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* In der [[2002]] erschienen Publikation „''Im Dienste des Bayerischen Königs – Leben und Werk des Baumeisters Friedrich Bürklein (1813-1872)''“ von Alexander Klar benennt er [[Friedrich Bürklein]] eindeutig als Planer und Erbauer des Rathauses. Klar geht zwar auf die von [[Eduard Bürklein]] im April [[1837]] für den Architektenwettbewerb eingereichten Pläne (Fassadenaufrisse und Grundrisse) ein, die ihn als Architekten ausweisen und von ihm signiert sind. Deren Auffinden in München veranlassen Klar aber im Gegensatz zu anderen Historikern nicht dazu, [[Eduard Bürklein]] die Urheberschaft als Rathaus-Architekten zuzuschreiben. Hierzu verweist er auf ein Schreiben, in dem [[Friedrich Bürklein]] am [[17. August]] [[1839]] die Herren Bürgermeister gebeten hatte, ihn im Schriftverkehr künftig mit seinem Taufnamen „Friedrich“ ansprechen zu wollen. Er schrieb: (...) ''„nur aus Gründen der Bescheidenheit für das erste Erscheinen des Rathausprojektes habe ich mir den Namen meines jüngeren Bruders Eduard geborgt''“.<ref> Magistratsakte im Stadtarchiv Fürth Fach 64 a Nr. 14 „Erbauung eines Rathauses in Fürth 1839</ref> Der [[Magistrat]] mit dem Ersten Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] und dem Zweiten Bürgermeister [[Adolph Schönwald|Schönwald]] hatte stets nur mit [[Friedrich Bürklein]] verhandelt und ihn als Architekten und obersten Bauleiter beauftragt.  
 
* In der [[2002]] erschienen Publikation „''Im Dienste des Bayerischen Königs – Leben und Werk des Baumeisters Friedrich Bürklein (1813-1872)''“ von Alexander Klar benennt er [[Friedrich Bürklein]] eindeutig als Planer und Erbauer des Rathauses. Klar geht zwar auf die von [[Eduard Bürklein]] im April [[1837]] für den Architektenwettbewerb eingereichten Pläne (Fassadenaufrisse und Grundrisse) ein, die ihn als Architekten ausweisen und von ihm signiert sind. Deren Auffinden in München veranlassen Klar aber im Gegensatz zu anderen Historikern nicht dazu, [[Eduard Bürklein]] die Urheberschaft als Rathaus-Architekten zuzuschreiben. Hierzu verweist er auf ein Schreiben, in dem [[Friedrich Bürklein]] am [[17. August]] [[1839]] die Herren Bürgermeister gebeten hatte, ihn im Schriftverkehr künftig mit seinem Taufnamen „Friedrich“ ansprechen zu wollen. Er schrieb: (...) ''„nur aus Gründen der Bescheidenheit für das erste Erscheinen des Rathausprojektes habe ich mir den Namen meines jüngeren Bruders Eduard geborgt''“.<ref> Magistratsakte im Stadtarchiv Fürth Fach 64 a Nr. 14 „Erbauung eines Rathauses in Fürth 1839</ref> Der [[Magistrat]] mit dem Ersten Bürgermeister [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] und dem Zweiten Bürgermeister [[Adolph Schönwald|Schönwald]] hatte stets nur mit [[Friedrich Bürklein]] verhandelt und ihn als Architekten und obersten Bauleiter beauftragt.  
