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==Ungeklärte Fälle==
 
==Ungeklärte Fälle==
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=== Ölbild "Die kleine Dame" alias Thea Irene Nathan ===
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[[Datei:7 PM Pressefoto 6 Porträt Thea Irene Nathan.jpg|miniatur|rechts|"Die kleine Dame" - auch bekannt als Thea Irene Nathan, ca. 1907]]
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Gesucht wird das Ölbild der Thea Irene Nathan, das vermutlich um [[1907]] von dem Münchner Maler [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Kaulbach Hermann Kaulbach] angefertigt wurde. Es existiert heute nur eine Skizze des Originalbildes im [[Jüdisches Museum Franken|Jüdischen Museum Franken]] in Fürth. Das Bild wurde von dem Bankiersehepaar Rosy und Max Nathan in Auftrag gegeben. Hierzu kaufte man extra aus Paris die Kleidung, in der das in der Familie lang ersehnte und gewünschte Kind gemalt wurde. Die Familie musste aufgrund des [[Nationalsozialismus]] fliehen, konnte aber noch [[1939]] über England nach Amerika ausreisen. Das Bild befand sich im Gepäck der Schwiegereltern [[1939]], Emmy und Josef Midas. Während der Ausreise wurde das Gepäck von der Gestapo am Hamburger Hafen beschlagnahmt. Der anfängliche Verdacht, dass das Gepäck bei einem Bombenangriff in Bremerhaven zerstört wurde, bestätigte sich nicht. Vielmehr wurde das Gepäck durch das NS-Regime im April [[1941]] meistbietend versteigert. Das gesuchte Bild taucht in den Inventar- und Verkaufslisten allerdings nicht auf. Die einzige und erste bzw. letzte tatsächliche Spur findet sich erst wieder im September [[1976]], also 35 Jahre nach dem Verschwinden des Bildes. In einem Münchner Auktionshaus wird das Bild offensichtlich verkauft - Mindestangebot 3.000 DM. Seitdem ist das Bild nicht mehr gesehen worden. Das Auktionshaus verweigert die Zusammenarbeit und gibt über den Käufer bzw. Verkäufer keine Informationen. Im Januar [[2019]] ging das Jüdische Museum Franken an die Öffentlichkeit, um erneut auf den Verbleib des Bildes hinzuweisen - bzw. bittet um Mithilfe, ob jemand weiß, wo sich dieses Bild befindet.
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* [[Fürther Nachrichten]]: ''Kleine Dame gesucht - Nazis beschlagnahmten Portrait - Jüdisches Museum hofft auf Hilfe''. Dienstag, 22. Januar 2019 (Druckausgabe)
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* [[Jüdisches Museum Franken]] in Fürth: ''Wo steckt "Die kleine Dame"?'' - [https://www.juedisches-museum.org/wo-steckt-die-kleine-dame/ Homepage]
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* BR 24 - ''Das Jüdische Museum Franken sucht "Die kleine Dame"'' - [https://www.br.de/nachrichten/bayern/das-juedische-museum-fuerth-sucht-die-kleine-dame,RFJbqjG Homepage]
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=== Schnecke von Gudrun Kunstmann ===
 
=== Schnecke von Gudrun Kunstmann ===
 
[[Datei:Dr.-Beeg-Straße Schnecke.jpg|miniatur|rechts|Kunstfigur: Schnecke von Gudrun Kunstmann]]
 
[[Datei:Dr.-Beeg-Straße Schnecke.jpg|miniatur|rechts|Kunstfigur: Schnecke von Gudrun Kunstmann]]
Erneut suchen wir eine Kunstfigur, die 1961 im Auftrag des Bauvereins von der bekannten Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann in Naturstein geschaffen wurde. Standorte waren jeweils die Herrenstraße bzw. die Dr. Beeg Straße. Letzte Gerüchten besagen, dass die Figur in 1990er Jahren "verschwunden" ist, da diese wohl nicht so ansehnlich war und einer Restaurierung bedurfte. Es ist zu befürchten, dass die Figur dabei entsorgt wurde. Genaueres ist jedoch nicht bekannt, auch der letzte Standort nicht. Wer weiß mehr über die "Schnecke" von Fürth? --[[Benutzer:Kasa Fue|Kasa Fue]] ([[Benutzer Diskussion:Kasa Fue|Diskussion]]) 01:22, 29. Sep. 2016 (CEST)
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Erneut suchen wir eine Kunstfigur, die 1961 im Auftrag des Bauvereins von der bekannten Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann in Naturstein geschaffen wurde. Standorte waren jeweils die Herrnstraße bzw. die Dr. Beeg Straße. Letzte Gerüchten besagen, dass die Figur in 1990er Jahren "verschwunden" ist, da diese wohl nicht so ansehnlich war und einer Restaurierung bedurfte. Es ist zu befürchten, dass die Figur dabei entsorgt wurde. Genaueres ist jedoch nicht bekannt, auch der letzte Standort nicht. Wer weiß mehr über die "Schnecke" von Fürth? --[[Benutzer:Kasa Fue|Kasa Fue]] ([[Benutzer Diskussion:Kasa Fue|Diskussion]]) 01:22, 29. Sep. 2016 (CEST)
 
