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Den Kritikern wurden zunächst aussagekräftige Planungsunterlagen vorenthalten; es wurde sogar versucht, ein eigenes Fotografieren in den betroffenen Gebäuden zu verhindern. Obwohl das Landesamt für Denkmalpflege und der Stadtheimatpfleger von Amts wegen seit dem Juli 2008 intensiv mit dem Vorhaben konfrontiert waren, bekamen sie erst Mitte Dezember relevantes Kartenmaterial und Zeichnungen an die Hand, jedoch mit Sperrvermerk (d. h. er durfte diese Unterlagen weder veröffentlichen noch zeigen, und konnte sie damit auch nicht zu Argumentationszwecken benutzen).  
 
Den Kritikern wurden zunächst aussagekräftige Planungsunterlagen vorenthalten; es wurde sogar versucht, ein eigenes Fotografieren in den betroffenen Gebäuden zu verhindern. Obwohl das Landesamt für Denkmalpflege und der Stadtheimatpfleger von Amts wegen seit dem Juli 2008 intensiv mit dem Vorhaben konfrontiert waren, bekamen sie erst Mitte Dezember relevantes Kartenmaterial und Zeichnungen an die Hand, jedoch mit Sperrvermerk (d. h. er durfte diese Unterlagen weder veröffentlichen noch zeigen, und konnte sie damit auch nicht zu Argumentationszwecken benutzen).  
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Während anfangs der Widerspruch gegen das 150 Millionen Euro teure Projekt geduldet wurde, reagierte die Stadtspitze im weiteren Verlauf zunehmend gereizt, vor allem als die Ankündigung der Gründung einer Bürgerinitiative gegen das Projekt in der Presse erschien.<ref>Volker Dittmar: ''Bürgerinitiative formiert sich gegen Neue Mitte''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25.11.2008 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/burgerinitiative-formiert-sich-gegen-neue-mitte-1.677591 online abrufbar]</ref> Daraufhin war in den Fürther Nachrichten vom 26. November 2008 unter der Überschrift „Heftige Schelte aus dem Rathaus“ zu lesen: „‚Maßlose Polemik‘ wirft Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung Stadtheimatpfleger Alexander Mayer in einer gestern verbreiteten Presseerklärung vor.[…] Ohne die Ergebnisse des laufenden Architektenwettbewerbs abzuwarten, wird Weltuntergangsstimmung geschürt, um sich zu profilieren. […] Er, kündigt Jung an, werde in Zusammenarbeit mit dem städtischen Wirtschaftsreferenten Horst Müller dennoch weiter an der Realisierung der Neuen Mitte arbeiten, ‚um Fürth als Einkaufs- und Denkmalstadt voranzubringen‘. […] Mit seiner Art des Vorgehens aber schmälere Mayer ‚eine der größten Zukunftschancen der Stadt erheblich‘.“<ref> ''Heftige Schelte aus dem Rathaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. November 2008 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/heftige-schelte-aus-dem-rathaus-1.677601 online abrufbar]</ref> Am 15. Dezember 2008 gründete sich die [[Bürgerinitiative "Eine bessere Mitte für Fürth"]].
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Während anfangs der Widerspruch gegen das 150 Millionen Euro teure Projekt geduldet wurde, reagierte die Stadtspitze im weiteren Verlauf zunehmend gereizt, vor allem als die Ankündigung der Gründung einer Bürgerinitiative gegen das Projekt in der Presse erschien.<ref>Volker Dittmar: ''Bürgerinitiative formiert sich gegen Neue Mitte''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 25.11.2008 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/burgerinitiative-formiert-sich-gegen-neue-mitte-1.677591 online]</ref> Daraufhin war in den Fürther Nachrichten vom 26. November 2008 unter der Überschrift „Heftige Schelte aus dem Rathaus“ zu lesen: „‚Maßlose Polemik‘ wirft Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung Stadtheimatpfleger Alexander Mayer in einer gestern verbreiteten Presseerklärung vor.[…] Ohne die Ergebnisse des laufenden Architektenwettbewerbs abzuwarten, wird Weltuntergangsstimmung geschürt, um sich zu profilieren. […] Er, kündigt Jung an, werde in Zusammenarbeit mit dem städtischen Wirtschaftsreferenten Horst Müller dennoch weiter an der Realisierung der Neuen Mitte arbeiten, ‚um Fürth als Einkaufs- und Denkmalstadt voranzubringen‘. […] Mit seiner Art des Vorgehens aber schmälere Mayer ‚eine der größten Zukunftschancen der Stadt erheblich‘.“<ref> ''Heftige Schelte aus dem Rathaus''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 26. November 2008 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/heftige-schelte-aus-dem-rathaus-1.677601 online]</ref> Am 15. Dezember 2008 gründete sich die [[Bürgerinitiative "Eine bessere Mitte für Fürth"]].
    
===Denkmalpflege===
 
===Denkmalpflege===
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===Diskussionen um die Eignung des Shopping Centers===
 
