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Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardwalmdach, Stuckdekor und Zwerchhaus, an der Südseite mit Freitreppe und konvexem, viersäuligem Balkon, barockisierend, von [[Ludwig Ruff]], [[1912]]/13; Einfriedung, Torpfeiler und Holzlattenzaun, gleichzeitig.
 
Zweigeschossiger Putzbau mit Mansardwalmdach, Stuckdekor und Zwerchhaus, an der Südseite mit Freitreppe und konvexem, viersäuligem Balkon, barockisierend, von [[Ludwig Ruff]], [[1912]]/13; Einfriedung, Torpfeiler und Holzlattenzaun, gleichzeitig.
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Bis 1965 Hardenbergstraße 22.
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Das Anwesen hatte anfänglich die Adresse Dambach Nr. 153, dann folgte bis 1965 Hardenbergstraße 22.
 
   
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''Die Villa wurde für den [[Bronzefarbenfabrikant|Bronzefarben]]- und [[Blattmetallschlägerei|Blattmetall]]fabrikanten [[Sally Löwengart]] gebaut. Mit dem überhohen Mansarddach, dem großen Zwerchhaus an der nördlichen Seite, den feinsprossigen Fenstern und den Fensterläden gehört diese Villa zum Heimatstil. Auf der Südseite führt eine geschwungene Säulenveranda in den Garten über. Mitentworfen hat der Architekt auch die schöne Mauer mit den ovalen Gucklöchern, den Sandsteinpfosten und dem Holztor.''<ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 410/411</ref><ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=181}}</ref>
 
''Die Villa wurde für den [[Bronzefarbenfabrikant|Bronzefarben]]- und [[Blattmetallschlägerei|Blattmetall]]fabrikanten [[Sally Löwengart]] gebaut. Mit dem überhohen Mansarddach, dem großen Zwerchhaus an der nördlichen Seite, den feinsprossigen Fenstern und den Fensterläden gehört diese Villa zum Heimatstil. Auf der Südseite führt eine geschwungene Säulenveranda in den Garten über. Mitentworfen hat der Architekt auch die schöne Mauer mit den ovalen Gucklöchern, den Sandsteinpfosten und dem Holztor.''<ref>nach Heinrich Habel: Denkmäler in Bayern – Stadt Fürth, S. 410/411</ref><ref>{{BuchQuelle|Durch Fürth geführt - Band 2 (Buch)|Seite=181}}</ref>
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Die Villa diente im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als Außenstelle für das Lazarett in der Turnhalle des [[TV Fürth 1860]]. Besitzer Sally Löwengart hatte mit Kriegsbeginn, der mit seiner Familie im 1. Stock der [[Königswarterstraße]] 46 wohnte, seine als Sommerhaus genutzte Villa zur Verfügung gestellt, um es zur Versorgung von Verwundeten zu nutzen. Mit modernen Sanitäranlagen und einer großen Sonnenterrasse ausgestattet, war es vor allem bei den verwundeten Offizieren sehr beliebt.<ref>Fiorda 14–18 – Jüdisches Leben während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s 1914–1918, Rubrik Stadtrundgang: Jüdisches Krankenhaus – Jüdisches Lazarett? - [https://fiorda14-18.com/schulhaus-rosenstrasse-fuerther-lazarette-ii/ online]</ref>
 
Die Villa diente im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als Außenstelle für das Lazarett in der Turnhalle des [[TV Fürth 1860]]. Besitzer Sally Löwengart hatte mit Kriegsbeginn, der mit seiner Familie im 1. Stock der [[Königswarterstraße]] 46 wohnte, seine als Sommerhaus genutzte Villa zur Verfügung gestellt, um es zur Versorgung von Verwundeten zu nutzen. Mit modernen Sanitäranlagen und einer großen Sonnenterrasse ausgestattet, war es vor allem bei den verwundeten Offizieren sehr beliebt.<ref>Fiorda 14–18 – Jüdisches Leben während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s 1914–1918, Rubrik Stadtrundgang: Jüdisches Krankenhaus – Jüdisches Lazarett? - [https://fiorda14-18.com/schulhaus-rosenstrasse-fuerther-lazarette-ii/ online]</ref>
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Die Witwe von Sally Löwengart, Anna Löwengart, verkaufte die Villa am 22. März 1943 für 50.400 RM an den bisherigen Mieter Ingenieur Friedrich Kammerer. Der Kaufpreis ging auf ein Gestapo-Sonderkonto bei der Sparkasse Nürnberg.<ref>Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, Neustadt/Aisch 2019, S. 685</ref></br>
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Die Witwe von Sally Löwengart, Anna Löwengart, verkaufte die Villa am 22. März 1943 für 50.400 RM an den bisherigen Mieter Ingenieur Friedrich Kammerer. Der Kaufpreis ging auf ein Gestapo-Sonderkonto bei der Sparkasse Nürnberg.<ref>Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, Neustadt/Aisch 2019, S. 685</ref> Bis zu ihrer Auswanderung nach Israel im Jahr 1934 war das Haus zu einer Art Sammelpunkt der Zionistischen Jugend und der [https://www-jewishagency-org.translate.goog/shlichim/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc "Shlichim"] geworden.<ref>Stefan Löwengart: "The Family Bing - From the Song of Songs to the Diesel Engine", 1980, Seite 27</ref>
Bis zu ihrer Auswanderung nach Israel im Jahr 1934 war das Haus zu einer Art Sammelpunkt der Zionistischen Jugend und der [https://www-jewishagency-org.translate.goog/shlichim/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc "Shlichim"] geworden.<ref>Stefan Löwengart: "The Family Bing - From the Song of Songs to the Diesel Engine", 1980, Seite 27</ref>
      
Im Jahre 2011 wurde das Haus vom Nürnberger Architekten Dr. Sven Thole denkmalgerecht saniert.
 
Im Jahre 2011 wurde das Haus vom Nürnberger Architekten Dr. Sven Thole denkmalgerecht saniert.
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