Heimatvertriebene: Unterschied zwischen den Versionen

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== Flucht und Vertreibung ==
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== Heimatvertriebene in Fürth ==
== Heimatvertriebene in Fürth ==
In Fürth waren die Heimatvertriebenen zuerst u. a. in [[Burgfarrnbach]] und [[Unterfürberg]] untergebracht worden sowie in der damals noch selbständigen Gemeinde [[Stadeln]].
In Fürth waren die Heimatvertriebenen zuerst u. a. in [[Burgfarrnbach]], [[Unterfürberg]] und der [[Heilstättensiedlung]] untergebracht worden sowie in der damals noch selbständigen Gemeinde [[Stadeln]].


Unter den Vertriebenen waren viele [[Dekanat Fürth (katholisch)|Katholiken]], die sich im überwiegend [[Dekanat Fürth (evangelisch)|evangelisch-lutherischen]] Fürth neue Gemeinden aufbauten und sie zu römisch-katholischen Pfarrgemeinden ausbauten. Als Beispiel sei die [[Christkönig-Kirche]] im Grenzbereich von [[Hardhöhe]] und [[Schwand]] und ihre Filiale [[Kirche St. Marien|St. Marien]] in Burgfarrnbach genannt.
Unter den Vertriebenen waren viele [[Dekanat Fürth (katholisch)|Katholiken]], die sich im überwiegend [[Dekanat Fürth (evangelisch)|evangelisch-lutherischen]] Fürth neue Gemeinden aufbauten und sie zu römisch-katholischen Pfarrgemeinden ausbauten. Als Beispiel sei die [[Christkönig-Kirche]] im Grenzbereich von [[Hardhöhe]] und [[Schwand]] und ihre Filiale [[Kirche St. Marien|St. Marien]] in Burgfarrnbach genannt.
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== Flüchtlingswesen ==
== Flüchtlingswesen ==
* Flüchtlingsamt
* Flüchtlingsamt
* Flüchtlingskommissar für den Stadt- und Landkreis Fürth: [[Fritz Rupprecht]]
* Flüchtlingskommissar für den Stadt- und Landkreis Fürth
* Flüchtlingsbetreuungsstelle, Leiter: Josef Fuchs (Oberstudienrat)
** [[1945]]-1949: [[Fritz Rupprecht]]<ref name="iServer">Stadtarchiv Fürth, Datenbank-Stichwortsuche, abgerufen im Februar 2024</ref><ref>Zeitraum aus: Fritz Rupprecht in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek, aufgerufen am 29. Juli 2024 - [https://www.bavariathek.bayern/medien-themen/portale/geschichte-des-bayerischen-parlaments/person/1017466092 online]</ref>
* Flüchtlingsbetreuungsstelle, Leiter
** Josef Fuchs (Oberstudienrat)<ref name="iServer" />
* Flüchtlingsvertrauensleute
* Flüchtlingsvertrauensleute
* Flüchtlingslager
* Flüchtlingslager
* Flüchtlingslagerarzt: Dr. Johann Heinrich
* Flüchtlingslagerarzt
** Dr. Johann Heinrich<ref name="iServer" />
* Lagerausschüsse
* Lagerausschüsse
* Flüchtlingsheimstätte
* Flüchtlingsheimstätte
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== Unterbringung ==
== Unterbringung ==
=== Flüchtlingsunterkünfte ===
=== Erstunterbringung in Massenlagern und Notunterkünften ===
* [[Burgfarrnbach#Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg|Burgfarrnbach]]
Schrittweise Erfassung der 44 Flüchtlings- Wohn- und Massenlager die ab 1945 bis ca. 1953 in Fürth bestanden haben.
* [[Schloss Burgfarrnbach]]
{| class="wikitable sortable zebra" style="text-align:center; width:100%"
* [[Zwangsarbeiterlager Dynamit-Nobel]]
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* [[Zwangsarbeiterlager Unterfürberg]]
! Adresse!! Name der Unterkunft !! Art der Unterbringung !! Eröffnung !! Auflösung !! Maximale Belegung !! Bemerkungen
* [[Kronacher Bunker]]
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* [[Ronwaldbunker]]
|[[Kronacher Straße]] 22|| [[Kronacher Bunker]] || Luftschutzbunker || 1946 || [[4. Februar]] [[1949]] || || Gebäude besteht noch
* ...
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|[[Ronwaldstraße]] 19b|| [[Ronwaldbunker]] || Luftschutzbunker || 1946 || [[31. Juli]] [[1951]] || || Gebäude besteht noch
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|[[Theaterstraße 7]] || Obdachlosenheim || Wohngebäude || 1946 || [[31. Januar]] [[1951]] || || Gebäude besteht noch
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|[[Poppenreuther Straße]] 18-36 || Espanlager || Wohnbaracken || 1946 || [[30. November]] [[1952]] || || Nachnutzung bis in die 1960er Jahre, danach abgerissen
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|[[Kronacher Straße]] 75 || [[Zwangsarbeiterlager Dynamit-Nobel|Dynamitlager]] || Wohnbaracken || 1946 || [[1. Juli]] [[1953]] || || bestand bereits während des Krieges als Zwangsarbeiterlager für die [[Dynamit-Nobel]] AG. Abgerissen
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|[[Schloßhof]] 12 || [[Schloss Burgfarrnbach]] || Schloss || 1946 || [[1. Juli]] [[1953]] || || Gebäude besteht noch, heute Stadtarchiv. Damaliger Zweitwohnsitz der [[Grafen von Pückler und Limpurg]]