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* Wie die Unterschrift Eduards auf den ersten Entwurf kam, auch hierzu hat Frank eine Antwort. Der offenbar hoch begabte Friedrich Bürklein hatte den Namen seines Bruders nur ausgeborgt, um bei dem Wettbewerb um den besten Entwurf für das Rathaus in Fürth mitmachen zu können. Hierzu muss man wissen, dass Friedrich von Gärtner, einer der namhaftesten Architekten im bayerischen Königreich, seine begabtesten Schüler 1837 aufgefordert hatte Entwürfe für Fürths Rathaus einzureichen. Friedrich Bürklein hatte aber ein Problem: Er war kein Schüler Gärtners mehr, sondern mittlerweile Bauinspektor in Gärtners Büro in München. Um jedoch trotzdem am Wettbewerb teilnehmen zu können, reichte er seine Pläne unter dem Namen seines Bruders Eduard ein.<ref>Antje Seilkopf: Friedrich war´s, nicht Eduard. In: Fürther Nachrichten vom 20. März 2014 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/friedrich-war-s-nicht-eduard-1.3530537 online abrufbar]</ref>
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* Das die Unterschrift [[Eduard Bürklein]]s nicht nur aus Gründen der "Bescheidenheit" auf den Entwurf kam, hatte offensichtlich andere Gründe, so Frank. Der offenbar hoch begabte [[Friedrich Bürklein]] hatte den Namen seines Bruders nur ausgeborgt, um bei dem Wettbewerb um den besten Entwurf für das Rathaus in Fürth mitmachen zu können. Hierzu muss man wissen, dass Friedrich von Gärtner, einer der namhaftesten Architekten im bayerischen Königreich, seine begabtesten Schüler [[1837]] aufgefordert hatte Entwürfe für Fürths Rathaus einzureichen. [[Friedrich Bürklein]] hatte aber ein Problem: Er war kein Schüler Gärtners mehr, sondern mittlerweile Bauinspektor in Gärtners Büro in München. Um jedoch trotzdem am Wettbewerb teilnehmen zu können, reichte er seine Pläne unter dem Namen seines Bruders Eduard ein.<ref>Antje Seilkopf: Friedrich war´s, nicht Eduard. In: Fürther Nachrichten vom 20. März 2014 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/friedrich-war-s-nicht-eduard-1.3530537 online abrufbar]</ref>
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* Den Beweis hierfür - die Verwendung der Unterschrift seines jüngeren Bruders - erbringt Frank hiermit: nach Ausscheiden des Stadtbaurats [[Georg Kapeller|Kapeller]] bewarb sich auch [[Eduard Bürklein]] für dieses Amt. In dem Bewerbungsschreiben [[Eduard Bürklein]]s vom [[28. März]] [[1843]] findet sich folgende Passage, in der [[Eduard Bürklein]] "''schließlich glaubt der gehorsamst Unterzeichnete noch auf den Umstand aufmerksam machen zu müssen, dass er den von seinem älteren Bruder erfundenen Bauplan für das Rathaus zu Fürth zum Teil mitbearbeitet habe, „durch welche Vertrautheit mit dem Plan nicht allein eine planmäßige, ästhetische, sondern selbst eine rasche praktische Ausführung möglich sei, die sicher nicht ohne vorteilhaften finanziellen Einfluss auf den Gemeindehaushalt sein könne.''" [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] legte die Bewerbung der Regierung von Mittelfranken vor, mit dem Bemerken, dass der Bewerber der Bruder des mit der obersten Leitung des Rathausbaus beauftragten Hofbaukondukteurs Friedrich Bürklein sei. „''Er ist mit der Lage unseres Rathausbaus vollkommen vertraut, weil er unter der Leitung seines Bruders an allen Planzeichnungen und sonstigen Ausarbeitungen tätigst mitgewirkt hat. (...) Er möchte also zu der zu besetzenden Stelle eines technischen Baurates mehr als alle anderen Bewerber genügend sein.''“  
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* Den Beweis hierfür - die missbräuchliche Verwendung der Unterschrift seines jüngeren Bruders - erbringt Frank hiermit: nach Ausscheiden des Stadtbaurats [[Georg Kapeller|Kapeller]] bewarb sich auch [[Eduard Bürklein]] für dieses Amt. In dem Bewerbungsschreiben [[Eduard Bürklein]]s vom [[28. März]] [[1843]] findet sich folgende Passage, in der [[Eduard Bürklein]] "''schließlich glaubt der gehorsamst Unterzeichnete noch auf den Umstand aufmerksam machen zu müssen, dass er den von seinem älteren Bruder erfundenen Bauplan für das Rathaus zu Fürth zum Teil mitbearbeitet habe, „durch welche Vertrautheit mit dem Plan nicht allein eine planmäßige, ästhetische, sondern selbst eine rasche praktische Ausführung möglich sei, die sicher nicht ohne vorteilhaften finanziellen Einfluss auf den Gemeindehaushalt sein könne.''" [[Franz Joseph von Bäumen|Bäumen]] legte die Bewerbung der Regierung von Mittelfranken vor, mit dem Bemerken, dass der Bewerber der Bruder des mit der obersten Leitung des Rathausbaus beauftragten Hofbaukondukteurs Friedrich Bürklein sei. „''Er ist mit der Lage unseres Rathausbaus vollkommen vertraut, weil er unter der Leitung seines Bruders an allen Planzeichnungen und sonstigen Ausarbeitungen tätigst mitgewirkt hat. (...) Er möchte also zu der zu besetzenden Stelle eines technischen Baurates mehr als alle anderen Bewerber genügend sein.''“  
    
