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Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am [[6. August]] bei der [[Trainkaserne|3. Bayerischen Train-Abteilung]] in Fürth zu melden. Am [[15. Oktober]] versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar [[1916]] in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm.<ref name="B">Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]] - [[1918]]; Volume: 1198. Kriegsrangliste: 11. Infanterie-Regiment </ref> Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] in Fürth, war er ab dem [[7. Januar]] [[1917]] beim  11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum  Waffenstillstand von Compiègne [[1918]] in Französisch-Flandern kämpfte. <ref name="B" /> Am [[6. März]] [[1917]] beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.<ref>Aus: Antoine Vitkine: ''Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches'', [[2015]], S. 4 – 7</ref> So war er auch der einzige Offizier jüdischer Religion in seinem Regiment. Trotzdem erhielt er schließlich am [[29. März]] [[1917]] doch noch das [[Eisernes Kreuz II. Klasse|Eiserne Kreuz II. Klasse]] verliehen.
 
Mit Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] kehrte Robert Löwensohn, der sich auf einem Sprachaufenthalt in London befand, mit dem Schiff nach Hamburg zurück, um sich am [[6. August]] bei der [[Trainkaserne|3. Bayerischen Train-Abteilung]] in Fürth zu melden. Am [[15. Oktober]] versetzte man ihn zur 317. Etappen-Munitions-Kolonne, mit der er bis zum Februar [[1916]] in Frankreich, Russland und Serbien an den Einsätzen teilnahm.<ref name="B">Aus: Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]] - [[1918]]; Volume: 1198. Kriegsrangliste: 11. Infanterie-Regiment </ref> Nach mehreren weiteren Versetzungen, unter anderem zum Ersatz-Bataillon des [[21. Infanterieregiment „Großherzog Friedrich Franz IV. von Mecklenburg-Schwerin“|21. bayerischen Infanterieregiments]] in Fürth, war er ab dem [[7. Januar]] [[1917]] beim  11. bayerischen Infanterie-Regiment in Regensburg, das bis zum  Waffenstillstand von Compiègne [[1918]] in Französisch-Flandern kämpfte. <ref name="B" /> Am [[6. März]] [[1917]] beförderte man Robert Löwensohn zum Leutnant. Zuvor hatte man ihn vor die Wahl zwischen dem Eisernen Kreuz und einem Offiziersgrad gestellt; beides, gab man ihm jedoch zu verstehen, wäre für einen Juden zu viel.<ref>Aus: Antoine Vitkine: ''Hitlers “Mein Kampf”: Geschichte eines Buches'', [[2015]], S. 4 – 7</ref> So war er auch der einzige Offizier jüdischer Religion in seinem Regiment. Trotzdem erhielt er schließlich am [[29. März]] [[1917]] doch noch das [[Eisernes Kreuz II. Klasse|Eiserne Kreuz II. Klasse]] verliehen.
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Nach der Demobilisierung des deutschen Heeres [[1918]] bildeten sich überall rechtsgerichtete Freikorps. Robert Löwensohn, er war Teil eines bayerischen Freikorps, war 1919 an der Niederschlagung der [[Räterepublik Fürth|Münchner Räterepublik]] beteiligt. Diesem Umstand hatte er zu verdanken, dass er Anfang [[1942]], als er im französischen KZ Royallieu interniert war, wieder freigelassen wurde.<ref name="A" /> [[1919]] übernahm er zusammen mit seinem Bruder [[Gustav Löwensohn|Gustav]] und einem weiteren Teilhaber, [[Ernst Rosenfelder]], die Leitung der ''[[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographischen Kunstanstalt G. Löwensohn]]'', die sein Großvater [[Gerson Löwensohn]] [[1844]] gegründet hatte.
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Nach der Demobilisierung des deutschen Heeres [[1918]] bildeten sich mehrere rechtsgerichtete Freikorps. Robert Löwensohn, er war Teil eines bayerischen Freikorps, war 1919 an der Niederschlagung der [[Räterepublik Fürth|Münchner Räterepublik]] beteiligt. Diesem Umstand hatte er zu verdanken, dass er Anfang [[1942]], als er im französischen KZ Royallieu interniert war, wieder freigelassen wurde.<ref name="A" /> [[1919]] übernahm er zusammen mit seinem Bruder [[Gustav Löwensohn|Gustav]] und einem weiteren Teilhaber, [[Ernst Rosenfelder]], die Leitung der ''[[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographischen Kunstanstalt G. Löwensohn]]'', die sein Großvater [[Gerson Löwensohn]] [[1844]] gegründet hatte.
    