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|[[Reichsbodenweg]] || [[Zwangsarbeiterlager Unterfürberg|Reichsbodenweglager]] || Wohnbaracken || 1946 ||  || || bestand bereits während des Krieges als [[Zwangsarbeiterlager Unterfürberg|Zwangsarbeiterlager]] für [[Bachmann, von Blumenthal & Co]]. Vermutlich beim Kanalbau abgerissen
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|[[Hardenbergstraße]] 49 || [[Villa Wahnsinn]] || Villa || 1946 ||  || || zeitlebens unfertiges Wohngebäude von 1930. Nutzung als Flüchtlingsunterkunft durch Zeitzeugenbericht nachgewiesen. Abriss 1974
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|[[Ronhofer Hauptstraße 191]] || Gasthaus Brandstätter || Gasthaus || 1946 ||  || || Gebäude besteht noch, auch bekannt unter dem Namen Engelhardt bzw. Hachmann. Heute Altersheim
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|[[Weiherhofer Straße 45]] || Dambacher Schule || Schule || 1946 ||  || || Gebäude besteht noch,  heute [[Karl-Reinmann-Kindergarten|integrativer Kindergarten]]
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|[[Pfisterstraße]] 25 || [[Pfisterschule]] || Schule || 1946 ||  || || Gebäude besteht noch, heute keine Schule mehr
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|[[Maistraße]] 17 || [[Maischule]] || Schule || 1946 ||  || || Gebäude besteht noch
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|[[Schwabacher Straße]] 51 || [[Altes Krankenhaus]] || ehem. städt. Krankenhaus || 1946 || 1965 || || 1937 zum Heimatmuseum u. Stadtarchiv umgebaut. Bis 1965 Flüchtlings-Altersheim, danach etappenweise abgerissen
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|[[Königstraße]] 81 || [[Schwarzes Kreuz]] || Gasthaus || 1946 ||  || || Gebäude besteht noch
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|[[Bachstraße]] ([[Turnstraße]])|| Bachstraße || Lehrlingsbaracke || 1933? ||  || || Anzahl Baracken noch nicht gesichert, vermutlich eine. Holzfachschule / SA-Sportschule, später Reichswehr. Vermutlich beim Bau der Berufsschule I abgerissen
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| || Evangelisches Vereinshaus ||  || 1946 ||  || || noch keine weiteren Infos bekannt (Art, Adresse?)
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| [[Tannenstraße]] || Tannenplatz ||  || 1946 ||  || || noch keine weiteren Infos bekannt (Art, Adresse?). Nachnutzung bis 1969 durch Diakonie (Schwesternwohnheim)
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|[[Gustavstraße]] 41 || [[Zum Gelben Löwen]] || Gasthaus || 1946 ||  || || Gebäude besteht noch
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| [[Würzburger Straße]] || [[Zwangsarbeiterlager Würzburger Straße|Lager Würzburger Straße]] || Wohnbaracken || 1945 ||  || || ''Camp for Jews at Airfield Fürth'' (1945-1946)
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| [[Finkenschlag]] || [[Camp Finkenschlag]] || Genossenschaftshäuser || 1945 || 1949 || || ''Camp for Jewish displaced Persons''
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|[[Jahnstraße]] || Jahnstraßenbaracke || Schulbaracke || um 1915 ||  || ||  Baujahr und Nutzung als Flüchtlingslager noch nicht ganz gesichert. Lage neben dem alten [[Sofienheim]]. Adresse: Schwabacher Straße 210
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|[[Waldstraße]] 34|| [[NSFK-Flugmodellbauwerkstätte]] || Schulbaracke || (1936) ||  || || noch nicht ganz gesichert ob dort Flüchtlinge untergebracht wurden (aber naheliegend)
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|[[Waldstraße]] 77|| [[Zwangsarbeiterlager Südstadt]] || Wohnbaracken? ||  ||  || || auf dem ehemaligen Bauhofgelände. Noch keine genauen Infos aber wohl durch städtische Akten belegt
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|[[Herzogenauracher Straße]] bei Nr. 34|| Grundig-Baracke || Wohnbaracke || 1936 ||  || || Unterkunft für russische Zwangsarbeiter die für Grundig in Vach arbeiteten (im Wirtshaus [[Zur Linde]]). Baracke soll in den 2000er Jahren noch bestanden haben
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|[[Rosenstraße]] 2|| Rosenstraße || Fabrikgebäude || ||  || || zeitweise Unterbringung von russischen Kriegsgefangenen lt. Peter Frank
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|[[Rednitzstraße 30]]|| Rednitzstraße || ehem. Obdachlosenasyl ||(1945)|||| || abgerissen im Zuge der Flächensanierung
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=== Wohnungsbau ===
=== Wohnungsbau ===
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* [[Horst Jeromin]] (Stadtrat)
* [[Horst Jeromin]] (Stadtrat)
* [[Bernd Kannenberg]] (Olympiasieger)
* [[Bernd Kannenberg]] (Olympiasieger)
* [[Walter Kreitschmann]] (Pastor)
* [[Hans-Georg Mathias]] (Lehrer)


