Heinz Siebenkäß: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(32 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Person
{{Person
|Vorname=Heinz
|Vorname=Heinz
|Nachname=Siebenkäss
|Nachname=Siebenkäß
|Geschlecht=männlich
|Geschlecht=männlich
|Geburtsdatum=1942/02/14
|Geburtsdatum=1942/02/14
|Geburtsort=Fürth
|Geburtsort=Fürth
|Beruf=Bildhauer
|Beruf=Bildhauer; Steinmetz; Künstler
}}
}}
'''Heinz Siebenkäss''' (geb. [[14. Februar]] [[1942]] in Fürth) ist ein Fürther [[Bildhauer]].
{{Familie
|Person=Marc Siebenkäß
|Verwandtschaftsgrad=Sohn
}}
'''Heinz Siebenkäß''' (geb. [[14. Februar]] [[1942]] in Fürth) ist ein Fürther [[Bildhauer]].
 
Er wuchs im Ortsteil [[Ronhof]] auf und begeisterte sich nach eigenen Angaben schon früh für die [[SpVgg Greuther Fürth|Spielvereinigung]] am [[Laubenweg]]. Der benachbarte [[Ludwigskanal|alte Kanal]] und der [[Prater|Praterweiher]] waren während seiner Kindheit Spielplätze vor der Haustüre. Heinz Siebenkäß besuchte die [[Pestalozzischule]], wo ihm die Fächer Sport und Malen am besten gefielen.<ref>Im persönliche Gespräch mit LadyJ am 5. November 2025 bestätigte Heinz Siebenkäß alle Informationen über sein Leben</ref>
 
In einem persönlichen Gespräch<ref>Persönliches Gespräch Heinz Siebenkäß mit LadyJ am 15. Oktober 2025 über sein Leben und speziell künstlerisches Arbeiten</ref> erzählte Heinz Siebenkäß über seine Kindheit und Leben. Dabei erwähnte er erste „Auftritte“ als Kind mit Vorträgen von Gedichten bei Familienfeiern und später kleinere Aufführungen im Bekanntenkreis als Laienschauspieler. Damit war der Grundstein für seine Mitwirkung im Theater gelegt, später inszenierte er auch verschiedene Stücke in der [[Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche |Löhekirche]].
 
== Ausbildung und künstlerische Entwicklung ==
Nach Abschluss der schulischen Laufbahn begann er [[1956]] eine Lehre als Steinbildhauer, die ihn in das oberfränkische Coburg führte. Dort entwickelte sich nach eigenen Angaben weniger das Interesse an der traditionellen handwerklichen Tätigkeit des Steinbildhauers, stattdessen wuchs der Wunsch, die Ausbildung durch ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg zu ergänzen. [[1959]] beendete er seine Lehrzeit erfolgreich mit der Gesellenprüfung.
 
Im selben Jahr schrieb sich Heinz Siebenkäß an der Akademie ein, wo er Schüler von Professor Schorer wurde. Als künstlerische Vorbilder nannte er in einem späteren Gespräch mit der örtlichen Presse die britischen Bildhauer [[wikipedia:Lynn Chadwick|Lynn Chadwick]] und [[wikipedia:Kenneth Armitage|Kenneth Armitage]].
Neben seinem Studium legte er [[1964]] die Meisterprüfung im Steinbildhauerhandwerk ab und schloss ein Jahr darauf, nach neun Semestern, die Akademie erfolgreich ab.