Nach Meinung Franks "''Bedarf es keines weiteren Beweises für die Zuschreibung der Urheberschaft des Planfertigers und Rathaus-Architekten, wenn sich die Akteure selbst in dieser eindeutigen Weise geäußert haben''."<ref>Peter Frank: Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?; Homepage Dr. Alexander Mayer, abgerufen am 20. März 2016 | 23.57 Uhr [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/gastbeitraege-frank-03.pdf online abrufbar]</ref> Prominente Unterstützung erhält Frank im Jahr [[2013]], zum 200. Geburtstag [[Friedrich Bürklein]]s. Keine geringe als die Ururenkelin, Heidrun Proschenk aus Grafenau, bittet die Stadt: "''Es sei endlich an der Zeit, diesen Irrtum zu korrigieren.''"<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref> Auf die Bitte erwiderte der angeschriebene [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] gegenüber den [[Fürther Nachrichten]]: "''Eine Veranlassung, irgendwelche Tafeln am Rathaus zu ändern, besteht nicht... denn ... zum einen habe man dafür kein Geld, zum anderen gibt es durchaus unterschiedliche Auffassungen zur Urheberschaft''“.<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref> Dabei bezieht sich der [[Oberbürgermeister]] [[Thomas Jung|Dr. Jung]] auf die Aussagen der ehem. [[Stadtheimatpfleger]]in [[Barbara Ohm]], die ebenfalls gegenüber den Fürther Nachrichten ihren Standpunkt vertrat, dass nämlich Eduard Bürklein für Sie weiterhin der eigentliche Erbauer ist. [[Barbara Ohm|Ohm]] sagte gegenüber der [[Fürther Nachrichten|Lokalpresse]]: "''Sie neige dennoch dazu, denjenigen als Erbauer zu bezeichnen, der den Entwurf gezeichnet habe. Es ist doch sehr relevant, wer den Plan macht''."<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref> Abschließend lenkt im Interview Frau [[Barbara Ohm|Ohm]] ein und sagt gegenüber den [[Fürther Nachrichten]]: "''die „diplomatischste Lösung“ wäre wohl, beide zu erwähnen – erbaut von den Gebrüdern Bürklein. Im Grunde, so Ohm, könne man das Rathaus auch getrost als „Gärtner-Bau“ bezeichnen. Beide Brüder hätten sehr genau nach den Vorstellungen ihres Lehrmeisters gearbeitet.''"<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref>  
 
Nach Meinung Franks "''Bedarf es keines weiteren Beweises für die Zuschreibung der Urheberschaft des Planfertigers und Rathaus-Architekten, wenn sich die Akteure selbst in dieser eindeutigen Weise geäußert haben''."<ref>Peter Frank: Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?; Homepage Dr. Alexander Mayer, abgerufen am 20. März 2016 | 23.57 Uhr [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/gastbeitraege-frank-03.pdf online abrufbar]</ref> Prominente Unterstützung erhält Frank im Jahr [[2013]], zum 200. Geburtstag [[Friedrich Bürklein]]s. Keine geringe als die Ururenkelin, Heidrun Proschenk aus Grafenau, bittet die Stadt: "''Es sei endlich an der Zeit, diesen Irrtum zu korrigieren.''"<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref> Auf die Bitte erwiderte der angeschriebene [[Oberbürgermeister]] Dr. [[Thomas Jung]] gegenüber den [[Fürther Nachrichten]]: "''Eine Veranlassung, irgendwelche Tafeln am Rathaus zu ändern, besteht nicht... denn ... zum einen habe man dafür kein Geld, zum anderen gibt es durchaus unterschiedliche Auffassungen zur Urheberschaft''“.<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref> Dabei bezieht sich der [[Oberbürgermeister]] [[Thomas Jung|Dr. Jung]] auf die Aussagen der ehem. [[Stadtheimatpfleger]]in [[Barbara Ohm]], die ebenfalls gegenüber den Fürther Nachrichten ihren Standpunkt vertrat, dass nämlich Eduard Bürklein für Sie weiterhin der eigentliche Erbauer ist. [[Barbara Ohm|Ohm]] sagte gegenüber der [[Fürther Nachrichten|Lokalpresse]]: "''Sie neige dennoch dazu, denjenigen als Erbauer zu bezeichnen, der den Entwurf gezeichnet habe. Es ist doch sehr relevant, wer den Plan macht''."<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref> Abschließend lenkt im Interview Frau [[Barbara Ohm|Ohm]] ein und sagt gegenüber den [[Fürther Nachrichten]]: "''die „diplomatischste Lösung“ wäre wohl, beide zu erwähnen – erbaut von den Gebrüdern Bürklein. Im Grunde, so Ohm, könne man das Rathaus auch getrost als „Gärtner-Bau“ bezeichnen. Beide Brüder hätten sehr genau nach den Vorstellungen ihres Lehrmeisters gearbeitet.''"<ref>Johannes Alles: Das Bürklein Problem: Wer hat das Rathaus gebaut? In: Fürther Nachrichten vom 1. April 2013 [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/das-burklein-problem-wer-hat-das-rathaus-gebaut-1.2788871 online abrufbar]</ref>  
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