=== Schlesien ===
=== Schlesien ===
* Prof. Dr. [[Wolfgang Beinert]] (Dogmatiker)
* Prof. [[Wolfgang Beinert]] (Dogmatiker)
* [[Erich Herrmann]] (Schuldirektor, Politiker)
* [[Gerhard Freund]] (Schuldirektor)
* [[Gerhard Freund]] (Schuldirektor)
* [[Hildegard Fritsch]] (Stadträtin)
* [[Hildegard Fritsch]] (Stadträtin)
* [[Klaus Hildebrandt]] (Schuldirektor)
* [[Klaus Hildebrandt]] (Schuldirektor)
* [[Fritz Hundt]] (Bäckermeister)
* Dr. [[Johannes John]] (Arzt)
* Dr. [[Johannes John]] (Arzt)
* [[Dieter Matuschowitz]] (Stadtbaurat)
* [[Dieter Matuschowitz]] (Stadtbaurat)
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* [[Werner Riedel]] (Stadtrat)
* [[Werner Riedel]] (Stadtrat)
* [[Käthe Rohleder]] (erste Pfarrerin in Bayern)
* [[Käthe Rohleder]] (erste Pfarrerin in Bayern)
* [[Hans-Friedrich Seichter]] (Pfarrer)
* [[Horst Sondershaus]] (Polizeibeamter)
* [[Horst Sondershaus]] (Polizeibeamter)
* Pater [[Godehard Wegner]] (Geistlicher)
* Pater [[Godehard Wegner]] (Geistlicher)
* [[Horst Weidemann]] (Politiker)
* [[Willi Wilde]] (Schulamtsdirektor)
* [[Willi Wilde]] (Schulamtsdirektor)


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=== Sudetenland ===
=== Sudetenland ===
* [[Norbert Eimer]] (Politiker)
* [[Karl Hauptmannl]] (Pädagoge, Stadtschulrat)
* [[Klaus Schmidt]] (Künstler und Pädagoge)
* [[Heinrich Stranka]] (Zweiter Bürgermeister)
* [[Heinrich Stranka]] (Zweiter Bürgermeister)
* [[Friedemann Streit]] (Künstler)
* [[Friedemann Streit]] (Künstler)
== Vertriebenenverbände ==
* [[Bund der Schlesier]]
* [[Sudetendeutsche Landsmannschaft Stadeln]]


== Denkmäler ==
== Denkmäler ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Alois Rawitzer: ''[[Chronik - Sudetendeutsche Landsmannschaft (Buch)|Chronik - Sudetendeutsche Landsmannschaft - Ortsgruppe Fürth]]'', Sudetendeutsche Landsmannschaft e. V., Fürth, 1988
* Alois Rawitzer: ''[[Chronik - Sudetendeutsche Landsmannschaft (Buch)|Chronik - Sudetendeutsche Landsmannschaft - Ortsgruppe Fürth]]'', Sudetendeutsche Landsmannschaft e. V., Fürth, 1988
* Friedrich Prinz: ''Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern – Versuch einer Bilanz nach 55 Jahren''. Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Band 24, hrsg. vom Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2000


