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'''Gustav Abraham Schickedanz''' (* [[1. Januar]] [[1895]] in [[Fürth]]; † [[27. März]] [[1977]] ebenda) war ein deutscher Fabrikant und Unternehmer.  
 
'''Gustav Abraham Schickedanz''' (* [[1. Januar]] [[1895]] in [[Fürth]]; † [[27. März]] [[1977]] ebenda) war ein deutscher Fabrikant und Unternehmer.  
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== Leben ==
    
Einer Handwerkerfamilie entstammend, eröffnete er nach Absolvierung einer kaufmännischen Lehre und des Kriegsdienstes 1922 eine Großhandlung für Kurz-, Weiß- und Wollwaren. 1919 heiratete er Anna Zehnder.
 
Einer Handwerkerfamilie entstammend, eröffnete er nach Absolvierung einer kaufmännischen Lehre und des Kriegsdienstes 1922 eine Großhandlung für Kurz-, Weiß- und Wollwaren. 1919 heiratete er Anna Zehnder.
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Nach zahlreichen Eingliederungen weiterer Unternehmen in den Konzern betrug der Umsatz 1972 bereits 5 Milliarden Mark.
 
Nach zahlreichen Eingliederungen weiterer Unternehmen in den Konzern betrug der Umsatz 1972 bereits 5 Milliarden Mark.
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Gustav und Grete Schickedanz waren neben ihrer Geschäftstätigkeit auch als Förderer und Initiatoren zahlreicher [[Stiftungen]] tätig und wurden dafür mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Die ''Gustav-Schickedanz-Stiftung'' gründete er am 1. Januar 1965 anlässlich seines 70. Geburtstags.  
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Er ist [[Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürger der Stadt Fürth]].
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Gustav Schickedanz hatte zwei Töchter, Madeleine Schickedanz und Louise Dedi.
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== Stiftungen ==
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Die Stiftung unterstützt primär seit mindestens 5 Jahren in Bayern lebende Studenten aller Fachrichtungen, sofern diese bedürftig sind. Ebenso tragen viele Straßen und Einrichtungen ihre Namen. Er ist [[Ehrenbürger(innen)|Ehrenbürger der Stadt Fürth]].
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Gustav und Grete Schickedanz waren neben ihrer Geschäftstätigkeit auch als Förderer und Initiatoren zahlreicher [[Stiftungen]] tätig und wurden dafür mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Die ''Gustav-Schickedanz-Stiftung'' gründete er am [[1.Januar]] 1965 anlässlich seines 70.Geburtstags.
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Die Stiftung unterstützt primär seit mindestens 5 Jahren in Bayern lebende Studenten aller Fachrichtungen, sofern diese bedürftig sind. Ebenso tragen viele Straßen und Einrichtungen ihre Namen.  
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== Schickedanz' Rolle während des NS-Regimes ==
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Gustav Schickedanz hatte zwei Töchter, Madeleine Schickedanz und Louise Dedi.
      
Schickedanz war Mitglied der [[NSDAP]] und Ratsherr in Fürth/Bay. Er war bis 1948 als Kriegsverbrecher inhaftiert, sein Vermögen war größtenteils beschlagnahmt und es war ihm verboten, sein Unternehmen zu leiten und zu betreten. Die treuhänderische Verwaltung war u.a., nicht zum Nachteil von Schickedanz, in den Händen seiner Schwester Liesl Kissling. Die Vereinigten Papierwerke, die [[Brauerei Geismann]] und weitere Firmen konnte Schickedanz wahrscheinlich aufgrund seiner Parteizugehörigkeit während des NS-Regimes weit unter dem tatsächlichen Wert von den ehemals jüdischen Besitzern im Zuge der Arisierung erwerben.  
 
Schickedanz war Mitglied der [[NSDAP]] und Ratsherr in Fürth/Bay. Er war bis 1948 als Kriegsverbrecher inhaftiert, sein Vermögen war größtenteils beschlagnahmt und es war ihm verboten, sein Unternehmen zu leiten und zu betreten. Die treuhänderische Verwaltung war u.a., nicht zum Nachteil von Schickedanz, in den Händen seiner Schwester Liesl Kissling. Die Vereinigten Papierwerke, die [[Brauerei Geismann]] und weitere Firmen konnte Schickedanz wahrscheinlich aufgrund seiner Parteizugehörigkeit während des NS-Regimes weit unter dem tatsächlichen Wert von den ehemals jüdischen Besitzern im Zuge der Arisierung erwerben.