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Siebenkäss wuchs in seinem Elternhaus in [[Ronhof]] auf und begeisterte sich nach eigenen Angaben schon früh für die [[Spielvereinigung]] am [[Laubenweg]]. Auch der benachbarte [[Ludwigskanal|alte Kanal]] bzw. der [[Prater|Praterweiher]] war während seiner Kindheit sein Spielplatz vor der Haustüre.  
[[1965]] kehrte Heinz Siebenkäß zunächst in den elterlichen Betrieb zurück und übernahm die Geschäfte. Sein künstlerisches Wirken stellte er zunächst zu Gunsten des Betriebes zurück. Erst um [[1985]] begann er sein künstlerisches Schaffen voranzutreiben und eröffnete gemeinsam mit [[Monika Grimm]] und [[Heinz-Leo Weiß]] die [[Ladengalerie]] in der [[Waagstraße 5]].
Der Beruf des Bildhauers war ihm durch den elterlichen Betrieb in die Wiege gelegt worden. Das bereits [[1890]] vom Urgroßvater Held gegründete Grabstein- und Bildhauerei-Geschäft  wurde 1910 von Großvater Zink (Schwiegersohn der Familie Held) übernommen. [[1931]] wiederum an den Schwiegersohn übergeben, an Vater Heinrich Siebenkäß, somit in dritter Generation im Famlienbesitz. [[1965]] übernahm Heinz Siebenkäß das Unternehmen in der [[Erlanger Straße 88]].<ref>Webseite des Unternehmens Siebenkäß: [https://www.siebenkaess.de/ueber-uns Über uns].</ref> Seit 2007 wird der Betrieb wird von Marc Siebenkäß in 5. Generation geführt.


Zur Schule ging er auf die angrenzende [[Pestalozzischule]], wo er sich besonders für Sport und Malen begeisterte. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Schulabschluss begann für Siebenkäss [[1956]] die Lehrzeit als Steinbildhauer, die er [[1959]] mit einem Gesellenbrief erfolgreich abschloss. Der Beruf war ihm durch den elterlichen Betrieb mehr oder weniger schon in die Wiege gelegt worden, da seine Eltern [[1931]] das bereits im Jahr [[1890]] gegründete Grabstein- und Bildhauerei-Geschäft in der [[Erlanger Straße 88]] übernommen hatten, dass schon in 3. Generation in Famlienbesitz war: 1890 gegründet von der Familie Held, 1910 übernommen vom Schwiegersohn (Familie Zink) und 1931 wiederum an den Schwiegersohn übergeben (Familie Siebenkäss).<ref>Siebenkäss: [https://www.siebenkaess.de/ueber-uns Über uns].</ref> Seine Lehrzeit führte Ihn zunächst in das oberfränkische [[wikipedia:Coburg|Coburg]]. Dort wuchs nach eigenen Angaben weniger der Wunsch nach der klassischen Ausübung des Berufes als Steinbildhauers, vielmehr entwickelte sich zunächst der Wunsch, die Lehre mit einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg abzuschließen. Deshalb schrieb sich Siebenkäss [[1959]] an der Akademie ein und studierte dort bei Professor Scharrer. Als seine künstlerischen Vorbilder, so Siebenkäss einmal gegenüber der örtlichen Presse, sehe er lediglich [[wikipedia:Lynn Chadwick|Lynn Chadwick]] und [[wikipedia:Kenneth Armitage|Kenneth Armitage]]. Trotz Studium legte er noch [[1964]] seine Meisterprüfung ab und beendete nur ein Jahr später erfolgreich sein Studium an der Akademie.
== Mitgliedschaften ==
* Heinz Siebenkäß ist seit Jahrzehnten Mitglied des [[Altstadtverein St. Michael |Altstadtvereins St. Michael]].
* [[2011]] wurde er zum Ehrenmitglied der [[SpVgg Greuther Fürth]] ernannt.<ref>jos: ''Zeitzeugen geehrt'' In: nordbayern.de vom 24. November 2011 - [https://www.nn.de/region/1.1680756 online]</ref>


Nach neun Semester Studium kehrte Siebenkäss [[1965]] zunächst in den elterlichen Betrieb zurück und übernahm die Geschäfte. Das Ausüben seines künstlerischen Werkes stellte er zunächst zu Gunsten des Betriebes zurück. Erst um [[1985]] begann er wieder sein künstlerisches Schaffen voranzutreiben und eröffnete gemeinsam mit [[Monika Grimm]] die [[Ladengalerie]] in der [[Waagstraße 5]].  
== Werke in Fürth und Umgebung ==
Vereinzelt wurde Heinz Siebenkäß kritisiert, keinen durchgängigen, erkennbaren Stil in seinen Werken zu pflegen. Die Philosophie in seinem Schaffen war jedoch „seine Objekte der Umgebung anzupassen und entsprechend des Themas“ zu fertigen.