== Lokalberichterstattung ==
== Lokalberichterstattung ==
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* Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz) - [[Wikipedia:Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz)|Wikipedia]]
* Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz) - [[Wikipedia:Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz)|Wikipedia]]
* Ostgebiete des Deutschen Reiches - [[Wikipedia:Ostgebiete des Deutschen Reiches|Wikipedia]]
* Ostgebiete des Deutschen Reiches - [[Wikipedia:Ostgebiete des Deutschen Reiches|Wikipedia]]
* Vertriebenenverbände - [[Wikipedia:Vertriebenenverband|Wikipedia]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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== Bild ==
== Bilder ==
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{{Bilder dieses Ereignisses}}


[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 3. Oktober 2025, 15:34 Uhr

Der Begriff Heimatvertriebene beschreibt deutsche Vertriebene und Flüchtlinge im und nach dem Zweiten Weltkrieg, die aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches sowie aus Südosteuropa stammten. Das Bundesvertriebenengesetz aus dem Jahr 1953 legte fest, dass dazu alle Personen zählen, die am 31. Dezember 1937 oder davor ihren Wohnsitz in den definierten Gebieten (innerhalb damaliger Grenzen) hatten und im bundesdeutschen Staatsgebiet aufgenommen wurden; dies galt bis 1993. Zu den anerkannten Vertreibungsgebieten zählten u. a. Ostbrandenburg, Ostpreußen, Pommern, Schlesien sowie das Sudetenland, Siebenbürgen und weitere alte Siedlungsgebiete in Ost- und Südosteuropa.


Diese Seite befindet sich bezüglich der Heimatvertriebenen in Fürth noch im Aufbau - Stand 03.10.2025.

Heimatvertriebene in Fürth

In Fürth waren die Heimatvertriebenen zuerst u. a. in Burgfarrnbach, Unterfürberg und der Heilstättensiedlung untergebracht worden sowie in der damals noch selbständigen Gemeinde Stadeln.

Unter den Vertriebenen waren viele Katholiken, die sich im überwiegend evangelisch-lutherischen Fürth neue Gemeinden aufbauten und sie zu römisch-katholischen Pfarrgemeinden ausbauten. Als Beispiel sei die Christkönig-Kirche im Grenzbereich von Hardhöhe und Schwand und ihre Filiale St. Marien in Burgfarrnbach genannt.

Flüchtlingswesen

  • Flüchtlingsamt
  • Flüchtlingskommissar für den Stadt- und Landkreis Fürth
  • Flüchtlingsbetreuungsstelle, Leiter
    • Josef Fuchs (Oberstudienrat)[1]
  • Flüchtlingsvertrauensleute
  • Flüchtlingslager
  • Flüchtlingslagerarzt
    • Dr. Johann Heinrich[1]
  • Lagerausschüsse
  • Flüchtlingsheimstätte
  • Flüchtlingsküche
  • Flüchtlingskindergarten
  • Flüchtlingsaltersheim

Unterbringung

Erstunterbringung in Massenlagern und Notunterkünften

Schrittweise Erfassung der 44 Flüchtlings- Wohn- und Massenlager die ab 1945 bis ca. 1953 in Fürth bestanden haben.

