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|Geburtsdatum=1838/12/03
 
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|Geburtsort=Heftenhof (Hzm. Sachsen-Meiningen)
 
|Geburtsort=Heftenhof (Hzm. Sachsen-Meiningen)
|Todesdatum=1897
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|Todesdatum=1898/06/13
 
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'''Sebastian Konrad Bohn''' (geb. [[3. Dezember]] [[1838]] in Heftenhof/Hzm. Sachsen-Meiningen<ref name="B 392">Stadtmagistrat Fürth: „Schutzaufnahms-Gesuch des Zimmergesellen Sebastian Konrad Bohn v. Heftenhof, 1863“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/B 392</ref><ref>Heftenhof, auch Hutsberg genannt, war ein Weiler  – seit 1914 eine Wüstung – am Fuße des [[wikipedia:Hutsberg (Rhön)|Hutsbergs]] in der heutigen thüringischen Gemeinde [[wikipedia:Rhönblick|Rhönblick]]</ref>; gest. um 1897/98) war ein Fürther Zimmermeister.
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'''Sebastian Konrad Bohn''' (geb. [[3. Dezember]] [[1838]] in Heftenhof/Hzm. Sachsen-Meiningen<ref name="B 392">Stadtmagistrat Fürth: „Schutzaufnahms-Gesuch des Zimmergesellen Sebastian Konrad Bohn v. Heftenhof, 1863“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/B 392</ref><ref>Heftenhof, auch Hutsberg genannt, war ein Weiler  – seit 1914 eine Wüstung – am Fuße des [[wikipedia:Hutsberg (Rhön)|Hutsbergs]] in der heutigen thüringischen Gemeinde [[wikipedia:Rhönblick|Rhönblick]]</ref>; gest. [[13. Juni]] [[1898]]) war ein Fürther Zimmermeister.
    
== Leben ==
 
== Leben ==
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Sebastian Bohn wuchs im [[wikipedia:Henneberger Land|Henneberger Land]] innerhalb des Herzogtums Sachsen-Meiningen, früher dem fränkischen Reichskreis zugehörig, nahe der Grenze zu Bayern auf. Er erlernte den Beruf des Zimmerers und wurde im Jahr 1856 von der Lehre  freigesprochen. In der 1859 erfolgten Militärmusterung wurde Sebastian Bohn „wegen Verstümmelung des linken Ringfingers“ für den aktiven Militärdienst als untauglich befunden.<ref name="B 634">Stadtmagistrat Fürth: „Bohn, Sebastian, Zimmergeselle v. Münchaurach, 1873“; StadtAFÜ Sign.-Nr. Fach 18 a/B 634</ref> Bald ging er auf Wanderschaft, um 1860 kam er in das Pfarrdorf [[wikipedia:Münchaurach|Münchaurach]]. Dort lernte er die junge unverheiratete Mutter Karolina Barbara Helena Jordan kennen und verlobte sich mit ihr. Seit 1861 arbeitete Bohn als Zimmergeselle in Fürth.
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Am [[29. Juli]] [[1863]] ging Sebastian Bohn mit seiner Braut Karolina Jordan zur Stadtverwaltung und stellte beim Polizeioffizianten Federi die Bitte, ''„mir die Ansässigmachung  als Insasse und Zimmergeselle sowie die Verehelichung mit der x. Jordan gütigst zu gewähren“''.  Er legte ein Zeugnis über seine seit einem Jahr währende Beschäftigung beim Zimmermeister [[Johann Georg Ludwig Weithaas|Weithaas]] vor, sein täglicher Lohn betrug 1 fl. (Gulden) 18 Xr. (Kreuzer) in den Sommermonaten, im Winter 1 fl. Weiter teilte er mit, dass er von seinem Verdienst bereits 25 bis 30 fl. zurückgelegt habe, die sein Meister in Verwahrung habe.
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Seine Existenz sei um so sicherer, da seine Verlobte beim Konditor Albrecht<ref>siehe Erwähnung Konditorei Albrecht in [[Kreuzstraße 6]]</ref>, bei dem sie früher gedient hatte, als Gehilfin in Arbeit stehe und wöchentlich 3 fl. verdiene. Seine Braut bringe 100 fl. bares Heiratsgut in die Ehe, davon hatte der Büttnermeister Jordan zu Münchaurach 50 fl. Darlehen aufgenommen, weitere 25 fl. erhalte sie als elterliche Mitgabe und weitere 25 fl. wurden von ihr bereits bei der Sparkassenanstalt verzinslich angelegt. Darüber hinaus steuere sie noch eine Ausstattung im Wert von 125 fl. bei. Bohn wies auf sein „ungetrübtes“ Leumundszeugnis hin und erklärte laut Protokoll, dass er ''„mit der x. Jordan bereits 2 uneheliche Kinder von resp. 4 und ½ Jahr erzeugt habe“''. Die Braut Karolina Jordan schloss sich unter Übergabe ihrer Zeugnisse der geäußerten Bitte an.
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Das Gesuch wurde den beiden gemeindlichen Kollegien zur Erklärung vorgelegt. Der Armenpflegschaftsrat sprach sich am 5. August dagegen aus; die Bittsteller hätten nicht das mindeste Vermögen glaubhaft nachgewiesen, außerdem stünden sie noch in zu kurzer Zeit hier in Arbeit. Sechs Tage später entschieden sich die Gemeindebevollmächtigten ebenfalls für die Abweisung. Somit erging mit Datum vom 17. August der Beschluss des Stadtmagistrats (Unterschriften [[Adolf John|John]], [[Julius Wilhelm Aldinger|Aldinger]]) über die Ablehnung des Anssässigmachungsgesuchs, welcher drei Tage später dem Sebastian Bohn unter vorschriftsmäßiger Rekursbelehrung eröffnet wurde. 
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''[... Fortsetzung folgt]''
 
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== Geschäfts- und Wohnadressen ==
 
== Geschäfts- und Wohnadressen ==
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* Schlehengasse 10 b, heute Bogenstraße 9<ref name="B 634"/>
 
* Frankfurterlandstraße 11 d, heute Würzburger Straße 56<ref>Adressbuch von 1879</ref>
 
* Frankfurterlandstraße 11 d, heute Würzburger Straße 56<ref>Adressbuch von 1879</ref>
 
* Frankfurter Landstraße 6 a, heute Würzburger Straße 19<ref>Adressbuch von 1880</ref>
 
* Frankfurter Landstraße 6 a, heute Würzburger Straße 19<ref>Adressbuch von 1880</ref>
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