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=== Zierelemente des [[Geismann-Bräustübl]]s ===
 
=== Zierelemente des [[Geismann-Bräustübl]]s ===
[[Datei:Bräustübl.jpg|thumb|right|Fassade des Bräustübls zur Bäumenstraße.]]
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[[Datei:Bräustübl.jpg|mini|right|Fassade des Bräustübls zur Bäumenstraße.]]
 
Als [[1982]] das Hauptgebäude der [[Brauerei Geismann]] an der [[Bäumenstraße]] (Hs-Nr. 16-20) abgebrochen wurde um dem Bau des [[City-Center]]s Platz zu machen, war es Auflage des Denkmalschutzes, die reichen Zierelemente der Fassade einzulagern. Ursprünglich wurde in der Zeitung die Integration in den Neubau in Aussicht gestellt, Fotos zeugen von der Bergung. Das Marmortreppenhaus wurde von der Baustelle gestohlen, später verkaufte die Stadt einzelne Bestandteile wie Türen und Kachelöfen des Areals per Zeitungsanzeige. Während drei Fensterbögen als Spolien am City-Center angebracht wurden und die privaten Käufer einzelner Ziergitter bekannt sind, ist der größte Teil der [[Geismann-Bräustübl|Bräustübl]]-Baukunst heute verschollen: Die Salamander-Maueranker, die Hoftore, Haustüren mit Engelsköpfen, Sinnsprüchen und Vergitterungen, der Sandsteinerker mit Wasserspeiern, das Brauer-Hauszeichen von [[1723]] auf der Hofseite und vieles mehr. Auf Nachfrage teilte das Baureferat [[2014]] mit, vom Verbleib keine Kenntnis zu haben.
 
Als [[1982]] das Hauptgebäude der [[Brauerei Geismann]] an der [[Bäumenstraße]] (Hs-Nr. 16-20) abgebrochen wurde um dem Bau des [[City-Center]]s Platz zu machen, war es Auflage des Denkmalschutzes, die reichen Zierelemente der Fassade einzulagern. Ursprünglich wurde in der Zeitung die Integration in den Neubau in Aussicht gestellt, Fotos zeugen von der Bergung. Das Marmortreppenhaus wurde von der Baustelle gestohlen, später verkaufte die Stadt einzelne Bestandteile wie Türen und Kachelöfen des Areals per Zeitungsanzeige. Während drei Fensterbögen als Spolien am City-Center angebracht wurden und die privaten Käufer einzelner Ziergitter bekannt sind, ist der größte Teil der [[Geismann-Bräustübl|Bräustübl]]-Baukunst heute verschollen: Die Salamander-Maueranker, die Hoftore, Haustüren mit Engelsköpfen, Sinnsprüchen und Vergitterungen, der Sandsteinerker mit Wasserspeiern, das Brauer-Hauszeichen von [[1723]] auf der Hofseite und vieles mehr. Auf Nachfrage teilte das Baureferat [[2014]] mit, vom Verbleib keine Kenntnis zu haben.
 
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=== Drahtplastiken Herrnstr. 50 und Simonstr. 54 ===
 
=== Drahtplastiken Herrnstr. 50 und Simonstr. 54 ===
[[Datei:Herrnstr. 50 Drahtplastik.JPG|thumb|left|Frau mit Kind und Schriftzug Volkswohl", Herrnstr. 50]]
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[[Datei:Herrnstr. 50 Drahtplastik.JPG|mini|left|Frau mit Kind und Schriftzug Volkswohl", Herrnstr. 50]]
[[Datei:Simonstr. 54 Drahtplastik.JPG|thumb|right|Ballspielende Mädchen, Simonstr. 54]]
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[[Datei:Simonstr. 54 Drahtplastik.JPG|mini|right|Ballspielende Mädchen, Simonstr. 54]]
 
