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Chaim Zwi Hirsch war Sohn des Wilhermsdorfer Druckers Zwi Hirsch ben Chaim (Zevi Hirsch ben Hayyim), dessen Druckqualitäten hoch angesehen waren <ref>zu Zwi Hirsch ben Chaim (Zevi Hirsch ben Hayyim) siehe Marvin J. Heller: ''FUERTH - Hayyim ben Zevi Hirsch and Zevi Hirsch ben Hayyim'' in: "Printing the Talmud - A History of the Individual Treatises Printed from 1700 to 1750", Brill, Leiden Boston Köln, 1999, Seite 139 - 152</ref>. Der Sohn Chaim Zwi Hirsch machte sich nach seiner Ausbildung beim Vater selbstständig und eröffnete [[1737]] seine Druckerei in der [[Schindelgasse 10]] in Fürth. Dafür erwarb er die typographische Ausstattung der [[Josef ben Salomon Fromm|Schneior´schen Druckerei]] in der [[Königstraße 77]] und vom Ansbacher Markgrafen [[wikipedia:Karl Wilhelm Friedrich (Brandenburg-Ansbach)|Karl Wilhelm Friedrich]] das Veröffentlichungsrecht <ref>Marvin J. Heller: ''FUERTH - Hayyim ben Zevi Hirsch and Zevi Hirsch ben Hayyim'' in: "Printing the Talmud - A History of the Individual Treatises Printed from 1700 to 1750", Brill, Leiden Boston Köln, 1999, Seite 161</ref>.
 
Chaim Zwi Hirsch war Sohn des Wilhermsdorfer Druckers Zwi Hirsch ben Chaim (Zevi Hirsch ben Hayyim), dessen Druckqualitäten hoch angesehen waren <ref>zu Zwi Hirsch ben Chaim (Zevi Hirsch ben Hayyim) siehe Marvin J. Heller: ''FUERTH - Hayyim ben Zevi Hirsch and Zevi Hirsch ben Hayyim'' in: "Printing the Talmud - A History of the Individual Treatises Printed from 1700 to 1750", Brill, Leiden Boston Köln, 1999, Seite 139 - 152</ref>. Der Sohn Chaim Zwi Hirsch machte sich nach seiner Ausbildung beim Vater selbstständig und eröffnete [[1737]] seine Druckerei in der [[Schindelgasse 10]] in Fürth. Dafür erwarb er die typographische Ausstattung der [[Josef ben Salomon Fromm|Schneior´schen Druckerei]] in der [[Königstraße 77]] und vom Ansbacher Markgrafen [[wikipedia:Karl Wilhelm Friedrich (Brandenburg-Ansbach)|Karl Wilhelm Friedrich]] das Veröffentlichungsrecht <ref>Marvin J. Heller: ''FUERTH - Hayyim ben Zevi Hirsch and Zevi Hirsch ben Hayyim'' in: "Printing the Talmud - A History of the Individual Treatises Printed from 1700 to 1750", Brill, Leiden Boston Köln, 1999, Seite 161</ref>.
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[[1739]] siedelte auch der Vater Zwi Hirsch ben Chaim (Zevi Hirsch ben Hayyim) zurück nach Fürth, nachdem er fast drei Jahrzehnte in Wilhermsdorf gedruckt hatte und eröffnete in der [[Bäumenstraße]] eine eigene Druckerei <ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth e. V., Fürth, 2014, S. 70.</ref>. Eine gewisse Anzahl von Druckern aus der Wilhermsdorfer Niederlassung begleiteten ihn nach Fürth.  
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[[1739]] siedelte auch der Vater Zwi Hirsch ben Chaim (Zevi Hirsch ben Hayyim) zurück nach Fürth, nachdem er fast drei Jahrzehnte in Wilhermsdorf gedruckt hatte und eröffnete in der [[Bäumenstraße]] eine eigene Druckerei <ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth e. V., Fürth, 2014, S. 70. Allerdings soll er sich auch an der Druckerei seines Sohnes in der Schindelgasse beteiligt haben - siehe: ''Jüdische Typographie und jüdischer Buchhandel'' in: "Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste", Zweite Section "H - N", 1851, Seite 84. Es dürfte sich bei seiner Druckerei um die "in dem ehemaligen Falkenauer'schen, später Specereihändler Wittmann'schen Hause" (heutige [[Bäumenstraße 9]]) handeln. "Bei einem Brand dieses Hauses gingen viele hebräische Druckschriften zu Grunde." Siehe [[Fronmüllerchronik]], 1871, S. 180 zum Jahr 1785</ref>. Dafür brachte er den Rest seiner typographischen Ausstattung aus Wilhermsdorf mit, der übrig geblieben war, nachdem er etliches für die Finanzierung der Übersiedelung nach Fürth verkauft hatte <ref>Marvin J. Heller: ''FUERTH - Hayyim ben Zevi Hirsch and Zevi Hirsch ben Hayyim'' in: "Printing the Talmud - A History of the Individual Treatises Printed from 1700 to 1750", Brill, Leiden Boston Köln, 1999, Seite 164</ref>. Auch eine gewisse Anzahl von Druckern aus der Wilhermsdorfer Niederlassung begleiteten ihn mit nach Fürth.  
 
