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[[Bild:Wittelsbacherbank.jpg|thumb|right|Wittelsbacherbank um 1908]]
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Die '''Wittelsbacherbank''' wurde [[1906]], aus Anlass der hundertjährigen Zugehörigkeit Fürths zum [[Königreich Bayern]], in der [[Hornschuchpromenade]] am östlichen Ende der sog. [[Willy-Brandt-Anlage|Anlage an der Ludwigsbahn bzw. der Hornschuchanlage]] aufgestellt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Bank, vermutlich  im Zuge der Neugestaltung der Anlage [[1949]] / [[1950]], abgerissen.<ref>Recherche Peter Frank (Fürth) und Zeitzeugenaussage Bernd-Uwe Schinzel, Fürth, 2016</ref>
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Die '''Wittelsbacherbank''' wurde [[1906]], aus Anlass der hundertjährigen Zugehörigkeit Fürths zum [[Königreich Bayern]], in der [[Hornschuchpromenade]] am östlichen Ende der sog. [[Willy-Brandt-Anlage|Anlage an der Ludwigsbahn bzw. der Hornschuchanlage]] errichtet und am [[26. Mai]] [[1906]] enthüllt. Gestiftet wurde sie von Kommerzienrat [[Theodor Löwensohn]], der unmittelbar an der Anlage im Anwesen [[Hornschuchpromenade 3; Hornschuchpromenade 4|Hornschuchpromenade 3 oder 4]] wohnte.<ref>Stadtarchiv Fürth, Zeitgeschichtliche Sammlung, Allgemeines, Denkmäler: Nordbayerische Zeitung, 27. Januar 1925: Denkmäler, Gedenksteine und Gedenktafeln in Fürth</ref> Das Denkmal wurde von dem Münchner Architekten Prof. [[Wikipedia:Hans Grässel|Hans Grässel]] entworfen, die Luitpold-Büste aus Bronze wie die 2 Reliefs der 4 bayerischen Könige aus dem Haus Wittelsbach stammten von Prof. [[Wikipedia:Wilhelm von Rümann|Wilhelm von Rümann]].<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 3/37, Denkmäler aus Nichteisenmetallen. Erfassung, Abbau, Einlagerung und Ablieferung, Meldebogen vom 6. August 1940</ref> Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Bank, vermutlich  im Zuge der Neugestaltung der Anlage [[1949]] / [[1950]], abgerissen.<ref>Recherche Peter Frank (Fürth) und Zeitzeugenaussage Bernd-Uwe Schinzel, Fürth, 2016</ref>
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==Verbleib von Büste und Reliefs==
 
==Verbleib von Büste und Reliefs==
1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Wikipedia:Metallspende des deutschen Volkes|Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Luitpold-Büste und die zwei seitlichen Reliefs werden dort unter Pos. 3 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Büste samt Reliefs wurde zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.
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1940 wurde vom Fürther Hochbauamt erstmals ein Verzeichnis über im Stadtgebiet befindliche Kunstobjekte aus "Nichteisenmetallen" angefertigt mit einer Stellungnahme des Oberbürgermeisters über Verbleib oder Zuführung zur "[[Metallspende des deutschen Volkes]]". Die Luitpold-Büste und die zwei seitlichen Reliefs werden dort unter Pos. 3 geführt mit dem Vermerk "abzulehnen". Ein Verbleib vor Ort war also gewünscht. Im Mai 1942 änderte sich diese Einstellung jedoch und die Büste samt Reliefs wurde zusammen mit einigen anderen Bronzeobjekten zur Demontage und Einlagerung im städtischen Bauhof freigegeben. Im März 1944 wurden die gesammelten Bronzen mit einem Gesamtgewicht von ca. zwei Tonnen dann vom Nürnberger Metallgroßhandel Hetzel & Co. abgeholt. Von Nürnberg aus wurden die Objekte zur Verschrottung in ein Kupferwerk in den deutschen Ostgebieten verbracht und dort höchstwahrscheinlich eingeschmolzen<ref>Stadtarchiv Fürth, Akte AGr. 3/37, Recherche Werner Gietl, Juli 2017</ref> - letzte Gewissheit über die vollzogene Einschmelzung gibt es jedoch nicht.
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==Der Bau eines Löschwasserteiches im [[2. Weltkrieg]]==
 
==Der Bau eines Löschwasserteiches im [[2. Weltkrieg]]==
 
In einer Eingabe vom 31. Mai [[1944]] stellten Hausbesitzer aus dem Gebiet [[Hornschuchpromenade]], Adolf-Hitler-Straße ([[Königswarterstraße]]), [[Luisenstraße]] und Hindenburgstraße ([[Rudolf-Breitscheid-Straße]]) den Antrag, in dieser Gegend wegen der dortigen wichtigen staatlichen Betriebe einen Feuerlöschteich zu errichten; ihr Argument war: ''Nun ist aber in der Anlage an der Hornschuchpromenade ein Springbrunnen & es wäre hier mit nur geringen Kosten seitens des Staates ein ca. 40 – 50 cbm Wasser fassender Löschteich zu erstellen, wenn im Brunnenbassin eine ca. 1 mtr. hohe Backsteinmauer aufgeführt würde.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 0/2498, Luftschutz. Löschwasserteich in der Anlage der Hornschuchpromenade nächst der Luisenstraße</ref>
 