Ein besonders kurioser Fall: bei der Sanierung von fünf Mietshäusern der [[Bau- und Siedlungsgenossenschaft Volkswohl eG|Baugenossenschaft Volkswohl]] in der [[Herrnstraße]] in den Jahren 2009/2010 wurden auch die [[Nachkriegskunst#Galerie Drahtplastiken|Drahtgitterkunstwerke]] an den Hausfassaden mustergültig instandgesetzt - aber zwei fehlen heute. Herrnstr. 50  sowie Simonstr. 54  wurden zwar demontiert aber nicht wieder angebracht. Diese beiden Gebäude sind vermutlich als erste saniert worden, Gerüchten zufolge war eine Restaurierung der Plastiken nicht beabsichtigt und so wurden sie entsorgt. Erst nach Protesten verschiedener Personen und [[Arbeitskreis Kunst im öffentlichen Raum|Kreise]] wurde das Ordnungsamt auf die Sache aufmerksam und hat den Erhalt der Kunstwerke angeordnet - allerdings kam der Ruf für die beiden genannten Objekte zu spät - oder doch nicht?
 
Ein besonders kurioser Fall: bei der Sanierung von fünf Mietshäusern der [[Bau- und Siedlungsgenossenschaft Volkswohl eG|Baugenossenschaft Volkswohl]] in der [[Herrnstraße]] in den Jahren 2009/2010 wurden auch die [[Nachkriegskunst#Galerie Drahtplastiken|Drahtgitterkunstwerke]] an den Hausfassaden mustergültig instandgesetzt - aber zwei fehlen heute. Herrnstr. 50  sowie Simonstr. 54  wurden zwar demontiert aber nicht wieder angebracht. Diese beiden Gebäude sind vermutlich als erste saniert worden, Gerüchten zufolge war eine Restaurierung der Plastiken nicht beabsichtigt und so wurden sie entsorgt. Erst nach Protesten verschiedener Personen und [[Arbeitskreis Kunst im öffentlichen Raum|Kreise]] wurde das Ordnungsamt auf die Sache aufmerksam und hat den Erhalt der Kunstwerke angeordnet - allerdings kam der Ruf für die beiden genannten Objekte zu spät - oder doch nicht?
 
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=== Eule über östlichem Dachfenster des Berolzheimerianums ===
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[[Datei:Bildermappe 1909 (49).jpg|mini]]
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Der lesende Junge über dem Nordgiebel kam 1950 in den Stadtpark, aber wohin ist die Eule gekommen? Oder wurde sie im Krieg zerstört? --[[Benutzer:Alexander Mayer|Alexander Mayer]] ([[Benutzer Diskussion:Alexander Mayer|Diskussion]]) 22:16, 6. Mär. 2024 (CET)
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==Geklärte Fälle==
 
==Geklärte Fälle==
    
===Wittelsbacherbank===
 
===Wittelsbacherbank===
[[Datei:Bildermappe 1909 (19).jpg|thumb|right|Die Wittelsbacherbank nach ihrer Fertigstellung, um 1908]]
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[[Datei:Bildermappe 1909 (19).jpg|mini|right|Die Wittelsbacherbank nach ihrer Fertigstellung, um 1908]]
 
Ein etwas anderer Fall: dass die Bank nicht mehr existiert ist klar, jedoch gibt es Unstimmigkeiten zum Zeitpunkt ihres Verschwindens: bisher war Konsens, dass im Zweiten Weltkrieg, als in der [[Willy-Brandt-Anlage|Grünanlage]] an der Hornschuchpromenade Ecke Luisenstraße ein Löschwasserteich angelegt wurde, die Bank gleich mit entsorgt wurde (lt. Schwammberger A-Z S. 155). Mittlerweile hat sich jedoch ein Zeitzeuge gemeldet welcher sich nach dem Krieg beim Spielen auf der Bank den Arm gebrochen hat. Auf unserer Luftbildkarte von 1945 ist nicht viel zu erkennen, es sieht aber so aus als wenn der Teich vor der Bank endet. 1949/50 soll die Anlage vereinfacht in ihrer heutigen Form instandgesetzt worden sein, vermutlich ist im Zuge der damaligen Modernisierungswelle da auch die Bank abgebrochen worden. Sicherlich war sie zu diesem Zeitpunkt schon beschädigt und ihrer Büste und Reliefs beraubt. Wer kann helfen diesen Fall aufzuklären? --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:05, 29. Sep. 2016 (CEST)
 
