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'''Christian Arnold''' (geb. [[11. März]] [[1889]] in Fürth; gest. [[4. April]] [[1960]] in Bremen) war ein deutscher Maler und Künstler. Er gehört zum Genre der sog. neuen Sachlichkeit. Arnold war seit [[1912]] mit Agnes Mäder verheiratet. Aus der Ehe stammen drei Kinder.
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'''Christian Arnold''' (geb. [[11. März]] [[1889]] in Fürth; gest. [[4. April]] [[1960]] in Bremen) war ein deutscher Maler und Künstler. Er gehört zum Genre der sog. neuen Sachlichkeit. Arnold war seit [[1912]] mit Agnes Mäder verheiratet. Aus der Ehe stammen drei Kinder.<ref>Homepage Clemens Arnold-Hoffman, online abgerufen am 1. Januar 2023 | 12:32 Uhr - [https://www.christian-arnold.info/index.php?sinhalt=seite7 online abrufbar]</ref>
    
== Leben und Wirken ==
 
== Leben und Wirken ==
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[[1924]] gab Arnold dennoch seinen Beruf als technischer Zeichner auf, entgegen den Bitten seiner Frau. Arnold wollte sich voll und ganz seiner Malerei widmen. Aus diesen frühen Jahren seiner Schaffensphase sind nur wenige Arbeiten erhalten; sie spiegeln eine Hinwendung Arnolds zu neuen Ausdrucksformen wider, die über seine ursprünglichen klassischen Techniken und expressionistischen Formen hinausgehen und sich der Neuen Sachlichkeit annähern. Arnold wurde 1925 Mitglied im Künstlerbund Bremen und der in Bremen begründeten „Vereinigung für junge Kunst“. Mit deren Unterstützung gelang es ihm zum ersten Mal, durch eine Ausstellung in Bremen mit einem Ausschnitt aus seinem Gesamtwerk den Weg an die Öffentlichkeit zu finden. Es folgten weitere Ausstellungen, gemeinsam mit Werken von Felixmüller, Davringhausen und anderen. Wie viele Künstler seiner Epoche sympathisierte er mit den sozialistisch-kommunistischen Idealen der Weimarer Zeit und engagierte sich auch politisch.
 
[[1924]] gab Arnold dennoch seinen Beruf als technischer Zeichner auf, entgegen den Bitten seiner Frau. Arnold wollte sich voll und ganz seiner Malerei widmen. Aus diesen frühen Jahren seiner Schaffensphase sind nur wenige Arbeiten erhalten; sie spiegeln eine Hinwendung Arnolds zu neuen Ausdrucksformen wider, die über seine ursprünglichen klassischen Techniken und expressionistischen Formen hinausgehen und sich der Neuen Sachlichkeit annähern. Arnold wurde 1925 Mitglied im Künstlerbund Bremen und der in Bremen begründeten „Vereinigung für junge Kunst“. Mit deren Unterstützung gelang es ihm zum ersten Mal, durch eine Ausstellung in Bremen mit einem Ausschnitt aus seinem Gesamtwerk den Weg an die Öffentlichkeit zu finden. Es folgten weitere Ausstellungen, gemeinsam mit Werken von Felixmüller, Davringhausen und anderen. Wie viele Künstler seiner Epoche sympathisierte er mit den sozialistisch-kommunistischen Idealen der Weimarer Zeit und engagierte sich auch politisch.
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Nach Aussagen einiger Kunsthistoriker befand sich Arnold gegen Ende der 1920er Jahre im Vollbesitz seiner künstlerischen Fähigkeiten. Es folgte eine außerordentlich produktive Zeit, in der er hunderte von Aquarellen malte, aber auch bedeutende Ölbilder. Sein Werk fand verstärkten Zuspruch in der Öffentlichkeit, was sich auch in den Verkaufszahlen widerspiegelte. Inspiriert durch einen Besuch in Prag (1928) entstanden in den Folgejahren zirka 300 Bilder nach Skizzen mit Motiven dieser Reise.
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Nach Aussagen einiger Kunsthistoriker befand sich Arnold gegen Ende der 1920er Jahre im Vollbesitz seiner künstlerischen Fähigkeiten. Es folgte eine außerordentlich produktive Zeit, in der er hunderte von Aquarellen malte, aber auch bedeutende Ölbilder. Sein Werk fand verstärkten Zuspruch in der Öffentlichkeit, was sich auch in den Verkaufszahlen widerspiegelte. Inspiriert durch einen Besuch in Prag (1928) entstanden in den Folgejahren zirka 300 Bilder nach Skizzen mit Motiven dieser Reise.<ref>Herbert Arnold, Uwe Michael: Christian Arnold - Maler der neuen Sachlichkeit, Bremen, 1980, S. 25 ff.</ref>
    
== Verfolgung im Nationalsozialismus ==
 
== Verfolgung im Nationalsozialismus ==
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Kurz vor Kriegsende, am [[26. September]] [[1944]], wurde das Wohnhaus Arnolds während eines Luftangriffs schwer getroffen. Dabei wurden über ein Drittel seines künstlerischen Lebenswerks vernichtet: 120 große Ölgemälde, 700 Aquarelle, zahlreiche Holzschnitte, Zeichnungen und Skizzen.
 
