Seite:Pennalen Jg 31 Nr 1 1984.pdf/5

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


gerer Schausteller,

Das ständige Herumziehen bringt

Diese Betriebe sind zu 95 $

der über einen Ver­

natürlich starke Belastungen für

im Schaustellerverband ( Süd­

wandten zu die­

die Familie mit eich. Insbeson­

deutscher Verein reisender

sem Beruf gekom­

dere gilt das für die Kinder.

Schausteller und Handelsleute)

Früher gingen die meisten von

organisiert. Josef Kreis, der

ihnen während der Reise in eine

Vorsitzende der Sektion Fürth,

men war, merkte Glühbirnen. Alles

hierzu an, als

teure Zutaten für die

Schausteller sei man

Klein- und Mittelbetrie­

eben ein freier Mensch

be. Und er ist nicht der ei

und komme viel herum. Da­

einzige, der diese Klagen äu­

Schule des Ortes, in dem sie ge­

vertritt die Interessen der

rade waren. Heute ist das die

Schausteller auf der Fürther

Ausnahme. Die Anforderungen der

für nehme er die unregelmäßige

ßerte. Auch Josef Kreis, Vor­

Arbeitszeit und die schwankenden

stand der Sektion Fürth des Süd­

Einkünfte gern in Kauf. -

deutschen Schaustellerverbandes,

keit mehr eine Notlösung dar.

Betrieben fest. Seiner Meinung

Ein .Jchiffschaukelbesitzer er­

nach leiden die Großen aber eben­

klärte zum Beispiel, er sei 1950

so stark unter der Sezession,

aus der Gefangenschaft heimgekom­

was er auf deren hohe Investi­

men und hätte aufgrund der da­

tionen zurückfuhrt. Außerdem

mals (ebenfalls) sehr hohen Ar­

stellte _er fest, daß der Besuch

beitslosigkeit keine Beschäfti­

ebernoch zugenommen habe, aber

gung gefunden. Also entschloß er

das Geld sitze nicht mehr so locker.

sich Schausteller zu werden.

Vereinzelte Schausteller hiel­

konpte von seiner Kriegsversehr­

Ein weiteres Opfer des Krieges

ten jedoch die Fahne des frei­

tenrente nicht leben und begann

en Unternehmertums, zu dem sich

deshalb auf Märkten und Kirch­

die Kirchweihbetriebe zählen

weihen zu verkaufen. Doch die

(sie werden auch rechtlich und

meisten Betriebe sind seit Ge­

sozial wie freie Unternehmer be­

nerationen in der Hand einer

handelt), hoch und erklärten die

weihausschuß, der für die orga­ nisatorischen Fragen der Kirch­

Für andere stellte diese Tätig­

stellte einen Trend zu größeren

weih zuständig ist. Dort führt Oberbürgermeister Uwe Lichten­ berg den Vor­ sitz. Außer­ dem sind dort die Stadtrats­ fraktionen, Schule seien inzwischen derart

der Gaststättenverband und zahl­

gestiegen, daß dies kaum länger

reiche Behörden vertreten. Auf

möglich sei. Deshalb schickt je­

diese guten Verbindungen führt

der, der er es sich leisten kann,

es Josef Kreis zurück, daß die

seine Kinder auf ein Internat.

Zusammenarbeit mit den Ämtern

Schließlich will man ihnen eine

und der Stadt sehr lobenswert

anständige Ausbildung ermögli­

sei.

chen. Das kön­ ne zum einen für die Wei­

Familie.

Kokuijenz der Großen sei eigend-

te rf Uhr ung

lich kein Problem. Auch als

des eigenen

kleiner Betrieb könne man sich gegen die Großkonkuijenz gut be­ haupten, solange man Qualität biete. Das scheint aber auf den Lebensmittelsektor beschränkt zu sein. Trotz der vielfältigen Proble­ me übernehmen die Kinder meist o den Betrieb der Eltern. Ein jün­

MUSIK STUDIO Rainer Präuer Gitarre E-Baß Saxophon Schirmstr. 5

Ruf (09 11)77 09 11

Kirchweih gegenüber der Stadt. So sitzt Josef Kreis im Kirch­

Betribes vorteilhaft sein, ob­ wohl

es zumeist nicht unbedingt

nötig ist, zum anderen sei es einfach sinnfoll, eine Berufs­ alternative zu haben, da der Konkurenzdruck immer mehr zu­ nehme, weil die Kinder mit auf die Reise gehen und eigene Be­ triebe aufmachen.

s_____________________