[[Bild:Königswarterstraße56.jpg|mini|right|Von [[1924]] bis [[1928]] lebte Robert Löwensohn mit seiner Familie im 2. Stock in der [[Königswarterstraße 56]]]]
 
[[Bild:Königswarterstraße56.jpg|mini|right|Von [[1924]] bis [[1928]] lebte Robert Löwensohn mit seiner Familie im 2. Stock in der [[Königswarterstraße 56]]]]
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Nach der Machtergreifung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] Ende [[1937]] an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden. Robert Löwensohn, der bereits seit [[1935]] geschäflich für die Bilderbücherfabrik zur Hälfte in Paris lebte, entschloss sich [[1938]] mit seiner Familie ganz nach Frankreich zu ziehen, um den Repressalien des NS-Regimes zu entkommen. Am [[6. August]] verließ er die vorübergehende Wohnung im 1. Stock in der Kaulbachstraße 15 in [[Nürnberg]], um endgültig nach Frankreich zu emigrieren, wo die Familie in der 31 Avenue Daumesnil in der Gemeinde Saint-Mandé im Banlieue von Paris lebte.
 
Nach der Machtergreifung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] [[1933]] musste die [[Bilderbücherfabrik Löwensohn]] Ende [[1937]] an die Kunstanstalten May in Dresden verkauft werden. Robert Löwensohn, der bereits seit [[1935]] geschäflich für die Bilderbücherfabrik zur Hälfte in Paris lebte, entschloss sich [[1938]] mit seiner Familie ganz nach Frankreich zu ziehen, um den Repressalien des NS-Regimes zu entkommen. Am [[6. August]] verließ er die vorübergehende Wohnung im 1. Stock in der Kaulbachstraße 15 in [[Nürnberg]], um endgültig nach Frankreich zu emigrieren, wo die Familie in der 31 Avenue Daumesnil in der Gemeinde Saint-Mandé im Banlieue von Paris lebte.
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Nach seiner ersten Verhaftung Anfang [[1942]] mit dem anschließenden Aufenthalt im französischen KZ Royallieu und der folgenden Entlassung wurde Robert Löwensohn zusammen mit seiner Frau Ella in Lyon am [[26. August]] [[1942]] erneut verhaftet und in das berüchtigte Sammellager Drancy nordöstlich von Paris gebracht.  Von dort aus wurden sie am [[18.  September]] [[1942]] mit dem Transport 34 unter der Nummer 159 ins Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo seine Frau Ella vermutlich kurze Zeit später durch Gas ermordet wurde. <ref name="C">Aus: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar]</ref>Am [[1. April]] [[1944]] lieferte man Robert Löwensohn unter der Gefangenennummer 177976 in das Arbeits- und Stammlager KZ Auschwitz I ein. <ref>Aus: ''Robert Löwensohn''. In: ''Häftlingspersonalbögen des Stammlagers KZ Auschwitz I'' - [https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=4889503 online abrufbar] </ref>Als im Januar [[1945]] die Rote Armee näher rückte, wurde auch Robert Löwensohn mit etwa 60.000 weiteren Häftlingen evakuiert. Er soll auf den Todesmärschen Richtung Westen an Erschöpfung gestorben sein.<ref name="C" />
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Nach seiner ersten Verhaftung Anfang [[1942]] mit dem anschließenden Aufenthalt im französischen KZ Royallieu und der folgenden Entlassung wurde Robert Löwensohn zusammen mit seiner Frau Ella in Lyon am [[26. August]] [[1942]] erneut verhaftet und in das berüchtigte Sammellager Drancy nordöstlich von Paris gebracht.  Von dort aus wurden sie am [[18.  September]] [[1942]] mit dem Transport 34 unter der Nummer 159 ins Vernichtungslager KZ Auschwitz II-Birkenau deportiert, wo seine Frau Ella vermutlich kurze Zeit später ermordet wurde. <ref name="C">Aus: [[Gisela Naomi Blume]]: ''Memorbuch der [[Fürther Opfer der Shoah]]'' - [http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah online abrufbar]</ref>Am [[1. April]] [[1944]] lieferte man Robert Löwensohn unter der Gefangenennummer 177976 in das Arbeits- und Stammlager KZ Auschwitz I ein. <ref>Aus: ''Robert Löwensohn''. In: ''Häftlingspersonalbögen des Stammlagers KZ Auschwitz I'' - [https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=4889503 online abrufbar] </ref>Als im Januar [[1945]] die Rote Armee näher rückte, wurde auch Robert Löwensohn mit etwa 60.000 weiteren Häftlingen evakuiert. Er soll auf den Todesmärschen Richtung Westen an Erschöpfung gestorben sein.<ref name="C" />
    
== Sonstiges ==
 
== Sonstiges ==
117.698

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