappen Fürths, Bayerns und des Deutschen Reiches, sowie Symbolen des Krieges - wie das Eiserne Kreuz - aufzustellen.<ref>Die Rieß-Chronik meldet für den [[8. Oktober]] [[1915]]: ''Bürgermeister Dr. Wild lädt zu einer Besprechung über die Errichtung eines eisernen Kriegswahrzeichens an der Ecke Wein-/Peterstraße ein, der zahlreich Folge geleistet wird. Bürgermeister Wild führt über den Zweck laut Zeitungsbericht aus: "Es solle die fernen Geschlechter an die große und schwere Zeit gemahnen, an eine Zeit, in welcher Fürth große Opfer an Gut und Blut gebracht habe."  Die Mittel stehen bereits zur Verfügung, das Standbild solle Platz für Nagelspenden bieten, die der Kriegsinvaliden-Fürsorge zugute kommen. In der darauffolgenden Diskussion findet der Entwurf von Baurat Zizler (Karl der Große mit germanischer Kriegergruppe) jedoch nicht das Wohlwollen der Anwesenden. Zizler zieht seinen Entwurf zurück. Die Mehrheit plädiert für eine Kommission, die endgültig entscheiden soll. Im  Fürther Tagblatt und der Fränkischen Tagespost werden Stimmen laut, die schon vorhandenen ''Beträge für den eigentlichen Zweck direkt zu verwenden.''</ref> Entworfen wurde die Fürther Nagelsäule von [[Stadtbaurat]] [[Josef Zizler]], ausgeführt vom Fürther Bildhauer [[Josef Mitterer]]. Gestiftet wurde das Kriegswahrzeichen von dem jüdischen Fabrikbesitzer [[Karl Ullmann]], der 3.000 Mark für diesen Zweck spendete. Nach Abschluss der Planungen erfolgte am [[16. März]] [[1916]] schließlich die Genehmigung zur Errichtung des Kriegswahrzeichens durch den bayerischen König Ludwig III.<ref>Stadtarchiv Fürth, AR I, Nr. 1039 - "Verfügung des bayerischen Innenministeriums vom [[16. März]] [[1916]]". In: [[Martin Schramm]]: ''Medien und Propaganda''. In: ''[[Der Sprung ins Dunkle (Buch)|Der Sprung ins Dunkle. Die Region Nürnberg im Ersten Weltkrieg 1914–1918]]'', Ausstellungskatalog des Stadtarchivs [[Nürnberg]] Nr. 22, [[2014]], S. 337</ref>
    
== Eröffnung und Erste Nagelung ==
 
== Eröffnung und Erste Nagelung ==
117.702

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