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Auf Initiative Spiros wurden ab [[1947]] zwei Talmud-Thoar-Schulen gegründet - in der ehem. städtischen Religionsschule war zunächst Platz für 12 und im Camp-Cheder für 15 Jungen. Mit der Auflösung der Camps im Jahr [[1949]] - und der damit einhergehenden Übersiedlung eines Großteils der Bewohner in den neu geschaffenen Staat Israel oder nach Übersee - veränderte sich auch in Fürth das aktive religiöse Leben. Die Mitgliederzahlen und Aktivitäten in der jüdischen Gemeinde gingen dramatisch zurück, selbst der Besuch der Koscheren Küche sank dramatisch. Im Gemeindeblatt der jüdischen Gemeinde war zu lesen: ''Die Gemeinde ist am Bestehen dieser idealen Einrichtung sehr interessiert; sie ist eine unbedingte Notwendigkeit für unsere Stadt. Umso unbegreiflicher ist es, dass die Küche heute so einen mangelhaften Besuch aufweist und viele unserer Leute, die nicht zu hause essen können, lieber andere Gaststätten aufsuchen.''<ref>Jüdisches Gemeindeblatt, Ausgabe 1950</ref> Spiro wurde mittels finanzieller Hilfestellung die Übersiedlung der Gemeinde angeboten, z.B. durch die Bereitstellung einer Wohnung und eines Betsaals in Israel. Zu dieser Übersiedlung kam es allerdings nicht und auch Spiro entschied sich zunächst in Fürth zu bleiben.  
 
Auf Initiative Spiros wurden ab [[1947]] zwei Talmud-Thoar-Schulen gegründet - in der ehem. städtischen Religionsschule war zunächst Platz für 12 und im Camp-Cheder für 15 Jungen. Mit der Auflösung der Camps im Jahr [[1949]] - und der damit einhergehenden Übersiedlung eines Großteils der Bewohner in den neu geschaffenen Staat Israel oder nach Übersee - veränderte sich auch in Fürth das aktive religiöse Leben. Die Mitgliederzahlen und Aktivitäten in der jüdischen Gemeinde gingen dramatisch zurück, selbst der Besuch der Koscheren Küche sank dramatisch. Im Gemeindeblatt der jüdischen Gemeinde war zu lesen: ''Die Gemeinde ist am Bestehen dieser idealen Einrichtung sehr interessiert; sie ist eine unbedingte Notwendigkeit für unsere Stadt. Umso unbegreiflicher ist es, dass die Küche heute so einen mangelhaften Besuch aufweist und viele unserer Leute, die nicht zu hause essen können, lieber andere Gaststätten aufsuchen.''<ref>Jüdisches Gemeindeblatt, Ausgabe 1950</ref> Spiro wurde mittels finanzieller Hilfestellung die Übersiedlung der Gemeinde angeboten, z.B. durch die Bereitstellung einer Wohnung und eines Betsaals in Israel. Zu dieser Übersiedlung kam es allerdings nicht und auch Spiro entschied sich zunächst in Fürth zu bleiben.  
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[[1954]] wurde David Spiro eine große Ehre zu Teil, in dem am [[31. Oktober]] [[1954]] die Gründungsversammlung der "Vereinigung für Thoratreues Judentum" aus prominenten Vertretern der Orthodoxie aus ganz Deutschland in Fürth abgehalten wurde. Rabbiner Spiro nahm an dieser Versammlung teil und eröffnete die Veranstaltung feierlich, deren Schirmherr er auch war. Ergebnis der Versammlung war, dass „den in Deutschland lebenden Juden nach den Jahren der Vernichtung und Vertreibung ein Leben im Geist der Tradition“ zu ermöglichen sei, wobei „das Gesetz der Thora allein verbindlich (unabänderlich)“ als Grundlage zu gelten habe. Allerdings sind keine weitere Aktivitäten dieser Vereinigung bekannt, sodass davon ausgegangen werden muss, dass die Organisation nie aktiv im Anschluss ihre Arbeit aufgenommen hat.  
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[[1954]] wurde David Spiro eine große Ehre zu Teil, in dem am [[31. Oktober]] [[1954]] die Gründungsversammlung der "Vereinigung für Thoratreues Judentum" aus prominenten Vertretern der Orthodoxie aus ganz Deutschland in Fürth abgehalten wurde. Rabbiner Spiro nahm an dieser Versammlung teil und eröffnete die Veranstaltung feierlich, deren Schirmherr er auch war. Ergebnis der Versammlung war, dass „den in Deutschland lebenden Juden nach den Jahren der Vernichtung und Vertreibung ein Leben im Geist der Tradition“ zu ermöglichen sei, wobei „das Gesetz der Thora allein verbindlich (unabänderlich)“ als Grundlage zu gelten habe. Allerdings sind keine weitere Aktivitäten dieser Vereinigung bekannt, sodass davon ausgegangen werden muss, dass die Organisation nie aktiv im Anschluss ihre Arbeit aufgenommen hat.<ref>Peter Honigmann: Die Gründung der „Vereinigung für Thoratreues Judentum“ 1954 in Fürth. In: Nachrichten für den jüdischen Bürger Fürths, (NJBF), 1994</ref>
    
Mitte der 1960er Jahre initiierten Emigranten in Zusammenarbeit mit David Spiro eine Talmudhochschule in der israelischen Stadt [[wikipedia:Bnei Brak|Bnei Brak]], nordwestlich von Jerusalem. Die Hochschule (Jeshiwa) namens Beit David. Ende der 1960er Jahre erkrankte David Spiro unheilbar. Nach eigenen Angaben wollte er nicht im Galut (Diaspora) sterben, weshalb der kurz vor seinem Lebensende Fürth für immer verließ und nach Jerusalem umsiedelte.  
 
Mitte der 1960er Jahre initiierten Emigranten in Zusammenarbeit mit David Spiro eine Talmudhochschule in der israelischen Stadt [[wikipedia:Bnei Brak|Bnei Brak]], nordwestlich von Jerusalem. Die Hochschule (Jeshiwa) namens Beit David. Ende der 1960er Jahre erkrankte David Spiro unheilbar. Nach eigenen Angaben wollte er nicht im Galut (Diaspora) sterben, weshalb der kurz vor seinem Lebensende Fürth für immer verließ und nach Jerusalem umsiedelte.  
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Am [[17. Oktober]] [[1970]] verstarb der 1. und langjährige Rabbiner Fürths nach dem [[2. Weltkrieg]] in Jerusalem. Er ist auf dem [[wikipedia:Har HaMenuchot|Har HaMenuchot]] Friedhof in Jerusalem beerdigt.  
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Am [[17. Oktober]] [[1970]] verstarb der 1. und langjährige Rabbiner Fürths nach dem [[2. Weltkrieg]] in Jerusalem. Er ist auf dem [[wikipedia:Har HaMenuchot|Har HaMenuchot]] Friedhof in Jerusalem beerdigt.
    
==Rabbiner-Spiro-Preis==
 
==Rabbiner-Spiro-Preis==
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