Kurz vor Kriegsende, am [[26. September]] [[1944]], wurde das Wohnhaus Arnolds während eines Luftangriffs schwer getroffen. Dabei wurden über ein Drittel seines künstlerischen Lebenswerks vernichtet: 120 große Ölgemälde, 700 Aquarelle, zahlreiche Holzschnitte, Zeichnungen und Skizzen.
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Im Oktober [[1944]] wurde Arnold erneut verhaftet, da er wieder staatsfeindliche Äußerungen von sich gegeben haben soll. Er kam zunächst in Untersuchungshaft wegen „Hochverrates“. Arnold saß bis zum Einmarsch der Alliierten Truppen in Untersuchungshaft und entging damit vermutlich einer drastischeren Strafe.
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Im Oktober [[1944]] wurde Arnold erneut verhaftet, da er wieder staatsfeindliche Äußerungen von sich gegeben haben soll. Er kam zunächst in Untersuchungshaft wegen „Hochverrates“. Arnold saß bis zum Einmarsch der Alliierten Truppen in Untersuchungshaft und entging damit vermutlich einer drastischeren Strafe.<ref>Wikipedia: Christian Arnold, online abgerufen am 1. Januar 2023 | 13:34 Uhr</ref>
    
== Nachkriegszeit und Wiederentdeckung ==
 
== Nachkriegszeit und Wiederentdeckung ==
Die Haftzeit ist nicht spurlos an Arnold vorbeigezogen, er selbst sprach wohl nur kaum über das Erlebte. Allerdings spiegelte sich diese erneute Haftzeit häufig in den Motiven seine Bilder nach dem Krieg wider. So malte er zahlreiche Trümmerbilder bzw. Ruinen während dieser Zeit. Der Mangel an Papier zwang ihn zusätzlich, seine Zeichnungen häufig auf Packpapier oder grauem Karton vorzunehmen, da kein geeignetes Papier zur Verfügung stand. Gegen Ende seines Lebens kämpfte Arnold zunehmend an einer Atemnot, bedingt durch eine Lungenerkrankung. Arnold war ein starker Zigarettenraucher und hatte die Angewohnheit, beim Aquarellmalen den Pinsel mit den Lippen zu formen. Dabei schluckte er häufig die Farbreste, so dass er immer wieder erkrankte.  
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Die Haftzeit ist nicht spurlos an Arnold vorbeigezogen, er selbst sprach wohl nur kaum über das Erlebte. Allerdings spiegelte sich diese erneute Haftzeit häufig in den Motiven seine Bilder nach dem Krieg wider. So malte er zahlreiche Trümmerbilder bzw. Ruinen während dieser Zeit. Der Mangel an Papier zwang ihn zusätzlich, seine Zeichnungen häufig auf Packpapier oder grauem Karton vorzunehmen, da kein geeignetes Papier zur Verfügung stand. Gegen Ende seines Lebens kämpfte Arnold zunehmend an einer Atemnot, bedingt durch eine Lungenerkrankung. Arnold war ein starker Zigarettenraucher und hatte die Angewohnheit, beim Aquarellmalen den Pinsel mit den Lippen zu formen. Dabei schluckte er häufig die Farbreste, so dass er immer wieder erkrankte.<ref>Kunsthalle Bremen: Christian Arnold, Verlag Hausschild, Bremen, 1979</ref>
    
Arnold war zwar in seiner zweiten Heimat als Künstler bekannt, aber der große Durchbruch blieb ihm zu Lebzeiten verwehrt. Erst ca. 20 Jahre nach seinem Tod erinnerte man sich Ende der 1970er Jahre erneut an den Künstler. Seinen Söhnen gelang es ein Werkverzeichnis zu erstellen, so dass der Nachwelt seine Schaffensphase offengelegt werden konnte. Es folgten mehrere Vernissagen in deutschen Großstädten, so dass einige seiner Werke zuletzt bei Kunstauktionen bis zu mittlere vierstellige Europreise erzielten.  
 
Arnold war zwar in seiner zweiten Heimat als Künstler bekannt, aber der große Durchbruch blieb ihm zu Lebzeiten verwehrt. Erst ca. 20 Jahre nach seinem Tod erinnerte man sich Ende der 1970er Jahre erneut an den Künstler. Seinen Söhnen gelang es ein Werkverzeichnis zu erstellen, so dass der Nachwelt seine Schaffensphase offengelegt werden konnte. Es folgten mehrere Vernissagen in deutschen Großstädten, so dass einige seiner Werke zuletzt bei Kunstauktionen bis zu mittlere vierstellige Europreise erzielten.  
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* Herbert Arnold und Uwe Michael: Christian Arnold – Maler der Neuen Sachlichkeit. Bremen 1980
 
* Herbert Arnold und Uwe Michael: Christian Arnold – Maler der Neuen Sachlichkeit. Bremen 1980
 
* Kunsthalle Bremen: Christian Arnold. Verlag Hauschild, Bremen 1979
 
* Kunsthalle Bremen: Christian Arnold. Verlag Hauschild, Bremen 1979
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== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.christian-arnold.info/index.php?sinhalt=seite1 Homepage von Clemens Arnold-Hoffmann]
 
* [http://www.christian-arnold.info/index.php?sinhalt=seite1 Homepage von Clemens Arnold-Hoffmann]
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==Einzelnachweise==
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== Bilder ==
 
== Bilder ==
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