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|Bild=Poppenreuther Straße 144 2.jpg
|Gebäude=Gasthof Schwarzer Adler
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|Teil des Ensembles=Ortskern Poppenreuth
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|Gebäude besteht=Ja
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|Quellangaben=[http://www.geodaten.bayern.de/denkmal_static_data/externe_denkmalliste/pdf/denkmalliste_merge_563000.pdf BLfD - Denkmalliste Fürth]
 
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==Hofbesitzer bis zum großen Poppenreuther Brand [[1701]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang</ref>==
 
==Hofbesitzer bis zum großen Poppenreuther Brand [[1701]] <ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang</ref>==
* 1653 Georg Hagenauer, der neue Wirt auf dem Schwarzen Adler gibt 5 Eier und 1 Pfund, ist aber drei Jahre später die übliche Zinslast von 80 Eiern, 6 Hühnern, 1 Henne und 38 Kreutzer zu bezahlen.
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* 1653 Georg Hagenauer, der neue Wirt auf dem Schwarzen Adler gibt 5 Eier und 1 Pfund, ist aber drei Jahre später in der Lage die übliche Zinslast von 80 Eiern, 6 Hühnern, 1 Henne und 38 Kreutzer zu bezahlen.
 
* 1661 Georg Hagenauers Ehefrau Magdalena ist am 29. September 1660 gestorben. Eine daraufhin erfolgte Inventur ergab:
 
* 1661 Georg Hagenauers Ehefrau Magdalena ist am 29. September 1660 gestorben. Eine daraufhin erfolgte Inventur ergab:
 
:: der dompröpstische Untertan Michel Hagenauer wird Vormund der Kinder  
 
:: der dompröpstische Untertan Michel Hagenauer wird Vormund der Kinder  
:: an Besitz: Die Wirtschaft mit Haus und Stallung, nebst der abgebrannten Beckenstatt (also Bäckerei) - Gesamtwert 1200 fl.
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:: an Besitz: die Wirtschaft mit Haus und Stallung, nebst der abgebrannten Beckenstatt (also der Bäckerei) - Gesamtwert 1200 fl.
 
:: Schulden des Georg Hagenauer 1) bei [[Conrad Fronmüller|Pfarrer Fronmüller]] der rückständige Pachtzins für die Pfarräcker
 
:: Schulden des Georg Hagenauer 1) bei [[Conrad Fronmüller|Pfarrer Fronmüller]] der rückständige Pachtzins für die Pfarräcker
:: Schulden des Georg Hagenauer 2) beim Castellan zu Dadolzburg Johann Ulrich Danngrieß 125 fl.
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:: Schulden des Georg Hagenauer 2) beim Castellan zu Cadolzburg Johann Ulrich Danngrieß 125 fl.
* 1672 stirbt auch die zweite Ehefrau Hagenauers (Felizitas, geb. Stößner) - die Inventarisierung ergibt den gleichen besitz wie 1661
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* 1672 stirbt auch die zweite Ehefrau Hagenauers (Felizitas, geb. Stößner) - die Inventarisierung ergibt den gleichen Besitz wie 1661
 
* 1676 taucht in den Zinsbüchern Hans Ebersberger auf, der neuer Wirt ist. Im gleichen Jahr führt dann Hans Ebersberger gleich Klage wegen der Entziehung des Hochzeitsmahls nach Vach, als Cunz Ulrich aus Stadeln die Margaretha Zwickel heiratet. Außerdem stirbt 1676 auch noch die Wirtsfrau Kunigunda und eine erneute Inventarisierung erbringt folgendes Ergebnis:
 
* 1676 taucht in den Zinsbüchern Hans Ebersberger auf, der neuer Wirt ist. Im gleichen Jahr führt dann Hans Ebersberger gleich Klage wegen der Entziehung des Hochzeitsmahls nach Vach, als Cunz Ulrich aus Stadeln die Margaretha Zwickel heiratet. Außerdem stirbt 1676 auch noch die Wirtsfrau Kunigunda und eine erneute Inventarisierung erbringt folgendes Ergebnis:
 
::Die Schenkstatt ist ein [http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=55292175&firsthit=0&textpattern=tann&lemmapattern=&patternlist=T:tann&lemid=GZ12776 zweigädiges] Haus mit zwei Stuben, zur linken Hand Stallung, dahinter ein neuer, noch nicht ausgebauter Stadel.
 
