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Die '''Wasen- oder Fallmeisterei''' oder das '''Fallhaus''' war die Abdeckerei, also Arbeits- und Wohnstätte des '''Wasen- oder Fallmeisters''' oder Abdeckers, also der Person, die für die Verwertung und Beseitigung von Tierkadavern zuständig war.
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Die '''Wasen- oder Fallmeisterei''' oder das '''Fallhaus''' war die Abdeckerei, also Arbeits- und Wohnstätte des '''Wasen- oder Fallmeisters''' oder Abdeckers, also der Person, die für die Verwertung und Beseitigung von Tierkadavern zuständig war. Auch die Bezeichnung "Schinder" wurde verwendet.
    
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Nach Archiv-Recherche ergibt sich über die Fallmeisterei/Wasenmeisterei:
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Im 19. Jahrhundert gehörten 93 Ortschaften zum Fürther Bezirk, für den der Fallmeister zuständig war. Es ging um die Entfernung und Verwertung des gefallenen Tiere, d. h. der verendeten Tiere. Seine Gebühren für die Beseitigung richteten sich nach deren Größe. Für tote Hunde und Katzen, die auf den Straßen und Gassen gefunden wurden, musste nichts bezahlt werden.
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Der Fallmeister erhielt Lohn von der Gemeinde. In preußischer Zeit wurde 1798 vorgeschrieben, für die Fallmeisterei 800 Schritte vom Ort einen neuen Verscharrungsplatz anzulegen. Das geschah im folgenden Jahr auf einem Sandfeld, das die Gemeinde zur Verfügung stellte. Der Bau hatte die Nr. 33 der Schwabacher Landstraße (späteres Grundstück für die Brauerei Humbser – siehe alten Stadtplan). 1819 ist im Egerschen Adressbuch der Wasenmeister Beck unter Haus-Nr. 513a vermerkt; der nachfolgende Wasenmeister Schwarz unter Nr. 275 der Schwabacher Straße. Die Neunummerierung galt ab 1827.
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Nach vielen Beschwerden und Klagen verlegte die Stadt die Fallmeisterei weiter südlich zum Platz mit Plan-Nr. 1070. Nach der Witwe des verstorbenen Fallmeisters/Wasenmeisters Johann Georg Beck übernahm Andreas Schwarz den Betrieb 1841. Nach einem Protest der angrenzenden Gemeinde Höfen ordnete die Stadt an, den Verscharrungsplatz mit einer lebenden Hecke zu umgeben.
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Die im Kataster unter Schwabacher Landstraße 40, im Adressbuch unter Ludwigstraße 40 geführte Wasenmeisterei des Anton Schillinger erhielt 1890 die neue Adresse Ludwigstraße 100. Danach noch von der Witwe bewohnt. Das Gebäude wurde … abgerissen.
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Die Tierkörperbeseitigung bzw. –verwertung hatte die Firma Mattecka übernommen. Sie verlegte den Sitz in die Vacher Straße.
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Quellen:
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Chronik von Friedrich Marx, Fürth in Vergangenheit und Gegenwart, Fürth 1887; Adressbücher im Stadtarchiv Fürth.
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Recherche: Peter Frank.
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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