Der Geschäft an der [[Erlanger Straße]] wird heute von Marc Siebenkäss in 5. Generation weitergeführt.
=== Entwürfe ===
Neben vielen Kunstwerken fertigte Heinz Siebenkäß auch Entwürfe zu verschiedenen Projekten und beteiligte sich damit an Ausschreibungen.
* [[Paradiesbrunnen]]
* Brunnen in Schwabach an der früheren „Sondermüllverbrennungsanlage Schwabach/Rednitzhembach“, gefertigt von einem Werk im Bayerischen Wald
=== Brunnen ===
[[Datei:2025 10 18 09 34 Brunnen Wasserwerk Dianastraße.jpg|225px|rechts|Brunnen am Wasserwerk]]
Er schuf zahlreiche Brunnen wie beispielsweise den
* [[Bärenbrunnen]] in [[Burgfarrnbach]]
* Brunnen an der [[Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche]], gefertigt aus rotem norwegischem Granit. Dargestellt werden die paradiesischen Segensströme in Form von Blüten und Früchten - ausgerichtet nach den Himmelsrichtungen - die die Mission des Christentums symbolisieren. 1981 vom Kirchenvorstand beauftragt<ref>Chronik der
Wilhelm-Löhe-Gedächtnis-Kirche bis 1985 - [https://www.fuerthwiki.de/wiki/images/1/1f/L%C3%B6hekirche_Sondershaus_Chronik_1985.pdf PDF]</ref>.
* [[Brunnen am Waagplatz]]
* [[Bürger-Brunnen]] 1983 an der [[Stadthalle]]
* [[Brunnen Theresienstraße, Ecke Ottostraße]] vor dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Stadtwerke
* Brunnen am [[Wasserwerk]] an der [[Dianastraße]]


[[2011]] wurde Heinz Siebenkäss zum Ehrenmitglied der [[SpVgg Greuther Fürth]] ernannt.<ref>jos: ''Zeitzeugen geehrt'' In: nordbayern.de vom 24. November 2011 - [https://www.nn.de/region/1.1680756 online]</ref>
=== Plastiken und Skulpturen ===  
 
