Elkan Fränkel (geb. 1654 in Wien; gest. 1720 in Wülzburg) war ein Sohn des Rabbi Hennoch Levi, der 1670 aus Wien vertrieben worden war [1] und Bruder des Schwabacher Oberrabbiners Hirsch Fränkel. Elkan Fränkel erschien 1686 erstmalig in den Registern der Fürther Juden [2]. 1704 wurde er auf Betreiben des Ansbacher Markgrafen als Parnoß in Fürth anstelle des Hirsch Frankfurter eingesetzt und erhielt am 28. Januar 1705 wegen seines Eifers für das fürstliche Interesse ein Geschenk von 600 rheinischen Gulden [3].

Als Hoffaktoren waren in Ansbach seit Mitte des 17. Jahrhunderts, vor allem in der Regentschaft Georg Friedrichs II. und Friedrich Wilhelms, die Familie Model als Hofjuden tätig. Insbesondere Marx (Mordechai) Model (gest. 1709 [4]) tätigte umfangreiche Lieferungen für den Ansbacher Hof und das Militär. Beispielsweise belief sich ein einziger Posten im Jahr 1699 auf 100.000 Taler zur Tilgung einer Pariser Wechselschuld [5].

Die Hofjudenfamilie Model wurde dann durch die Fürther Judenschaft gestürzt - Hauptgegner war Elkan Fränkel [6], [5], [7]. Elkan war dann seit 1708 am Ansbacher Hofe tätig.

Aber die verdrängte Familie Model, sowie der übergetretene Jude Jesaia Fränkel (nach Apostasie: Christhold), sowie einige andere Feinde Elkans brachten es nach einem form- und gesetzlosen Verfahren dahin, dass Elkan Fränkel 1712 zu ewiger Kerkerhaft auf der Wülzburg verurteilt wurde, wo er 1720 auch starb [6]. Als Beschuldigungen waren der Besitz jüdischer Bücher mit Lästerungen über das Christentum, Schmähungen gegen den Markgraf, Unterschlagung und sexuelle Vergehen vorgebracht worden. Das Lebensschicksal Elkan Fränkels beschreibt den immensen Fall vom Ratgeber des Markgrafen bis zur Kerkerhaft. [8]
Nach dem Sturz der Gebrüder Elkan und Hirsch Fränkel profitierte eine andere Fürther Familie Fränkel davon und stieg zu Hoffaktoren auf.

Einzelnachweise

  1. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 116
  2. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 116
  3. Fronmüllerchronik, 1887, Seite 117
  4. Michaela Schmölz-Häberlein (hrsg): „Jüdisches Leben in der Region – Herrschaft, Wirtschaft und Gesellschaft im Süden des Alten Reiches“, 2018; Seite 344
  5. 5,0 5,1 „Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach“, 1867, Seite 70
  6. 6,0 6,1 „Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth“, 1878, Seite 79
  7. “Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judenthums“, hrsg. Oberrabbiner Dr. Z. Frankel, 1867, 16. Jahrgang; Seite 471
  8. siehe dazu auch: “Der Israelit – Zentralorgan für das orthodoxe Judentum“, IX. Jahrgang, 1868, Nr.9, Seite 152 ff – online verfügbar