In einer Eingabe vom 31. Mai [[1944]] stellten Hausbesitzer aus dem Gebiet [[Hornschuchpromenade]], Adolf-Hitler-Straße ([[Königswarterstraße]]), [[Luisenstraße]] und Hindenburgstraße ([[Rudolf-Breitscheid-Straße]]) den Antrag, in dieser Gegend wegen der dortigen wichtigen staatlichen Betriebe einen Feuerlöschteich zu errichten; ihr Argument war: ''Nun ist aber in der Anlage an der Hornschuchpromenade ein Springbrunnen & es wäre hier mit nur geringen Kosten seitens des Staates ein ca. 40 – 50 cbm Wasser fassender Löschteich zu erstellen, wenn im Brunnenbassin eine ca. 1 mtr. hohe Backsteinmauer aufgeführt würde.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 0/2498, Luftschutz. Löschwasserteich in der Anlage der Hornschuchpromenade nächst der Luisenstraße</ref>
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Aufgrund der Gutachten entschieden die zuständigen Stellen, anstelle des eigentlich als Nächstes zum Bau anstehenden Löschwasserteiches bei der [[Auferstehungskirche]] an der Ecke [[Nürnberger Straße]] – [[Nordstraße]], heute [[Otto-Seeling-Promenade]], baldmöglichst den Löschwasserteich in der Anlage an der [[Hornschuchpromenade]] mit einem Fassungsvermögen von 1200 m³ herzustellen.
 
Aufgrund der Gutachten entschieden die zuständigen Stellen, anstelle des eigentlich als Nächstes zum Bau anstehenden Löschwasserteiches bei der [[Auferstehungskirche]] an der Ecke [[Nürnberger Straße]] – [[Nordstraße]], heute [[Otto-Seeling-Promenade]], baldmöglichst den Löschwasserteich in der Anlage an der [[Hornschuchpromenade]] mit einem Fassungsvermögen von 1200 m³ herzustellen.
Den Auftrag für den Bau erhielt die Firma [[Schmauß und Amm]], [[Burgfarrnbach]], ihre durch die Fertigstellung des Löschwasserteichs an der [[Amalienstraße]] / [[Karlstraße]] freiwerdenden Arbeiter sowie Angehörige der Luftschutzpolizei wurden dafür eingesetzt. Mit den Erdarbeiten – also auch dem Abbruch der Brunnenanlage - wurde am 14. August [[1944]] begonnen, wobei nach den Lageplänen der Bereich des Denkmals wohl tatsächlich als Lagerplatz für den Erdaushub verwendet wurde; der Teich – er war entsprechend der Form der Anlage nicht ganz rechteckig - hatte eine Größe von rund 32 m x 15 bis 17 m und bei schrägen Wänden eine größte Tiefe von 3,50 m. Die Bauarbeiten wurden am 17. Oktober [[1944]] beendet und der Teich wurde am 19. und 21.10.1944 gefüllt; die Baukosten betrugen knapp 22.000 RM. Mit dem Vermerk des Tiefbauamts vom 30. April [[1945]] endet der Vorgang in der Akte: ''Undichtheiten wurden bis jetzt nicht festgestellt. Wegen der Einnahme der Stadt durch die [[US Army|Amerikaner]] ist eine weitere Beobachtung des Teiches nicht mehr notwendig.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 0/2498 </ref>
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Den Auftrag für den Bau erhielt die Firma [[Schmauß und Amm]], [[Burgfarrnbach]], ihre durch die Fertigstellung des Löschwasserteichs an der [[Amalienstraße]] / [[Karlstraße]] freiwerdenden Arbeiter sowie Angehörige der Luftschutzpolizei wurden dafür eingesetzt. Mit den Erdarbeiten – also auch dem Abbruch der Brunnenanlage - wurde am 14. August [[1944]] begonnen, wobei nach den Lageplänen der Bereich des Denkmals wohl tatsächlich als Lagerplatz für den Erdaushub verwendet wurde; der Teich – er war entsprechend der Form der Anlage nicht ganz rechteckig - hatte eine Größe von rund 32 m x 15 bis 17 m und bei schrägen Wänden eine größte Tiefe von 3,50 m. Die Bauarbeiten wurden am 17. Oktober [[1944]] beendet und der Teich wurde am 19. und 21. Oktober [[1944]] gefüllt; die Baukosten betrugen knapp 22.000 RM. Mit dem Vermerk des Tiefbauamts vom 30. April [[1945]] endet der Vorgang in der Akte: ''Undichtheiten wurden bis jetzt nicht festgestellt. Wegen der Einnahme der Stadt durch die [[U.S. Army|Amerikaner]] ist eine weitere Beobachtung des Teiches nicht mehr notwendig.''<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 0/2498 </ref>
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Dr. Schwammberger schreibt dazu: ''Während des 2. Weltkriegs lag an der Luisenstraße (wo sich die Wittelsbacherbank befunden hatte [korrekt: wo sich die Brunnenanlage befunden hatte]) ein Luftschutzbecken. Die Anlage wurde 1949/50 neu gestaltet.''<ref>Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 154</ref>
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Dr. Schwammberger schreibt dazu: ''Während des 2. Weltkriegs lag an der Luisenstraße (wo sich die Wittelsbacherbank befunden hatte'' [korrekt: wo sich die Brunnenanlage befunden hatte]'') ein Luftschutzbecken. Die Anlage wurde 1949/50 neu gestaltet.''<ref>Adolf Schwammberger, Fürth von A bis Z, S. 154</ref>
    
==Zeitzeugenberichte==
 
==Zeitzeugenberichte==
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{{Bilder dieses Gebäudes}}
 
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[[Kategorie: Brunnen und Denkmäler]]
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[[Kategorie:Brunnen]]
 
[[Kategorie:Oststadt]]
 
[[Kategorie:Oststadt]]
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