Zahlreiche Plastiken und Skulpturen stammen ebenfall aus seiner Werkstatt.
== Werke in Fürth ==
* die Heiligenfigur des St. Michael mit dem Drachen, als Geschenk für den Altstadtverein, geschaffen 1983/84. Dazu fertigte er als Entwurf ein Gipsmodell, nach dessen Vorlage die Skulptur aus Sandstein gehauen wurde. Diese ist seither an der Fassade der [[Freibank]] oder einem umliegenden Gebäude zu besichtigen.
Unter vielen Kunstwerken war Heinz Siebenkäss auch an einem Entwurf des [[Paradiesbrunnen]] mit tätig. Daneben wurden die Plastiken an der [[Wilhelm-Löhe-Gedächtniskirche]], der Brunnen an der [[Stadthalle]], die Arbeiten an der [[St. Peter und Paul]] Kirche in [[Poppenreuth]], sowie die Brunnen am [[Waagplatz]], am [[Löwenplatz]] und in [[Burgfarrnbach]] der [[Bärenbrunnen]] von ihm geschaffen.
* Die beiden Burgsandsteinfiguren „Peter und Paul“ am romanischen Wehrturm an der [[St. Peter und Paul]] Kirche in [[Poppenreuth]]. Aufgestellt oberhalb des Eingangstores beidseits in den Nischen auf den Kapitellen. Gefertig wurden 1987/88, während der 10-tägigen [[Altstadtweihnacht]] vor Ort auf dem Waagplatz.
* drei Steingussfiguren, bestehend aus einem giessbaren Gemisch von Zement und Sand, auf dem Gelände der [[Kursana Residenz Fürth |Kursana Residenz]], der Frosch von 1985, der Bär aus 2010 und ein Pinguin aus 2015
* Darüber hinaus übertrug der Verein „Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.“ Heinz Siebenkäß den Auftrag ein Mahnmal für Holocaustopfer zu gestalten. Standort ist der Rosengarten in Hersbruck, der in den 1930ern im Zuge der Organisation Kraft durch Freude entstanden ist. Das Denkmal besteht aus regionalem Jurastein, oben auf dem Sockel befindet sich ein stilisierter Waggon, mit denen die Deportationen stattfanden. Darunter wurden alle vier Seiten mit den Namen und Leidensstationen der Sinti beschriftet, um dauerhaft zu gedenken.<ref>Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.: ''Die Geschichte des KZ Hersbruck. Umgang mit der Geschichte''. U.a. Mahnmal für Holocaust-Opfer. Hersbruck erinnert an deportierte Sinti; aufgerufen am 21. Oktober 2025 - [https://www.kz-hersbruck-info.de/ online]</ref>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==
* [[1967]] [[Kulturförderpreis der Stadt Fürth]]
* [[1967]] [[Kulturförderpreis der Stadt Fürth]]
== Theaterspiel und Inszenierungen ==
[[2010]] wurde durch Pfarrerin a.D. Gisela Siemoneit zum 50-jährigen Jubiläum der Kirche das „[[Theater Löhe-Kirche]]“ gegründet, Heinz Siebenkäß entwarf die Plakate zu allen Veranstaltungen.
Als erstes Stück sollte „Der fränkische Jedermann“ von Fitzgerald Kusz aufgeführt werden. Herausforderungen waren dabei noch keine vorhandene Bühne, kaum Schauspielerfahrung und lediglich Rollentexte. Gemeinsam wurde eine Bühne gebaut, dann fanden regelmäßig dienstags Proben statt. Alle sechs Aufführungen (3 Jubiläumsvorstellungen und 3 Benefizveranstaltungen) in der Spielzeit 2010/11 waren ausverkauft.
Daraufhin wurde bis 2017 jedes Jahr ein neues Stück präsentiert.
Nach Aufführungen in verschiedenen Theatern wie Innsbruck und Fürth, entschied die Gruppe, das Kriminalstück „Tannöd“ [[2013]], nach dem Roman von Andrea Maria Schenkel.<ref>Altstadtblaeddla Ausgabe 48, Seiten 44/45 - [[Seite:Altstadtblaeddla 048 2014-2015.pdf/44]] und [[Seite:Altstadtblaeddla 048 2014-2015.pdf/45]]</ref> auf die „Löhebühne“ zu holen. Dabei stand für Heinz Siebenkäß als Spielleiter  seine erste Inszenierung im Mittelpunkt.
2014 gab es keine Aufführung, da ein neues Stück gesucht wurde. 2015 folgte die Kriminalkomödie „Ein Toter zu wenig“, frei nach Walter G. Pfaus; 2016 gab es Sketche im Gemeindehaus der Kirche. 2017 führte Heinz Siebenkäß Regie bei „Der Besuch der alten Dame“, eine Tragikomödie von Friedrich Dürrenmatt; die Auftritte fanden wieder in der Kirche statt.
2018 wurde Vergnügliches von und über „Wilhelm Busch“ im Gemeindehaus gespielt. Das letzte Projekt vor der Corona-Pandemie war 2020 „Der kaukasische Kreidekreis“, von Bertolt Brecht, Regie führten Ruth Himmelstoß und Heinz Siebenkäß.
Danach folgte eine längere Pause, bis 2025 im Gemeindehaus wieder Abendveranstaltungen mit Gedichten, Liedern und Sketchen angeboten wurden.