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Nach seinem Tod 1772 führte seine Witwe Sorle die Druckerei weiter <ref>Barbara Ohms "[[Geschichte der Juden in Fürth (Buch) (Ohm)]]", Seite 70</ref> und heiratete 1775 [[Isaac David Zürndorfer]] <ref>nach Marvin J. Heller "FUERTH - Hayyim ben Zevi Hirsch ..." Seite 177 schon 1774</ref>, der dann die Druckerei in der Schindelgasse übernahm.
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Nach seinem Tod 1772 führte seine Witwe Sorle die Druckerei weiter <ref>Barbara Ohms "[[Geschichte der Juden in Fürth (Buch) (Ohm)]]", Seite 70</ref> und heiratete 1775 [[Isaac David Zürndorfer]] <ref>nach Marvin J. Heller "FUERTH - Hayyim ben Zevi Hirsch ..." Seite 177 schon 1774</ref> <ref>''Jüdische Typographie und jüdischer Buchhandel'' in: "Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste", Zweite Section "H - N", 1851, Seite 84</ref>, der dann die Druckerei in der Schindelgasse übernahm.
 
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* 1737: [[wikipedia:Ketubot (Traktat)|Traktat Ketubot]] (כְּתוּבָּה - Ehevertrag), mit Rashis Kommentar, [[wikipedia:Tosafot|Tosafot]] (תוספות - [[wikipedia:Talmud|Talmud]]-Kommentare) und auch Tosafot Yashenim,
 
* 1737: [[wikipedia:Ketubot (Traktat)|Traktat Ketubot]] (כְּתוּבָּה - Ehevertrag), mit Rashis Kommentar, [[wikipedia:Tosafot|Tosafot]] (תוספות - [[wikipedia:Talmud|Talmud]]-Kommentare) und auch Tosafot Yashenim,
 
* 1737: [[wikipedia:Schawuot|Schawuot]] (םסכת שבועות - Traktat Schawuot) versehen mit Mischnajot-Kommentar von [[wikipedia:Maimonides|Maimonides]]
 
* 1737: [[wikipedia:Schawuot|Schawuot]] (םסכת שבועות - Traktat Schawuot) versehen mit Mischnajot-Kommentar von [[wikipedia:Maimonides|Maimonides]]
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* 1738: Gedenkblatt für [[wikipedia:Joseph Süß Oppenheimer|Joseph Süß]] (רעלאציאן על פטירת יוסף זיס זצל - Relation zum Tod von Joseph Süß; bekannt als ''Jud Süß'')
 
* 1740: Traktat [[wikipedia:Sanhedrin|Sanhedrin]] (םסכת סנהדרין) zu Fragen des Strafrechts und der Strafen (vom Vater gedruckt)
 
* 1740: Traktat [[wikipedia:Sanhedrin|Sanhedrin]] (םסכת סנהדרין) zu Fragen des Strafrechts und der Strafen (vom Vater gedruckt)
 
* 1740: Traktat Gittin (םסכת גיטין), ein [[wikipedia: Gittin (Mischnatraktat)|Mischnatraktat]] im Zusammenhang mit Scheidebriefen
 