::Die Schenkstatt ist ein [http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&mode=Volltextsuche&hitlist=55292175&firsthit=0&textpattern=tann&lemmapattern=&patternlist=T:tann&lemid=GZ12776 zweigädiges] Haus mit zwei Stuben, zur linken Hand Stallung, dahinter ein neuer, noch nicht ausgebauter Stadel.
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Für die Abgebrannten durfte nach einem Sammelpatent in allen nürnbergischen Pfarreien auf dem Land (nicht aber in der Stadt) gesammelt werden. Dabei kam die stattliche Summe von 732 Gulden zusammen, dazu noch vom Waldamt 150 fl. Das Holz wurde vom Waldamt zum Wiederaufbau ohne ''Pfandgeld'' abgegeben.</ref>. Der Poppenreuther [[Johann Andreas Volland|Pfarrer Volland]] glaubte, dass Gott mit dem Blitzschlag den Wirt für sein gottloses Wesen betraft habe, denn der Wirt ''flucht viel, kommt zu wenig in die Kirche, nur Sonntag vormittags, nie nachmittags, auch nicht Freitag nachmittags'' <ref>zitiert nach dem Löffelholz-Archiv; Ortsakten Poppenreuth</ref>.
 
Für die Abgebrannten durfte nach einem Sammelpatent in allen nürnbergischen Pfarreien auf dem Land (nicht aber in der Stadt) gesammelt werden. Dabei kam die stattliche Summe von 732 Gulden zusammen, dazu noch vom Waldamt 150 fl. Das Holz wurde vom Waldamt zum Wiederaufbau ohne ''Pfandgeld'' abgegeben.</ref>. Der Poppenreuther [[Johann Andreas Volland|Pfarrer Volland]] glaubte, dass Gott mit dem Blitzschlag den Wirt für sein gottloses Wesen betraft habe, denn der Wirt ''flucht viel, kommt zu wenig in die Kirche, nur Sonntag vormittags, nie nachmittags, auch nicht Freitag nachmittags'' <ref>zitiert nach dem Löffelholz-Archiv; Ortsakten Poppenreuth</ref>.
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==Hofbesitzer vom Boehnerstich [[1708]] bis in die neueste Zeit<ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang</ref>==
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==Hofbesitzer vom Boehnerstich [[1708]] bis in die bayerische Zeit, [[1808]]<ref>alle Angaben nach Werner Sprung: "Poppenreuther Hofgeschichten", o.J. - handgeschrieben, Archiv Rudi Pfann und Archiv St. Peter und Paul zu "alte Hausnummer 29", S. 1-8 mit 1 Seite Vorhang und 7 Seiten Anhang</ref>==
[[Datei:Boener-Popp gut.jpg|300px|thumb|right|Der "Schwarze Adler" auf dem Boehnerstich von 1708]]
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[[Datei:Boener-Popp gut.jpg|mini|right|Der "Schwarze Adler" auf dem Boehnerstich von 1708]]
 
Vom Wirt Conrad Christoph, bei dem der Blitz eingeschlagen hatte, wird vom Rat ein besonderer Bericht angefordert. Als der Wirt, ''der kein gutes Lob hatte'', noch im Jahr 1701 das Wirtshaus und den Stadel wieder aufbauen will, wird wegen der Vergrößerung Einspruch erhoben. Zahlreiche Schriftstücke gehen zwischen in der Sache zwischen Nürnberg und Cadolzburg hin und her. Schließlich wurden die Baupläne genehmigt <ref>Werner Sprung zitiert aus St. A. N. Rep. 761 Nr. 346 Fasz. 1 und Fasz 25.</ref>.  
 
Vom Wirt Conrad Christoph, bei dem der Blitz eingeschlagen hatte, wird vom Rat ein besonderer Bericht angefordert. Als der Wirt, ''der kein gutes Lob hatte'', noch im Jahr 1701 das Wirtshaus und den Stadel wieder aufbauen will, wird wegen der Vergrößerung Einspruch erhoben. Zahlreiche Schriftstücke gehen zwischen in der Sache zwischen Nürnberg und Cadolzburg hin und her. Schließlich wurden die Baupläne genehmigt <ref>Werner Sprung zitiert aus St. A. N. Rep. 761 Nr. 346 Fasz. 1 und Fasz 25.</ref>.  
 
* 1705 reicht Conrad Christoph noch Baupläne für einen neuen Stadel beim Waldamt ein.
 
* 1705 reicht Conrad Christoph noch Baupläne für einen neuen Stadel beim Waldamt ein.
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* 1798 findet Johann Lothar Stumpfmeyer zwei Brüder für 2800 fl. ab und wird damit alleiniger Besitzer des Wirtshauses für das er wieder den bekannten Zins von 80 Eiern, 6 Hühnern, 1 Henne und 30 Kreutzern gibt. Außerdem gibt er noch für jede Hochzeit, die in seiner Gaststätte gefeiert wird weitere 30 Kreutzer.   
 