==Lokalberichterstattung==
==Lokalberichterstattung==
* Claudia Ziob: ''Weihnachtssäule aufgehübscht'', nordbayern.de, vom 25. November 2011 - [https://www.nordbayern.de/fuerth/weihnachtssaule-aufgehubscht-1.1680745 online]
* ''Der Herr der Brunnen'', in: [[Fürther Nachrichten]] vom 14. Februar 2022 (Druckausgabe)
* ''Der Herr der Brunnen'', in: [[Fürther Nachrichten]] vom 14. Februar 2022 (Druckausgabe)
== Auszeichnungen ==
[[1967]] [[Kulturförderpreis der Stadt Fürth]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Weihnachtssäule Waagplatz]]
* [[Brunnen am Waagplatz]]
* [[Bürger-Brunnen]]
* [[Brunnen Theresienstraße, Ecke Ottostraße]]
* [[Bärenbrunnen]]
* [[Stadelner Bürgerbrunnen]]
* [[Paradiesbrunnen]]
* [[Paradiesbrunnen]]
* [[Erlanger Straße 88]]
* [[Bärenbrunnen]]
* [[Brunnen am Löwenplatz]]
* [[Weihnachtssäule Waagplatz]]
* [[Solarberg]]
* [[Solarberg]]
* [[Theater Löhe-Kirche]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.siebenkaess.de/ Firma Siebenkäss]
* Grabmale Siebenkäß - [https://www.siebenkaess.de/ Website]
* Altstadtverein Fürth ''ALTSTADTbläddla 2019/2020 Ausgabe 53, Seite 15''  [https://www.altstadtverein-fuerth.de/wp-content/uploads/2021/12/Altstadtblaeddla_053_2019-2020.pdf#page=15 online]
* Dokumentationsstätte KZ Hersbruck ''Mahnmal für Holocaust-Opfer'' - [https://www.kz-hersbruck-info.de/ online]
* ''Aussichtsplattform lädt zum Verweilen ein.'' [https://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/newsarchiv/archiv-2006/aussichtsplattform-laedt-zum-verweilen-ein.aspx/1129_read-17919/home/ Stadt Fürth] vom 08.06.2006
* ''Aussichtsplattform lädt zum Verweilen ein.'' [https://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/newsarchiv/archiv-2006/aussichtsplattform-laedt-zum-verweilen-ein.aspx/1129_read-17919/home/ Stadt Fürth] vom 08.06.2006
* ''Erinnerung an Stadtgartendirektor.'' [https://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/newsarchiv/archiv-2007/erinnerung-an-stadtgartendirektor.aspx Stadt Fürth] vom 30.06.2007
* ''Erinnerung an Stadtgartendirektor.'' [https://www.fuerth.de/home/leben-in-fuerth/newsarchiv/archiv-2007/erinnerung-an-stadtgartendirektor.aspx Stadt Fürth] vom 30.06.2007
* ''Mahnmal für Holocaust-Opfer.''  [https://www.kz-hersbruck-info.de/ Hersbruck]
* [[wikipedia:KZ-Außenlager Hersbruck|KZ Hersbruck]]
* ''ALTSTADTbläddla 53, 2019/20''  [https://www.altstadtverein-fuerth.de/wp-content/uploads/2021/12/Altstadtblaeddla_053_2019-2020.pdf Altstadtverein Fürth]
* [[wikipedia:Kraft durch Freude|„Kraft durch Freude“]] (KdF)


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
Zeile 51: Zeile 104:


==Bilder==
==Bilder==
{{Werke Künstler}}
{{Werke dieses Künstlers}}


[[Kategorie:Künstler]]
[[Kategorie:Künstler]]

Aktuelle Version vom 5. Dezember 2025, 11:24 Uhr

Person
Heinz Siebenkäß
Vorname
Heinz
Nachname
Siebenkäß
Geschlecht
männlich
Geburtsdatum
14. Februar 1942
Geburtsort
Fürth
Beruf
Bildhauer, Steinmetz, Künstler
 semantisches Browsen   Sem. Browsen / Abfrage

Heinz Siebenkäß (geb. 14. Februar 1942 in Fürth) ist ein Fürther Bildhauer.

Er wuchs im Ortsteil Ronhof auf und begeisterte sich nach eigenen Angaben schon früh für die Spielvereinigung am Laubenweg. Der benachbarte alte Kanal und der Praterweiher waren während seiner Kindheit Spielplätze vor der Haustüre. Heinz Siebenkäß besuchte die Pestalozzischule, wo ihm die Fächer Sport und Malen am besten gefielen.[1]

In einem persönlichen Gespräch[2] erzählte Heinz Siebenkäß über seine Kindheit und Leben. Dabei erwähnte er erste „Auftritte“ als Kind mit Vorträgen von Gedichten bei Familienfeiern und später kleinere Aufführungen im Bekanntenkreis als Laienschauspieler. Damit war der Grundstein für seine Mitwirkung im Theater gelegt, später inszenierte er auch verschiedene Stücke in der Löhekirche.