Adresse Name der Unterkunft Art der Unterbringung Eröffnung Auflösung Maximale Belegung Bemerkungen
Kronacher Straße 22 Kronacher Bunker Luftschutzbunker 1946 4. Februar 1949 Gebäude besteht noch
Ronwaldstraße 19b Ronwaldbunker Luftschutzbunker 1946 31. Juli 1951 Gebäude besteht noch
Theaterstraße 7 Obdachlosenheim Wohngebäude 1946 31. Januar 1951 Gebäude besteht noch
Poppenreuther Straße 18-36 Espanlager Wohnbaracken 1946 30. November 1952 Nachnutzung bis in die 1960er Jahre, danach abgerissen
Kronacher Straße 75 Dynamitlager Wohnbaracken 1946 1. Juli 1953 bestand bereits während des Krieges als Zwangsarbeiterlager für die Dynamit-Nobel AG. Abgerissen
Schloßhof 12 Schloss Burgfarrnbach Schloss 1946 1. Juli 1953 Gebäude besteht noch, heute Stadtarchiv. Damaliger Zweitwohnsitz der Grafen von Pückler und Limpurg
Reichsbodenweg Reichsbodenweglager Wohnbaracken 1946 bestand bereits während des Krieges als Zwangsarbeiterlager für Bachmann, von Blumenthal & Co. Vermutlich beim Kanalbau abgerissen
Hardenbergstraße 49 Villa Wahnsinn Villa 1946 zeitlebens unfertiges Wohngebäude von 1930. Nutzung als Flüchtlingsunterkunft durch Zeitzeugenbericht nachgewiesen. Abriss 1974
Ronhofer Hauptstraße 191 Gasthaus Brandstätter Gasthaus 1946 Gebäude besteht noch, auch bekannt unter dem Namen Engelhardt bzw. Hachmann. Heute Altersheim
Weiherhofer Straße 45 Dambacher Schule Schule 1946 Gebäude besteht noch, heute integrativer Kindergarten
Pfisterstraße 25 Pfisterschule Schule 1946 Gebäude besteht noch, heute keine Schule mehr
Maistraße 17 Maischule Schule 1946 Gebäude besteht noch
Schwabacher Straße 51 Altes Krankenhaus ehem. städt. Krankenhaus 1946 1965 1937 zum Heimatmuseum u. Stadtarchiv umgebaut. Bis 1965 Flüchtlings-Altersheim, danach etappenweise abgerissen
Königstraße 81 Schwarzes Kreuz Gasthaus 1946 Gebäude besteht noch
Bachstraße (Turnstraße) Bachstraße Lehrlingsbaracke 1933? Anzahl Baracken noch nicht gesichert, vermutlich eine. Holzfachschule / SA-Sportschule, später Reichswehr. Vermutlich beim Bau der Berufsschule I abgerissen
Evangelisches Vereinshaus 1946 noch keine weiteren Infos bekannt (Art, Adresse?)
Tannenstraße Tannenplatz 1946 noch keine weiteren Infos bekannt (Art, Adresse?). Nachnutzung bis 1969 durch Diakonie (Schwesternwohnheim)
Gustavstraße 41 Zum Gelben Löwen Gasthaus 1946 Gebäude besteht noch
Würzburger Straße Lager Würzburger Straße Wohnbaracken 1945 Camp for Jews at Airfield Fürth (1945-1946)
Finkenschlag Camp Finkenschlag Genossenschaftshäuser 1945 1949 Camp for Jewish displaced Persons
Jahnstraße Jahnstraßenbaracke Schulbaracke um 1915 Baujahr und Nutzung als Flüchtlingslager noch nicht ganz gesichert. Lage neben dem alten Sofienheim. Adresse: Schwabacher Straße 210
Waldstraße 34 NSFK-Flugmodellbauwerkstätte Schulbaracke (1936) noch nicht ganz gesichert ob dort Flüchtlinge untergebracht wurden (aber naheliegend)
Waldstraße 77 Zwangsarbeiterlager Südstadt Wohnbaracken? auf dem ehemaligen Bauhofgelände. Noch keine genauen Infos aber wohl durch städtische Akten belegt
Herzogenauracher Straße bei Nr. 34 Grundig-Baracke Wohnbaracke 1936 Unterkunft für russische Zwangsarbeiter die für Grundig in Vach arbeiteten (im Wirtshaus Zur Linde). Baracke soll in den 2000er Jahren noch bestanden haben
Rosenstraße 2 Rosenstraße Fabrikgebäude zeitweise Unterbringung von russischen Kriegsgefangenen lt. Peter Frank
Rednitzstraße 30 Rednitzstraße ehem. Obdachlosenasyl (1945) abgerissen im Zuge der Flächensanierung

Wohnungsbau

Persönlichkeiten

Ostpreußen

Schlesien

Siebenbürgen

Sudetenland

Vertriebenenverbände

Denkmäler

Straßennamen

Literatur

  • Alois Rawitzer: Chronik - Sudetendeutsche Landsmannschaft - Ortsgruppe Fürth, Sudetendeutsche Landsmannschaft e. V., Fürth, 1988
  • Friedrich Prinz: Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern – Versuch einer Bilanz nach 55 Jahren. Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, Band 24, hrsg. vom Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg 2000

Lokalberichterstattung

  • Volker Dittmar: Szenen eines Jahres. In: Fürther Nachrichten vom 26. August 2008 - online
  • Peter Reiser: 1981: Prachtexemplare zogen ins Schloss. In: Fürther Nachrichten vom 26. November 2011 - online
  • Volker Dittmar: Bau für die Ewigkeit. In: Fürther Nachrichten vom 24. Januar 2012 - online

Siehe auch

Weblinks

  • Heimatvertriebener (Bundesvertriebenengesetz) - Wikipedia
  • Ostgebiete des Deutschen Reiches - Wikipedia
  • Vertriebenenverbände - Wikipedia

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Stadtarchiv Fürth, Datenbank-Stichwortsuche, abgerufen im Februar 2024
  2. Zeitraum aus: Fritz Rupprecht in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek, aufgerufen am 29. Juli 2024 - online

Bilder

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