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Weiter erhielt er vor Ort von glaubwürdigen Personen noch die Mitteilung, dass überhaupt in Burgfarrnbach die Ableitung von Grundwasser aus Kellern mittels Kanal in Hausbrunnen vorkomme. So sei dies beispielsweise im Haus der Wolf’schen Wirtschaft neben dem ehemaligen Füllweiher am Bahnhof der Fall. Dr. Fronmüller muss entsetzt gewesen sein; so führte er in seinem Bericht vom 15. Januar aus: ''„Selbstverständlich ist, daß auf diese Weise nicht nur das Schlammwasser bei dem Reinigen der Keller, Ausflüße von Fäßern mit scharfen Säuren, mit alkalischen Flüssigkeiten, Abfluß von faulenden Kartoffeln und Gemüse, aufgestelltes Rattengift u. s. w. in den Brunnenschacht gelangen kann. Namentlich soll diese kaum glaubliche, mir in meiner langen Praxis noch nie vorgekommene, unsinnige Einrichtung in neueren Bauten des Ortes angebracht sein.“'' Er schlug dem Bezirksamt vor, diese Angelegenheit einer amtlichen Untersuchung zu unterziehen und diese Kanäle zu verbieten.
 
Weiter erhielt er vor Ort von glaubwürdigen Personen noch die Mitteilung, dass überhaupt in Burgfarrnbach die Ableitung von Grundwasser aus Kellern mittels Kanal in Hausbrunnen vorkomme. So sei dies beispielsweise im Haus der Wolf’schen Wirtschaft neben dem ehemaligen Füllweiher am Bahnhof der Fall. Dr. Fronmüller muss entsetzt gewesen sein; so führte er in seinem Bericht vom 15. Januar aus: ''„Selbstverständlich ist, daß auf diese Weise nicht nur das Schlammwasser bei dem Reinigen der Keller, Ausflüße von Fäßern mit scharfen Säuren, mit alkalischen Flüssigkeiten, Abfluß von faulenden Kartoffeln und Gemüse, aufgestelltes Rattengift u. s. w. in den Brunnenschacht gelangen kann. Namentlich soll diese kaum glaubliche, mir in meiner langen Praxis noch nie vorgekommene, unsinnige Einrichtung in neueren Bauten des Ortes angebracht sein.“'' Er schlug dem Bezirksamt vor, diese Angelegenheit einer amtlichen Untersuchung zu unterziehen und diese Kanäle zu verbieten.
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Der Bürgermeister, wegen anderer Sachen am 20. Januar im Bezirksamt, wurde zum bezirksärztlichen Schreiben befragt. Dieser erklärte, dass der Brunnen in der Weber’schen Ziegelei ausschließlich nur zum Betrieb der Ziegelei bestimmt sei, nicht aber für den Gebrauch der Bewohner. Über die Ableitung von Grundwasser aus Kellern in Hausbrunnen wüsste er nichts, aber insbesondere hinsichtlich der Wolf’schen Hauses werde er sich erkundigen und schleunigst berichten. Zwei Tage später schreibt der Bürgermeister, er habe unter Beiziehung des Maurermeisters Max Weber (dem Ziegeleibesitzer!) die Wolf’sche Wirtschaft überprüft. Ein Ablaufkanal in den Brunnen fand sich nicht vor, aber im Keller war eine Senkgrube vorhanden, deren Wasseransammlung öfter ausgetragen werden müsse.
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Der Bürgermeister, wegen anderer Sachen am 20. Januar im Bezirksamt, wurde zum bezirksärztlichen Schreiben befragt. Dieser erklärte, dass der Brunnen in der Weber’schen Ziegelei ausschließlich nur zum Betrieb der Ziegelei bestimmt sei, nicht aber für den Gebrauch der Bewohner. Über die Ableitung von Grundwasser aus Kellern in Hausbrunnen wüsste er nichts, aber insbesondere hinsichtlich der Wolf’schen Hauses werde er sich erkundigen und schleunigst berichten. Zwei Tage später schreibt der Bürgermeister, er habe unter Beiziehung des Maurermeisters [[Max Weber]] (dem Ziegeleibesitzer!) die Wolf’sche Wirtschaft überprüft. Ein Ablaufkanal in den Brunnen fand sich nicht vor, aber im Keller war eine Senkgrube vorhanden, deren Wasseransammlung öfter ausgetragen werden müsse.
    
== Untersuchungen des Distriktbaurats Schwemmer vom 30. Januar 1880 ==
 
== Untersuchungen des Distriktbaurats Schwemmer vom 30. Januar 1880 ==
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