===Diskussionen um die Eignung des Shopping Centers===
Fürth hat einen starken Kaufkraftabfluss zu verzeichnen, der aber in erster Linie von der unmittelbaren Nähe zu Nürnberg herrührt, mit dem Fürth unter anderem durch die U-Bahn direkt verbunden ist. Wie eine Ironie der Geschichte erschien es manchen, dass dieselben politischen Kreise, die den nicht unumstrittenen U-Bahn-Bau nach Fürth vorangetrieben hatten, zuerst das [[City-Center]] und nun die „Neue Mitte“ wollten, um die Auswirkungen der U-Bahn zu kompensieren. In Fürth sollte ein Shopping-Center entstehen, das aufgrund seiner Größe nach Einschätzung von Fachleuten autark gewesen wäre und auf das Umfeld keine Rücksicht hätte nehmen brauchen. Es gibt jedoch zahlreiche gesicherte Studien, denen zufolge Innenstädte nachhaltig durch zu groß geratene, nicht integrierte innerstädtisch Einkaufszentren zerstört wurden.
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Fürth hat einen starken Kaufkraftabfluss zu verzeichnen, der aber in erster Linie von der unmittelbaren Nähe zu Nürnberg herrührt, mit dem Fürth unter anderem durch die U-Bahn direkt verbunden ist. Wie eine Ironie der Geschichte erschien es manchen, dass dieselben politischen Kreise, die den nicht unumstrittenen U-Bahnbau nach Fürth vorangetrieben hatten, zuerst das [[City-Center]] und nun die „Neue Mitte“ wollten, um die Auswirkungen der U-Bahn zu kompensieren. In Fürth sollte ein Shopping-Center entstehen, das aufgrund seiner Größe nach Einschätzung von Fachleuten autark gewesen wäre und auf das Umfeld keine Rücksicht hätte nehmen brauchen. Es gibt jedoch zahlreiche gesicherte Studien, denen zufolge Innenstädte nachhaltig durch zu groß geratene, nicht integrierte innerstädtisch Einkaufszentren zerstört wurden.
    
Die Süddeutsche Zeitung vom 6. Oktober 2006 berichtete hierzu unter dem Titel: „Deutsche Innenstädte: Die Diktatur der Shoppingmalls“: „Die Diplom-Ökonomin Monika Walther kommt nach der Untersuchung von 70 kreisfreien Städten zu diesem Ergebnis: Das ‚einzige Beispiel für eine eindeutig positive Umsatzentwicklung, die auf die Ansiedlung eines innerstädtischen Shopping-Centers zurückgeführt werden kann, ist die Stadt Wolfsburg.‘ Dennoch handeln die Betreiber weiter munter mit Illusionen. […] Nun kann den Kunden ja gleichgültig sein, ob alteingesessene Einzelhändler in die Knie gehen oder die Immobilienpreise der Innenstädte fallen: Er profitiert in beiden Fällen. Aber was hier geschieht, ist so etwas wie die schleichende Entmachtung der Bürger – mit deren Einverständnis, wohlgemerkt. […] Der ‚Freiraum Stadt‘ wird zum Zweckraum degradiert. Öffentlicher Raum wird privatisiert und kontrolliert. Aufhalten darf man sich darin nur, solange man zahlungskräftig ist und Ruhe gibt. Früher machte Stadtluft frei. Diese Freiheit verspielen nun die Städte selbst“.
 
Die Süddeutsche Zeitung vom 6. Oktober 2006 berichtete hierzu unter dem Titel: „Deutsche Innenstädte: Die Diktatur der Shoppingmalls“: „Die Diplom-Ökonomin Monika Walther kommt nach der Untersuchung von 70 kreisfreien Städten zu diesem Ergebnis: Das ‚einzige Beispiel für eine eindeutig positive Umsatzentwicklung, die auf die Ansiedlung eines innerstädtischen Shopping-Centers zurückgeführt werden kann, ist die Stadt Wolfsburg.‘ Dennoch handeln die Betreiber weiter munter mit Illusionen. […] Nun kann den Kunden ja gleichgültig sein, ob alteingesessene Einzelhändler in die Knie gehen oder die Immobilienpreise der Innenstädte fallen: Er profitiert in beiden Fällen. Aber was hier geschieht, ist so etwas wie die schleichende Entmachtung der Bürger – mit deren Einverständnis, wohlgemerkt. […] Der ‚Freiraum Stadt‘ wird zum Zweckraum degradiert. Öffentlicher Raum wird privatisiert und kontrolliert. Aufhalten darf man sich darin nur, solange man zahlungskräftig ist und Ruhe gibt. Früher machte Stadtluft frei. Diese Freiheit verspielen nun die Städte selbst“.
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* Volker Dittmar: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/heimatpfleger-kritisieren-die-neue-mitte-1.677374 Heimatpfleger kritisieren die Neue Mitte]. In: Fürther Nachrichten vom 10. November 2008.
 
* Volker Dittmar: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/heimatpfleger-kritisieren-die-neue-mitte-1.677374 Heimatpfleger kritisieren die Neue Mitte]. In: Fürther Nachrichten vom 10. November 2008.
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* Johannes Alles: ''Neue Mitte: Front gegen die historische Kulisse. Fürther Architekten würden dem Neubau des Einkaufszentrums nicht die Fassade des Park-Hotels verpassen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. November 2008 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neue-mitte-front-gegen-die-historische-kulisse-1.677520 online abrufbar]
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* Johannes Alles: ''Neue Mitte: Front gegen die historische Kulisse. Fürther Architekten würden dem Neubau des Einkaufszentrums nicht die Fassade des Park-Hotels verpassen''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 20. November 2008 - [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neue-mitte-front-gegen-die-historische-kulisse-1.677520 online]
    
* Volker Dittmar: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/burgerinitiative-formiert-sich-gegen-neue-mitte-1.677591 Bürgerinitiative formiert sich gegen Neue Mitte]. In: Fürther Nachrichten vom 25. November 2008.
 
* Volker Dittmar: [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/burgerinitiative-formiert-sich-gegen-neue-mitte-1.677591 Bürgerinitiative formiert sich gegen Neue Mitte]. In: Fürther Nachrichten vom 25. November 2008.
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==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
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* [[Bürgerinitiative "Eine bessere Mitte für Fürth"]]
 
* [[Neue Mitte II]]
 
* [[Neue Mitte II]]
 
* [[Festsaal (Parkhotel)]]
 
* [[Festsaal (Parkhotel)]]
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