Ausbildung und künstlerische Entwicklung

Nach Abschluss der schulischen Laufbahn begann er 1956 eine Lehre als Steinbildhauer, die ihn in das oberfränkische Coburg führte. Dort entwickelte sich nach eigenen Angaben weniger das Interesse an der traditionellen handwerklichen Tätigkeit des Steinbildhauers, stattdessen wuchs der Wunsch, die Ausbildung durch ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg zu ergänzen. 1959 beendete er seine Lehrzeit erfolgreich mit der Gesellenprüfung.

Im selben Jahr schrieb sich Heinz Siebenkäß an der Akademie ein, wo er Schüler von Professor Schorer wurde. Als künstlerische Vorbilder nannte er in einem späteren Gespräch mit der örtlichen Presse die britischen Bildhauer Lynn Chadwick und Kenneth Armitage. Neben seinem Studium legte er 1964 die Meisterprüfung im Steinbildhauerhandwerk ab und schloss ein Jahr darauf, nach neun Semestern, die Akademie erfolgreich ab.

Leben und Wirken

1965 kehrte Heinz Siebenkäß zunächst in den elterlichen Betrieb zurück und übernahm die Geschäfte. Sein künstlerisches Wirken stellte er zunächst zu Gunsten des Betriebes zurück. Erst um 1985 begann er sein künstlerisches Schaffen voranzutreiben und eröffnete gemeinsam mit Monika Grimm und Heinz-Leo Weiß die Ladengalerie in der Waagstraße 5.

Der Beruf des Bildhauers war ihm durch den elterlichen Betrieb in die Wiege gelegt worden. Das bereits 1890 vom Urgroßvater Held gegründete Grabstein- und Bildhauerei-Geschäft wurde 1910 von Großvater Zink (Schwiegersohn der Familie Held) übernommen. 1931 wiederum an den Schwiegersohn übergeben, an Vater Heinrich Siebenkäß, somit in dritter Generation im Famlienbesitz. 1965 übernahm Heinz Siebenkäß das Unternehmen in der Erlanger Straße 88.[3] Seit 2007 wird der Betrieb wird von Marc Siebenkäß in 5. Generation geführt.

Mitgliedschaften

Werke in Fürth und Umgebung

Vereinzelt wurde Heinz Siebenkäß kritisiert, keinen durchgängigen, erkennbaren Stil in seinen Werken zu pflegen. Die Philosophie in seinem Schaffen war jedoch „seine Objekte der Umgebung anzupassen und entsprechend des Themas“ zu fertigen.

Entwürfe

Neben vielen Kunstwerken fertigte Heinz Siebenkäß auch Entwürfe zu verschiedenen Projekten und beteiligte sich damit an Ausschreibungen.

  • Paradiesbrunnen
  • Brunnen in Schwabach an der früheren „Sondermüllverbrennungsanlage Schwabach/Rednitzhembach“, gefertigt von einem Werk im Bayerischen Wald

Brunnen

Brunnen am Wasserwerk

Er schuf zahlreiche Brunnen wie beispielsweise den

Plastiken und Skulpturen

Zahlreiche Plastiken und Skulpturen stammen ebenfall aus seiner Werkstatt.

  • die Heiligenfigur des St. Michael mit dem Drachen, als Geschenk für den Altstadtverein, geschaffen 1983/84. Dazu fertigte er als Entwurf ein Gipsmodell, nach dessen Vorlage die Skulptur aus Sandstein gehauen wurde. Diese ist seither an der Fassade der Freibank oder einem umliegenden Gebäude zu besichtigen.
  • Die beiden Burgsandsteinfiguren „Peter und Paul“ am romanischen Wehrturm an der St. Peter und Paul Kirche in Poppenreuth. Aufgestellt oberhalb des Eingangstores beidseits in den Nischen auf den Kapitellen. Gefertig wurden 1987/88, während der 10-tägigen Altstadtweihnacht vor Ort auf dem Waagplatz.
  • drei Steingussfiguren, bestehend aus einem giessbaren Gemisch von Zement und Sand, auf dem Gelände der Kursana Residenz, der Frosch von 1985, der Bär aus 2010 und ein Pinguin aus 2015
  • Darüber hinaus übertrug der Verein „Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.“ Heinz Siebenkäß den Auftrag ein Mahnmal für Holocaustopfer zu gestalten. Standort ist der Rosengarten in Hersbruck, der in den 1930ern im Zuge der Organisation Kraft durch Freude entstanden ist. Das Denkmal besteht aus regionalem Jurastein, oben auf dem Sockel befindet sich ein stilisierter Waggon, mit denen die Deportationen stattfanden. Darunter wurden alle vier Seiten mit den Namen und Leidensstationen der Sinti beschriftet, um dauerhaft zu gedenken.[6]