Ein etwas anderer Fall: dass die Bank nicht mehr existiert ist klar, jedoch gibt es Unstimmigkeiten zum Zeitpunkt ihres Verschwindens: bisher war Konsens, dass im Zweiten Weltkrieg, als in der [[Willy-Brandt-Anlage|Grünanlage]] an der Hornschuchpromenade Ecke Luisenstraße ein Löschwasserteich angelegt wurde, die Bank gleich mit entsorgt wurde (lt. Schwammberger A-Z S. 155). Mittlerweile hat sich jedoch ein Zeitzeuge gemeldet welcher sich nach dem Krieg beim Spielen auf der Bank den Arm gebrochen hat. Auf unserer Luftbildkarte von 1945 ist nicht viel zu erkennen, es sieht aber so aus als wenn der Teich vor der Bank endet. 1949/50 soll die Anlage vereinfacht in ihrer heutigen Form instandgesetzt worden sein, vermutlich ist im Zuge der damaligen Modernisierungswelle da auch die Bank abgebrochen worden. Sicherlich war sie zu diesem Zeitpunkt schon beschädigt und ihrer Büste und Reliefs beraubt. Wer kann helfen diesen Fall aufzuklären? --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:05, 29. Sep. 2016 (CEST)
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::damit ist zumindest hinreichend bewiesen, dass die Bank bis nach dem Zweiten Weltkrieg existiert hat, lediglich das genaue Abbruchdatum steht noch aus. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:52, 5. Aug. 2017 (CEST)
 
::damit ist zumindest hinreichend bewiesen, dass die Bank bis nach dem Zweiten Weltkrieg existiert hat, lediglich das genaue Abbruchdatum steht noch aus. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:52, 5. Aug. 2017 (CEST)
 
====Figur Geklärt!====
 
====Figur Geklärt!====
Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur und der beiden Reliefs. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Wikipedia:Metallspende des deutschen Volkes|Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Luitpold-Büste und die zwei seitlichen Reliefs werden dort unter Pos. 3 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Büste samt Reliefs wurde zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für die Luitpold-Büste und die beiden Reliefs kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:52, 5. Aug. 2017 (CEST)
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Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur und der beiden Reliefs. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Luitpold-Büste und die zwei seitlichen Reliefs werden dort unter Pos. 3 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Büste samt Reliefs wurde zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für die Luitpold-Büste und die beiden Reliefs kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:52, 5. Aug. 2017 (CEST)
 
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====Geklärt!====
 
====Geklärt!====
Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Wikipedia:Metallspende des deutschen Volkes|Metallspende des deutschen Volkes]]". Das Mähnenschaf wird dort unter Pos. 7 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und das Mähnenschaf wurde zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für das Mähnenschaf kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:30, 5. Aug. 2017 (CEST)
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Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Das Mähnenschaf wird dort unter Pos. 7 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und das Mähnenschaf wurde zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für das Mähnenschaf kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:30, 5. Aug. 2017 (CEST)
    
=== Turm des ehem. Stadtkrankenhaus ===
 
=== Turm des ehem. Stadtkrankenhaus ===
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Rechts und links neben dem Haupteingang des [[Klinikum Fürth]]s befanden sich zwei Bronzeplastiken von dem Bildhauer K. Bössenecker. Sie symbolisierten die Hoffnung und die Erfüllung. Die Sockel sind noch erhalten und können heute noch an der Fassade bestaunt werden, allerdings fehlt von den Bronzeplastiken jede Spur. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sie während des [[2. Weltkrieg]]es eingeschmolzen wurden, die Aktenlage gibt hierfür aber nichts her. Sie bleiben somit verschwunden, lediglich auf alten Bildern kann man sie noch sehen.<br clear="all" />
 
Rechts und links neben dem Haupteingang des [[Klinikum Fürth]]s befanden sich zwei Bronzeplastiken von dem Bildhauer K. Bössenecker. Sie symbolisierten die Hoffnung und die Erfüllung. Die Sockel sind noch erhalten und können heute noch an der Fassade bestaunt werden, allerdings fehlt von den Bronzeplastiken jede Spur. Es drängt sich der Verdacht auf, dass sie während des [[2. Weltkrieg]]es eingeschmolzen wurden, die Aktenlage gibt hierfür aber nichts her. Sie bleiben somit verschwunden, lediglich auf alten Bildern kann man sie noch sehen.<br clear="all" />
 
====Geklärt!====
 
====Geklärt!====
Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Wikipedia:Metallspende des deutschen Volkes|Metallspende des deutschen Volkes]]". Die zwei Figuren werden dort unter Pos. 12 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Figuren wurden zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für die beiden Figuren "Hoffnung" und "Erfüllung" kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:37, 5. Aug. 2017 (CEST)
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Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die zwei Figuren werden dort unter Pos. 12 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Figuren wurden zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für die beiden Figuren "Hoffnung" und "Erfüllung" kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:37, 5. Aug. 2017 (CEST)
    