* 1798 findet Johann Lothar Stumpfmeyer zwei Brüder für 2800 fl. ab und wird damit alleiniger Besitzer des Wirtshauses für das er wieder den bekannten Zins von 80 Eiern, 6 Hühnern, 1 Henne und 30 Kreutzern gibt. Außerdem gibt er noch für jede Hochzeit, die in seiner Gaststätte gefeiert wird weitere 30 Kreutzer.   
 
* [[1808]] erfasste die neue Bayerische Verwaltung die Bestandsgebäude und deren Eigentümer. So wird nun die heutige Poppenreuther Straße 144 mit der alten Haus-Nummer 29 bzw. 30, die dem Wirt Johann Lothar Stumpfmeyer gehörte, beschrieben. Zu dem Gebäude gehörten ebenfalls 1/2 Hof, das Wirtshaus samt Nebengebäude sowie das Nebenhaus Nr. 30 (auf dem eine Backgerechtigkeit und eine Branntweinbrennerei lag) mit Scheune, Hofrait, Waldrecht und Gemeinderecht. Stumpfmeyer selbst hatte noch angegeben: ''Da bisher seine "sehr ergiebige Wirtshaus-Nahrungsquelle", die eine Steuerveranlagung für einen halben Hof ergab "fast gänzlich versiegt" ist, ist er mit einem "fast nahrungslosen Wirtshaus ohne Felder ... am schwersten und drückendsten belastet.''<ref>Barbara Ohm: Barbara Ohm: Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes, Eigenverlag, Fürth 2011, S. 74</ref> Vermutlich war dies auch eine Folge der Napoleonischen Kriege, den sog. [https://de.wikipedia.org/wiki/Koalitionskriege Koalitionskriege] von [[1795]] bis [[1815]].
 
* [[1808]] erfasste die neue Bayerische Verwaltung die Bestandsgebäude und deren Eigentümer. So wird nun die heutige Poppenreuther Straße 144 mit der alten Haus-Nummer 29 bzw. 30, die dem Wirt Johann Lothar Stumpfmeyer gehörte, beschrieben. Zu dem Gebäude gehörten ebenfalls 1/2 Hof, das Wirtshaus samt Nebengebäude sowie das Nebenhaus Nr. 30 (auf dem eine Backgerechtigkeit und eine Branntweinbrennerei lag) mit Scheune, Hofrait, Waldrecht und Gemeinderecht. Stumpfmeyer selbst hatte noch angegeben: ''Da bisher seine "sehr ergiebige Wirtshaus-Nahrungsquelle", die eine Steuerveranlagung für einen halben Hof ergab "fast gänzlich versiegt" ist, ist er mit einem "fast nahrungslosen Wirtshaus ohne Felder ... am schwersten und drückendsten belastet.''<ref>Barbara Ohm: Barbara Ohm: Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes, Eigenverlag, Fürth 2011, S. 74</ref> Vermutlich war dies auch eine Folge der Napoleonischen Kriege, den sog. [https://de.wikipedia.org/wiki/Koalitionskriege Koalitionskriege] von [[1795]] bis [[1815]].
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[[Datei:Postkarte Schwarzer Adler m. Georg Buchner ca 1940 .jpg|250px|mini|right|Schwarzer Adler 1940]]
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==Hofbesitzer ab [[1808]] bis heute <ref>alle Angaben nach Aufstellung der "Adler Dokumentation von 1990", Auftraggeber Wolfgang Buchner</ref>==
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* 1842 Lothar Stumpfmeier
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* 1873 Peter und Maria Horn, später Leonhard Horn, dann Johann Leonhard Horn und neun Genossen <ref>vermutlich handelt es sich hier um eine Erbteilung</ref>
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* 1882 Johann Leonhard Horn, später Johann Michael und Babetta Müller, dann Babetta Müller, Heinrich Schuh, Fritz und Babetta Bernert
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* 1935 Babetta Bernert, Witwe
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* 1936 Kauf durch den Fuhrwerksbesitzer Georg Buchner und dessen Ehefrau Kunigunda; Miteigentümer wird zu einem Viertel der Metzger Wolfgang Buchner<ref>laut Grundbucheintrag</ref>
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* 1947 Kunigunda Buchner, Witwe
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* 1960 Georg Wolfgang Buchner, Brauer
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jetzt Wolfgang Buchner
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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* [[Kirchweih Poppenreuth]]
 
* [[Kirchweih Poppenreuth]]
 
* [[Historische Hausnummern Poppenreuth]]
 
* [[Historische Hausnummern Poppenreuth]]
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* [[Poppenreuther Straße]]
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== Einzelnachweis ==
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== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
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{{Bilder dieses Gebäudes}}
 
{{Bilder dieses Gebäudes}}
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[[Kategorie:Lokale und Wirtschaften (ehemals)]]
   
[[Kategorie:Poppenreuth]]
 
[[Kategorie:Poppenreuth]]
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