Auszeichnungen

Theaterspiel und Inszenierungen

2010 wurde durch Pfarrerin a.D. Gisela Siemoneit zum 50-jährigen Jubiläum der Kirche das „Theater Löhe-Kirche“ gegründet, Heinz Siebenkäß entwarf die Plakate zu allen Veranstaltungen.

Als erstes Stück sollte „Der fränkische Jedermann“ von Fitzgerald Kusz aufgeführt werden. Herausforderungen waren dabei noch keine vorhandene Bühne, kaum Schauspielerfahrung und lediglich Rollentexte. Gemeinsam wurde eine Bühne gebaut, dann fanden regelmäßig dienstags Proben statt. Alle sechs Aufführungen (3 Jubiläumsvorstellungen und 3 Benefizveranstaltungen) in der Spielzeit 2010/11 waren ausverkauft.

Daraufhin wurde bis 2017 jedes Jahr ein neues Stück präsentiert.

Nach Aufführungen in verschiedenen Theatern wie Innsbruck und Fürth, entschied die Gruppe, das Kriminalstück „Tannöd“ 2013, nach dem Roman von Andrea Maria Schenkel.[7] auf die „Löhebühne“ zu holen. Dabei stand für Heinz Siebenkäß als Spielleiter seine erste Inszenierung im Mittelpunkt.

2014 gab es keine Aufführung, da ein neues Stück gesucht wurde. 2015 folgte die Kriminalkomödie „Ein Toter zu wenig“, frei nach Walter G. Pfaus; 2016 gab es Sketche im Gemeindehaus der Kirche. 2017 führte Heinz Siebenkäß Regie bei „Der Besuch der alten Dame“, eine Tragikomödie von Friedrich Dürrenmatt; die Auftritte fanden wieder in der Kirche statt.

2018 wurde Vergnügliches von und über „Wilhelm Busch“ im Gemeindehaus gespielt. Das letzte Projekt vor der Corona-Pandemie war 2020 „Der kaukasische Kreidekreis“, von Bertolt Brecht, Regie führten Ruth Himmelstoß und Heinz Siebenkäß.

Danach folgte eine längere Pause, bis 2025 im Gemeindehaus wieder Abendveranstaltungen mit Gedichten, Liedern und Sketchen angeboten wurden.

Lokalberichterstattung

  • Claudia Ziob: Weihnachtssäule aufgehübscht, nordbayern.de, vom 25. November 2011 - online
  • Der Herr der Brunnen, in: Fürther Nachrichten vom 14. Februar 2022 (Druckausgabe)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Im persönliche Gespräch mit LadyJ am 5. November 2025 bestätigte Heinz Siebenkäß alle Informationen über sein Leben
  2. Persönliches Gespräch Heinz Siebenkäß mit LadyJ am 15. Oktober 2025 über sein Leben und speziell künstlerisches Arbeiten
  3. Webseite des Unternehmens Siebenkäß: Über uns.
  4. jos: Zeitzeugen geehrt In: nordbayern.de vom 24. November 2011 - online
  5. Chronik der Wilhelm-Löhe-Gedächtnis-Kirche bis 1985 - PDF
  6. Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e.V.: Die Geschichte des KZ Hersbruck. Umgang mit der Geschichte. U.a. Mahnmal für Holocaust-Opfer. Hersbruck erinnert an deportierte Sinti; aufgerufen am 21. Oktober 2025 - online
  7. Altstadtblaeddla Ausgabe 48, Seiten 44/45 - Seite:Altstadtblaeddla 048 2014-2015.pdf/44 und Seite:Altstadtblaeddla 048 2014-2015.pdf/45

Bilder

Bilder als Galerie / Tabelle anzeigen, sortieren und filtern