=== Fenster Schlussstein Parkhotel ===
 
=== Fenster Schlussstein Parkhotel ===
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=== Hopfenpflückerinbrunnen ===
 
=== Hopfenpflückerinbrunnen ===
[[Datei:Bildermappe 1909 (22).jpg|thumb|left|Hopfenpflückerinbrunnen um 1908]]
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[[Datei:Bildermappe 1909 (22).jpg|mini|left|Hopfenpflückerinbrunnen um 1908]]
[[Datei:Hopfenpflückerinbrunnen 1952 A6306.jpg|thumb|right|Hopfenpflückerinbrunnen 1952]]
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[[Datei:Hopfenpflückerinbrunnen 1952 A6306.jpg|mini|right|Hopfenpflückerinbrunnen 1952]]
 
Ebenfalls verschwunden: der [[Hopfenpflückerinbrunnen]]. Standort ehemals auf einem kleinen Platz vor der abgeschrägten Gebäudeecke Gabelsbergerstraße / Königswarterstraße. Die krönende Figur ("Hopfenpflückerin") soll im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört worden sein, der Brunnen selbst jedoch nicht. Es gibt Fotos nach 1945 die einen intakten Brunnen ohne Figur zeigen. Die völlig zerstörten Gebäude im Umfeld wurden erst wesentlich später durch Neubauten ersetzt (BIG-Center bzw. Marktkauf), die ursprüngliche Abschrägung des Eckgebäudes wurde dabei nicht mehr realisiert wodurch der dreieckige Platz des Brunnens wegfiel. Zwischenzeitlich diente das Areal wohl als Parkplatz. Was aber ist mit dem Brunnen passiert? Wurde er abgerissen oder verkauft? Nichts genaues weiß man nicht.
 
Ebenfalls verschwunden: der [[Hopfenpflückerinbrunnen]]. Standort ehemals auf einem kleinen Platz vor der abgeschrägten Gebäudeecke Gabelsbergerstraße / Königswarterstraße. Die krönende Figur ("Hopfenpflückerin") soll im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört worden sein, der Brunnen selbst jedoch nicht. Es gibt Fotos nach 1945 die einen intakten Brunnen ohne Figur zeigen. Die völlig zerstörten Gebäude im Umfeld wurden erst wesentlich später durch Neubauten ersetzt (BIG-Center bzw. Marktkauf), die ursprüngliche Abschrägung des Eckgebäudes wurde dabei nicht mehr realisiert wodurch der dreieckige Platz des Brunnens wegfiel. Zwischenzeitlich diente das Areal wohl als Parkplatz. Was aber ist mit dem Brunnen passiert? Wurde er abgerissen oder verkauft? Nichts genaues weiß man nicht.
 
====Figur Geklärt!====
 
====Figur Geklärt!====
Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Wikipedia:Metallspende des deutschen Volkes|Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Hopfenpflückerin wird dort unter Pos. 6 geführt mit dem Vermerk "zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Im Dezember 1940 spricht sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Erhaltung der Figur aus, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 1942 wurde die Brunnenfigur zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für die Hopfenpflückerin kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:42, 5. Aug. 2017 (CEST)
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Der entscheidende Hinweis kam im August 2017 von Herrn Werner Gietl, welcher ehrenamtlich im Stadtarchiv tätig ist: die Akte AGr. 3/37 des Stadtarchivs gibt Aufschluss über den Verbleib der Figur. 1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Hopfenpflückerin wird dort unter Pos. 6 geführt mit dem Vermerk "zu befürworten". An einem Verbleib vor Ort war man also nicht interessiert. Im Dezember 1940 spricht sich das Landesamt für Denkmalschutz für eine Erhaltung der Figur aus, jedoch ohne Erfolg. Im Mai 1942 wurde die Brunnenfigur zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen - letzte Gewissheit darüber gibt es nicht. Im November 1944 erging vom Reichsinnenminister der Erlass die Abgabe von Denkmälern bis auf Weiteres auszusetzen - für die Hopfenpflückerin kam dieser Erlass zu spät. --[[Benutzer:Doc Bendit|Doc Bendit]] ([[Benutzer Diskussion:Doc Bendit|Diskussion]]) 09:42, 5. Aug. 2017 (CEST)
    
====Brunnen Geklärt!====
 
====Brunnen Geklärt!====
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