* 1740: Traktat Gittin (םסכת גיטין), ein [[wikipedia: Gittin (Mischnatraktat)|Mischnatraktat]] im Zusammenhang mit Scheidebriefen
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* 1748: Traktat Bava Kamma (מַסֶּכֶת בָּבָא קַמָּא), ein Traktat zu Schadensrecht einschließlich Diebstahl, Raub, Körperverletzung; aber auch Abschätzung des Schadens und Ersatz; bedenklicher Ankauf; Abfälle, die dem Fabrikanten bzw. dem Handwerker gehören. Eine besondere Referenz erhält hier der zugefügte Kommentar des [[wikipedia:Rambam|RamBam]]
 
* 1748: Traktat Bava Kamma (מַסֶּכֶת בָּבָא קַמָּא), ein Traktat zu Schadensrecht einschließlich Diebstahl, Raub, Körperverletzung; aber auch Abschätzung des Schadens und Ersatz; bedenklicher Ankauf; Abfälle, die dem Fabrikanten bzw. dem Handwerker gehören. Eine besondere Referenz erhält hier der zugefügte Kommentar des [[wikipedia:Rambam|RamBam]]
 
* 1753: Ketubot (כְּתוּבּוׂת), ein Mischnatraktat zu ehelichen Pflichten und gilt als integraler Bestandteil einer traditionellen jüdischen Ehe. Es beschreibt insbesondere die Rechte und Pflichten des Bräutigams gegenüber der Braut.
 
* 1753: Ketubot (כְּתוּבּוׂת), ein Mischnatraktat zu ehelichen Pflichten und gilt als integraler Bestandteil einer traditionellen jüdischen Ehe. Es beschreibt insbesondere die Rechte und Pflichten des Bräutigams gegenüber der Braut.
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* 1765  - 1767: Jad Chasaka (starke Hand, auch als Mischne Tora, hebräisch מִשְׁנֶה תּוֹרָה, „Wiederholung der Tora“, bezeichnet) Teil 1 und 4, während in der [[Alexanderstraße 9]] im ''Officin'' von Itzig ben Leb Bamberger Teil 2 und 3 gedruckt wurden. Man teilte sich große Arbeiten und hatte teilweise die gleichen Personen angestellt <ref>Siehe: ''Jüdische Typographie und jüdischer Buchhandel'' in: "Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste", Zweite Section "H - N", 1851, Seite 84.</ref>.
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Die jüngeren Drucke haben eine Vignette mit der Inschrift: חיים מדפיס und die nähere Angabe "im Schindelhof" <ref>''Jüdische Typographie und jüdischer Buchhandel'' in: "Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste", Zweite Section "H - N", 1851, Seite 84</ref>.
    
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
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* Eshel Avraham von Mordechai ben Yehudah Leib Ashkenazi, Fürth 1701 [https://cja.huji.ac.il/browser.php?mode=set&id=35951 Druck des Vaters Zevi Hirsch]
 
* Eshel Avraham von Mordechai ben Yehudah Leib Ashkenazi, Fürth 1701 [https://cja.huji.ac.il/browser.php?mode=set&id=35951 Druck des Vaters Zevi Hirsch]
 
* Seliḥot, Wilhermsdorf: Zvi Hirsch ben Hayim aus Fürth, 1714 [https://www.blogs.uni-mainz.de/fb01genizatfreudental/inventar/selihot/ Druck des Vaters Zevi Hirsch]
 
* Seliḥot, Wilhermsdorf: Zvi Hirsch ben Hayim aus Fürth, 1714 [https://www.blogs.uni-mainz.de/fb01genizatfreudental/inventar/selihot/ Druck des Vaters Zevi Hirsch]
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* "Sefer Zinā David", Chaim Zevi Hirsch, 1749  - [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/content/titleinfo/1720650 Jiddische Drucke Universitätsbibliothek Frankfurt]
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* "Sefer Yosipon", Chaim Zevi Hirsch, 1766 - [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/content/titleinfo/1722142 Jiddische Drucke Universitätsbibliothek Frankfurt]
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* "Sefer Bet Israel", Chaim Zevi Hirsch, 1770 - [https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/content/titleinfo/1764682 Jiddische Drucke Universitätsbibliothek Frankfurt]
    
== Bilder ==
 
== Bilder ==
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[[Kategorie:Unternehmen (ehemals)]]
 
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[[Kategorie:Buchhandlungen, Verlage und Druckereien (ehemals)]]
 
[[Kategorie:Buchhandlungen, Verlage und Druckereien (ehemals)]]
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[[Kategorie: Fiorda]]
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