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Die Maxbrücke verbindet als wichtige Straßenbrücke die Fürther Innenstadt und den Fürther Osten mit den westlichen Stadtteilen. In der Umgebung der heutigen Maxbrücke stand sicherlich das erste Brückenbauwerk auf Fürther Boden. Eine der Hauptstraßen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verband Frankfurt und Würzburg mit Nürnberg und Prag. Sie führte, von Nürnberg kommend, durch die Fürther Altstadt. Vom Grünen Markt aus wandte sie sich bergab und stieß am damaligen Ortsende auf die Rednitz. Eine Furt bot angesichts des ziemlich schnell fließenden Gewässers nur einen unsicheren Übergang.  
 
Die Maxbrücke verbindet als wichtige Straßenbrücke die Fürther Innenstadt und den Fürther Osten mit den westlichen Stadtteilen. In der Umgebung der heutigen Maxbrücke stand sicherlich das erste Brückenbauwerk auf Fürther Boden. Eine der Hauptstraßen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verband Frankfurt und Würzburg mit Nürnberg und Prag. Sie führte, von Nürnberg kommend, durch die Fürther Altstadt. Vom Grünen Markt aus wandte sie sich bergab und stieß am damaligen Ortsende auf die Rednitz. Eine Furt bot angesichts des ziemlich schnell fließenden Gewässers nur einen unsicheren Übergang.  
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Wie gefährlich eine solche Flussüberquerung sein kann, schilderte Fronmüller in seiner Chronik: ''"Am 25. Februar 1828 wollte der regierende Herzog von Nassau, in einer Chaise mit sechs Pferden von Würzburg kommend, auf der Landstraße das Rednitztal passiren, welches stark überschwemmt war. Es waren viele Fuhrwerke auf beiden Seiten der Straße aufgestellt, welche auf die Abnahme des Wassers harrten. Der Herzog, auf die Gefahr aufmerksam gemacht, ließ sich in einem Kahn übersetzen und die Chaise leer durchfahren. Das ... Fuhrwerk wurde jedoch von der starken Strömung fortgerissen. Dem auf dem vorderen Pferde befindlichen Postillon gelang es, dieselben frei zu machen und glücklich herauszukommen; der zweite Postillon aber fiel unter die umgestürzte Chaise und die von der Strömung fort¬gerissenen Pferde. Mehrere Personen ... sprangen in die Flut und retteten Chaise, Postillon und Pferde. Der Herzog teilte Geld unter dieselben aus ... [Er] richtete eine eindringliche Eingabe, worin er auf die Gefährlichkeit dieser Passage aufmerksam machte, an die bayerische Staatsregierung"''.
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[[Bild:MaximilianII-Bayern.jpg|thumb|right|Maximilian II. von Bayern]]
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Wann neben der Furt die erste Brücke gebaut wurde, lässt sich nicht mehr ermitteln. Aber bereits auf dem Vetter´schen [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Grundrissplan]] von [[1717]] ist die sogenannte "Baad Brücken" eingezeichnet.
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Bei den ersten Holzbrücken erwiesen sich die im Flussbett verankerten Pfeiler als besonders anfällig und mussten alle 10 bis 15 Jahre erneuert werden.
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[[Bild:MaximilianII-Bayern.jpg|thumb|right|Maximilian II. von Bayern]]
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Eine interessante Beschreibung findet man bei Mainberger (1837): ''"Die neueste, aber auch größte öffentliche Bauunternehmung ist eine massive Brücke über die Rednitz von 25 Bogen, eine  der großartigsten Brücken Deutschlands. [...]. Den Bau führt Maurermeister Jordan [...]. Die Kosten sind auf 80,000 Fl. angeschlagen."''<ref>Carl Mainberger: "Eine Woche in Nürnberg. Kurzgefaßte Beschreibung der Stadt Nürnberg u. ihrer Umgebungen.", Nürnber, 1837 [https://books.google.de/books?id=extBAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online-Digitalisat]]</ref> (Aus dieser Beschreibung, die sich eher nach Planung anhört, geht allerdings nicht eindeutig hervor, ob die Brücke fertiggestellt wurde.)
Wann neben der Furt die erste Brücke gebaut wurde, lässt sich nicht mehr ermitteln. Aber bereits der Chronist Saueracker beschrieb [[1789]]: ''"Einen [...] Steg [500 Schritte], und der zugleich mit Schaisen befahren werden kan, wird über das untere Thal, so von der Rednitz bewässert wird, seit 100 Jahr von der Gemein unterhalten; um dadurch die Passasche nach Frankfurt offen zu halten."<ref>E. A. Saueracker: ''Versuch einer Chronologisch-Diplomatisch-Statistischen Geschichte des Hofmarks Fürth und seiner zwölf einverleibten Ortschaften. Vierter und letzter Theil.'' Nürnberg, 1789, S. 416. - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10014104-1 online]</ref>
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Bei den ersten Holzbrücken erwiesen sich die im Flussbett verankerten Pfeiler als besonders anfällig und mussten alle 10 bis 15 Jahre erneuert werden. Nachdem bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts offenbar diese einfach gebauten Übergänge ausgereicht hatten, entschloss man sich erst [[1859]], eine festere Brücke zu erstellen. Das neue Bauwerk ruhte auf Widerlagern aus Wendelsteiner Steinen. Die vier eisernen Parabelträger waren von der Nürnberger Firma Kramer & Klett hergestellt worden. Sie ragten bogenförmig über die Fahrbahn auf und stützten sich paarweise auf einen Pfeiler aus Sandsteinen in der Flussmitte. Fahrbahn und Fußwege belegte man mit Holzbohlen. Bereits am [[23. November]] [[1860]] weihte man die Brücke nach vorangegangener Belastungsprobe ein. Wie bei der [[Ludwigsbrücke]] war der aktuelle bayerische König, diesmal Maximilian II., der Namensgeber.  
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[[1859]] entschloss man sich, eine festere Brücke zu erstellen. Das neue Bauwerk ruhte auf Widerlagern aus Wendelsteiner Steinen. Die vier eisernen Parabelträger waren von der Nürnberger Firma Kramer & Klett hergestellt worden. Sie ragten bogenförmig über die Fahrbahn auf und stützten sich paarweise auf einen Pfeiler aus Sandsteinen in der Flussmitte. Fahrbahn und Fußwege belegte man mit Holzbohlen. Bereits am [[23. November]] [[1860]] weihte man die Brücke nach vorangegangener Belastungsprobe ein. Wie bei der [[Ludwigsbrücke]] war der aktuelle bayerische König, diesmal Maximilian II., der Namensgeber.  
    
[[Bild:Maxbrücke_1903.jpeg|thumb|right|Original Errichtungsstein von 1903]]
 
[[Bild:Maxbrücke_1903.jpeg|thumb|right|Original Errichtungsstein von 1903]]